Leinen ziehen

  • Hallo zusammen,
    wir haben unseren Pudel-Mix erst seit 2 1/2 Wochen. Er ist 4-5 Jahre alt und ausgesetzt worden. Er hört schon ganz gut auf uns, ist total lieb und dankbar ( denken wir ) dass er aufgenommen wurde. Er hat sich total gut eingewöhnt bei uns.
    Er ist vor sehr vielen Sachen sehr ängstlich ( Besen, Schuhlöffel, Schirmen - wahrscheinlich wurde er damit gehauen ). Nun aber zum Problem Leine gehen: Wenn wir ohne Leine in unseren Hof raus gehen - hört er super auf uns - kommt wenn ich ihn rufe - sitzt wenn ich es will - läuft nicht weg - total lieb. Da wir ihn ja erst ganz kurz haben - traue ich mich noch nicht mit ihm größere Wege ohne Leine zu gehen. Nun mein Problem - an der Leine zieht er wie ein Irrer - ignoriert mich - sieht mich nicht an. Das einzige ist - wenn er an der langen Leine ist - und ich ruf ihn herzukommen - kommt er her. Aber von wegen Sitz oder Schau mich an - da hat der Pauli Null Bock drauf. Ohne Leine im Hof - schaut er mich an - hört auf Sitz und komm her und macht auch keine Anstalten mit Weglaufen oder so. Zur Information - ich benutze den Clicker - nur wenn er "nur " noch an der Leine zieht - was soll ich da clickern. Soll ich es wagen und mit ihm Gassi gehen ohne Leine. Das Problem - ganz in der Nähe eine sehr gefährliche Bundesstrasse - da hab ich Angst. Er ist nicht kastriert und nimmt an der Leine unwahrscheinlich stark die Witterung von den Mädels auf. Vielleicht habt ihr ja ein paar Ratschläge für mich.

    • Neu

    Hi


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    • Persönlich würde ich mir eine gute Hundeschule suchen. Begründung, bei einem Welpen oder Junghund kann man noch üben mit stehenbleiben, umdrehen etc. - allerdings könnte ich mir vorstellen das der Hund nicht ohne Grund dieses Verhalten zeigt. Aus diesem Grund sollte man selbigen Suchen und dann anhand des Wissens um das Problem daran arbeiten.

    • Ja das ist schon richtig, aber wenn ich den Grund nicht kenne - weil er ausgesetzt wurde. Nach was soll ich suchen? Er hatte nach unseren bisherigen Erkenntnissen kein gutes altes Zuhause. Warum ignoriert er mich an der Leine? Mit Sicherheit wollen wir mit ihm in eine Hundeschule,doch wir wollten ihm etwas Zeit geben in seinem neuen Zuhause in Ruhe anzukommen. Ich weiß wir werden viel Geduld brauchen. Und trotzdem sind wir glücklich und stolz was wir in knapp 3 Wochen mit Liebe und Geduld geschafft haben mit unserem Pauli.

    • Hundeschule ist sicherlich die sichere Variante. Aber bis ihr eine gefunden habt würde ich Leine gehen mit Clicker (den ihr ja scheinbar super konditioniert habt) verbinden. Wenn er zieht, umdrehen, in die andere Richtung zerren (aktiver Leinenruck), sobald er nicht mehr dagegenzerrt clickern. Ich würde bei dem Problem nicht ohne Zwang arbeiten, also rein über Locken, sondern tatsächlich Dominanz ausüben und sofort belohnen, wenn er sich reinfindet.
      Geht 'tanzen': Mit der Leine raus, jedesmal (jedesmal!!!) wenn er zerrt, dann in eine andere Richtung gehen, clickern, und gleich weiter. Fordere ihn heraus. Das kann ein bißchen dauern und euch beiden ein bißchen wehtun - aber manchmal muß man da durch.

    • Du schreibst ja, dass er früher schlecht behandelt wurde. Evtl. geht er genau aus diesem Grund gerne etwas auf Abstand zu Menschen. Diesen Abstand kann ihm eine normale (1,5 m) Leine aber nicht bieten, also zieht er. Außerdem kann er ja auch nicht wegrennen, wenn der Mensch am Ende der Leine ihn evtl. doch plötzlich wieder schlagen will.


      Wovon ich bei dir nicht ausgehe, aber das weis der Hund ja nach 2 1/2 Wochen noch nicht.


      Ohne Leine hört er optimal ? Dann mach dir das zu nutze. Nimm eine Flexi-Leine mit mind. 5 Meter und mache damit deine Übungen. Steuere den Hund über deine Stimme und nicht über die Leine. Die Leine dient lediglich zur Sicherung, damit er nicht zu weit weglaufen kann. Du brauchst auch nicht mit dem Einraster zu arbeiten. Lass die Leine einfach immer so eingestellt, dass sie sich ständig ein- und ausrollen kann.


