• Ja, das sind alles Kommandos an denen wir mehr oder weniger noch feilen...
    Bleib kennt sie noch gar nicht. Mir ist es wichtiger, dass sie Bei mir oder bei Fuß lernt. Aber da wir gerade mehrere Baustellen haben, ist noch keine so richtig perfekt :ops:
    Ich will aber auch immer gleich alles :roll:

  • Ignorieren bringt nur etwas in Situationen, wo der Hund unsere Aufmerksamkeit möchte. Wir bestrafen ihn also in dem er das Gegenteil von dem bekommt, was er eigentlich möchte.

    Z.B. der Hund bellt, weil er mit uns Spielen will. Wir möchten das aber nicht, also ignorieren wir ihn. Er hat mit seinem Verhalten keinen Erfolg, also auch keine positive Verknüpfung/ Bestärkung.

    Bestrafen kann man auch mit Blicken.

    Wenn meine Hündin etwas Unerlaubtes tut bekommt sie eben "Nein" und einen drohenden Blick. Oder auch eine drohende Körperhaltung. Der Ausdruck ähnelt dem Knurren des Hundes: "Wenn du jetzt nicht aufhörst, dann werde ich handgreiflich (Hund würde beißen androhen)."

    Die höchste Stufe ist, dann der tätliche Angriff. Wenn meine trotz Vorwarnung sich doch noch zum Katzenfutternapf schleicht (Ganz nach dem Motto, schnell fressen bis der Aufpasser sich vom Sofa erhebt.) krall ich mich entweder im Genick oder Rücken fest und zieh sie dort weg. Ähnlich dem Biss eines Hundes der seinen Gegner packt. Und absolut schmerzlos.

    Danach noch ein Rüffel und ein böser Blick. Allerdings kann sie sich immer nicht dieses dämliche Lächeln ("Ätsch ich hab doch was erwischt.") verkneifen.

    Wenn dein Hund fremde Leute anspringt kann man das keinesfalles ignorieren. Hingehen den Hund mit "Nein" o.ä. vom Menschen wegnehmen und erstmal 1 oder 2 kleine Übungen machen damit sich alles wieder beruhigt. Er darf einfach keinen Erfolg haben, welcher in dem Falle die Aufmerksamkeit der Leute wäre.

    Wenn sie auf dem Sofa liegt einfach runterschicken. Wenn er das nicht macht schubs ihn runter oder mach dich einfach breit oder nimm ihn einfach am Halsband bzw. Bauch und heb ihn runter.

  • Zitat

    Ja, das sind alles Kommandos an denen wir mehr oder weniger noch feilen...
    Bleib kennt sie noch gar nicht. Mir ist es wichtiger, dass sie Bei mir oder bei Fuß lernt. Aber da wir gerade mehrere Baustellen haben, ist noch keine so richtig perfekt :ops:
    Ich will aber auch immer gleich alles :roll:

    Klar, das Beifusslaufen gehört auch zur normalen UO. Habe ich vergessen zu erwähnen.
    Wenn Du bei diesen Kommandos auf exakte Ausführung achtest, wird schnell das Ziel erreicht sein. Du musst darauf bestehen, dass der Hund Dein kommando beim 1. und nicht 5. Mal ausführt.
    Angenommen du sagst "HIER". Der Hund ignoriert das. Also gehst Du direkt zu dem Hund, nimmst ihn komentarlos am Halsband und gehst mit ihm zu der Stelle, an der Du ihn gerufen hast.
    Damit zeigst Du dem Hund Deine Konsequenz.

  • Hallo!
    Meine 2 sind es gewohnt, dass ich immer sehr leise und ruhig mit ihnen rede, hebe ich die Stimme nur ein bisschen merken sie schon, dass was nicht in Ordnung ist. Kommt nicht oft vor, aber ab und an eben schon.

    Beispiel:
    Die Hunde dürfen nicht auf Felder, wo grade Getreide o.Ä. schon hoch steht und alles plattwalzen. Nähert sich Ali dem Feldrand und versucht ins Feld zu laufen kommt ein scharfes (nicht lautes, aber strenges) "NA!", danach wieder ein leises "voran" und der Hund läuft weiter.
    Dieses "NA!" habe ich immer benutzt, wenn sie etwas getan haben, was mir nicht gepasst hat. Allein an der Stimmlage erkennen das die Hunde schon sehr gut.

    Um bei dem Beispiel zu bleiben: Wenn Ali doch mal irgendwas mega interessantes im Feld entdeckt hat und trotz meiner Warnung rein geht hilft ein zweites "Na!" nicht. Auch ignorieren bringt dann gar nichts. Dann fliegt meistens irgendwas - meist die Leckerliedose. Nicht auf den Hund, aber neben ihn. Geht er daraufhin aus dem Feld wird er belohnt.

