Bitte nicht zum Balljunkie erziehen !!

  • Bella war ein Balljunky als ich sie damals aus dem TH geholt habe. Alles was rund war, wurde sofort in Beschlag genommen. Zuerst ist mir die Sucht gar nicht so aufgefallen aber als ich dann ein paar Tage später Tomaten und Paprika aus dem Kühlschrank geholt habe, und plötzlich einen total irre gewordenen Hund an mir hochspringen hatte, sind meine Alarmglocken angesprungen. Sie hat dann immer einen irren Blick bekommen, ist unkontrolliert an den Leuten hochgesprungen und hat versucht , den Ball oder das runde Objekt aus der Hand zu reißen.


    also kam alles Spielzeug erstmal weg für ein paar Monate und wir haben nur mit dem Futterdummy etc gearbeitet. Als Bella dann so langsam bei uns angekommen war, habe ich angefangen zu trainieren. Also mal einen Ball hingelegt und den Hund korrigiert wenn sie da hin wollte. Das haben wir einige Woche gemacht...dann langsam angefangen, Bälle zu kullern. Das war schon schwieriger hat aber nach einiger Zeit auch gut geklappt.
    Später hab ich dann zum Gassi mal Tennisbälle mitgenommen und die plötzlich ohne Ankündigung vor mich geworfen. Wollte Hund drauf, gabs ne Korrektur..das hat sie auch sehr schnell verstanden gehabt.


    Um zu testen, wie weit wir sind, bin ich mit Bella zu einem Tennisplatz gefahren..hab sie dort am Zaun abgesetzt und sie zugucken lassen. Sie war zwar angespannt, hat aber nicht einmal versucht, aufzustehen und hinzurennen..selbst nicht, als der Tennisball direkt vor Ihr gegen den Zaun flog. Da wusste ich, jetzt haben wir es geschafft. Mittlerweile gehe ich durch gut besuchte Parks zwischen den Menschen durch , die dort Fussball oder Federball spielen und Bella guckt zwar interessiert, aber dieser Junkyblick ist weg.


    Ab und zu bekommt sie nun auch mal einen Ball geworfen..aber nach 3-4 mal packe ich den wieder weg und dann ist auch Ruhe. Voher klebte sie ja an mir und hatte nur Augen für meine Hand, ob die den Ball wieder aus der Tasche holt.


    Man kann drann arbeiten, aber es erfordert Zeit und Gedult...

  • Ich bin mir bei meinem gar nicht so sicher ... im Grunde reagiert er auf JEDES Spielzeug gleich ... nur ist es einfacher nen Ball mitzunehmen als ein Kuscheltier ^^


    Weiß nicht ob das schon ne Sucht ist ... aber meiner gehört zu der extrem hibelligen Sorte sobald man in nem Auslaufgebiet ist oder Jemanden besucht / Besuch bekommt. Wenn er dann bei der Begrüßung nen Ball im Maul hat, ist das einfach für beide Seiten angenehmer weil er ruhiger bleibt. Auch wenn ihm dann ggf. n kleines Kind auf den Keks geht, kann er dieses einfach ignorieren und beißt einfach auf seinem luftgefüllten Igelball rum. Ist mir auch lieber als wenn sonst das Kind am Ende noch eins aufs Dach kriegt weil es sich nicht von dem Tier fernhalten kann (manche Menschen kann man leider einfach nicht dauerhaft auf Abstand halten, gerade wenns mal ne größere Gesellschaft ist).


