11 Wochen alter Boxer fühlt sich zu stark!

  • Hallo
    immer mal locker bleiben. :roll: Mein Boxer ist mit 5 wochen von muttern weg und wurde dann 8 Monate in Einzelhaft ausschliesslich auf dem Balkon gehalten. Dann Tierheim-ähnliche Einrichtung für 2 Monate und dann zu mir nach Berlin. Sie ist sozial unsicher, ist ja auch kein wunder, von agressiv aber weit entfernt.
    Das wirkliche spiel ist eine ganz andere Geschichte, wenn sie ihren Boxerfreund trifft.... :irre: die beissen sich erstmal zur Begrüssung in die Ohren und ziehen im laufen daran während sich gegenseitig angerempelt wird. Sie spielen schon sehr sagen wir mal körperbetont und mit den meisten anderen Rassen werden eher so Laufspiele veranstaltet. Alles wie StaffTerrier, Pitbulls und ähnliches spielt ähnlich mit Lucy, meine brutal.


    Lucy entscheidet je nach Hund wie hart sie so geht, das wird Dein Welpe auch noch lernen. Spielt sie auch mit Boxern?


    LG
    Sandra

  • Hallo,


    Du schreibst, daß Dein Hund eine halbe Std. mit einem anderen gespielt hat. Das finde ich viel zu lang. irgendwann wird es denen zu viel und die Situation kippt. Gerade das finde ich, ist der Fehler in vielen Welpenspielstunden. Also wirklich eher kontraproduktiv.
    Gibt es irgendwo in Deiner Nähe eine Welpenspielstunde, in der ein erwachsener Hund zum Schlichten dabei ist? Der würde in solchen Situationen sicher eingreifen. Evtl. auch eine Welpenstunde, in der man die Welpen nicht ohne Ende spielen läßt.


    Bei einem 11 wöchigen Welpen würde ich als Hundehalter das Spiel sofort abbrechen und meinen rausnehmen, wenn er so überdreht und grob wird. Der andere Welpe kann sich nicht wehren, und Deiner muß einfach lernen, daß so nicht gespielt wird.


    Wenn Du Dir einen erwachsenen Hund suchst, der Deinem "eins auf die Mütze" gibt, dann achte aber bitte unbedingt drauf, daß das nicht irgendein Hund ist, sondern ein ausgesuchter mit bekannt gutem Sozialverhalten. Denn sonst kann dieser Schuß schnell nach hinten losgehen.


    Grüße Christine

  • Zitat

    Du schreibst, daß Dein Hund eine halbe Std. mit einem anderen gespielt hat. Das finde ich viel zu lang. irgendwann wird es denen zu viel und die Situation kippt.


    Hmm ja stimmt, das leuchtet ein. Bin wirklich am Überlegen ob wir nochmal hingehen oder uns nicht eine andere Schule suchen, eben mit einem "Streitschlichter". Das wär das beste. Aber das ist garnicht so einfach zu finden.
    Aber den Ansatz, das Spiel einfach früher abzubrechen, den werden wir auf jeden Fall in die Tat umsetzen! Danke dafür!!!!


    Zitat

    Sie spielen schon sehr sagen wir mal körperbetont und mit den meisten anderen Rassen werden eher so Laufspiele veranstaltet


    Ja genau! Sie spielt halt gerne mit allem drum und dran! Rempeln, an den Ohren ziehen, draufspringen- voller Körperkontakt eben!


    Einen Boxi haben wir schon getroffen (da ist es ja auch passiert), das war echt schön zu sehen, wie sie gerauft haben und wie beide es genossen haben, endlich mal jemand zu finden der auch so drauf ist. Ihr Frauchen meinte auch, dass es schwer ist Spielpartner zu finden.


    Beim nächsten Mal werd ich also rechtzeitig abbrechen, damit es mit der Boxerhündin nicht nochmal so weit kommt. Sollen doch Freundinnen werden... ;)

  • Kann mir einer mal erklären, warum Boxer anders als andere Hunde spielen, heißt das, das gilt auch für Pitbull, Stafffs usw?


    Liebe Grüße, Nicky

  • Zitat

    Kann mir einer mal erklären, warum Boxer anders als andere Hunde spielen, heißt das, das gilt auch für Pitbull, Stafffs usw?


