Angsthund und es wird immer schlimmer :-(

  • Guten Abend,


    habe zur zeit ein recht großes problem mit meiner hündin mila (labrador-hütehund mischling).
    als wir sie vom besitzer als welpe abgeholt hatten war sie schon auffalend ängstlich. hat sich im fußraum des autos verkrochen, zuhause im letzen eck unter dem tisch versteckt. nach einigen stunden wurde sie neugieriger und heute mit etwas über einem jahr ist sie eine sehr liebe hündin und ein echt toller kumpel.
    allerdings hat sie das super ängstliche nie abgeworfen. somit kommt es, das sie keine fremden leute in den hof lässt. da hilft kein "aus" oder "stop" mehr, sie belt wie am spieß mit eingezogenem schwanz, meistens macht sie sogar während dem bellen vor angst "in die hose".
    wenn dieser besuch öfter kommt gewöhnt sie sich daran und er "darf" öfter kommen.
    dieses ängstliche verhalten hat sich aber in den letzten monaten soweit augebreitet, dass sie heute als mich ein freund besuchte aus dem tor huschte und eine ältere frau auf der straße anfallend anbellte.


    jetzt meine frage: wie soll das weiter gehen, was soll ich unternehmen?

  • schreib doch mal,


    ist Mila jemals in den Genuß einer Hundeschule gekommen?
    Hast Du dich mal mit einem sachkundigen Menschen über dieses Problem unterhalten, sprich vor Ort länger beraten lassen?


    Wie Du meinen Fragen schon entnehmen kannst, falls es noch nicht passiert ist und das ist schon schade, geh das Problem mit Hilfe an. Mit jedem Monat wo es länger dauert wird die Behebung schwieriger.


    So eine Ferndiagnose und Beratung finde ich immer viel zu theoretisch und kann in meinen Augen nur vor Ort kompetent gelöst werden.


    Tja, das Problem ältere Frau auf der Straße "anmachen" solltest du auf jeden Fall ab sofort mit Leine unterbinden, fänd ich als Betroffene auch nicht lustig.


    Auf den Erfolg


    Gruß
    Herbert

  • wie meinst du das mit leine?
    sie ist ja aus unserem grundstück durch den türschlitz entwischt als dieser von aussen aufging.


    auch auf die gefahr hin den spot zu ernten erlaube ich mir die frage: welche kosten kommen bei einer professionellen hilfe auf mich zu?

  • Hi daniel,


    was Du unternehmen solltest?


    Zu jemandem gehen, der Ahnung hat. Hundeschule und Hundesportvereine sind da idR überfordert. Zumindest wenn die Leute nicht die entsprechende Ausbildung haben. Und bei privaten Hundeschulen ist das immer so eine Sache.


    Ich würde Dir raten, Dir einen Tierarzt zu suchen, der einen Ausbildung als Verhaltenstherapeut hat. Adressen findest Du hierhttp://www.gtvt.de.


    Viele Grüße
    Cindy

  • Welcher Hütehund hat da mitgemischt?


    Könnte es auch ein Herdenschutzhund gewesen sein? Das Verhalten (devensiver Angriff) hätte somit nichts mit Angst zu tun.

  • Hi,
    erstmal zu den Kosten: wir arbeiten an Flykas Macken (rel. ähnliches Problem) mit einer Hundetrainierin, die für Einzelstunden vor Ort, was bei Euch wohl das Sinnvollste wäre 35 Euro pro Std. ggf. zzgl. Fahrtkosten nimmt.


    Ich denke, das ist ein guter Durchschnittswert.


    Ich würde auch empfehlen schnellstmöglich was zu tun, unsere Flyka haben wir nun 3 Monate, sie ist 2 Jahre und aus einem Tierheim, und wir arbeiten mit Hochdruck (und viel Geduld ;-)) daran, dass sie keine Leute mehr anbellt/ verbellt.


    Vor allem habe ich die Sorge, und die hätte ich an Eurer Stelle auch, dass es irgendwann in der falschen Situation nicht mehr beim Bellen bleibt, ...


    Ich finde ehrlich gesagt - nicht bös gemeint - Ihr hättet VIEL früher anfangen sollen, an diesem Problem zu arbeiten, das ist doch super unentspannt für alle Beteiligten!


    Viel Erfolg und ab zum Hundetrainer ;-)
    Britta

  • Zitat

    Welcher Hütehund hat da mitgemischt?
    .


    ein fuchs ist da noch mit drin. ich muss ernsthaft zugeben, dass das unser erster hund ist und ich somit mit der situation und ihrem ausmass nicht gerechnet habe. man denkt ja, dass sich das im alter gibt oder irgendsowas.


    ich sage mir besser spät als nie und suche direkt morgen mal einen hundetrainer in dieser richtung auf.

  • Hi Daniel,


    aber achte darauf, dass der Hundetrainer wirklich kompetent ist.


