Muss es immer vom Züchter sein??

  • Definitiv, man macht als Züchter kein wirkliches Plus.
    Es ist zwar das ein bisschen was hängen bleibt, aber nicht viel.


    Wenn man bedenkt:


    - Futterkosten
    - Impfungen
    - Wurmkuren
    - Chippen (bei Jackys)
    - Tätovieren (bei DSH)
    - Decksprung
    - Kontrollcheck beim TA


    Ich sehe oft in der Zeitung eine Announce von Jackywelpen, immer die gleiche Telefonnummer, jeden Monat eine Announce. Dann die Preise 150 Euro ... Ich möchte nicht drüber nachdenken wie dort gezüchtet wird, wohl a la "Gebährmaschienen".


    Bei uns, bzw. bei meinen Eltern, war vor längerer Zeit einer dem der Preis für einen Welpen zu hoch war (DSH) und er ist zu einem unseriösen Züchter gegangen der seine Welpen für 250 Euro abgegeben hat. Das Resultat: völlig verwurmt, keine Impfung und Kankheit die ihm dann 1.500 Euro kostete.


    Der Vorteil den ich beim Züchter sehe ist, dass man weiss wo man hingehen kann wenn es mal Probleme gibt. Man kann bei Hunden mit Papieren genau feststellen welche Vorfahren es gibt, aus welcher Linie sie sind usw.


    Als weiteres ist ein seriöser Züchter bestrebt Hunde aus guter Linie zu züchten, daher, als Beispiel DSH: Hüfte A normal - kein HD, Nervenstarker Charakter, Wesen ok usw.

  • Nabend.


    Ein Hund mit Papieren ist leider nicht gleichauf Garant für einen gesunden Hund. Es gibt immer noch sehr viele rassetypische Erkrankungen, die trotz Papiere vererbt werden (z.B. ED, HD, PDA, SAS, PRA, Epilepsie etc) (besonders gefährdet sind die populären Rassen, da wird das Schnaufen und Luftjapsen z.B. beim Mops schon mal als ´"rassetypsich" verkauft).


    Zwar kann man in Stammbäumen lesen, aber leider hat der Käufer, ist er mit den Zuchtbüchern nicht vertraut, keinerlei Hinweise, wieviele Hunde aus einem Wurf z.B. alt geworden sind, welche an HD oder PDA erkrankten, an Herzfehlern etc starben). Nur wenige Insider - meist die Züchter kennen natürlich ihre "Pappenheimer" - aber ein Käufer erfährt von dem Insiderwissen recht wenig - woher auch. Im Stammbaum findet er solche Angaben garantiert nicht.


    Und natürlich sind Mischlinge nicht bindend gesünder als Rassehunde (haben beide Elterntiere HD, ist die Gefahr, dass die Welpen auch später Probleme damit haben entsprechend gross). Zumindest die Inzuchtproblematik ist nicht vorhanden. Aber Probleme gibt es mit Bestimmtheit genauso wie bei den Tieren vom Züchter.


    Ich habe einen Rassehund vom Züchter, einen vom Tierschutz und einen von Privat.


    Der Rassehund wurde leider sehr schlecht durch den Züchter sozialisiert. Sie kannte weder Autofahren, andere Hunderassen noch Grossstadtgetümmel - brauche ein Rennhund auch nicht. Schliesslich soll er rennen und nicht shoppen. Leider fährt sie auch heute - inzwischen ist sie 12 Jahre immer noch nicht gern Auto, ist absolut rassistisch eingestellt (mag keine anderen Hunderassen, und Menschenaufläufe verunsichern sie total). Also trotz "Papiere" wurde bei der Aufzucht gerade in den ersten 4 Monaten sehr viel versäumt, was später kaum noch gut zu machen war. Aber rennen konnte sie wirklich wie der Teufel.


    Der Tierschutzhund wurde uns als Handaufzucht im Alter von ca. 3 Wochen übergeben (Mutterhündin verstarb an Eklampsie). Jule wuchs mti einer Schäferhündin auf, die sie sofort adoptierte. Heute ist sie bestens sozialisiert, verträglich mit allen Rassen und Geschlechtern. Sehr kinderfreundlich, da ich sie überall mitgenommen hatte.