    Das Na klappt eigentlich so gut wie immer, außer es ist was mega interessantes.
    Sowas wie an der Leine-beißen hab ich durch konsequente Ignoranz abgewöhnt - da haben die Hunde eben lernen müssen, dass es nicht mehr lustig ist, wenn sie in die Leine beißen, weil Frauchen dann die Leine fallen lässt und sich wegdreht - also Leine beißen macht einfach keinen Spaß.

    Körperlich eingreifen tue ich eigentlich (fast) nie, es sei denn, dass die Hunde trotz eines "Bleib" und dann einer Warnung auf den Katzennapf, das Kaninchengehe oder sonstiges zugehen.

    Außerdem machen wir immer ein paar Unterordnungsübungen, so vielleicht 5 - 10 Minuten pro Tag und wir spielen viel, Klickern ab und an, machen such- und apportierspiele und machen Agility - alles das hilft, dass der Hund dich und deine Körpersprache kennenlernt und so schon oft auf kleine Signale wie Blicke o.Ä. reagiert. Dazu noch ein guter Grundgehorsam und Strafen sind so gut wie nie nötig.

    lG
    Sabrina

  • Sehe ich genauso!

    Einíges ist selbst bestätigend, da hilft ignorieren rein garnicht! Bei Lucy als Welpe hat gewirkt: drohende Körperhaltung (vornübergebeugt + fixierend, eventuell + knurren), dann war Ende im Karton und sie ein Häuflein Elend. Von daher nur für schlimmste Vergehen.
    Bei Grisu (jetzt 11 Wochen): fest mit dem Fuß aufstampfen und deutlich Pfui. Das hilft, da er weiß, dass ein Nackenstupser verbunden mit Knurren folgen würde. Es sollte so sein, dass man mit drakonischeren Strafen anfängt und langsam immer feiner korrigieren kann. Körperlichen Schmerz zufügen oder anbrüllen ist aber keinesfalls nötig. Grisu probiert im Gegensatz zu Lucy sehr viel mehr aus und ist auch wesentlich schwerer zu beeindrucken, aber Schmerzen würde kein souveräner "Alpha" einsetzen, um seine Ziele zu verdeutlichen.

    Auch die Beschreibung von Dingsda sagt mir sehr zu: ich kannte ein Kleinkind (1,5 Jahre alt), dass auf Schreien, Beschimpfen etc. garnicht mehr (!) reagiert hat. Das war die erschreckenste Erfahrung meines bisherigens Lebens. Ich denke, es lässt sich auch auf Hunde übertragen: sie gewöhnen sich an Geschrei und Gewalt oder zerbrechen.

  • Hallo Ramonah,

    ich arbeite sehr viel mit der Modulation meiner Stimme. Hunde wissen dann meist schon, ob eine "Ansage" etwas Gutes zu bedeuten hat, oder ob das, was er tun will, jetzt grade keine coole Idee ist.
    Um z.B. "Nein" von "Fein" zu unterscheiden, wird "Nein" bei uns sehr überdeutlich maulig/grummelig ausgesprochen. Mehr ein "Naa-in".
    (Lobesworte dagegen werden "geflötet"). Dazu brauchst Du noch nicht einmal laut zu werden oder gar zu schreien, der Tonfall des Missfallens reicht absolut aus.

    Zitat

    Wenn mein Hund auf das Sofa springt soll ich ihn ignorieren?

    Nee, runterschubsen. Aber nicht ruckartig oder mit viel "Gewese" dazu, sonst könnte er das als tolles Spiel fehlinterpretieren. Wir haben Rabauke konsequent jedesmal runtergesetzt, wenn er zu uns hochklettern wollte, als kurze Amtshandlung aber sehr ruhig und bestimmt, dazu ein deutliches "Naa-in".

    Zitat

    Wenn sie beim spazieren gehen ohne Leine auf andere Leute zurennt oder in fremden Gärten schnuppern will, soll ich das ignorieren?

    Ersteres haben wir so "geahndet", dass wir, sobald Rabauke zu anderen - Menschen oder Hunden - hingerannt ist, uns einfach direkt hinter den nächsten Baum versteckt haben. (Natürlich nur in sicheren Gegenden, z.B. Wald oder Wiese).
    Nach nicht allzu langer Zeit hat er geschnallt, dass es wohl einen direkten Zusammenhang gibt zwischen seinem Sprint und unserem Verschwinden. :D
    Inzwischen "fragt" er mit einem Blick zu uns, ob er loslaufen darf. Wenn wir ihm das Kommando "lauf" geben, kann er flitzen, sonst bleibt er lieber an unserer Seite - könnte ja sein, dass wir uns sonst wieder dünn machen...

    Ich weiß nicht, ob das bei Deinem Hund hilfreich ist, aber probieren schadet ja nicht.

    LG, Sub.

  • Aufgrund er Fragestellung "wie strafen", hab ich grad mal so nachgedacht, wie bzw ob ich Carlino überhaupt jemals gestraft hab. Strafe macht für mich nur dann Sinn, wenn Hund (oder auch Mensch :D ) bereits weiß, dass ein bestimmtes Verhalten unerwünscht ist. Weiß Hund noch gar nicht, was du willst, wird er durch Bestrafung nur verunsichert.

