Bitte nicht zum Balljunkie erziehen !!

  • Das die Blondies bei der Suche nach Eigengeruch/ Sprengstoff/ Leiche "ruhiger" und konzentrierter arbeiten liegt nicht an der Motivation, sondern daran, dass es sich um Feinstoffsuchen handelt ;)
    Sorry aber eine Stinkbombe wie einen Menschen in einem Wald aufzuspühren ist nichts wo man sehr langsam und ruhig arbeiten muss um blooooß nichts zu überlaufen.
    Sieht bei einem Fingernagel eines Toten im selben Wald ganz anders aus, auch wenn dass von Rettungshundeführern nicht gerne gehört wird :D

    Was Sprengstoff und Drogenhunde angeht, so kenne ich auch dort mehr als einen Hund, der vielleicht "ruhig" und " konzentriert" arbeitet, aber nicht minder suizidal ist als die Blondies ;)
    Ich kenne einen Sprengstoffhund der wegen Geruch in einen leeren Aufzugschacht gesprungen ist und kannte einen Drogenhund der leider nicht überlebt hat, dass das Päckchen Heroin von unten am Fenstersims festgeklebt war :/
    Aber diese Suizidalität liegt nicht ausschließlich an einem Junkeytum, sonder sicher auch am Grundtyp Hund der in diesen Berreichen genutzt wird.
    Die Blondies glauben
    1. dass sie mindestens Halbgötter sind
    2. deshalb fast untotbar sind
    3. wenn "de Alte sagt da gehts lang wird se schon rescht hamm"
    4. es gibt nur einen Weg: VORWÄRTS
    5. sie eine Mission haben und lieber drauf gehen als zu versagen
    6. mit Gewalt geht alles und wenns mit Gewalt nicht geht, geht es mit nochmehr Gewalt / was geht, geht, was nicht geht, muss ( man denke sich den slavischen Akzent dazu)

  • Ich würde gern nochmal eine etwas andere "Sichtweise" reinbringen....

    Lotte ist ja völlig panne, wenn es um Quietschespielzeuge geht. Als ich sie bekam war es so schlimm, dass sie sich son Ding gekrallt hat und es nicht mehr losgelassen hat, hat man versucht danach zu greifen, hat sie gedroht und hätte sicherlich auch geschnappt.

    In meiner naivität dachte ich dann, ich könnte die Dinger prima beim Training als Belohnung benutzen. Aber Lotte war sofort so aufgedreht, dass sie nix mehr mitbekommen hat, schon garnicht, was ich wollte... Sie hat einfach nur noch irre geguckt und ist zwischendurch immer mit aller Kraft gegen mich/an mir hoch gesprungen, um das blöde Ding zu kriegen.

    Also hab ich da aufgegeben, bis mir einige andere Hundehalter Mut machten, es für ganz spezielle Übungen doch zu benutzen. Jetzt trainier ich den Superschlachtruf und ein zuverlässiges Stopp mit Quietschie und es funktioniert großartig. Dennoch hat sich an Lottes "Wahn" in dem Bezug nicht viel geändert.

    Worauf will ich hinaus?

    Ich könnte nun mit Lotte und zwei Quietschies auf ner Wiese "spielen" bis sie umfällt und mir so die Spaziergänge sparen. Das wäre sicher kontraproduktiv und würde Probleme nur verschlimmern und Lotte vermutlich auch unnötiges Leid zufügen.

    Aber um es zu verwenden um lebenswichtige Signale zuverlässig zu trainieren (oder um ausreichenden Einsatz bei wirklich wichtigen Aufgaben zu gewährleisten) finde ich es völlig okay.

    Was die Blondies und ihren Charakter angeht, sehe ich das ähnlich. Einen Hund mit einer solchen Haltung zu sich selbst und seiner Umwelt als Familien- und Freizeithunde zu züchten, wäre unsinnig und auch "falsch" aber für manche Jobs ist es eben notwendig, einen besonderen Charakter oder eine besondere Motivation zu erhalten.

  • Zitat

    Es geht ja auch darum, manchen Menschen die Augen zu öffnen, was sie da mit ihrem Hund machen und was sie ihm antun. Vielleicht kennst Du diese unvernünftigen Hundehalter nicht, aber hier gibt es einige, die ihren Hund anleinen, aus dem Haus zur nächsten großen Wiese gezerrt werden, den Wurfarm auspacken und dann wird locker 30 x und öfter geworfen. Ist der Hund völlig fertig, wird er angeleint und nach Hause gebracht. Nix mit Gassi gehen, schnüffeln oder sonstigem. Wenn Du diese Hundehalter dann störst in welcher Form auch immer, hast Du den Hund fast immer am Kläffen, Rumtitschen, teilweise sogar am Schnappen - bis Mensch eben wieder wirft. Diese Hunde merken nichts von mir und Amy, entspanntes Spiel sieht ganz anders aus und körperliche Erschöpfung sollte nicht das einzige Ziel sein - aber leider sind eben nicht alle Hundehalter vernünftig und leider sehe ich diese Ballwurfmaschinen hier immer wieder. :muede:

    Bei manchen dieser Hunde denke ich schon, die könnten anders wenn sie etwas anderes lernen - aber manche von diesen Hunden sind überhaupt nicht mehr ansprechbar :verzweifelt: .

