Entscheidung Partner oder Hund

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    Dein Einwand mit den Hobbys die er vermeindlich nicht ausführen kann ...... Er hat kaum welche! Fernsehen und am PC sitzen, in Netz surfen oder PC Spiele spielen sind schon alle "Hobbys". Von daher passte das Hund auch Klasse in unser Leben, endlich auch etwas GEMEINSAMES.

    Wenn ich den Satz lese, denke ich einfach nur Du fühlst Dich allein und vernachlässigt und ein Hund käme für Dich nur deshalb in Frage damit Du eine Beschäftigung hast, wärend der Herr TV schaut oder am PC zockt.

  • Hallo Kerstin, eine vertrackte Situation, in die du euch da hineinmanövriert hast. Ich sage bewußt du, denn in meinen Augen bist leider du die allein Schuldige an der Misere. Du wußtest, dass er eigentlich keinen Hund will. Du wußtest, dass er nur dir zuliebe den Probewochen zugestimmt hat ( wobei da auch sein Fehler ist, er hätte dem schon nicht zustimmen dürfen ). Wenn ihr 7 Jahre zusammen lebt, dann sollte so etwas einschneidend Wichtiges ( und das ist ein Hundezuwachs in meinen Augen) VOR irgendwelchen Probewochen usw. geklärt werden.

    Du hättest von Anfang an akzeptieren müssen ( oder eben auch nicht, aber dann hättest du nicht bei ihm bleiben dürfen ), dass er einfach keinen Hund will. Schwer vorstellbar *grins* , aber es gibt eben Menschen, deren größtes Glück es NICHT ist, mit einem Hund zu leben. Du hast ihn in die Ecke gedrängt, zu den Probewochen "überredet" und jetzt hast du/habt ihr den Salat. :/

    Wie weiter ? Tja, wenn du ihn liebst und akzeptieren kannst, dass er keinen Hund will, bleibt dir nur, den Hund in bestmögliche Hände zu vermitteln. Alles andere wäre dir , deinem Partner (und auch und vor allem dem Hund) gegenüber unfair.

  • Zitat


    Sie ist mit Hunden groß geworden ich hatte im Vergleich dazu 0 Hundeerfahrung (nur ein Pflegehund für ein halbes Jahr, der bei uns sein Gnadenbrot bekam). Wir haben uns sehr intensiv mit dem Thema beschäftigt. Mir war klar, dass das Ganze mit Einschränkungen verbunden ist, aber im Endeffekt war es viel extremer, als ich es mir je hätte vorstellen können.

    Bei uns war es ähnlich. Ich lebe nun seit über 25 Jahren mit Hunden zusammen, während mein Partner vorher keinen eigenen Hund hatte und nur einige Jahre mit meiner Seniorin Souma und anderen "fertigen" Hunden zusammengelebt hat. Nachdem wir Souma über die Regenbogenbrücke begleiten durften, stand für mich fest, dass ein neuer Welpe bei uns einzigen soll. Allerdings musste ich aus beruflichen Gründen noch gut ein Jahr warten. In dieser Zeit ohne Hund wurde auch meinem Partner klar, dass an meiner Seite ein Hund leben muss. :D

    Auf dieses O.K. hatte ich die ganze Zeit gewartet, denn für mich stand fest, dass ich nur einen Hund zu zweit großziehen möchte und er liebt zwar Tiere, aber die Tiernärrin bin ich. Nichtsdestotrotz habe ich mir auch die Situation alleine mit dem Hund leben zu müssen sehr genau ausgemalt, denn mir war klar, dass, wenn ich mir wieder einen Hund hole, ich die Verantwortung für hoffentlich 15 Jahre übernehme. Und sicherlich hoffe ich, dass auch meine Partnerschaft sogar noch wesentlich länger hält, aber sicher sein kann ich erst danach.

    Ich wußte ja ziemlich genau, was mit einem Wirbelwind im Hause so auf mich zukommt (auch wenn selbst ich nach all den Jahren die Zeit ohne wirklichen Schlaf wohl doch irgendwie verdrängt hatte ;)). Und obwohl wir uns im Vorfeld viele, viele Stunden darüber unterhalten hatten, ich meinen Partner mit Literatur ausgestattet hatte und er sich auch sonst umfangreich informiert hatte, hatte er sich das Leben mit einem Welpen/Junghund zwar anstrengend, aber nicht im entferntesten sooo aufwendig und teilweise ziemlich stressig vorgestellt.

