letzter Weg: Einschläfern?

  • Hi,


    ich wundere mich :shocked: entweder verstehen dich hier einige falsch oder ich finde die Reaktionen heftig.
    Also ein Hund wird mit 4 Monaten nach Deutschland gebracht, nach drei Jahren trennt sich das Besitzerpaar und der Hund kommt in eine neue Familie, diese Familie kennt eine andere Frau mit der sie gemeinsam spazieren gehen, nach 5 Jahren wandert diese Familie aus und übergibt den Hund ÜBERSTÜRZT an die bekannte Frau und überläßt ihr die Verantwortung. In Frau ist vermutlich sehr tierlieb und weiß auch etwas um die Probleme es Hundes und hofft ihm helfen zu können. Sie nimmt ihn also auf, sucht seit dem nach einem neuen Zuhause (mittlerweile 12 Monate), findet aber keines, bittet um Futterspenden, da sie finanziell etwas ausgelastet oder überlastet ist. So und nun gibt sie den Hund ins Tierheim. Was ist daran verwerflich :???: Sie hat 12 Monate versucht ein gutes Zuhause für ihn zu finden, sie hat sich von den Besitzern überrumpeln lassen und steht nun vor einem aggressiven, irritierten und vermutlich schwer lenkbaren Hund.



    Manche Hunde sind einfach traumatisiert oder aus anderen Gründen schwer verhaltensauffällig. Oft ist der Mensch - also die Vorbesitzer dran schuld - manchmal kommen auch einfach ungünstige Verhältnisse zusammen, d.h. Dispositionen des Hundes und Umwelteinflüsse. Sie hat sich ein Jahr bemüht ihn zu vermitteln, nun hat sie Sorge, dass der Hund eingeschläfert werden könnte bzw. hat vielleicht auch überlegt, ob es für den Hund nicht sogar eine Erlösung wäre. ...

  • Hi,


    ich möchte niemanden angreifen oder irgentwie schlau rüber kommen, aber kann es sein, dass ein Mensch sich so einiges sehr einfach macht, indem er ein Tier einschläfern lässt?
    " Jetzt geht es ihm besser!"


    Nö, er ist tot!!!


    Aus gesundheitlichen Gründen, d.h. es gibt keine Möglichkeit mehr, den Hund gesund zu machen oder zu retten, dann überhaupt keine Frage.


    Man kann doch an dem Hund arbeiten!
    Gerade aus dem Grund, weil so viele ihre Hunde einschläfern lassen, weil er gebissen hat oder irgentwie gestört ist, sollte man zeigen, dass dies nicht sein muss.


    Sorry, aber ich kann doch kein Tier einschläfern, weil er nicht so will wie ich und mich dann mit "Nun geht es ihm besser!" rausreden.


    Nein, dem Menschen geht es besser.
    Der Hund ist einfach nur tot und mehr nicht.



    LG
    Swenja

  • Zitat

    Sie hat 12 Monate versucht ein gutes Zuhause für ihn zu finden, sie hat sich von den Besitzern überrumpeln lassen und steht nun vor einem aggressiven, irritierten und vermutlich schwer lenkbaren Hund.
    ... Sie hat sich ein Jahr bemüht ihn zu vermitteln, nun hat sie Sorge, dass der Hund eingeschläfert werden könnte bzw. hat vielleicht auch überlegt, ob es für den Hund nicht sogar eine Erlösung wäre. ...


    "Sie bemühte sich, den Anforderungen gerecht zu werden." In einem Arbeitszeugnis ist das alles andere als eine positive Bewertung. Und ich sehe solche Bemühungen auch negativ.


    Denn was bitte hat sie in den 12 Monaten noch getan? Mit dem Hund gearbeitet? Das Vertrauen aufgebaut? Ihm Halt gegeben? Ihm Sicherheit vermittelt? Ihm seine Angst genommen? Mit ihm die Hundeschule besucht? Einen Tiertrainer um Hilfe gebeten oder sonst kompetete Hilfe gesucht?


    Wenn der Hund schon vorher "aggressiv, irritiert und vermutlich schwer lenkbar" war, dann hat sie das wissen müssen und von dem Hund gleich die Finger lassen sollen!


    Wenn der Hund all das vorher nicht war, frage ich mich, was mit ihm in den 12 Monaten geschehen ist.


    Gut gemeint ist eben leider nicht immer gut gemacht. Das hier ist für mich das beste Beispiel!


