Anschaffung Zweithund

  • Hallo zusammen, :hilfe:
    meine Frau und ich haben seit einem Jahr einen Landseer Rüden in unserer Familie aufgenommen. Er ist jetzt genau 13 Monate jung. Nun überlegen wir einen zweiten Hund (ggf. auch Landseer) anzuschaffen. Wir haben gehört, dass man zu einem Junghund keinen zweiten, gleichgeschlechtlichen Welpen holen soll. Erst nach 2 Jahren, da dann der erste Hund ausgewachsen sei und es keine Rangkämpfe mehr geben würde. Wir sind uns unsicher, ob es bei einer ruhigen Rasse wie dem Landseer überhaupt zu Rangkämpfen kommen würde.
    Habt Ihr Erfahrungen mit der Anschaffung eines Zweithundes in jungen Jahren.
    Danke für eure Hilfe.
    Grüße

    Ilona & Jens

  • Kann dazu leider nicht viel sagen. Ich kenne allerdings viele Leute, die genau das gemacht haben (junger HUnd und neuer WElpe - gleichgeschlechtlich) und bei denen war das nie ein Problem. Ich sehe zwar Probleme darin einen neuen WElpen zu einem jungen HUnd zu nehmen, aber weniger in dem Hundemiteinander als darin, daß man dann einen noch nicht fertig erzogenen und einen noch gar nicht erzogenen Hund hat. Das bringt dann so eine Menge Arbeit mit sich. Vor allem weil der jüngere sich viel vom älteren abkuckt normalerweise und wenn der noch vil Unfug macht wird das natürlich AUCH abgeguckt.

  • Wir haben auch 2 Hunde aus dem gleichen Wurf bekommen. Allerdings war das nicht so geplant.

    Den Indy hatten wir uns als Welpen ausgeguckt und dann auch mit 8 Wochen bekommen. Der Hund ist echt klasse geworden, hat sich prächtig entwickelt und kann etliche Kunststücke....vor allem aber: er GEHORCHT !! :D

    Dann, etwa 4 Monate später, bekamen wir dann den Momo. Er ist ein Vollbruder und wurde von der Familie wieder abgegeben bzw. die Züchterin hat ihn wieder zurückgeholt, nachdem vom dortigen Hundebesitzer nur Probleme gemeldet wurden.

    Der Hund war 3 Monate bei dieser Familie und wir konnten nun am lebenden Beispiel erkennen, wie unterschiedlich sich die beiden entwickelt hatten in dieser Zeit. Indy war von Anfang an auf uns Menschen bezogen, wollte immer dabei sein, hat seine Nase überall dabeigehabt. Wir haben fleissig mit ihm geübt und so konnte man ihn mit 3 Monaten eigentlich schon problemlos überall hin mitnehmen.

    Dann haben wir Momo bekommen: ein Hund der die ersten 3 Lebensmonate wohl völlig sich selbst überlassen wurde. Konnte noch nicht mal einfachste Befehle wie SITZ, PLATZ, HIER....rein GAR NICHTS!!! Was er konnte war: alles anbellen was sich ihm anbot...achja und Pfötchen geben konnte er schon.

    Die wichtigsten Wochen des Hundes sind einfach "vergessen" worden :/

    Alles was wir ihm inzwischen beigebracht haben, hat wesentlich mehr Zeit in Anspruch genommen, als bei Indy. Dem hat man einmal was gezeigt, schon war's halb kapiert. Aber Momo war da echt stur. Selbst heute, mit knapp 2,5 Jahren merkt man Momo immer noch an, dass mit ihm "Schindluder" getrieben wurde. Zwar kann man inzwischen auch mit Momo überall hin, aber der Weg war wesentlich steiniger!

    Natürlich ist es wunderschön, zwei gleichaltrige Hunde zu haben. Aber ich warne ausdrücklich davor, wenn die Überlegung einen Zweithund anzuschaffen im Haus steht, um damit ein Stück Verantwortung auf den Zweithund zu übertragen versucht wird. Der Schuß kann mächtig nach hinten los gehen!

    Wenn ein Zweithund, dann würde ich diesen erst dann anschaffen, wenn der erste Hund ausgebildet wurde und superklasse gehorcht.

