Wild oder Problemhund?
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Huhu,
sind ja schon gute Hinweise gekommen.
Ich habe ein paar Anmerkungen:
"3 Stunden laufen" sagen für mich gar nichts aus. Wird am stück gejoggt und der Hund muß mit?
Ist es ein langer gemütlicher Spatziergang und der Hund hat immer die Möglichkeit, selber die Geschwindikeit zu wählen und oder Pausen einzulegen?
Wird 3 mal am Tag für durchschnittlich eine Stunde "gelaufen"? Auf welchem Untergrund wird gelaufen.....Ich habe einen Ridgeback und der hat sich über die Maßgabe 5min/Lebensmonat kaputtgelacht!! Wir waren immer vieeeeel länger als das unterwegs, aber, es waren immer "weiche" Untergründe (Feld, Wald, Wiese), wir haben oft Pausen eingelegt. Ich habe drauf geachtet, dass er sich beim Spiel mit anderen Hunden nicht hochfährt usw. Man muß einen goldenen Mittelweg finden zwischen "Hund bestimmt das Tempo/Dauer selber" und "Mensch entscheidet verantwortlich im Hinblick auf Wachstum über Pausen etc."
Wenn man sich überlegt, wie das im Welpen"elternhaus" abgeht: aufwachen, spiel, bis man umfällt, oder es was zum Essen gibt, schlafen, spielen, essen, und zwischendurch aufs Klo....
Grundsätzlich würde ich Sachen vermeiden, die entweder einen sehr stark abgehackten Bewegungsablauf haben (Frisbee, Flyball...), oder andererseits sehr monoton sind (Laufen am Fahrrad...).Zum Überdrehen kann ich meinen "Vorschreibern" nur beipflichten.
Im Prinzip finde ich "Entspannung" das wichtigste, was ein Welpe schnell lernen sollte, das und Impulskontrolle. Hunde finden unterschiedliche Sachen "hochdrehend". Meiner findet z.B. Bälle oder Frisbees zum gäääääähnen langweilig. Trike-Fahren ist sein Ding, wenn ich ihn da nicht zwischendurch bremse, fahren wir ohne Pause bis an die Nordsee....Wenn Du beim Üben den Eindruck hast, dass er sehr hochdreht, mach die Übungen kürzer. Und/Oder arbeite kleine Entspannungsübungen ein.
Wirksamer als (trotzdem empfehlenswerte "Bleib"-Übungen) sind richtige Entspannungsübungen:
Dazu suchst Du Euch einen gemütlichen Platz, und "bringst" den Hund in eine stabile Seitenlage (z. B. indem Du ihn erst ins Platz bringst, und ihn dann durch sanftes Massieren in die Seitenlage "lotst". Da das ganze entspannen soll, möglichst ohne Druck arbeiten.
Wenn er dann liegt, kannst Du entweder deine Hände auf seine Schulter und seine Hüfte legen und warten bis er sich komplett entspannt ("Zen-Down nach Trish King) oder Du arbeitest mit TTouches (nach Tellington-Jones). Wenn Du merkst, dass er entspannt ist, führst Du ein Entspannungssignal ein, indem Du z.B. "ruuuuuuuuuuuuuuuuuuuhiiiiiiiig" (oder was ähnliches) sagst. Je öfter ihr das übt, und je öfter er das "ruuuuuuuuuhiiiiiiiig" mit seinem eigenen entspannten Gefühl verknüpft, desto besser kannst Du das Signal "ruuuuuuuhiiiiiiiiiiiig" als konditioniertes Entspannungssignal einsetzen, wenn er gerade aufdrehen will, du das aber unterbrechen möchtest. Logischerweise muß dieses Signal, genau wie alle anderen, die ein Hund beherrschen soll, gründlich generalisiert werden.Beschäftigung: das Lernen vieler, vieler neuer Signale ist tierisch anstrengend für einen jungen Hund. Kauf mal ein Hundetrickbuch (z.B. "Trickschule für Hunde" von Manuela Zeitz, oder "Das große Spielebuch für Hunde" von Christina Sondermann) oder eins über Dogdancing. Da gibt es tolle Angregungen darüber, was man einem Hund lehren kann. Tricks üben ist für mich das Equivalent zu Vokabeln einer Fremdsprache pauken. Es strengt an, ist vielleicht sogar langweilig, aber wenn man die Sprache dann mal sprechen kann, will man immer mehr und mehr lernen...
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Hi,
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@Canum Äskulap:
Denkspiele haben wir wirklich viel mit ihm versucht, vorallem am Anfang. Aber leider funktioniert das bei ihm nicht. TA hat sich leider noch nicht gemeldet.Aber ich frage mich folgendes:
selbst wenn ich jetzt weniger lange mit ihm rausginge (und dabei mache ich immer auch Unterordnung usw. mit ihm), dann würd er sich hier in Haus und Garten trotzdem diese fehlende Bewegung "holen". Dann rennt er dort seine Bahnen, spielt wie verrückt, läuft im Haus herum... Nur das Laufen lassen habe ich bisher als den "Schlüssel" zu diesem Hund kennengelernt.Und vorallem, wenn ich Morgens recht früh mit ihm laufen gehe, dann steht er spätestens gegen Drei an der Haustür und will Gassi. Spielen etc. interessiert dann nicht. Das ist einfach der Drang nach Draußen in die Natur. Er ist eben kein Bällchentyp.