    Und den Hund einfach so (ich konnte hier noch keinen plausiblen Grund lesen!) mal eben einschläfern zu lassen, damit macht man sich es wahrlich zu einfach!


    Doris

  • Eigentlich bringt es jetzt nichts mehr, wenn man hinterfragt, ob in den 12 Monaten genug für Lino getan wurde. Klar, der Hund wurde überstürzt aufgenommen, und es ist dadurch eine Überforderung entstanden. Das war alles andere als optimal für Lino! Irgendwie kann ich das aber auch verstehen, ich würde in so einer Situation bestimmt auch den Hund bei mir aufnehmen, bevor er ins Tierheim muß. In diesem Fall ist diese Entscheidung aus Tierliebe aber gründlich nach hinten losgegangen, und einschläfern als einfache und scheinbar letzte Lösung finde ich völlig inakzeptabel!!!!!
    Gerade so ein Hund wie Lino, dem es in seinem Leben nicht besonders gut ging und der wie ein Gegenstand herumgeschoben wurde hat es auf seine alten Tage wirklich verdient, ein endgültiges, gutes Zuhause zu finden!


    Vielleicht kann ihn das Tierheim oder eine Tierschutzorganisation als Notfallhund ins Internet stellen? Oder ihr macht Zettel, die man in Tierläden, bei Tierärzten oder Hundeschulen aushängen kann? Redet doch mal mit Hundetrainern oder Tierärzten aus der Nähe, vielleicht haben die eine Idee, wer sich mit schwierigen Hunden auskennt und Lino aufnehmen würde! Wenn alles nicht klappt, und Lino ins Tierheim muß, übernehmt eine Patenschaft, geht mit ihm Gassi und sucht weiter,es findet sich irgendwann bestimmt jemand für die Fellnase!


    Ich wünsche Lino alles Gute, und hoffentlich bald ein neues Zuhause!


    LG Tinchen

  • Naja ich wollte es auch nicht verantworten, dass dieser Hund weiter Menschen verletzt und kann deswegen die Reaktion vom Tierheim gut verstehen. Viele Tierheime nehmen Hunde die Menschen gebissen haben gar nicht an.
    Wer soll denn bitte diesen Hund halten können? Würdet ihr dieses Risiko eingehen? Der Hund ist 8Jahre, er hat mehrmals die Hemmschwelle Beißen überschritten das kann man NICHT mehr rückgängig machen. Die Hemmschwelle wird immer sehr niedrig bleiben und deswegen anderen Menschen gegenüber nicht verantwortbar. Es ist traurig und sicher nicht die Schuld des Hundes, aber zum Schutz von Menschen muss man manchmal auch Entscheidungen treffen die nicht so schön sind.

  • Zitat

    Naja ich wollte es auch nicht verantworten, dass dieser Hund weiter Menschen verletzt und kann deswegen die Reaktion vom Tierheim gut verstehen. Viele Tierheime nehmen Hunde die Menschen gebissen haben gar nicht an.
    Wer soll denn bitte diesen Hund halten können? Würdet ihr dieses Risiko eingehen? Der Hund ist 8Jahre, er hat mehrmals die Hemmschwelle Beißen überschritten das kann man NICHT mehr rückgängig machen. Die Hemmschwelle wird immer sehr niedrig bleiben und deswegen anderen Menschen gegenüber nicht verantwortbar. Es ist traurig und sicher nicht die Schuld des Hundes, aber zum Schutz von Menschen muss man manchmal auch Entscheidungen treffen die nicht so schön sind.

    Wer soll ihn denn dann annehmen? Die Tierheime sind dazu verpflichtet - nur sie halten sich eben nicht immer daran (wie es in einem anderen Thread ja auch schon erörtert wurde).
    Warum sollte man da nichts mehr machen können? Mit 8 Jahren ist er noch nicht zu alt um aus dem Hund einen "anständigen" Hund zu machen - er muß nur in die richtigen Hände. Man kann es sich natürlich auch einfach machen, aber aus lauter Tierliebe will man dann nicht dabei sein :kopfwand:

  • Warum um alles in der Welt soll man diesen Hund denn bitte Töten?????
    Weil Menschen in diesem kurzen Hundeleben dem Anschein nach allles Falsch gemacht haben was man nur falsch machen kann!!!!?
    Nichts für Ungut, aber einen Hund Töten zu wollen unter der fadenscheinigen Begründung man wolle ihn letztendlich nur vor sich selbst schützen ist für mich das allerletzte!
    Ich bin mir sicher dass auch dieser Hund nur in die richtigen Hände gehört. Zu einer Person die wirklich Hundeverstand hat!!!
    Im übrigen ist der Hund völlig unschuldig für ein Leben dass seine Menschen ihm genau so geschaffen haben!!! Und dafür soll er jetzt möglicherweise mit seinem Leben bezahlen!? Eine schöne, heile, verlogene Welt!
    Ich komm aus dem Kopfschütteln garnicht mehr raus!
    Es ist wie immer das Tier das für die Dummheit und Arroganz mancher Menschen bezahlt!