    Der für mich beste Weg ist, dass er ein Alternativverhalten zu dem unerwünschten Verhalten beigebracht bekommt. Bsp: Hund will zu Menschen laufen, ich übe mit ihm "Mensch kommt - Hund macht SITZ" und bekommt als Belohnung, dass er zu dem Menschen hin darf. Setzt er sich nicht, hat er Pech gehabt und darf nicht hin.

    Carlino ist früher zu jedem hin und an ihm hochgesprungen, es war echt super-ätzend! In den Griff haben wir dies erst durch den Einsatz der Schleppleine bekommen. Diese hat verhindert, dass Carlino die Möglichkeit hat zu dem Menschen zu gelangen und sein Verhalten somit selbst zu bestätigen. Wir haben es erst in großer Entfernung zu den Menschen geübt und die Distanz immer weiter verringert. Mittlerweile klappt es sehr gut! Carlino versucht nur noch an Menschen hochzuspriingen, die grad einen Hund auf dem Arm haben (z.B. unsere Nachbarin :roll:), aber selbst dann hört er auf ein NEIN hin auf und setzt sich stattdessen hin und wartet (während ich die Nachbarin bitte, ihren Pudel doch mal kurz zu Carlino auf den Boden zu setzen=Carlinos Belohnung). Glücklicherweise ist CArlino leicht zu beeindrucken. Ein geknurrtes NEIN (übrigens ähnlich aufgebaut wie in FLUFFYS Thread) reicht in 98% aller Fälle aus. Nur selten ist eine Steigerung durch ein lauteres EY! in Verbindung mit einem drohenden Schritt auf CArlino zu notwendig. Möglich, dass sich nicht alle Hunde so leicht beeindrucken bzw von ihrem Vorhaben abbringen lassen. Aber Versuch macht klug ;)

    Ein wenig OT: Bin grad heilfroh, dass Carlino bereits verbal zu beeindrucken ist, ich wüsste ehrlich gesagt nicht, was ich sonst tun sollte... bin in der Beziehung echt´n Weichei :ops:

  • Zitat


    Angenommen du sagst "HIER". Der Hund ignoriert das. Also gehst Du direkt zu dem Hund, nimmst ihn komentarlos am Halsband und gehst mit ihm zu der Stelle, an der Du ihn gerufen hast.
    Damit zeigst Du dem Hund Deine Konsequenz.

    Da ich versuche dem Hund die Kommandos mit Klicker beizubringen, versuche ich diese Handlungen zu vermeiden...

    Allerdings frage ich mich auch manchmal ob und wie man mit Klicker Konsequenz zeigt :ua_nada:

    Ich bin allerdings schon eher Konsequent, problematisch ist oft das Verhalten meines Umfelds---begrüßen wenn sie springt und so ein Kram, das kriege ich aus den anderen Leuten einfach nicht raus, ich rede mir da den Mund fusselig :irre:

    Sie ist eine zeitlang immer wieder mal in mein Bett gesprungen, als ich sie erwischt habe, habe ich sie an ihrem Nackenfell mit einem scharfen NEIN rausgezogen, seit dem macht sie es nicht mehr (diese Strenge möchte ich aber gerne vermeiden). Auf mein Sofa springt sie immer noch, aber nur in meiner Abwesenheit, weswegen eine Bestrafung nicht möglich ist :/

    @all

    danke für die Tips, werde mal sehen, wie wir uns entwickeln :p

  • Zitat

    Du läßt dir also lieber auf der Nase herumtanzen anstatt einmal eine klare Ansage zu machen ?

    Konsequent bedeutet etwas durchzuziehen und nicht nur leere Drohungen auszusprechen. Ein Handlung vom Hund einzufordern, aber nicht auf der Ausführung zu bestehen ist betteln. Das ganze Gegenteil von Konsequent.

    Der Trick beim konsequent sein ist der dem Hund klar zu machen, dass man sich auf jeden Fall durchsetzt im Notfall auch mal zupackt. Wenn dem Hund das klar ist, dann verzichtet er freiwillig darauf, weil er weis das du dich durchsetzt.

    Hat er allerdings erstmal spitz bekommen, dass du deine Befehle keines Falles bis zum Schluss durchsetzt, dann sieht er auch keinen Grund ungeliebte Befehle zu befolgen. Ihm passiert ja nichts.

    Ein Kind hört ja auch nicht auf Süßigkeiten zu essen nur weil die Mutter sagt: "Hör bitte auf." Hat das Kind aus der Erfahrung aber schon gelernt, dass es Ärger gibt, wenn die Ansagen der Mutter ignoriert werden, dann hört es auf. Schließlich ist keine Schokolade der Welt die Konfrontation mit der Mutter bzw. ihren Konsequenzen (Fernsehverbot, Hausarest) wert.

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