    Liebe Grüße, Nicky


    Hi
    warum ist ne gute Frage....ich glaube jede Rasse spielt anders. Und so wirklich pauschal sagen kann man das auch nicht, kommt halt darauf an, was der Hund so gelernt hat.
    Meine persönliche Erfahrung ist aber, das Boxer von Lucy bevorzugt werden. Sprich wir treffen auf eine große Gruppe von Hunden mit einem Boxer mittendrin, dann rennt Lucy zu genau diesem Boxer und schert sich um keinen anderen Hund. Gerannt wird mit jedem Hund erstmal, man muß sich ja erstmal kennenlernen, aber mit einigen Rassen wird das spiel relativ ruppig. Und das sind eben meist Rassen wie Staff und co.
    Als Ausnahmen gibt es dann auch Halter die sagen "Mein Labrador spielt brutal" und dann weiß ich das passt ja prima.
    Es ist schon so, das man sehen kann, das dies brutale spielverhalten nicht zwingend sein muss, Lucy spielt auch sehr vorsichtig mit einem winzig kleinen Hund, wenn sie denn darf :D :roll: aber im Grundsatz gibt es nichts besseres als sich gegenseitig im vollem Lauf den Kopf in die seite zu rammen.


    LG
    Sandra

  • Zitat

    Kann mir einer mal erklären, warum Boxer anders als andere Hunde spielen, heißt das, das gilt auch für Pitbull, Stafffs usw?


    Liebe Grüße, Nicky


    ´ne wirkliche ERklärung hab ich auch nicht. Allerdings unterschreibe ich, dass es so ist, wie Sandra schon schrieb.


    Wenn Carlino die Wahl hat, bevorzugt er Hund, die (so wie er) molossig und/oder plattschnäuzig sind, Größe ist ihm dabei egal. Wir treffen hier öfter mal´ne Boxer und ich find´s jedesmal toll zu sehen, wieviel Spaß Carlino mit ihm hat. Ich habe echt den Eindruck, die zwei "verstehen" sich im wahrsten Sinne des Wortes 100%ig, haben ja auch´n ähnliches Ausdrucksverhalten. Da wird sich dann gegenseitig angesprungen, mit den Pfoten draufgehauen (sehr gerne auch ins Gesicht :roll: , hab immer Angst um die Augen... ), in die Leftzen gezwickt, der Hals wird umklammert und versucht so den "Gegner" zu Boden zu ringen, Laufsequenzen sind eher selten.


    Bei Carlinos Freundin Anka (Mali-Mix) spielt er zwar genauso, aber Anka kann nicht so viel damit anfangen. Sie steht eher auf wegrennen und hinterher laufen. Das mag Carlino aber widerum nicht und so haut er ihr, wenn sie dann in seine Nähe kommt, mit den Pfoten auf die Nase, was sie widerum nicht so prickelnd findet.

  • Das mit den verschiedenen "Spielarten" kann ich aus der anderen Warte auch bestätigen. Cherie spielt liebend gerne mit den ganzen Bichons, die rennen dann wie verrückt, gehen aber im Grundsatz sehr sanft miteinander um. Der kleine Boston Terrier in unserer Gruppe ist eher wie von euch beschrieben. Ein Raufbold, immer voll drauf und richtig derb. Der sucht sich dann auch immer "passende" Opfer. Bei uns in der Welpenstunde haben wir das Glück, dass wir 2 ausgewachsene Aufpasser haben (einen Malteser für die kleinen, einen Aussie für die grossen). Das bringt wirklich viel. Wenn der Boston Terrier es zu wild treibt, geht der Aufpasser dazwischen und drängt ihn ab und verbellt ihn. Nichts besseres als solche "Aufpasser-Hunde" bei groben Welpen :)

  • mir fällt noch ein, dass bei uns in der welpenstunde bewusst die ältere hündin einer trainerin "eingesetzt" wurde. ich würde dort nachfragen.

  • Zitat

    Außer eins :motz: Wir hatten jetzt schon 3 Situationen, in denen sie grantig wurde. Also sie wollte sich mit anderen Hunden beißen.
    Sie knurrt dann sehr laut und geht richtig auf sie los.
    Und jedesmal war es nach dem Spielen. Sie spielt eine halbe Stunde lang mit einem Hund und dann- mit einem Mal- ist sie wie ausgewechselt. Dann wirds ernst....


    Lass sie nicht so lange mit anderen Hunden am Stück spielen. Durch das viele Getobe baut sich ihr erregungsniveau immer weiter auf - und die "Chemie" im Körper ist die gleiche wie die bei Aggressivität: je länger also wild gespielt wird, desto ehr kann das in Aggressivität umschlagen.


    Ruf sie alle paar Minuten (Ian Dunbar empfiehlt alle 15 SEKUNDEN...) raus, lass sie irgend eine ruhige Übung machen, oder sogar eine Entspannungsübung (Suchfunktion "Entspannungssignal") und schick sie dann wieder spielen. So "rauscht" sie sich nicht so in erregung und bleibt insgesammt gelassener.