    Wenn wir unterwegs sind und er sein Spielzeug im Maul hat, ist er für mich auch deutlich besser ansprechbar und achtet auch mehr auf mich ... ohne Spielzeug sind Rennen und Wasser einfach das Größte, vor Allem Wasser ... da gibts kein Halten mehr. Ich würde eher sagen: Mein Hund ist ein Wasserjunkie, er lässt sich nur durch eine Leine davon abhalten sich ins Wasser zu stürzen -.-
    Jagen tut er nicht, Enten z.B. sind ihm total egal. Die meisten Tiere (außer Hunde) bemerkt er nicht einmal wenn sie vor ihm weglaufen oder er guckt ihnen einfach nach und geht dann wieder seines Weges. Die Spatzen heute im Zoo die ca. nen Meter vor ihm rumgehopst sind haben ihn auch nur dazu bewegt sie zu beobachten und bei mir zu Hause kann auch der Zwerghamster frei laufen ohne sich vor dem Hund fürchten zu müssen, er nutzt den Großen dann eher zum Klettern :)


    Ich muss aber zugeben, ich bin auch sehr oft mit der Ballschleuder bewaffnet, oft wenn ich nicht die Zeit habe für nen ewig langen Spaziergang der ihn eh nicht auslasten kann. Allerdings darf er den Ball nur sehr selten direkt hetzen. Meistens muss er warten (im Sitz, im Platz, noch ein Stück Mitlaufen, Pfote geben was wohl sehr schwer dabei ist) bis er losdarf und den Ball suchen darf (funktioniert ansich mit jedem Spielzeug).
    Während er sein Spielzeug sucht ist er absolut konzentriert und er lässt da auch andere Hunde links liegen, was ich persönlich aber als gut ansehe. Ansonsten wird mit dem Ball der andere Hund begrüßt und gut, aber er bleibt dadurch besser abrufbar. Generell scheint er nicht mehr so auf Hundespiele zu stehen, sondern es lediglich angenehm zu finden mit anderen Hunden zu laufen, auch komplett ohne Spielzeug.
    Habe als Vorschlag das mit dem Abruf nach dem Losrennen gelesen, das wäre z.B. auch etwas was ich gerne üben möchte :)

  • Dein Hund "schnullert". Er ist nicht süchtig nach dem Hetzen, sondern er braucht die ganze Zeit den Kick von der Maulbewegung. Er fährt sich damit runter, weil er sonst mit der Situation nicht klarkommt und er findet das Maß der Dinge nicht ... für mich ist das, was Du schilderst krankhaft.


    Ist Dein Hund eine Jagdhunderasse? Die neigen sehr dazu das zwanghaft auszubauen.

  • Ja er ist ein Flat Coated Retriever. Ich bin auch schon dazu übergegangen zu sagen, dass diese Bälle wie Schnuller für ihn sind. Aber das auch andere Hunde ein Problem damit haben, daran hab ich so gar nicht gedacht. Ich hab aber auch noch keinen anderen Hund kennengerlernt der so abgeht wie Meiner :( Zuhause mit mir allein ist Alles super, aber sobald andere Menschen oder andere Umgebungen ins Spiel kommen ist er einfach nicht vernünftig ruhig zu kriegen außer mit Sowas.


    Ich hab auch bis jetzt noch keine Möglichkeit gefunden ihm da anders zu helfen :( Und nur mit Spielzeug wird er auch zum Streber, Futter ist nicht interessant genug um sich anzustrengen.

  • Bälle interessieren Lupo wenig, er apportiert ihn zwar oder sucht ihn, aber nur weil er dafür ne Belohnung abstauben will.
    Er dreht daher auch eher beim Futterdummy mal hoch.


    Mein häufiger Urlaubsgast Joy (Shepherd) ist ein absoluter Balljunkie. Frauchen ist nicht immer gut zu Fuß, hat aber nen großen Garten. Also wird fast täglich etwa ne halbe Std. lang der Ball geschleudert. Dadurch reagiert Joy noch viel mehr auf sämtliche beweglichen Objekte als sie es eh schon tut. Wenn sie bei mir in Pflege ist, ist die Schleuder immer mit im Gepäck - wird aber nie verwendet. Wir nehmen dann auch eher den Futterdummy, der auch nicht fliegt sondern ausgelegt wird. Abrufen vom Apport oder Platz auf dem Weg dorthin, hat sie bei mir auch gelernt, ein bisschen einweisen auch. Leider führt Frauchen das nicht weiter. :ka:

  • Alles super, aber sobald andere Menschen oder andere Umgebungen ins Spiel kommen ist er einfach nicht vernünftig ruhig zu kriegen außer mit Sowas.