    Der Privat erworbene Hund war ein "echter" Unfall. 8 Welpen umfasste der Wurf. DIe Welpen wurden mit 10 Wochen abgegeben, wuchsen mit 2 erwachsenen Hunden, Kindern und Erwachsenen auf. Am Tag der Abgabe waren sie geimpft, mehrfach entwurmt und hatten ein Starterpaket mit Geburts- bis Abgabegewicht, sowie Bilder der Entwicklung dabei. Ich habe die Hundefamilie wöchentlich besucht und wurde von einem Welpen ausgewählt.


    Lange Rede, kurzer Sinn - Ein Rassehund muss nicht immer die beste Wahl sein, ein aus privater Hand erworbener Hund kann vom Charakter und Gesundheit her der Beste sein. Ein Tierschutzhund kann sich sehr positiv entwickeln.


    Somit kann sich jeder das raussuchen, was er sich wünscht. Hauptsache ist, dass er keine Vermehrer unterstützt, der seine ihm anvertrauten Tiere ohne Rücksicht auf Gesundheit vermehrt und ein schnelles Geschäft wittert.


    Gruss

  • Hallo,
    Jacko ist auch ein Mix - ein sogenanntes "Kind der Liebe", die Leute hatten per Zeitung inseriert und relativ glaubhaft geschildert wie es zu dem Unfall gekommen ist. Vielleicht waren sie aber auch sehr gute Schauspieler - ich weiß es nicht. Jacko ist bisher jedenfalls gut geraten.


    Und dieses Ü-Ei wollte ich so. Nachdem ich mich über einige für mich interessante Rassen informiert hatte und Kontakt zu Züchtern gesucht habe fing eine Art Spießrutenlauf an. Manchmal hatte ich den Eindruck das man einen 100.000-Euro-Kredit leichter kriegt als einen passenden Hund. Neben den verständlichen Fragen der Züchter, die ja einen guten Platz für ihre Welpen suchen, kamen ständig Bemerkungen: ja können Sie den DIESER Rasse gerecht werden, diese Rasse ist so und so und MUSS unbedingt ...


    - DAS wurde mir irgendwann zu blöd. Ich wollte einfach nur nen Hund, er sollte ne bestimmte Grösse haben damit ich ihn auch mal mit auf die Arbeit im Sicherheitsdienst mitnehmen kann (kein Schutzdienst). Ich hatte (und habe) den festen Willen mich so gut ich kann um den Hund zu kümmern und seinen Bedürfnissen gerecht zu werden - und ich finde eigentlich, dass das doch das Wichtigste ist. Klar, ich bin auch keine 18 mehr, wo sich die Lebensumstände oder Meinungen noch schneller ändern können. Mein Freund wollte auch nen Hund und hatte sogar Hundeerfahrung, wir wohnen ländlich mit Garten, allerdings nicht im eigenen Haus. Sollten doch gute Ausgangsbedingungen sein, oder?


    Nachdem die "Rassisten" für mich dann erledigt waren wollte ich auch nen Hund aus dem Tierschutz - aber wie schonmal geschrieben, zumindest in den Tierheimen hier hatte ich den Eindruck die wollen ihre Hunde lieber behalten. OK - und so bin ich bei einem privaten Wurf - vielleicht Vermehrer gelandet.


    tja - die Züchter und Tierheime werden niemanden davon abhalten sich nen Hund zu holen der es wirklich will. Eine "Betreuung" durch nen guten Züchter wäre gerade zu Anfang bestimmt nicht falsch gewesen, schade - das die wo ich angefragt habe es sooo übertrieben haben.


    lg susa

  • Hallo,


    ich habe einen süßen Berner Sennen- Labrador Mix von privaten Leuten gekauft. Wurde abgegeben weil der Sohn angeblich eine Hundehaarallergie hat, was ich mitlerweile bezweifle. Ist ein ziemlich wilder!
    Wenn ich mir ein zweiten Hund kaufen sollte, auf jeden fall vom Züchter.

  • :???: nun muss ich überlegen *g


    erster Hund meiner Eltern > Pudel aus der Zucht meiner Tante
    mein erster Hund > siehe oben :D


    ersten Hund meiner Schwiegereltern war ein DSH wohl auch vom Züchter
    dann ein geschenkter Münsterländer vom Bauernhof sollte sonst getötet werden
    danach Rex und Lumpi *g beides Mischlinge


    mein zweiter Hund Apoll , Mischling aus dem TH
    und nun Dobermann Osiris aus einer Hobby bzw Familienzucht ;)

  • Zitat

    Ein Hund mit Papieren ist leider nicht gleichauf Garant für einen gesunden Hund. Es gibt immer noch sehr viele rassetypische Erkrankungen, die trotz Papiere vererbt werden.


