hund nur angeleint!

  • Hallo,

    ich habe wie schon mehrfach erwaehnt einen kleinen, jungen hund.
    es ist schwer fuer ihn jemanden zum spielen zu finden, der wirklich geeignet ist. Das heisst das die meissten grossen hunde leider etwas grob zu ihr sind.
    Ab und zu treffe ich denn mal leute mit kleinen hunden.
    erst eine frau mit einem Yorkshire Terrier. Meine Huendin und ihr Yorki begruessen sich (an der leine, weils an de strasse war) und ich frage die frau, ob sie nicht mit auf die wiese kommen will. Ich merkte naemlich wie ausgelassen meine spielen wollte.
    Die Frau meinte aber: ja, vielleicht, aber nur an der leine. und ich: wieso das denn?
    daraufhin meinte die frau: dann kann sie nicht weglaufen! Sie kennt das naemlich nicht, ohne leine. und das ist auch ganz gut so!

    Dann habe ich noch gemerkt, wie ihr ausgewachsener und aussergewoehnlich kraeftiger Yorkshire sich meiner kleinen Lilly UNTERWORFEN hat (!!) er hatte das dreifach an masse von ihr und sie wollte ganz normal spielen...

    aber ich frage mich: ist das denn normal?
    ich wollte mit anderen hundebesitzer, meiner mutter und einem guten freund darueber reden aber die meinten:
    Wenn sie das fuerrichtig haelt soll sie ihren hund so halten.

    Das hat mich total stuzig gemacht... ich meine.. auch wenn der hund klein ist sollte er doch die moeglichkeit haben frei rumzulaufen und mit anderen zu spielen...

    das gleich ist mir auch mit einer frau und einem dackel passiert.. und ich meine: gerade dackel sind doch jagdhunde. die brauchen doch auslauf.

    ich koennt mich so ueber solche uebervorsichtigen leute aufregen.. ich kenne kaum kleine hunde die frei laufen duerfen.

    reagiere ich ueber ?? ist das wirklich normal? was meint ihr?

    lg
    MiYuki

  • Nein, nicht jeder Hund kann frei laufen. Gerade Jagdhunde haben häufig das Schicksal des immer angeleintseins, einfach weil der Jagdtrieb sonst dazu führt, daß die Hunde weg sind. Natürlich liegt es an den Besitzern, die in der Aufzucht und Erziehung der Hunde Fehler gemacht haben, Dinge versäumt haben. Sicher muß der Hund drunter leiden.

    Nichts desto trotz weiß man nie, wie die Hunde z.B. zuhause leben. Haben sie vielleicht einen großen Garten, in dem sie ihrem Bewegungsdrang Herr werden können und die Spaziergänge sind eben zum lösen und schnüffeln da? Denn auch das ist eine Möglichkeit, Hunden, die einfach nur noch einmal Winken sobald sie frei sind, Bewegung zu verschaffen. Oder Hundeplatz und und und.

  • ja, das kann natuerlich sein! aber brauchen sie nicht soziale kontakte?
    bei der yorkshire terrier dame weiss ich zufaellig, dass sie aus den blocks kommt (hab sie schon oeffters da gesehen) .. =/

  • Hallo MyUki!
    Das betrifft nicht immer nur die kleinen Hunde.
    Meine Freundin hat einen Labbi-Mix von der Mallorca-Hundehilfe und der darf auch nie von der Leine.... :roll:
    Bei ihr ist es ganz klar so, dass ihr Hund nicht auf sie hört. Sie hatte wohl mal kurz HuSchu mit ihm gemacht, aber zu schnell aufgegeben und nun darf der Arme nicht von der Leine.

    Oftmals sind es auch ältere Damen, die ihren Kleinhund (oftmals sinds Yorkis oder Chis) nicht nur permanent angeleint haben sondern ihn auch noch hektisch auf den Arm nehmen, sobald ein größerer Hund in Sichtweite kommt.

    Mir tun die Hunde dann immer voll leid. Mit ein bissi Training würden auch diese Hunde in den Genuss kommen können, mal frei ein bissi zu spielen und zu toben.

  • Zitat

    ja, das kann natuerlich sein! aber brauchen sie nicht soziale kontakte?
    bei der yorkshire terrier dame weiss ich zufaellig, dass sie aus den blocks kommt (hab sie schon oeffters da gesehen) .. =/

    Tja - eigentlich schon... Aber wenn sie ihn wenigstens angeleint spielen läßt, hat er die ja, wenn auch eingeschränkt.

  • Zitat

    Natürlich liegt es an den Besitzern, die in der Aufzucht und Erziehung der Hunde Fehler gemacht haben, Dinge versäumt haben. Sicher muß der Hund drunter leiden.

    Und bei diesem Satz muß ich jetzt ganz kollosal wiedersprechen. Ich selber habe einen Beagle-Labrador Mix, bei dem der Jagdtrieb immer mehr durch kommt. Meine Freundin hat zwei Beagles mit ausgeprägtem Jagdtrieb. Alle drei Hunde sind in der Hundeschule und das wöchtentlich, alle drei Hunde haben einen guten Grundgehorsam und eine enge Bindung zum Besitzer.

