Fußhupe keifft fremde Männer an und beschützt meine Tochter
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Hallo,
ich habe ein Problem mit unserem "neuen" Hund. Wir haben sie drei Wochen. Sie ist ca. 1J. alt, kommt aus dem Tierschutz, hatte schon Welpen und null Erziehung.
Wir gehen in eine Huschu zur Junghundegruppe.
Dort übt sie viel mit meiner kleinen Tochter, die von Anfang an der Stern an ihrem Himmel war. Im Prinzip ist das wunderbar, denn unser anderer Hund, genau so alt wie meine Kleine (8J.) hat diese immer kaum beachtet, obwohl sie sich eigentlich viel mit ihm beschäftigt hat. Wenn wir nachhause gekommen sind, hat er sich immer über den Rest der Familie gefreut, besonders bei mir und meiner großen Tochter, die Kleine war ihm egal. Da war es toll, dass die kleine Fußhupe nun mein kleines Mädchen so liebt.Anfangs war alles relativ easy, aber nun kommen ein paar Ängste der hündin ans Licht. Männer sind ihr suspekt. Eigentlich nur männer, die sie ansprechen. Da wird gekeift, leider auch bei meinem Vater, der daraufhin etwas beleidigt war
Heute im Wald war ein Mann, der irgendwann an uns vorbeiging, da haben wir gerade "bei Fuß" geübt und sie war auf mich fixiert und er war ihr egal. Dann kamen wir um eine Ecke und der Mann stand so 20m entfernt, und guckte so vor sich hin. Da schießt sie aus heiterem Himmel los und verbellt ihn (aus sicherer Entfernung). Auf mein DRITTES Rufen hat sie dann mal reagiert und ist zu mir gekommen. War mir sehr peinlich, der mann hat sie nämlich nicht angesprochen und das geht irgendwie garnicht.
In der Huschu haben wir gelernt den Hund aus der Situation zu nehmen, aber sie war ja nicht angeleint und ich möchte sie ja mal laufen lassen. Wie kann ich das denn in den Griff kriegen?
Sie neigt auch dazu meine Tochter zu beschützen, wenn jemand sich ihr nähert und sie knuddelt, keift sie auch los und macht ne heftige Bürste. Meinen Mann wollte sie vorhin sogar zwicken. Geht ja garnicht. V.a. kann sie ihn inzwischen eigentlich gut leiden.
Das anfängliche Ducken, wenn man sich ihr nähert hat sich gegeben, aber jetzt wird sie frech. und ich habe Sorge, dass sie irgendwann jemanden zwickt.
Wie gehe ich nun am besten damit um?Tschuldigung, ist ein Roman geworden
Vielen Dank für eure Hilfe
Claudia - Vor einem Moment
- Neu
Hi,
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Hallo Claudia!
Also Tipps können dir die anderen, hundeerfahreneren Fories sicherlich besser geben, aber diese Situation mit dem Mann im Wald wäre mir jetzt auch unheimlich vorgekommen... :aengstlich:
In dem Falle finde ich es ganz okay, dass deine Kleine sich gerührt hat.
...was natürlich bei deinem Mann, deinem Vater und so nicht in Ordnung ist und schon 'abtrainiert' werden sollte. -
Hallo Claudia!
Also erstmal: Dein Hund hat Dich nicht zu beschützen! Auch nicht vor fremden oder unheimlichen Männern im Wald. Du bist diejenige, die solche Situationen regelt, nicht der Hund.
Es ist nicht okay, wenn der Hund sich in so einer Situation rührt, auch nicht ausnahmsweise - wie soll er denn wissen, wann sein Handeln gefragt ist oder nicht??Den zuverlässigen Rückruf kannst Du zB mit einer Schleppleine üben. Wenn Du das in die Suchfunktion eingibst, findest Du viele Trainingstips dazu.
Viel Erfolg!
LG, Caro
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Hallo Claudia,
ist doch klasse, wie sich Euer neuer Hund bei Euch eingelebt und Deine Tochter ins Herz geschlossen hat.
Alle Ängste des Hundes solltet Ihr einfach ignorieren und ihm ganz klare Regeln und Grenzen setzen z.B. durch Training des Grundgehorsam oder gar Hundesport, den Ihr für Euch entdeckt.