    Hundetrainer kann sich jeder schimpfen. Das ist keine geschützte Bezeichnung. Und wenn Du an einen gerätst, der nicht wirklich Ahnung von dem hat, was er tut, dann kannst Du euer Problem sehr schnell massiv verstärken.


    Gerade ihr als Ersthundehalter dürftet es schwierig haben, zu erkennen, ob ein Trainer kompetent ist oder nicht. Und die schlechtesten Trainer können sich oft am besten verkaufen.


    Zitat

    da hilft kein "aus" oder "stop" mehr, sie belt wie am spieß mit eingezogenem schwanz, meistens macht sie sogar während dem bellen vor angst "in die hose".


    ich sag's mal so, diese eure Reaktion mit "Stop" und "Aus" ist völlig falsch. Zumal sich zuerst mal die Frage stellt, ob sie wirklich was mit diesen Signalwörtern anzufangen weiss. ME anscheinend nicht.


    Das Verhalten, das Du hier beschreibst, ist auf jeden Fall massive Angst, Unsicherheit, Unterwürfigkeit. Warum das so ist, und was in eurem Fall die bestmögliche Therapie ist, das lässt sich über's Internet nicht wirklich sagen.


    Meinen Vorschlag mit verhaltenstherapeutisch tätigen Tierärzten habe ich deshalb gemacht, weil inzwischen bekannt ist, dass massive Ängste durchaus auch eine Erkrankung der Organe, bsp. Schilddrüse, als Ursache haben können.


    Viele Grüße
    Cindy

  • Zitat

    aber achte darauf, dass der Hundetrainer wirklich kompetent ist.


    Zitat

    Gerade ihr als Ersthundehalter dürftet es schwierig haben, zu erkennen, ob ein Trainer kompetent ist oder nicht. Und die schlechtesten Trainer können sich oft am besten verkaufen.


    Kann ich nur unterschreiben, wir hatten auch einen Fehlversuch bei der Auswahl. Wichtig: wenn das Bauchgefühl irgendwann sagt: das passt nicht mit dem Trainer: drauf hören! Ich habe mein Bauchgefühl noch einige Zeit ignoriert - war in unserem Fall nicht sooo schlimm war (außer für den Geldbeutel) da es nur darum ging, dass das Training nichts gebracht hat, keine Gewalt oder so.


    Meiner Meinung nach sollte alles ohne jegliche Gewalt funktionieren, positive Verstärkung dauert in vielen Fällen sicher länger als manch andere Methode, aber dafür läuft man nicht Gefahr, dass der Hund das Vertrauen verliert und nur aus Angst gehorcht.


    Kein Sprühhalsband oder gar Elektroschockhalsband, kein Bewerfen des Hundes mit Gegenständen aus der Ferne usw.


    Wir versuchen gerade unser Glück mit Futtertuben, die Flyka bekommt, wenn potentielle Leute vorbeikommen, die sie anbellen würde. (Tube mit püriertem superleckerem stinkendem Zeugs drin - z.B. püriertes Fleisch oder Thunfisch mit Kartoffelpüree, wenn jemand kommt rufen wir ihren Namen und geben Ihr die Tube, während die "Gefahr" anwesend ist. Sie soll also verknüpfen: ist ja gar nicht schlimm wenn jmd. kommt, da gibts immer tolle Sachen.


    Sobald die Person weg ist gibts auch keine Tube mehr. Mittlerweile guckt sie uns schon oft an, wenn jemand vorbeigeht und wartet auf die Tube anstatt rumzumotzen) Ist echt anstrengend, da man ihr immer einen Schritt voraus sein muss, und die Futtertube immer parat habe muss, aber ich habe den Eindruck, dass es schon besser wird - muss aber sagen, dass wir das noch nicht so lange machen, erst knapp 2 Wochen, so dass ich den Erfolg noch nicht 100%ig beurteilen kann. Aber die Hoffnung stirbt zuletzt :)


    Wenn Du hierzu noch Fragen hast, beantworte ich sie Dir gern.


    Alles Gute,
    Britta

  • Zitat

    ...dieses ängstliche verhalten hat sich aber in den letzten monaten soweit augebreitet, dass sie heute als mich ein freund besuchte aus dem tor huschte und eine ältere frau auf der straße anfallend anbellte.


    hi daniel,


    bis das mit irgendeinem Training anschlägt:
    Den Hund IMMER anbinden BEVOR Du die Tür aufmachst.


    Ganz allgemein bei ängstlichen Hunden: nicht das ängstliche Verhalten bestätigen, das kann schon dadurch passieren das man überhaupt mit dem Hund spricht. Stattdessen selbstbewußtes Verhalten bestätigen, DANN den Hund beachten, loben mit freundlichen Worten.


    Aber ohne Trainer vor Ort geht da nix. Falsche Interpretationen führen zu falschem Training - deshalb vorsicht vor Experimenten in Eigenregie.


    lg susa

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