    Mich regt es immer dermaßen auf, wenn gesagt wird, die armen Hunde, die nicht von der Leine gelassen werden können. Es gibt nun einmal Hunde, die aufgrund Ihres imensen Jagdtriebes eine Gefahr für sich selber und auch andere Tiere wären, wenn Sie von der Leine gelassen werden.

    Habt Ihr schon mal einen richtigen Jagdhund erlebt? Der kann noch so spielen mit anderen Hunden, bekommt er eine Spur in die Nase, is er von einem Augenblick zum anderen erstens weg und zweitens nicht mehr ansprechbar.

    Wir waren gestern mit allen drei Hunden wandern. Von einem Augenblick zum anderen hatten alle drei Hunde eine Spur in der Nase, wären diese Hunde nicht an der Schleppe gewesen, wären alle drei weg gewesen.

    Ich bin jetzt trotzdem mal so eingebildet, dass ich sagen kann, unseren Hunden geht es sehr gut. Zum einen haben sie sämtlichen Sozialkontakt, den man sich denken kann, zum anderen wird drauf geachtet, dass sie nicht nur an der kurzen Leine laufen, sondern es wird täglich ein Auslauf gemacht, wo Sie zwar nicht frei laufen können, aber an einer 10m Schleppe.

  • Ich will da keine Diskussion drum anzetteln, aber wenn du den Hund von Welpenbeinen an hattest, dann stehe ich zu meiner Aussage. Ich kenne sogar Windhunde, die ohne Probleme im Wald abgeleint laufen können. Es reicht eben nicht, auf einem Hundeplatz einen Grundgehorsam einzuüben, sondern es bedarf einiges an Anti-Jagd-Training in der freien Natur. Bei meiner Schäferhündin hat es insgesamt 3 Jahre gedauert, danach konnten wir sie trotz Mörder-Jagdtrieb laufen lassen. Und das trotz auch schon eingestelltem Jagderfolg und der Bescheinigung einiger Fachleute, daß dieser Hund NIE kontrollierbar sein wird.

    Sicher würde ich so einen Jagdkandidaten nicht immer und überall ableinen, aber wenn es NIE geht, dann passieren da für mich Fehler in der Ausbildung.

  • Zitat

    Ich will da keine Diskussion drum anzetteln, aber wenn du den Hund von Welpenbeinen an hattest, dann stehe ich zu meiner Aussage.

    Ich denke, das ist sogar möglich, wenn man den Hund nicht von Welpen an hatte. ;)

    Man muss nur wirklich konsequent (!!!) trainieren.

    Und auch später muss man sich immer 100%ig auf den Hund konzentrieren, denn sobald der "Jagdmodus" angestellt wird, ist es schon zu spät. Aber wenn man die ersten Anzeichen erkennt, ist ein Abrufen (bei entsprechender vorheriger Übung) meist noch möglich.
    Zudem ist es wichtig, dem Hund zu ermöglichen, seinen Jagdtrieb kontrolliert auszuleben.

    Das sind zumindest meine persönlichen Erfahrungen nach 6 Jahren mit meinem Podenco-Mix.

    Wenn der Hund allerdings so stark triebig ist, dass er überhaupt nicht kontrollierbar ist, dann sollte man ihm wenigstens auf eingezäunten Flächen regelmäßig Freilauf gönnen.


    Ein Leben an der Leine ist für einen Hund kein glückliches Leben.

    Schöne Grüße, Caro

  • Zitat

    Es reicht eben nicht, auf einem Hundeplatz einen Grundgehorsam einzuüben, sondern es bedarf einiges an Anti-Jagd-Training in der freien Natur.

    Nur so am Rande bemerkt, unser HuSchu trainiert an keinem Platz, sondern im Wald in der freien Natur. Und ich denke nicht, dass ich bzw. meine Freundin etwas falsch in der Welpenzeit gemacht haben. Nur zur Info, alle Hunde können regelmäßig in einem eingezeunten Garten toben. Mein Hund ist jetzt knapp ein Jahr, kann sein, dass es noch besser wird und ich ihn irgendwann in einem Wildgebiet auch frei laufen lassen kann, aber zur Zeit glaub ich nicht richtig dran, trotz Anti-Jagd-Training.

    Jetzt würd ich aber trotzdem gern mal was wissen. Ihr plaidiert immer darauf, dass ein Hund der immer an der leine ist kein glückliches Hundeleben haben kann. Soweit ich weiß, sollte ein Hund auch wenn er frei läuft nicht zu weit vom Halter weg, damit er noch abrufbar ist. Was macht es dann für einen Unterschied, ob mein Hund im Radius von 10m frei um mich läuft oder im Radius von 10m an der Schleppe :irre:

  • Zitat

    Ich denke, das ist sogar möglich, wenn man den Hund nicht von Welpen an hatte. ;)

    Man muss nur wirklich konsequent (!!!) trainieren.

    Da stimme ich dir voll zu. Meine Schäferhündin habe ich auch erst mit 3 übernommen und es ging noch. Nur ist es natürlich ungleich schwerer, wenn der Hund eben schon Jagderfolg hatte und dann wirklich manchmal kaum noch zu lösen und da kann man dann eben auch den neuen Besitzern nicht zwangsläufig Vorwürfe machen, wenn sie resignieren.

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