    Stimme ich dir absolut zu, da bin ich genau deiner Meinung. Und deswegen muss man den Ball differenziert sehen. Ihn grundsätzlich zu verdammen halte ich für falsch. Als Motivationsmittel oder Belohnung sinnvoll eingesetzt, halte ich ihn für richtig, wobei es immer auch auf den Hund ankommt. Ist es ein Hibbel und dreht er ab, bekommt er natürlich keinen Ball.

    Ich wehre mich nur gegen den Tenor, dass Bälle einen Hund zum Junkie machen. Ich würde es mal so nennen, sinnloses Bällchenwerfen ist keine sinnvolle Beschäftigung für den Hund und kann ihn kirre machen.

  • Zitat

    Nee nee, die blenden ihre Umwelt nicht aus. Ich hab nen Freund der Drogensuchhunde hat und hab mit einer Trainerin gearbeitet, die Sprengstoffhunde ausbildet. Die Hunde sind dermaßen ruhig und konzentriert bei der Arbeit ... da brauchts selber vieeeel Geduld und gute Nerven, um mitzuarbeiten und die Bestätigung ist ja kein fliegender Ball, sondern ein körpernahes Spiel !!

    Da liegen Welten zwischen ...

    Hier gibts einige, die sich nur Ball werfend fortbewegen. Die Hunde machen nix anderes, als hinterherlaufen, Ball nehmen, abgeben oder - die Steigerung - Ball 2 fliegt und der HH hebt Ball 1 selber auf, usw. ich weiß gar nicht, was daran schön sein soll, so "spazieren" zu gehen.

    Gruß, staffy

    Wie eben schon geschrieben, bin ich auch der Meinung, dass sinnloses Bällchenwerfen nicht unbedingt für einen Hund sinnvoll ist. Und wie du woanders geschrieben hast, der Mensch macht den Hund dazu, wenn auch vielleicht unwissend und unbewußt. Aber es ist der Mensch, nicht der Hund! Und nicht der Ball!

    Was du mit köpernahem Spiel meinst, da stimme ich auch absolut zu, wobei das auch nicht mit jedem Hund und jedem Menschen gut funktioniert. Alternativ kann man z.Bsp. einen Ball an der Schnur oder in einer Socke nehmen, und so mit dem Hund spielen, wie mit einer Katze. Das ist dann körpernahes Ballspiel mit dem HF, was zum Beispiel mein Mittel der Wahl ist, um mit dem Hund zu spielen. Und genauso kann ich Futter in die Faust nehmen und genauso mit dem Hund spielen.

    Und vielleicht sind wir beide dann gar nicht mehr so weit auseinander. Wobei ich auch meinen Hund auch ab und an mit Ball werfen bestätige. Gehen darf mein Hund aber nur nach meiner Erlaubnis.

  • Ich arbeite meist mit mehreren Objekten, eines habe ich am Körper oder in der Hand, der Rest liegt rum. Bestätigt wird variabel, entweder fliegt ein Ball oder Spielie, ich schicke den Hund zu einem der liegenden oder ich spiele direkt körpernah. Alle meine Hunde schätzen das Rennen zum Objekt, egal ob ausgelegt oder gerade fliegend und kommen sofort zum körpernahen Spielen zurück, das ist nämlich noch viel besser. Trotzdem eignet sich der Sprit sehr gut die Spannung aufzulösen.
    Und gleichzeitig wird das Voraussenden auch noch zur Bestätigung und nicht zum eingeübten Kommando, besser kann es doch gar nicht laufen.

    LG
    das Schnauzermädel

  • Jetzt bin ich mal ganz provokant und behaupte das hier so positiv bewertete körpernahe Spiel bei einem gewissen Hundetyp viel, viel, viel extremere Reaktionen hervorruft als so ein Ball.

    Meine Hunde bekommen am Opfer garantiert KEIN Zerrspiel

  • Zitat

    Jetzt bin ich mal ganz provokant und behaupte das hier so positiv bewertete körpernahe Spiel bei einem gewissen Hundetyp viel, viel, viel extremere Reaktionen hervorruft als so ein Ball.

    Meine Hunde bekommen am Opfer garantiert KEIN Zerrspiel

    Was, so ohne Ball?? :D :D


    Im Endeffekt erhärten solche Thesen wie die mit dem Zerrspiel schon den Verdacht, den ich schon geäussert hatte.

    Zerr- und Kampfspiele sind für meine Hunde definitiv hochwertiger als ein Stur fliegender Ball - und haben nen weitaus heftigeren Effekt.

  • Zitat

    Jetzt bin ich mal ganz provokant und behaupte das hier so positiv bewertete körpernahe Spiel bei einem gewissen Hundetyp viel, viel, viel extremere Reaktionen hervorruft als so ein Ball.

    Meine Hunde bekommen am Opfer garantiert KEIN Zerrspiel

    Verstehe nicht, was du mit dem Wort Opfer meinst? Welches Opfer?

    Und ein körpernahes Spiel muss doch kein Zerrspiel sein. Und warum hast du was gegen Zerrspiele?

  • Jaaa ich weiß man sagt VP und nicht Opfer :roll:

    Nein ich habe nichts gegen Zerrspiel, aber meine Hunde bekommen trotzdem an der Vp garantiert KEIN Zerrspiel.

    Und bei Spürhunden wird definitiv über Zerrspiel gearbeitet ;)

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