    So, und jetzt könnt ihr alle auf mich Eintreten! Bloß weil eure Tierliebe am Tellerrand endet!



    PS: Es braucht sich niemand persönlich angeriffen zu fühlen. Ich vertrete lediglich meine persönliche Meinung!

  • Zitat

    Wer soll denn bitte diesen Hund halten können? Würdet ihr dieses Risiko eingehen? Der Hund ist 8Jahre, er hat mehrmals die Hemmschwelle Beißen überschritten das kann man NICHT mehr rückgängig machen.


    DAS IST ABSOLUTER QUATSCH!!!


    Wir haben einen solchen Hund zu uns geholt und ja, es hat Jahre gedauert (vorrangig durch unsere Schuld), bis er nicht mehr gebissen hat. In qualifizierten Händen oder mit qualifizierter Hilfe lässt sich einem Hund sehr wohl die Sicherheit geben, dass er lernt, dass Beißen nicht nötig ist.


    Abgesehen davon: Habe ich es überlesen oder stand hier eigentlich, wann oder vor allem, warum dieser Hund gebissen hat?


    Und deswegen, Tinchen, ist es sehr wohl wichtig, zu hinterfragen, was mit dem Hund in den Monaten gemacht wurde bzw. geschehen ist.


    Ich stimme Elchnase absolut zu!


    Aus falsch verstandener Tierliebe wurde dem Hund in den letzten Monaten mehr geschadet als geholfen und ich hoffe für das Tier, dass ein passendes Zuhause und entsprechende Hilfe bekommt.


    Und wenn die balou und ihre Nachbarin/Freundin für den Hund wirklich etwas sinnvolles tun möchten, dann sorgen sie dafür, dass er schnellstens ins Tierheim kommt (sofern er da nicht zwischenzeitlich ist) und vor allem, dass sie sich künftig von dem Tier fernhalten, um ihn nicht weiter zu verwirren und zu verunsichern.


    Doris


  • danke, Garten. Sehe ich genauso.
    Da hat sich jemand, der die Verantwortung nicht wollte, nach Kräften bemüht, ihr dennoch gerecht zu werden. Einzige Alternative wäre gewesen, ihn sofort ins TH zu bringen und damit zu sagen: nein, die Verantwortung will ich nicht.


    Warum fällt es einigen Menschen immer sooo leicht, andere Menschen zu verurteilen? Haben die sich nie verschätzt?


    Einschläfern oder nicht ist auch eine Frage der Abwägung. Ich kenne übelste THe, in denen die Hunde bereits nach 1 Woche die Wände hochlaufen. Und es gibt gute THe, die sich um jeden Insassen bemühen.
    In ersterem möchte ich keinen Hund jahrelang verrotten sehen.



    Hund,


    absoluter, weitverbreiteter Rießenirrtum. Tierheime sind meist Vereine, die zu absolut gar nichts verpflichtet sind. Sie nehmen eine notwendige Aufgabe wahr, aus Tierliebe. Sie machen sich zum Müllablageplatz der modernen Zivilisation. Sie tun dies freiwillig!!!
    Erhalten sie Gelder von der Gemeinde, sind sie verpflichtet Fundtiere aufzunehmen. Mehr nicht!
    Niemand hat einen Anspruch darauf, dass das Tierheim seinen Hund aufnimmt. Sie tun es aus Tierliebe, aus Kulanz.
    Und ein Anspruchsdenken den TH gegenüber ist absolut fehl am Platz. In ihrer Kulanz gehen sie oft bis an den Rand des Abgrundes. Und statt dieses Anspruchsdenkens "sie müssen gefälligst" ist eine gehörige Portion Dankbarkeit angebracht, weil sie es sind, die sich freiwillig bis an ihre Grenzen um den Bodensatz dieser Gesellschaft kümmern.

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