Eure Tochter oder sonstige "Ressourcen" vehement beschützen, geht mal gar nicht. Aber da dürfte es auch ein leichtes sein, sie "aus der Situation heraus zu nehmen" (wie die HuSchu schon richtig gesagt hat), also im schlimmsten Fall sogar auszusperren, aber alles ohne jegliches Geschimpfe oder Kommentar, sondern ganz souverän und überlegen dem Hund klarmachen, da bist du zu weit gegangen und nun musst Du mit den Konsequenzen d.h. absoluter Nichtbeachtung leben, bis ich als HH wieder gewillt bin, dich mal wieder zu beachten. Wirkt Wunder!
Und das konsequent und sie wird es sicherlich ganz schnell verstanden haben.
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Hallo,
danke für Eure Tips.
Also mal praktisch, hier zuhause, wenn sie jemanden ankeifft, weil er meine Tochter anfaßt, oder was auch immer. Lasse ich sie dann Platz machen und "bleib" und beachte sie dann nicht mehr? Oder sollte meine Tochter das machen, damit klar wird, dass sie nicht von ihr beschützt werden will, oder braucht?
Ich versuche meine Tochter, als so wichtiges Element in diesem Hundeleben, in die Erziehung einzubeziehen, so gut es geht. Hat auch einen erzieherischen Effekt auf meine Tochter, die sich zu ein bisschen mehr Geradlinigkeit entwickeln muss. Sie ist ein kleiner ChaotWas ich bislang über die Schleppleine gelesen habe schreckt mich etwas ab, weil man ja, wenn ich das richtig verstanden habe, eine ganze Weile nur noch damit Gassi geht. Und wir fahren ja auch viel in den Stall mit den Hunden und da dürfen sie sich frei bewegen.
Was komisch ist, lyncht mich bitte nicht, ich weiß es war nicht richtig, aber in der Situation habe ich mich so erschrocken...
das erste Mal im Stall waren Chica die Pferde suspekt. Zu große Hunde nehme ich anSie ist dann immer, wenn ein Pferd auf sie zukam keiffend los. Ich hatte sie an der Flexileine und habe dann immer die Richtung gewechselt, damit sie aus der Situation kam.
Auf einmal, die Flexileine war gestoppt, ist sie so in die Leine gesprungen beim bellen, dass sie mir das Teil aus der Hand gerissen hat. Und ab, bellend unter das Pferd. Ich dann mit Hechtsprung hinterher und als ich sie wieder hatte, habe ich geschimpft, sie auf den Boden gedrückt und: NEIN. Hinterher fand ichs ganz schrecklich, aber es ist aus der Situation entstanden. Aber seitdem hat sie kein Pferd mehr angekeifft. Garnicht. Nicht mal anschielen, knurren, oder sonstwas. Das Thema ist einfach durchAuf die Gefahr hin, dass ihr mich nach so einer Aktion des Forums verweist, lieben Gruß
Claudia
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Hi,
würde die kleine prinzessin auf den boden der tatsachen zurückholen
bringt ihr bei auf kommando auf ihren platz zu gehen (aufplatz hab ich zb), der platz sollte so gelegen sein, dass sie von dort aus nicht die ganze wohnung beobachten kann.
wenn sie dann deine tochter verteidigen will, soll diese sie dann dorthin schicken. wichtig ist, dass ihr sie nicht beachtet, wenn SIE meint, sie muss jetzt gestreichelt werden. kann sein dass sie dann erst recht aufdringlich wird, also hart bleiben.
wenn ihr dann "lust" auf streicheleinheiten habt, ruft ihr sie hierwenn du ohne schleppleine unterwegs ist, solltest du sichergehen, dass du sie auch nicht abrufen musst. denn jedesmal wenn du sie rufst, und sie merkt, dass du sie eh nicht erreichst um sie zu korrigieren, lernt sie daraus, dass du keinen einfluss hast.
lg Egi
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Die Situation mit den Pferden lässt sich doch auch auf andere Situationen übertragen.
Ein "Nein" sollte aber reichen ohne sie runter zu drücken, denn was soll das bringen ? Sag ihr ganz klar, dass du das nicht willst, sie ist möglicherweise unsicher, ängstlich, meint Alarm schlagen zu müssen, aber du hast alles unter Kontrolle als "Chefin", demnach hat sie ruhig zu sein.