    Denn wenn der erste Hund noch in der Erziehung steht (und das sollte bei Deinem eigentlich noch der Fall sein), und Du setzt DANN einen Zweithund dazu, der ebenfalls noch nach einer kundigen Hand ruft, dann wirst Du zwangsläufig Probleme in der Erziehung bekommen.

    Du kannst dich nämlich immer nur auf einen Hund vernünftig konzentrieren. Wer da was anderes sagt, redet Mumpitz.

    Wir haben die Hunde gemeinsam erzogen, sprich ich übernahm die Verantwortung für Indy, meine Frau für Momo. Jeder arbeitete bzw. arbeitet nur mit seinem Hund, damit hier eine richtig tolle Beziehung Hund-Mensch entsteht. Anders wäre es eher schlecht als recht ergangen und wir hätten jetzt wohl 2 "halberzogene" (halbstarke) hier rumtoben, die uns wahrscheinlich nicht immer gehorchen würden.

    Und was den Zeitaufwand angeht, da gibt es auch immer wieder die Meinung, mehrere Hunde würden nicht mehr Arbeit machen. Auch das kann ich nicht teilen. Wenn ich allein schon einen Blick auf die Erziehung unserer Hunde werfe, dann ist dort ganz eindeutig mehr Zeit in Anspruch genommen worden, als wenn es nur 1 Hund gewesen wäre um den sich gekümmert werden musste.

    Ich werde mich immer wieder für einen Zweithund entscheiden, aber einer der beiden sollte ausgebildet sein, damit man hier nicht an 2 Fronten gleichzeitig arbeiten muss. Man benötigt für 1 Hund schon jede Menge Geduld und Konzentration.

    Jetzt stellen sich hier wahrscheinlich einige die Frage, warum wir dann 2 Geschwister aus einem Wurf aufgenommen haben, wo das doch so problematisch werden kann. Ja eben.....sie KANN problematisch werden, muss es aber nicht zwangsläufig. Wir hatten ja auch vorher schon Hunde gehabt und begaben uns aus dieser Sicht ja nicht gerade auf Neuland. Ausserdem haben wir das grosse Glück, dass wir immer noch sehr engen Kontakt zur Züchterin haben, die uns sehr wertvolle Tipps geben konnte und dazu noch eine klasse HuSchu gefunden haben, in welcher wir uns beide sehr gut aufgehoben fühlen.

    Überlegt euch also im Vorfeld gut, ob ihr dieser Verantwortung gewachsen seid, zwei annähernd gleichaltrige Hunde zu halten und zu erziehen.

    Ich hoffe, mein Posting konnte euch da ein wenig weiterhelfen bei der Entscheidungsfindung.

    Gruß
    Volker

  • Ich habe 2 Rüden, die 3 Monate auseinander sind. Geplant war das so nicht :D, aber ich bin sehr glücklich beide zu haben. :reib:

    Ernsthaft Probleme wegen der Rangordnung hatten wir noch nie, aber ich kann bestätigen, was Yohanna und Windi sagen. Das größte Problem, wenn man es so nennen will, war, dass beide gleichzeitig erzogen werden mussten.

    Es war also nicht so, dass sich der Jüngere etwas vom Älteren abschauen konnte, höchstens Unfug. ;)

    2 Hunde sind also mindestens doppelte Arbeit. Deshalb habe ich das immer so gemacht, dass ich mit beiden einzeln spazieren gegangen bin und auch einzeln geübt habe.

    Darüber muss man sich im Klaren sein und auch dazu bereit sein und natürlich die entsprechende Zeit haben.

    Aber ansonsten ist es natürlich auch toll, zwei gleichaltrige Hunde zu haben. Ich kann es mir gar nicht mehr anders vorstellen, aber wenn ich planen hätte können, hätte ich wahrscheinlich gewartet, bis der Große gut erzogen ist, das macht vieles einfacher. ;)

    LG Lexa

  • Laika guckt sich ALLES bei Henna ab. Blödsinn und erwünschtes Verhalten. Blödsinn eigentlich lieber. Der ist nämlich meistens VIIIEL interessanter als das, was man machen soll ;)

    Zitat

    Alles was wir ihm inzwischen beigebracht haben, hat wesentlich mehr Zeit in Anspruch genommen, als bei Indy. Dem hat man einmal was gezeigt, schon war's halb kapiert. Aber Momo war da echt stur. Selbst heute, mit knapp 2,5 Jahren merkt man Momo immer noch an, dass mit ihm "Schindluder" getrieben wurde. Zwar kann man inzwischen auch mit Momo überall hin, aber der Weg war wesentlich steiniger!