    Ich hab auch bis jetzt noch keine Möglichkeit gefunden ihm da anders zu helfen Und nur mit Spielzeug wird er auch zum Streber, Futter ist nicht interessant genug um sich anzustrengen.

    Wie hast Du das denn bisher geübt? Futter interessiert ihn generell nicht, also auch nicht drin, wenn ihr entspannt alleine seid?

  • Futter ist drinnen super, aber allein schon wenn wir draußen in ruhiger Umgebung Leinenführigkeit trainieren ist es so, dass er das Futter kurz ins Maul nimmt und dann achtlos fallen lässt. Futtersuche macht er ansich auch, aber er lässt sich sofort durch seine Umgebung ablenken wenn es etwas Interessanteres gibt. Futter vs. Spielzeug verliert grunsätzlich das Futter, egal was ich ihm anbiete. Dabei geht es auch nicht direkt ums Werfen, er findet auch Zerrspiele etc. super aber ein rein körperbetontes Spielen ohne Hilfsmittel nimmt er zwar an, steht aber auch nicht weit oben auf der Beliebtheitsskala.


    Das er mit mir alleine so angenehm ruhig ist hat sich von allein gegeben. Ansonsten habe ich es mit auf den Platz schicken, anleinen, geschlossenen Türen oder seiner Stoffbox versucht, aber er fängt dann immer das Jammern an und hört nicht mehr damit auf bis er dabei sein darf (geht in einer Wohnung halt auch schlichtweg nicht) oder er hält sich einfach nicht an Kommandos, egal wie oft man ihn wieder zurück schickt.

  • Bella war ein Balljunky als ich sie damals aus dem TH geholt habe. Alles was rund war, wurde sofort in Beschlag genommen. Zuerst ist mir die Sucht gar nicht so aufgefallen aber als ich dann ein paar Tage später Tomaten und Paprika aus dem Kühlschrank geholt habe, und plötzlich einen total irre gewordenen Hund an mir hochspringen hatte, sind meine Alarmglocken angesprungen. Sie hat dann immer einen irren Blick bekommen, ist unkontrolliert an den Leuten hochgesprungen und hat versucht , den Ball oder das runde Objekt aus der Hand zu reißen.

    Sowas habe ich jetzt auch zum ersten Mal erlebt. Pflegi ist ein ganz schlimmer Balljunky....wenn er einen Ball vor sich hat und nicht rankommt, kreischt und scharrt er und kollabiert fast, ist dabei auch nur schwer unterbrechbar. Das Schmerzempfinden bei der Balljagd ist abgeschalten, er versucht auch aus durch Glas oder sonstwas zu gehen. Er hortet ballähnliche Gegenstände wie Bürsten etc. und verteidigt sie dann. Im Zimmer sucht er sich auch immer wieder Objekte, die ballähnlich sind und würde die, wenn man ihn lässt, stundenlang beglotzen. Läuft man oder ein andere Hund daran vorbei , attackiert er.


    Schrei und Kreischattacken mit völligem Abschießen gibt's auch draußen bei ballähnlichen Gegenständen, die Schneemannzeit war furchtbar.

  • Weiß man bei dem was zur Vorgeschichte?
    Das ist doch der Cocker, glaube ich?
    Hört sich übel an.

    Ja, hat seine Besitzerin über Jahre gebissen..nunja. ..ich habe schon einige gestörte Hunde gesehen, aber dieser toppt wirklich alles, was Stereotypien und Aggressionsauslöser betrifft...wird wohl auch die Genetik ne Rolle spielen, anyway..


    mir geht's hauptsächlich darum, dass ich die Warnungen hier im Thread wesentlich besser nachvollziehen kann

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