Beim Mann im Wald hätte ich das auch getan. "Nein" und abrufen, wenn sie nicht kommt, holen und weiter gehen.
Sie braucht dich nicht zu beschützen vor fremden Leuten, auch wenn viele das irgendwie "süß" finden, wenn der Hund sich so benimmt.
Meiner macht das zwar nicht, aber WENN er das machen würde, würde ich ihm ganz klar sagen, dass er fremde Leute nicht anzubellen hat.Genauso bei deiner Tochter. Sie gehört ihr nicht. Deine Tochter darf die ganze Weltbevölkerung knuddeln, ohne dass der Hund was dazu zu melden hat.
So ist das nun mal.
Also sagt eurer kleinen Queen , was Sache ist, damit sie sicherer wird.LG
Melanie -
Hihi,
kleine Queen ist gut
Ist was dran, die hält uns in Atem.
Das NEIN hat bisher nur bei den Pferden gefunzt. Werde sie jetzt, ausser im Stall, angeleint lassen, bis wir das im Griff haben.
Wenn ich sie bei den Aktionen beobachte denke ich es ist eine Mischung aus beschützen wollen und Angst.Was haltet ihr davon sie mit einer armlangen Leine an unseren anderen, "erfahrenen" Hund anzuleinen? Hat meine Trainerin mir empfohlen, weil Chica so gar nicht weiß, wo ist Gehweg, wo ist Straße. meine Trainerin meint, voneinander lernen Hunde am besten. Soweit, so gut. Er läßt sich von ihr nicht auf die Straße zerren und er hat ihr gezeigt, wenn Frauchen HALT ruft, heißt das auch HALT. Aber die 2 haben ein komplett unterschiedliches Grundtempo. Er läuft gerne in meiner Nähe, mal ein bisschen hinter mir, mal vorn, aber losspurten tut er nur mit Fahrrad oder Pferd. Sie findet das schnarchend langweilig, weil sie sonst immer so weit die Flexileine es erlaubt vorprescht und wieder zurück.
Ich dachte, dieses aneinanderleinen werde ich erstmal nur hin und wieder im Bereich von Straßen, also auf Gehwegen probieren. Nicht zu viel, geht dem armen Wusel auf die Nerven. Und ihn zum ungefragten Kindermädchen machen ist ja auch nicht nett.
Was haltet ihr von der Methode?Lieben Gruß
Claudia -
Wichtigstes zuerst.
Sie beschützt nicht Dich, oder Deine Tochter sondern sich selbst.
Weil sie Angst hat.
Gegen diese Angst mußt Du was unternehmen.Da Du ganz genau weißt, wovor sie Angst hat, kannst Du zielgerichtet trainieren.
Ich erkär das am Beispiel "Angst vor Männern".
Der Anblick eines Mannes bedeutet für Deinen Zwerg momentan "Angst". Angst ist eine negative Emotion. Gegen diese willst Du etwas unternehmen, sodas "Mann sehen" okay ist. Ganz genau wie in der Mathematik wird aus Minus (negative Emotion) nur Plus, wenn man etwas Positives addiert.
Schon ist der Trainingsplan geboren: Du brauchst einen Platz, wo Du genau unter Kontrolle hast, wann ein Mann sich Euch (Du + Hund an Leine) bis auf welche Distanz nähert und ob der Deinen Hund dann anspricht oder nicht (Du brauchst also einen männlichen Trainigsparner, der "Befehle"von Dir annimmt und befolgt!
Weiterhin brauchst Du das absolute Suchtleckerchen Deines Hundes in obszöner Menge! Dann wird nach Klassischer Konditionierung gearbeitet:
Mann taucht auf --> Hund bekommt Leckerchen
Mann verschwindet --> Leckerchen-Buffet schließt sich
Mann taucht auf --> Hund bekommt Leckerchen
Mann verschwindet --> Lecerkchen-Buffet schließt sich.