      Viele benutzten die Leine um den Hund damit zu steuern, aber eine Leine sollte man wirklich nur zur Sicherung benutzen. An ihr wird nicht gezogen, geruckt oder der Hund sonstwie zu bestimmten Handlungen gezwungen. Ein guter HF arbeitet mit Stimme und nicht mit Zwang.

    • Hallo Leute,
      danke schon mal für die Tipps. Ich hab mir daraus schon was zurechtgelegt. Wir gehen mit ihm auch an der langen Flexi-Leine - aber da zerrt er und zerrt er.. Aber ich werde versuchen dann konsequent stehen zu bleiben - bis er mich nicht mehr ignoriert. Er hört ja dann auch auf: Komm her - und das haben wir mit dem Clicker geschafft, dass er es jetzt ohne Clicker macht. Bekommt dann natürlich auch ein Gutti. Zwang will ich wirklich nicht ausüben, er ist ja so ein kleiner schreckhafter Hase. Also danke für die Tipps - ich halte euch auf dem Laufenden.

    • Als erstes gehst du morgen mal in ein Zoogeschäft und kaufst eine stinknormale 2m Leine - eine Flexi ist das ungeeignetste was zum üben gibt.


      Und jetzt nur für Alina - ein Spruch zur Flexi:


      "Wer mit einer Flexi Gassi geht - ist zu faul zum üben!"


      Begründung ganz einfach:


      Hast du eine 1 - 2 oder Sonderanfertigung 3m Leine lernt dein Hund sich frei in diesem Bereich zu bewegen. Eine Flexi ist immer da zu Ende wo du den Stopper drückst. Mal bei einem Meter - mal erst bei 5 - wie soll der Hund dabei etwas lernen?

    • Hallo Steffen und Benni,
      wir haben natürlich auch eine ganz normale 2 m Leine. Aber egal an welcher Leine wir gehen - es ist immer das gleiche. Ich bin mit Sicherheit nicht zu faul zum üben - aber ich dachte er soll ruhig auch mal weiter weggehen mit der Flexileine. Ich kann auch nicht sagen - welcher Leine ich besser finde.
      Am besten wäre es natürlich ohne Leine - aber da er noch im Training ist und uns ja noch nicht so lange kennt - habe ich einfach Angst dass er die Fliege macht. Wie eingangs geschrieben: wir haben einen großen Siedlungshof, wo wir immer schon ohne Leine üben - und das klappt auch schon ganz gut - aber unseren langen Spaziergang traue ich mich noch nicht ohne Leine machen.

    • Es ist etwas zweischneidig - die meisten Hundeführer machen den Fehler und lassen ihre Hunde zuviel ohne Leine laufen (gehört ich auch dazu) - dabei macht man sich das üben der Leinenführigkeit nur unnötig schwer.
      Das Problem was entsteht wenn du mal mit der normalen Leine und mal mit der Flexi übst - ist die Konsequenz - wie alles in der Hundausbildung geht nichts ohne Konsequenz.


      Heißt - entweder Leine ab - oder es wird geübt - ein Zwischending gibt es nicht. Soll der Hund frei laufen und abrufbar bleiben - nutzt man eine Schlepp leine - diese dient aber nur zur Sicherheit und zum Üben der Abrufbarkeit - aber auch hier gilt man ÜBT damit und geht nicht spazieren.


      Das Problem was wir Menschen immer haben - die mangelnde Lust, bewusst oder unbewusst - man schiebt dann zu gern den Hund vor. Bloss nimmt man sich selbst damit wieder das Erlernte - und kann von den 2 Schritten die man bei der letzten Übung gemacht hat - einen beim nächsten mal wieder nachholen.

    • Mir fällt beim Lesen auf:


      Du schreibst, ohne Leine auf dem Hof hört er super, "draußen" an der Leine zieht er nur.


      Kann es sein, dass das eher am Ort liegt, dass er ohne Leine gut hört? Im Hof kennt er ja auch alles in und auswendig, da ist es nicht so furchtbar interessant. Klar, dass er da besser hört. ;)


      Ansonsten ist auch mein Vorschlag: Probiere es mit "Chaos-Laufen" an der normalen 2-m-Leine. Und immer schön loben/clickern, wenn er nicht zieht. Und habe Geduld.
      Wir haben einen Tierheim-Hund aus Spanien. Sie hat ungefähr 6 Monate gebraucht, bis dass sie das ziehen aufgehört hat. Wobei wir aber nicht sehr konsequent waren. :ops: Aber letztendlich hat sies auch verstanden.


      Als relativ normal sehe ich es aber an, wenn der Hund die ersten paar Hundert Meter nach langer "Körbchen-Zeit" zieht. Da will der raus, da will der sich bewegen, die Welt erschnüffeln. Das ist auch bei unserem Hund manchmal noch so. Nach ein/zwei Hundert Meter wirds aber meist von alleine besser.

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