Und, wenn wir zwei Hunde hätten, dann könnte ich die Laufdauer doch auch nicht kontrollieren.@Shoopy:
Danke! Endlich jemand der das nachvollziehen kann.
Natürlich zerr ich ihn nicht durch Feld und Flur, eher ist das umgekehrt.
Er bestimmt das Tempo.
Wir gehen immer durch Felder, den Wald, mal Schwimmen am See. Wie es sich halt ergibt.
Er zeigt nie Ermüdungserscheinungen, sonst würde ich natürlich die Wege kürzer wählen.
Wenn wir Hundeschule oder Spieltreffs haben, eine Stunde lang, dann fällt natürlich die Abendrunde sehr kurz aus, weil man einfach merkt, dass er fertig ist. -
Zitat
Wenn wir Hundeschule oder Spieltreffs haben, eine Stunde lang, dann fällt natürlich die Abendrunde sehr kurz aus, weil man einfach merkt, dass er fertig ist.Jetzt lies doch nochmal deinen eigenen Satz und dann frag dich, wie Du Deinen Hund besser auslasten kannst

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Coona:
Also wenn seine Spielkumpeline hier ist, dann hat unser Hund weiß Gott weniger Ruhe als wenn ich mit ihm spazierengehe...dann sieht man nur zwei Paarlauf machen und sich balgen. Auf Fotos sieht man nur verwischtes Schwarz-Weiß.:D
Und die zwei machen das stundenlang, bis wir sie wieder trennen....Die Sachen, die wir in der Hundeschule machen, mach ich, soweit das geht, natürlich auch auf unseren Spaziergängen.
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Also mal ganz ehrlich. Von wem stammen denn die "fünf Minuten pro Lebensmonat" und auf welchen Hund genau treffen sie zu? Wieviel Sinn macht eine Aussage in Minuten? Oder in Strecke, oder in was auch immer?
Ich wette, das haben Züchter erfunden, Züchter von Rassen, die gerne mal Gelenkprobleme bekommen, denn dann können sie einfach sagen, ja die bösen Halter haben die Kleinen viiiiel zu früh viiiiiel zu stark beansprucht. Dabei sagen "Minuten" nix über die Beanspruchung aus! Oder? Wenn ich 10 Minuten am Stück meinem 9 Wochen alte Würstchen strammen Schrittes durch Asphaltwüsten presche, ist das sicher was ganz anderes, als wenn ich mich 10 Minuten auf eine Parkbank setze und dem Knirps beim Spielen mit anderen Hunden zusehe. Und sicher ist es ein Unterschied, ob ich diese Strecke einem auf dem Boden schleifendem Basset zumute oder einer Rennmaschine wie einem Windhund, Dalmatiner oder RR. Das ist so als wollte man Marathonläufern empfehlen nach 100m-Sprinter-Trainingsplänen zu arbeiten, oder einem Turner am Sandsack boxen lassen.
Für jeden einzelnen Hund gibt es jeden Tag ein "genau richtig" ein "zu wenig" und ein "zu viel" - das muß jeder lernen zu erkennen "fünf Minuten"-Tipps sind da nur hilfreich zum Rantasten ans "genau richtig". das als Dogma zu nehmen ist aber blödsinnig! -
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@Shoopy:

(TA -Rückruf leider verpasst, werde aber Morgen berichten...)
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So, ich wollt mich mal für die vielen Tipps bedanken.
Ich bin zu mindest der Meinung das vieles davon hilft.
Einiges hab ich schon mit ein wenig Erfolg versucht, wobei ich aber immernoch keine ahnung habe wie ich ihn beruhige, *g* Er springt ja immer gleich wie ein Schaf durch die Gegend, an hinlegen ist dann nicht mehr zu denken.Also an alle lieben Hundehalter ein dickes DANKE für die Ratschläge!
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Zitat
Einiges hab ich schon mit ein wenig Erfolg versucht, wobei ich aber immernoch keine ahnung habe wie ich ihn beruhige, *g* Er springt ja immer gleich wie ein Schaf durch die Gegend, an hinlegen ist dann nicht mehr zu denken.Versuch erst mal in ruhiger, häuslicher umgebung das oben beschriebene Entspannungssignal aufzubauen. Auch wenn Du es anfangs draussen in einer "Erstfallsituation" noch lange nicht anwenden kannst, wird er sich daran gewöhnen, dass er sich im Beisammensein mit Dir auf ein bestimmtes Signal auch mal beruhigen kann. Dieses schiebst Du dann gemächlich auch in andere Situationen, z.B. nach draussen in den Garten, wenn es da todlangweilig ist, und dann irgendwann auf eine einsame wiese, wo ausser Mücken nichts rumsaust, und dann baust Du immer weiter Ablenkungen ein. Leiber anfangs dabei ein Schneckentempo anschlagen, desto besser setzt sich "ruuuuuuuuuuuuuuuhig" als tatsächlich bedeutungsvoll (mit der richtigen Bedeutung) fest.