    Henna kam mit zweieinhalb Jahren (fast) zu mir. Was Laika mit ihren sechs Monaten kann habe ich Henna in den eineinhalb Jahren, die ich sie habe nicht beibringen können. Sie lernt, aber eben langsamer. Anfangs hat Laika sich erwünschtes Verhalten bei Henna abgeguckt. Inzwischen geht es auch umgekehrt..... Bei Fuß laufen beispielsweise denke ich wird sie nicht mehr so richtig lernen. Wenn man einen Hund mit so einigen Defiziten bekommt, ist es wunderbar zu sehen WIE er lernt. ABER, es erfordert auch sehr viel Geduld und Phantasie (Henna geht inzwischen gut bei Fuß, allerdings nur auf der RECHTEN Seite, links habe ich es ihr immer noch nicht beibringen können). Allerdings, wenn Du jetzt an einen jungen WElpen als Zweithund denkst, dann kann es sein, daß Du "nur" das Problem hast, daß Du zwei Hunde gleichzeitig erziehen mußt. Das ist machbar, mit Geduld und Liebe und so.

  • Ich würde auch auf jeden Fall noch etwas warten. Zum einen sind Landseer wie die meisten Riesenrassen mit 13 Monaten noch lange nicht erwachsen (damit meine ich verschiedene Faktoren), zum anderen zweifle ich an dieser Aussage (und kenne auch definitiv Gegenbeispiele):

    Zitat

    Wir sind uns unsicher, ob es bei einer ruhigen Rasse wie dem Landseer überhaupt zu Rangkämpfen kommen würde.


    Landseer sind meist recht ruhige (und aufgrund der Masse relativ gelassene) Hunde, dennoch kenne ich auch sehr viele lebhafte und agile Exemplare. Wenn zwei ausgewachsene Landseerrüden aufeinander losgehen, möchte ich nicht im Weg stehen :hilfe:

    Wenn man zum gut erzogenen und souveränen Ersthund einen Welpen dazunimmt, wird dieser auch von diesem "miterzogen", ist der Ersthund dagegen selbst noch nicht gut erzogen, dann hat man im Endeffekt wahrscheinlich das Problem, zwei schlecht erzogene Hunde im Haus zu haben.
    Aufs Handling bezogen: einen einzelnen Rüden an der Leine kann man in schwierigen Situationen recht gut halten, zwei dagegen sind eine echte Herausforderung.

    Interessant zu wissen wäre noch, ob es euer erster Hund (oder der erste Landseer) ist und wie weit ihr mit der Erziehung seid ?

    VG
    Stefanie

  • Erst einmal vielen Dank.
    Es ist mein zweiter Hund und für meine Frau bereits der sechste. Mücke hört eigentlich schon sehr gut, es ist aber nicht zu leugnen, dass er ab und zu noch seinen Kopf durchsetzen möchte.
    Wir sind uns des Aufwandes schon bewusst. Die Frage ist die, ob sich die beiden wohl vertragen würden.

  • was haltet ihr davon, die beiden Hunde vorher mal zusammen zu bringen???

    Haben wir auch gemacht und danach haben wir uns entschieden.

    Es war für uns wichtig, dass sich die beiden vertragen und nicht erst den 2. Hund anschaffen und dann zu hause feststellen: "Oha.....das geht ja gar nicht!"

    Allerdings hatten wir die Möglichkeit und konnten die Hunde allmählich aneinander gewöhnen. Mal waren wir beim Züchter, mal kam der Züchter raus zu uns. Dann haben wir mal ein Wochenende eingebaut um zu sehen, wie es im Alltag klappt.

    Da die Beiden schon nach kürzester Zeit wie Pech und Schwefel waren, haben wir ihn dann ganz geholt.


    Gruß
    Volker

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