TH-Hunde - Die Verwandlung (vorher/nachher)

Ursprünglich waren wir nur zum schauen im Tierheim und wollten um mich abzulenken, mal mit einem Hund Gassi gehen. Doch dann kamen wir an diesem Zwinger vorbei. Zwei kleine Hunde bellten und kämpften um unsere Aufmerksamkeit und im Hintergrund lag sie. In ihrer Hütte. Sie scherte sich einen Dreck um unsere Aufmerksamkeit und eroberte auf der Stelle mein Herz. Einen Tag später (am 14. Dezember 2007) war sie bei mir zu Hause.

Was wir nicht wussten war, dass sie sich als ganz anders herausstellen sollte, als uns mitgeteilt wurde: kern gesund, lieb, selbstsicher, gut erzogen, keinerlei Jagdambitionen.

Nach 3 Tagen zeigten sich die ersten Krankheitserscheinungen in Form von einer Halsentzündung, beide Ohren übersäht mit Hefepilzen, Fieber. Alles aus dem TH mitgebracht.
Der selbstsichere Hund entpupte sich als äußerst unsicher und ging auf jedes Lebewesen mit Pauken und Trompeten los. Egal ob nun 1m oder 100m entfernt. Artgenossen wurden gebissen, egal ob klein oder groß. Selbst wenn sich der andere Hund unterworfen hatte, setzte sie weiter nach.
Ayu kannte keinerlei Befehle und hatte teils sogar Angst vor ihrer Leine.
Nach zwei Wochen bei uns zeigte sie erstes Jagdverhalten, indem sie über den Zaun sprang und einige unserer Hühner tötete, als ob sie nie etwas anderes getan hat.
Generell jagte sie alles, was sich bewegt hat oder hätte bewegen können.
Sie hatte panische Angst vor'm Alleinebleiben. Sobald ich den Raum verlies, war das geheule groß. Zitteranfälle und panisches kratzen an der Tür waren tägliches Programm, als es darum ging ihr das Alleinsein beizubringen.
Ayu zeigte nach und nach eine Angst gegenüber älteren Männern. Sobald sie die Chance dazu hatte, biss sie den Vater meines Freundes.

Und heute?

Nun, trotz etlicher Rückschläge haben wir es geschafft.
- Ihre Unsicherheit anderen Hunden gegenüber ist soweit geschafft. Wir können zu Hundetreffen gehen und wenn es ihr zuviel wird, dann kommt sie zu mir.
- Sie hört nicht perfekt, aber sie ist Alltagstauglich, was mir genug ist.
- Ihr Jagdverhalten ist soweit kontrollierbar geworden. Sie läuft 90% der Zeit ohne Leine und orientiert sich an mir.
- Ihre Verlustangst ist noch da, aber hat sich stark minimiert. Sie kann alleine bleiben, ohne durch zudrehen. Sie legt sich hin und schläft.
- Ihre Angst gegenüber älteren Männern ist kaum noch vorhanden.
- Sie ist kein Einzelgänger mehr. Auch wenn sie keine richtige Bindung zu meinem Freund aufbaut, so hat sie eine enorm starke zu mir.

Hallo ihr!

Wir haben Tiffy vor 7 Monaten bekommen. Sie kommt aus Ungarn.
Sie hatte am Anfang vor vielem Angst und war sehr schüchtern. Auch ging es ihr gesundheitlich nicht wirklich gut.

Das ist Tiffy im ungarischen Tierheim, ich glaube "ein Häufchen Elend" ist fast noch zu nett ausgedrückt

"Und das ist sie heute *schmilz dahin*"

"Das Herrchen kann sich nicht vor mir verstecken"

"Frauchen, ich koooooooooooommeee!!!"

Sie ist so lebenslustig und kann tatsächlich "lachen". Sie mag mittlerweile auch andere Hunde obwohl sie früher im Tierheim wohl oft "gemobbt" wurde und entdeckt die Welt ganz neu, jeden Tag ein bisschen mehr.
Ich bin so stolz auf meinen kleinen "Wowo". Sie ist so mutig und stark und musste sicherlich viele schreckliche Dinge erleben. Aber das ist jetzt alles vorbei:) Sie hat zwar immer noch ein paar kleine Ängste, aber auch das kriegen wir mit viel Geduld und Liebe noch hin!

Ich bin so froh, dass ich sie hab!

