Appenzeller - geeignet oder nicht, woher und wie teuer?

  • Hallo!
    Meine Schwiegereltern (mit denen wir in einem Haus mit großem Garten wohnen) überlegen, sich einen Hund auszusuchen, irgendwie sind sie auf den Appenzeller gekommen. Wir finden ihn vom Aussehen und Wesen ganz passend. Mein Schwiegervater ist Renter und ich bin Studentin, also es ist zumindest immer eine Person zu Hause.
    Wir haben schon nach Züchtern gesucht, aber irgendwie scheinen die in Deutschland (und erst recht nicht in unserer Nähe) verbreitet zu sein.
    Empfield sich vielleicht auch einen Mischling zu nehmen? Woher bekommt man im Allgemeinen eigentlich Hunde??
    Uns interessieren natürlich auch die Anschaffungs und Haltungskosten, da wir uns im Moment noch kein Bild davon machen können wie viel so ein Hund eigentlich kosten würde.


    Ich hoffe ihr könnt uns wenigstens etwa helfen.


    LG
    Bianca

  • Der Züchter muß nicht ums Eck sein! Lieber einen guten nehmen, der weiter weg ist, als einen ums Eck der seine Welpen nicht anständig aufzieht, die Hunde nicht untersuchen läßt etc. Schau mal beim VDH nach (http://www.vdh.de) da gibt es Links zu allen Zucht-Vereinen der einzelnen Rassen.


    Wieviel ein Appenzeller kostet, weiß ich nicht. Die Haltungskosten variieren sehr (!) stark. Es gab mal einen Thread im Forum, wieviel die Leute im Monat/Jahr für ihren Hund ausgeben. Ich such ihn Dir mal raus...


    EDIT: Ok es sind 2 Threads. Einmal der hier https://www.dogforum.de/ftopic21958.html und einmal der https://www.dogforum.de/ftopic25947.html

  • Hallo Bianca,



    Toll, Senner! Mein Spezialgebiet! :D


    Zunächst mal: Appenzeller sind bei weitem die arbeitswütigsten unter den Sennenhunden. Sie sind wahnsinnig gelehrig, haben vielseitige Talente (sind daher für viele Freizeitalternativen geeignet, von Agility über Tricks bis zur Rettungshundestaffel) und fordern ganz schön viel.
    Die Appenzeller haben auch einen guten Hütetrieb, was sie nicht unbedingt einfacher macht. Nur als Spaziergangs-Begleitung eignet sich ein Appenzeller überhaupt nicht, die brauchen eine wirkliche Aufgabe, um Euch nicht auf die Nerven zu gehen.


    Ein wenig "einfacher" weil wesentlich weniger stur ist die etwas kleinere Sennervariante, die Entlebucher. Diese haben auch eher einen "Will-to-please" und sind nicht ganz so eigenständig.


    Einen guten Züchter (und noch viele Informationen) findet Ihr unter http://www.ssv-ev.de , dem Deutschen Hauptverband für Schweizer Sennenhunde. Dort gibt es auch für die jeweilige Senner-Sorte Seiten, auf denen Züchter und Wurfmeldungen aufgelistet sind. Ich würde direkt mit den Züchtern in Kontakt treten (telefonisch oder ggf. email) und anfragen. Die werden sicherlich gerne Eure Fragen beantworten und bei Einvernehmen Euch erst mal kennenlernen wollen, um zu sehen, wo ihre Hunde hinkommen. (Das macht ein guter Züchter so.)
    Seid nicht traurig, wenn es nicht gleich klappt. Viele Züchter haben Wartelisten, schließlich weiß man nie, ob ein Wurf überhaupt zustande kommt, wie groß er ausfällt und ob überhaupt ein Wunschkandidat (H/R) dabei ist.


    Ein Sennenhund kostet zwischen 1000 und 1300 Euro.
    Diese Summe sollte Euch ein Rassehund auch wert sein. Es ist ja nicht so, dass die Züchter sich damit ein Ferienhaus finanzieren wollen, sondern es sich bei den Preisen meist um die Abdeckung der Kosten handelt, die eine gute Zucht eben mit sich bringt - Tierarztbetreuung, aufwändige Voruntersuchungen der Elterntiere, Körung, Deckgebühr, etc. etc.