Wiederholten, wiederholen, wiederholen....WICHTIG:
1. Reihenfolge! Dein Hund muß erst den Mann sehen und bekommt dann erst die LEckerchen, denn nur so klappt die Verknüpfung "Mann taucht auf bedeutet, dass es gleich Leckerchen regnet, boa, hoffentlich taucht bald wieder so ein Mann auf!!!"2. Leckerchen: Extremst Lecker!!! Nur und ausschließlich für dieses Training verwenden. Denn wenn sie für andere Sachen auch gegeben werden, klappt nicht mehr die Eindeutige Verknüpfung "Mann = Superdupergeilesmegaleckerchen"
3. Annähernd 100% Kombi "Mann" --> Leckerchen - egal, was Hund gerade macht - also auch wenn Hundi gerade eine Bellattacke hat (sonst kalppt, wie schon erwähnt, die konditionierung nicht richtig: Der einzige "Vorhersager", dass die LEckerchen geliefert werden, soll das Auftauchen eines Mannes sein, nicht das Verhalten dass der Hund gerade zeigt.
4. DAMIT der Hund aber möglichst nicht ein Verhalten zeigt, dass man nicht bestärken möchte (Bellen), stellt man die Übungssituation so, dass der Hund keinen Anlass zum Bellen sieht. Dazu kann man: den Abstand Mann -> Hund entsprechend groß wählen, den Mann instruieren, den Hund nicht anzusprechen, anzusehen oder gar an zu fassen.
Ihr werdet feststellen, dass Ihr, wenn ihr konsequent nach den Regeln übt, und der Hund "im wahren Leben" möglicht wenig Gelegenheit hat, ungeplant auftauchende Männer verbellen zu müssen (für diese Zwecke immer die Superleckerchen mitführen), der Hund schnell nach Männern ausschau halten wird, weil diese tollen Menschen die Wahrscheinlichkeit extrem erhöhen, dass man diese genialen Essensbröckchen bekommt.
Demzufolge wird die Emotion des Hundes gegenüber Männern langsam ins positive geschoben, wodurch man im Training die Distanz reduzieren kann. Irgendwann ist die Distanz dann quasi Null. Dann wird weiter trainiert mit wieder größerer Distanz aber dafür spricht der Mann den (Grasbüschel 1,5 neben dem) Hund an. Und so weiter. Die Ansprüche langsam, kontinuierlich steigern... -
Hallo Martina,
wir haben es versucht...mit dem Ergebnis, dass der Mann sie nicht die Bohne interessiert hat
Ich habe unseren Nachbarn engagiert, der am anderen Ende des Parks auftauchte - Leckerli - auf uns zu und an uns vorbeischlenderte - Leckerli - an der anderen Seite des Parks wieder aufgetaucht - Leckerli - doof in die Bäume geguckt (wie der Mann, den sie letztens im Wald angekeifft hat) - Leckerli - ...
Hat sie alles nicht interessiert, dann hat er sie sogar angesprochen und sie hat gewedelt. Dabei kennt sie ihn eigentlich nicht, vorher sind sie sich nie begegnet.
Sie geht vorsichtshalber beim Spazierengehen an der Leine.
Gestern im Stall, wo ich sie ableine, denn wir stehen im Offenstall, praktisch alleine mit unseren Pferden, bis auf den Bauern, dessen Land es ist, buddelt der Bauer kopfüber in seinem Kartoffelacker. Da habe ich sie vorsichtshalber erst an der Leine gelassen, hat sie aber nicht interessiert.
Nach einer halben Std., Hunde wuseln so um mich herum, kommt des Bauern Enkel auf seinem Radel, zum 50m entfernten Kartoffelacker. Fußhupe rennt los, voll der Freude, nehme an sie hat die Kinderstimme gehört und dachte es ist unsere Kleine. Beim Kind angekommen, fängt sie an zu bellen. Kind schmeißt Fahrrad weg und rennt los. Im gleichen Moment habe ich nach ihr gebrüllt, sie ist dem Kind nicht nach, sondern sofort zurückgekommen, aber ich hätte sie schütteln können :kopfwand: Wir sind dann zu dem Kind und ich habe die beiden vorgestellt und dann war Chica auch ganz begeistert und der Junge hat Stöckchen geworfen und das Leben war schön... aber bitteschön was soll denn das Gezicke? Gestern abend im Dunkeln kam ein Ehepaar an uns vorbei und zwar in einem durchaus merkwürdig anzuschauende Stechschritt, da kam ein kurzes Knurren und auf ein scharfes NEIN hat sie sofort aufgehört und war natürlich an der Leine.
Es ist so schwierig zu kontrollieren, weil ich noch immer nicht so wirklich den Auslöser verstanden habeGrübelnde Grüße
Claudia - Vor einem Moment
- Neu
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