    Zitat


    Dann in der Welpenstunde mit einer kleinen Labbi-Hündin. Die Trainerin hat sie auseinander genommen und "runtergefahren". Sie meinte, das kommt weil die Kleine müde ist und sich dann einfach so äußert. Beim nächsten Mal hatte sie sich mit der selben Hündin in den Haaren- wieder nach langem Spiel. Diesmal meinte die Trainerin, dass die Kleine sauer war, weil sich der Labbi nicht unterwerfen liess. Sie meint, unser Hund wird mal dominant, das sieht man jetzt schon, sie ist recht - naja- taff! :D


    Und was hilft Dir jetzt an der "sie wird mal dominat"-Aussage? Die gemeinsamkeit mit der anderen Situation ist doch offensichtlich, sie hat sich wieder viel zu doll aufgerauscht. Lass es nicht so weit kommen. Ruf sie alle paar Minuten ab (am Anfang wirklich alle 1-2 Minuten). Dann entwickelt sie mit der Zeit selber einen Rhythmus, den gut sozialisierte Hunde haben: die toben nicht stundenkang rum sondern bauen zwischendurch immer Minipausen ein: zwei Minuten wilde verfolgungsjagd: 1 Minute Grashalmschnuppern. 3 Minuten Kräftezehrende Griechisch-Römisches Ringen, 2 Minuten entspanntes auf dem Boden wälzen... Welpen "können" das nicht von sich aus, sie müssen das lernen - und da Welpen das nicht können, können sie es sich auch nicht gegenseitig beibringen - da muß ein "alter" Hund - oder eben Mensch helfen...



    Zitat


    Was mir Sorgen macht: heute ist das mit einem ausgewachsenen Boxi passiert. Sie war genauso giftig und wollte die große Hündin nach dem Spielen beißen, zumindest hat sie laut getöst und ist sie angegangen.


    Was ist nur los mit ihr? Ich hab Angst, dass sie mal eine Rauferin wird...


    Sollen wir da dazwischen gehen? Die Trainerin meint ja. Aber wiederum soll man die Hunde das ja unter sich klären lassen, sonst lernt sie es ja nie wie man sich benimmt. Aber es ist doch schon ein Unterschied, ob sie beißt oder der große Gegner? *verzweifeltbin* Mache mir Sorgen um den Zwerg-- wieso ist sie so?...


    Lernen kann nur stattfinden, wenn das Hirn auf "lernen" eingestellt ist. Ist es im Spielrausch, läuft es im "limbischen" System und das heißt, dass der lernfähige Teil des Hirns, der Cortex "ausgeschaltet" ist. WEnn sie zwischendurch immer mal wieder "runtergeschaltet" wird, kann sie lernen, weil sie möglichst gar nicht ers "limbisch" wird.
    Sie ist einfach ein Welpe, dem man helfen muß, zu lernen, wie man zwischendurch entspannt. Natürlich müssen Hunde lernen, wie man mit anderen Hunden klarkommt. Aber: wie soll sie dass tun, wenn ihr Erregungsniveau in Erdumlaufbahn ist. So lernt sie nur, dass andere Hunde furchtbar aufregend sind: mit der Zeit wird der Anblick von anderen Hunden ausreichen um sie auf dieses ERregungsniveau zu schießen - und dann hast Du einen Hund, der an der Leine tobt (nicht notwendigerweise, weil er den anderen Platt machen will, sondern einfach nur weil der Anblick so erregend ist) wenn er in 100 m entferneung einen Hund ums Hauseck biegen sieht. Dann ist es zu spät für "Ablenkungs"- oder "Beruhigungs"-Versuche. Üb es jetzt mit ihr! Und pflück sie alle paar Minuten aus einem Spiel und lass sie erst wieder spielen gehen, wenn sie sich wirklich entspannt hat!


    Zitat


    Ach ja: sie macht das nur mit Hunden, die sie "kennt". Wenn sie ein kleiner Jack Russel anbellt, zieht sie den Schwanz ein und beschwichtigt. Aber die die mit ihr spielen (wenn wir denn mal einen finden, der genauso grob spielt) - die giftet sie dann an. Echt schade, wenn man das schöne Spiel abbrechen muss...


    Nein, es ist nicht schade, denn wenn Du es nicht tust, wird es immer wieder und immer schneller "kippen". Wenn du hingegen immer wieder Ruhe in die Sache bringst, kann sie zusammengenommen viel länger spielen und sie lern, sich auf ihre Spielpartner einzustellen und auf deren Körpersignale zu achten. Denn das kann sie nur lernen, wenn ihr Cortex "angeschaltet" ist. Ist sie zu weit hochgeputscht, kanns tdu sie nicht mehr rausrufen, weil sie Dich gar nicht mehr wahr nimmt: und logischerweise nimmt sie auch den Spielpartner nicht mehr richtig war und übersieht Abbruchsignale, die der Spielpartner aussendet um das Spiel zu beruhigen. Wenn sie auf solcvhe Signale nicht reagiert, kommt es eben zu weiteren Mißverständnissen, die schlimmstenfals in Beißereien enden.

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