    Ihr solltet davon absehen, einen Hund irgendwo "auf der Straße" zu kaufen. Wenn Ihr Euch für einen Mischling interessiert, so würde ich vorschlagen, dass Ihr Euch direkt beim Tierschutz umseht (z.B. http://www.zergportal.de - dort "Sennenhund" in die Suchfunktion eingeben) und nicht irgendwelche Zufallsprodukte "aus liebevoller Familienaufzucht / Hobbyzüchtung" unterstützt. (Letzteres gilt natürlich auch für "reinrassige" Hunde!!)


    So, ich hoffe, ich konnte helfen.


    LG, Sub.


  • das kann ich nur bestätigen, ich hab hier auch nen appenzeller liegen (zwar ne mischung, aber appenzeller ist stark vertreten) und ich muss sagen, manchmal schafft er mich ganz schön. er braucht immer was zu tun, wenn er das nicht hat, bekommt er eigenarten von denen ich gar nicht begeistert bin...
    also immer schön auslasten, dann ist es aber ein super lieber hund und eine klasse rasse! :D

  • Hallo Bianca,


    die Haltungskosten sind schon ziemlich unterschiedlich.
    Dazu zählen:
    1. Hundesteuer - ist je nach Gemeinde anders


    2. Haftpflichtversicherung - kommt natürlich auf die Versicherung an


    3. regelmäßige Tierarztkosten - vorgeschriebene Impfungen, ggf. Entwurmung, Untersuchungen


    4. unregelmäßige Tierarztkosten - sobald der Hund irgendwie krank wird
    (es gibt auch Krankenversicherungen, die lohnen aber nicht. Zu überlegen wäre eine reine OP-Versicherung


    5. Ausrüstung - Ihr braucht eine Grundausstattung, man kauft aber meistens dann doch mehr


    6. Futter - kommt drauf an wie groß der Hund wird, je größer desto mehr fressen sie - und was Ihr füttern wollt. Aber mit rd. 1,- € pro Tag bekommt man die meisten Hunde satt


    7. Hundeschule - Anfangs Welpenkurs, später Junghunde oder Hundesport. Die wenigsten kommen ohne aus. Bei uns hier kosten Einzelstunden im Durchschnitt 40,- €, Gruppenstunde zahl ich 16,- €, Welpenstunden sind oft etwas günstiger. Empfehlenswert ist auch eine Beratung VOR dem Hundekauf - also jetzt!


    Noch was zum Thema Mischlinge: im "Volksmund" haben die ja einen richtig guten Ruf - robuster, einzigartig etc.
    Es gibt auch unbestritten richtig schöne Exemplare. Es gibt aber leider auch Hunde, die alle schlechten Eigenschaften + Krankheiten von BEIDEN Elterntieren geerbt haben.
    Außerdem ist es wichtig, das schon die Welpen gut sozialisiert werden. D. h. der Züchter zeigt denen schon möglichst viel von der Welt - altersgemäß natürlich.
    Irgendwelche Privatzüchter machen das i.d.R. nicht. Und einen Kontakt zu einem Hundemenschen, den man um Rat fragen kann - hat man bei solchen Privatzüchtern meist auch nicht.


    lg susa
    *aus Erfahrung jetzt klüger*
    mit ihrem Herdenschutzmix

  • Hallo!
    Danke für eure Antworten erst mal, hab schon ganz ungeduldig gewartet ^^
    @ Susami: Ich dachte eher an einen Mischling, da die ja vond er Anschaffung vielleicht nicht so viel kosten die ein Rassetier mit Stammbaum, wir wollen ja schließlichnichtzüchten. Ich kenn mich mit Hunden garnicht aus, hab aber Meerschweinchen, deswegen dachte ich, es wäre vielleicht ähnlich ;)


    @ Sub: So wiet ich weiß sollen die Appenzeller etwa 50 bis 55 cm groß werden (Wiederrist oder so, was auch immer das ist, Schulter?). Ich dachte das wäre schon relativ klein. Meine Schwiegereltern wollten sie ihn sich "dies Jahr nicht mehr" holen, aber so wie sich anhört muss man sich jetzt echt schon reinhauen damit man nächsten Frühjahr einen hat.


    Edit: Hab grad gesehen der Entlebucher ist ja etwa genauso groß, aber eben nicht so "Aufgabenversessen". Was für Aufgaben müsste man ihm den geben? Wir haben eine Katze und 10 Hühner, vieleleicht will er die zusammentreiben ;)? Also ich denk dann ein ruhigerer Charackter wäre für meine Schwiegereltern dann doch besser.
    Ich werd ihnen ausrichten.

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