Hallo Leute!
Haben diesen Thread gerade erst entdeckt und ich muss sagen,der ist ja wirklich superschön!
Habe keinen Tierheimhund,aber ich schaue mir eure Bilder mit Begeisterung an!
Liebe Grüsse
Iris+Fellnase Cäsar

na dann will ich mal weitermachen...

Luke auf einem unserer Spaziergänge in der Tierheimzeit im April diesen Jahres:

am ersten Tag hier zuhause, total erschöpft von allem Neuen:

im September:

und vor ein paar Tagen:

Zu seiner Geschichte:

Luke war seit 1,5 Jahren im Tierheim, ein sogenannter Problemhund. Angeblich einer, der gerne den Chef spielt und rumknurrt und auch mal schnappt. Geht in kein Auto und ist total umweltunsicher.

Ich war ein paarmal mit ihm spazieren und es hat gefunkt. Er hat meine Geduld ein paar Wochen "strapaziert", keine Chance, ihn freiwillig ins Auto zu bekommen. Nach 3 Wochen meinte sein Pfleger, nu reichts, freiwillig geht der nie rein. Abgemacht war, daß er zunächst 4 Wochen auf Probe zu uns kommt.

Die ersten Tage lief er nur geduckt rum. Ließ sich nicht anfassen, wenn er liegt. Als wir das raushatten, wurde einiges klarer. Der ganze Hund bestand nur aus Angst. Langsam wird er sicherer, vieles haben wir geschafft, manches liegt noch vor uns.

Vor ein paar Tagen lag er vor mir, ich hab ihn ganz vorsichtig gestreichelt und er stubst mich an und will mehr... Das war ein Feeling...

Und dann gestern liegt er im Wohnzimmer rum und der Vater meiner Freundin (fast 81 J.)stolpert über ihn.. natürlich nicht mit Absicht, ist auch nix passiert, keiner hat sich verletzt... aber Luke knurrt wieder rum, sobald man ihm näher als 10 cm kommt, wenn er auf dem Boden liegt...

Also nochmal anfangen.. aber wir schaffen das...

Evemary_Pablo

ich hab mal gerade verblüffende ähnlichkeit zu unserem dickerchen festgestellt. wie alt ist deiner wenn ich fragen darf und weißt du woher er kommt bevor er ins th gekommen ist?

LG

Wir haben unsere Schnuffelnase im Alter von ca 13 Monaten aus dem Tierschutz übernommen. Verängstigt, krank und

traurig, da er schon 3 mal verlassen wurde...hier hat er stundenlang gewartet...

und das ist unser Schlitzohr heute, 1,5 Jahre später

wir haben viel mit ihm durchgemacht und ich liebe ihn mit all
seinen übrig gebliebenen kleinen Macken.

Zitat

wir haben viel mit ihm durchgemacht und ich liebe ihn mit all seinen übrig gebliebenen kleinen Macken.

das kann ich gerne unterschreiben

Es macht soviel Freude zu sehen, was der Racker alles in der "kurzen" Zeit gelernt hat wie z.B. daß Autos, Strandkörbe und Gartenhäuser keine Hunde fressen, wie man Knochen und Ochsenziemer futtert, wie Spielen funktioniert. Gibt ja noch soviel zu lernen.

Am meisten freu ich mich, wenn er ausgelassen und tapsig wie ein Welpe durch die Gegend braust und anstatt Angst zu haben immer neugieriger wird.

Wir waren im Sommer spazieren, ich hatte die Leine um den Hals gelegt und wollte ihn anleinen und hab mich zu ihm runtergebeugt. Er hat einen riesigen Satz von mir weggemacht und kam ziemlich klein geduckt nach einigem Zureden dann wieder auf mich zu... der Himmel weiß, was seine Vorbesitzer alles mit ihm angestellt haben. Mal davon ab, daß er als Hofhund an der Kette war und irgendwann ausgesetzt worden ist :kopfklatsch:

Er wird wohl nie ein 100 % funktionierender Hund werden, muß er auch nicht. Bißchen besser gehorchen muss er aber noch .

Mal gucken, wie er in nächster Zeit entwickelt. Wir waren im Oktober im Tierheim, weil uns eine kleine Katze zugelaufen ist. Da hatten wir Luke mit. Die haben ihn kaum wieder erkannt

Und das mit dem Anfassen und Nähe ertragen kriegen wir auch wieder in den Griff.

Hab noch 2 Bilder aus den ersten Tagen gefunden... er ist ne Wasserratte, auch wenn man ihm das da nicht ansieht:

und nein, ich hab ihn nicht verprügelt *g*