    Und dann kamen durchaus auch von ihm Aussagen in die Richtung, dass es eigentlich nur noch um Hund hier und Hund da geht. Damit hatte er durchaus recht und ich wiegelte das Ganze damit ab, dass dies ja nur so schlimm in der Welpen- und Junghundzeit sei. Was sich aber immer mehr herauskristallisierte, war, dass unsere Probleme weniger den Hund betreffen, sondern diese auf ganz anderen Ebenen liegen, die vorher einfach nicht so deutlich zutage traten.

    Nachdem wir diese Probleme Dank Zazie erkannt hatten, haben wir sofort etwas unternommen, um genau dafür eine Lösung für uns zu suchen und sie (durch professionelle Hilfe) auch gefunden. :herzen5:

    Mittlerweile ist Zazie ein Jahr alt und für uns gibt es eindeutig auch ein Leben inkl. (Kurz-)Urlaube ohne Hund, denn sie kann nun prima für einige Stunden alleine bleiben und, wenn wir mal spontan oder geplant länger wegfahren wollen, liebt sie es, im Pfötchenhotel parallel mit uns Urlaub zu machen. Und unser Verhältnis zum Hund hat sich dahingehend gewendet, dass, wenn wir nun mal weggehen wollen, mein Partner schon mit der Leine parat steht und ich verdutzt schaue in der irrigen Annahme, wir wollten doch mal wieder etwas ohne sie machen. :lachtot:

  • Übrigens, keine Verurteilung!

    Mein Freund hockt auch lieber vorm PC oder bastelt dran rum (für sich und andere) und ich bin froh die Hunde zu haben.

    Er ist auch so überspontan, erst gar keine Meinung und dann solls ganz schnell losgehen.
    Auch wenn er dann meckert - ich kann nicht spontan sein und er müßte alles 100 Jahre vorher anmelden - aber ich nehme mir die Zeit mit den Hunden noch rauszugehen (wenn sie nicht mitkönnen) und mich dann auch ordentlich fertig machen.

    Nach spätestens ner halben Stunde im Auto ist es vergessen oder Themawechsel wie "dein Scheibenwischer radiert sich ja in die Scheibe".

    Ich hab mein Freund noch und sind auch im 7.Jahr und die Tiere auch.

  • Hallo

    ich denke auch, dass sich viele Konflikte, die in der Partnerschaft bestehen, durch die geaenderte Situation herauskristallisieren. Ganz wie beim Baby, mit dem die Ehe gekittet werden sollte, dies aber leider zumeist nicht klappt.

    Es ist schon so: Hunde erfordern viel Aufmerksamkeit, sind immer und ueberall dabei, schlafen evtl mit im Bett und - wie im Falle unserer Huendin - stubsen die feucht-kalte Nase in unser Gesicht, wenn wir uns kuessen ("hier, ich bin doch die Nummer 1!!!").
    Wir haben jetzt die Hunde aus dem Bett - nicht verbannt, aber doch "verlagert", sie kommen zum Schmusen, aber nicht mehr fuer die ganze Nacht; und wir haben hundefreie Abende: Abende, an denen wir wirklich planen, etwas ohne sie zu unternehmen (ohne Hundeklamotten, sich besser anziehen, sich Muehe fuereinander machen und ungeteilte Aufmerksamkeit schenken).

    Das klappt doch sehr gut und wir fuehlen uns beide besser dabei. Dafuer unternehmen wir aber auch gezielte "Hundetage", also nicht nur die normalen Gassirunden, sondern Ausfluege, die nur auf unsere Meute abgestimmt sind.

    Vielleicht waere das eine Idee fuer Euch? Falls ja, schreibt Euch den "Uns"-Abend in den Kalender und behandelt ihn wie einen offiziellen Termin, der eingehalten werden muss. Hilft ungemein.

    Alles Gute
    Mel

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    Andrea: Sorry, aber ich kann hier weder für Dich Verständnis aufbringen (dass Du Dir das Herz brechen lässt!) noch für Deinen Partner (dass Du ihm offensichtlich so wenig bedeutest - er liebt doch allem Anschein nach eher sich als Dich). Nochmal: Ich halte nichts von solchen Machtspielen - es gibt in einer Beziehung klare Grenzen, die niemand überschreiten sollte. Dazu gehören für mich Schläge, Erpressung, Unterdrückung. Ich bin jetzt sehr böse und sage: Die Beziehung wird nach der Abgabe von Wolf nicht mehr lange bestehen. Das wirst Du weder Dir noch Deinem Partner je verzeihen können.