    Garantien gibt es sicherlich nicht da es sich um Lebewesen handelt wo viele Einflüsse eine Rolle spielen.
    Aber sich das Tier von einem seriösen Züchter zu holen minimiert doch gewisse Risiken. Zu einer seriösen Zucht gehört für mich natürlich auch das der Hund ordentlich sozialisiert wird und mit allen möglichen Umwelteinflüssen vertraut gemacht wird.


    Zitat


    Lange Rede, kurzer Sinn - Ein Rassehund muss nicht immer die beste Wahl sein, ein aus privater Hand erworbener Hund kann vom Charakter und Gesundheit her der Beste sein. Ein Tierschutzhund kann sich sehr positiv entwickeln.


    Dieser Aussage kann ich nur vorbehaltlos zustimmen.
    Meine beiden Mischlinge aus dem Tierschutz sind auf jedenfall sehr tolle und auch kerngesunde Hunde. Allerdings trifft das auch für meinen Rassehund zu.


    Zitat


    Somit kann sich jeder das raussuchen, was er sich wünscht. Hauptsache ist, dass er keine Vermehrer unterstützt, der seine ihm anvertrauten Tiere ohne Rücksicht auf Gesundheit vermehrt und ein schnelles Geschäft wittert.


    :2thumbs: :reib:

  • Zitat

    Manchmal hatte ich den Eindruck das man einen 100.000-Euro-Kredit leichter kriegt als einen passenden Hund


    Auch das muß nicht immer schlecht sein. Ich habe heute die Schwester meiner Junghündin gesehen... Dieser Hund kann einem nur leid tun! Er wurde gekauft, weil bei den Leuten eingebrochen wurde und Weimis ja gut bewachen und Dobis auch... Wenn der Welpe im Spiel gezwickt hat, wurde er am Genick in die Luft gehoben und ewig lang geschüttelt. Auf die Frage nach Anti-Jagd-Training kam ein "Was ist das denn?? Wenn die nach dem jagen heim kommt bekommt sie ne Trachtprügel das versteht sie schon!" usw.


    Diese Leute, hätten bei keinem Züchter den ich kenne einen Hund bekommen!! Die wären hochkant rausgeflogen!! Die Herrschaften haben ja ihre Vorstellung bzgl. Erziehung etc. ganz offen dargelegt. Es war also klar, was mit der kleinen Mischlingshündin passieren wird bzw. wo sie landet.


    Ich weiß das ist jetzt ein extremes Beispiel. Aber liebe lasse ich mir zig Fragen stellen und gebe merke das der Züchter sich wirklich Gedanken um die Hunde macht, wie das solchen :zensur: ein Welpe gegeben wird!

  • Zitat

    Auch das muß nicht immer schlecht sein. Ich habe heute die Schwester meiner Junghündin gesehen... Dieser Hund kann einem nur leid tun! Er wurde gekauft, weil bei den Leuten eingebrochen wurde und Weimis ja gut bewachen und Dobis auch... Wenn der Welpe im Spiel gezwickt hat, wurde er am Genick in die Luft gehoben und ewig lang geschüttelt. Auf die Frage nach Anti-Jagd-Training kam ein "Was ist das denn?? Wenn die nach dem jagen heim kommt bekommt sie ne Trachtprügel das versteht sie schon!" usw.


    Diese Leute, hätten bei keinem Züchter den ich kenne einen Hund bekommen!! Die wären hochkant rausgeflogen!! Die Herrschaften haben ja ihre Vorstellung bzgl. Erziehung etc. ganz offen dargelegt. Es war also klar, was mit der kleinen Mischlingshündin passieren wird bzw. wo sie landet.


    Ja, versteh ich ja auch und seh ich auch genauso. :gut:
    ABER: auch diese Leute haben dann am Ende doch irgendwo ihren Hund bekommen - und zwar ohne gute "Betreuung". Jemand der wenigstens ein paar gute Tipps an den Mann bzw. Frau bringt, oder den Hund wenigstens wieder in gute Hände bringt wenn alles schiefläuft.


    Und die Wunschvorstellungen mancher Züchter (die, die ich kennengelernt habe) sind so, das quasi niemand die erfüllen könnte.


    lg susa

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