Was Du auch mal probieren kannst: Nimm ihn an die Leine und albere in einige Sekunden an, so dass er ein ganz kleines bißchen "animiert" wird.
Dann brichst Du das sofort (also nach nur einigen Sekunden) ab und ignorierst ihn komplett (nicht ansehen, nicht anfassen, nicht ansprechen) bis er sich auch wieder ruhig verhält. Gu ist wenn Du diese Pausen mit einem Signal ankündigst: z.B. Spielen, "Pause" sagen, jede Interaktion mit dem Hund stoppen.
Dann fängst Du wieder an, ihn für einige Sekunden zu "animieren". (auch das kannst Du mit einem Signal ankündigen z.B. "Kaspern".
Also im Wechsel: Minikurze "Action" mit so lange ToteHose, wie er zur Beruhigung eben braucht. Das wiederholst Du drei bis vier Mal direkt hintereinander. Und eine solche "Aufreg-Abreg"-Session kannst Du so oft Du magst im Tagesablauf einbauen.
Nach und wirst Du sehen, dass er, sofern er eben gerne spielt und rumkaspert, er lernt, sich immer schneller abzuregen, weil so lange eben einfach gar nichts passiert, und es laaaaaaaaaaaaaaaaaangweilig ist. Er hat es quasie in der Hand, wann gespielt wird.
Wenn er gelernt hat, auf die Signale (besonderst das Pause-Signal) schnell zu reagieren, kannst Du die Dauer der Spielphasen oder die Intensität der Spielaction steigern.
So lehrst Du ein Signal für eine Pause, die Du auch nutzen kannst, wenn Hundi wegen was anderem aus dem Fell zu fahren droht. -
Also, habe eben mit unserem TA telefoniert.
Der meinte, man kann nicht alle Rassen über einen Kamm scheren.
Ein Dackel hat andere Ansprüche als ein Windhund.Man sollte allgemein aufpassen, dass der Hund nichts macht, was die Gelenke und Knochen stark beanspruchen würde, wie am Rad mitlaufen, Gebirgswanderungen usw..
Die Fünf-Minuten-Regal sollte man so anwenden, das man pro Spaziergang y(Minuten) X y(Monate) läuft.
In unserem Fall also 45 Minuten am Stück.
Dies ist aber nicht als die Ganztagesspaziergangdosis zu betrachten, sondern wir sollten dann eben diese Zeit auf drei Spaziergänge am Tag aufteilen.
Das macht bei uns dann insgesamt pro Tag 2 h und 15 Minuten. Und damit nur 45 Minuten weniger als zuvor.Diese Regel sei aber allein eine rein vorbeugende Maßnahme. Sie kann den Hund nicht absolut vor Gelenksproblemen schützen, sie kann nur helfen das Risiko gesundheitlicher Schäden zu verringern. Treppensteigen und aus dem Auto springen sollten sie auch nicht. Insbesonders bei Rassen, die z.B. zu HD neigen, sollte man streng auf die Einhaltung dieser Vorsichtsmaßnahmen achten. Dalmatiner gehören nicht zu diesen Rassen.
Aber: Vorsicht ist besser als Nachsicht.
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Ich werde das jetzt so einteilen, aber ihn davon abhalten hier zu Hause im Garten seine Bahnen zu rennen, werde ich auch nicht können... -
Zitat
Der meinte, man kann nicht alle Rassen über einen Kamm scheren.
Ein Dackel hat andere Ansprüche als ein Windhund.na endlich wird das mal erkannt. das sage ich schon soo lange und werde immer nur belächelt und als "dämlich" abgestempelt. Also, mein Hund durfte mit 9 monaten auch laufen...wir sind teilweise 3-4 std. mit ihm unterwegs gewesen.
Wenn man einen wirklich motivierten hund hat, der bei zuwenig auslastung alles zerlegt, der wird eben zu solchen mitteln greifen. Natürlich hat mein Hund mit 9 Monaten noch nichts gezogen, aber er iss gelaufen, hat denkarbeit machen müssen.
jetzt mit knapp 16 monaten beginnt solangsam die zugarbeit.Aber was ich sagen will, es iss an der zeit, das man die unterschiede der Hunde sieht. Nicht jeder Hund ist gleich, weder in der erziehung noch was die auslastung angeht.
Ich habe viel, wirklich viel über "meine" rasse lernen müssen, und vieles las sich wesentlich einfacher, als es war.
So das war jetzt OT, aber egal.
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