    :2thumbs:

    Ein Partner, der mich vor so eine Entscheidung stellt, hat nicht verdient, mein Partner zu sein

    Ich bin sehr für Kompromisse, die gehören einfach zu einer gut funktionierenden Partnerschaft. Ganz klar davon ausgeschlossen sind hiervon aber Entscheidungen, die zu Lasten eines unschuldigen Familienmitglieds gehen, einem Tier oder auch einem Kind.

    Doris

  • Ausschlaggebender Faktor dafür, dass mein Freund diese Entscheidung erzwungen hat, war vor 10 Tagen ein kleiner "Zusammenbruch" von mir: Meine Tochter musste unerwartet ins Krankenhaus und dort eine Woche bleiben. Dort lag sie alleine im Zimmer, war kreuzunglücklich und krank und ich habe mich fast zerrissen, soviel wie möglich bei ihr zu sein, gleichzeitig noch dem Hund gerecht zu werden, mich um unseren Umbau zu kümmern - und in dem Stress kam dann noch mein vom Job (Pilot) ebenfalls gestresster Freund für einige freie Tage nach Hause und kam natürlich komplett zu kurz. Meine eigene Firma habe ich ganz hintenangestellt, was sich natürlich prompt im Umsatz bemerkbar machte.

    Dazu mein schlechtes Gewissen, weil ich meiner Tochter in Ermangelung eines Hundesitters während ihrer Schulferien diverse Freizeit-Wünsche wie Freizeitpark, Erlebnisbad, Museum etc abschlagen musste, weil ich den Hund nicht mal eben 8 Std. und länger alleine lassen oder sonstwie ständig vernachlässigen kann und kein Hundesitter zur Verfügung stand.

    Tja, dann habe ich irgendwann nachts hier mit Tränen in den Augen gesessen und zugegeben, dass ein Tag mit 24 Std. für alles, was ich so um die Ohren habe, einfach zu kurz ist und dass ich mich manchmal überfordert fühle. Und genau diese Gelegenheit hat er (klar war das unfair) genutzt, die Abgabe des Hundes zu verlangen, da er mit ihm sowieso noch nie klar kam (Hundehaare, Zeit, mangelnde Flexibilität) und auch nicht bereit war, die Beschäftigung mit dem Hund auch zu seinem Hobby zu machen.

    Ausserdem war sowieso ständig eifersüchtig auf die Zeit, die ich mit dem Hund verbrachte - für ihn z.B. sehr ärgerlich (verständlich), dass ich einen Kurzurlaub in England, wo er seine Base hat, absagen musste, als Wolf sich die Pfote verletzt hatte und nicht in die bereits gebuchte Hundepension durfte.

    Jetzt kennt Ihr ungefähr die Vorgeschichte. Von der Vernunft her hat er in vielen Dingen recht und in meine emotionale Lage kann er sich einfach nicht reinversetzen. Meine Tochter hat 1000 weitere Interessen und wird dadurch hoffentlich besser mit dem Verlust des Hundes klarkommen. Mein Freund freut sich, weil er meint, dass dann alles wieder so toll wird wie früher (bleibt abzuwarten). Heute haben sich Interessenten gemeldet, die Wolf vermutlich ein tolles Zuhause mit mehr Zeit für ihn bieten können - dann würde auch er vermutlich glücklich sein und mich bald vergessen. Nur ich muss irgendwie klarkommen und mir tut das alles verdammt weh.

  • Zitat

    ... und in dem Stress kam dann noch mein vom Job (Pilot) ebenfalls gestresster Freund für einige freie Tage nach Hause und kam natürlich komplett zu kurz.

    ... für ihn z.B. sehr ärgerlich (verständlich), dass ich einen Kurzurlaub in England, wo er seine Base hat, absagen musste, als Wolf sich die Pfote verletzt hatte und nicht in die bereits gebuchte Hundepension durfte.

    Ehrlich, so einen Menschen würde ich in den Wind schießen. Wer mich in solch für mich schon extremen Situationen nicht unterstützt, den brauch ich auch in einfachen Zeiten nicht.

    Mein Mann ist öfters alleine mit dem Motorrad unterwegs und ich anderweitig auch. Aber keine Frage: Wenn irgendwas mit Baffo ist, werden diese Termine abgesagt, so, wie für jedes andere Familienmitglied auch!

    Was sind das nur für Männer :???: Leiden die unter mangelndem Selbstbewusstsein, dass sie auf einen Hund eifersüchtig sein müssen? Ich kann es mir nicht anders vorstellen, lasse mich da aber gerne belehren.

    Doris

  • --edit--

    :ka:

    .. eigentlich wurde schon alles gesagt, was ich auch hinschreiben wollte. Habe jetzt endlich geschafft, das alles zu lesen.

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