Tierschutz auf Ischia

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    Dort sind die Menschen tag täglich damit beschäftigt ums eigene Überleben zu kämpfen und da wäre es kaum denkbar ein Tier als Freud und Begleiter durch zu füttern. Sie bekommen maximal das, was nicht mehr anders verwertet werden kann und werden geduldet solange sie einen "Nutzen" haben.

    Kann das wirklich der Fall sein auf dieser Insel, wo selbst ein Automechaniker 2-3 Haeuser hat, damit jedes seiner Kinder schon ein Heim hat, wenn es ausziehen will?

    Zitat

    Ich muss MagicSmoke notgedrungen rechtgeben, dass die Welpen wohl eher Glück hatten nicht ertränkt oder irgendwie anders getötet worden zu sein. Obwohl natürlich die Frage ist ob sie so ein soviel besseres Leben führen.

    Ganz ehrlich? Diese Welpen haetten als Strassenhunde sicherlich ein sehr viel besseres Leben gehabt, als bei den Leuten, die sie mal eben so mitgenommen haben, weil sie ja so suess waren oder weil man ja eh grad ne neue Alarmanlage aufm Betriebsgelaende braucht. Eher als Verschenken haette ich es als Tierschutz angesehen, sie zu sterilisieren und dann bei der Mutter zu lassen, der sie weggenommen wurden, "um dem Streunerleben zu entgehen".

    Verschenken an sich waere ja sogar noch halbwegs vertretbar aber doch bitte nicht auf der Strasse an x-beliebige Passanten, die sie genausogut in ein paar Tagen, wenn die suessen Welpen zu "Kampfwelpen" werden, in die naechste Muelltonne kloppen koennen.


    Zitat

    Die Frage ist natürlich wie soll eine Tierschützorganisation in einem Land arbeiten, in dem die Bevölkerung Tiere nicht als Freund und Begleiter sieht, sondern als Mittel zum Zweck.

    Hunde werden hier von den meisten gar nicht mehr als Mittel zum Zweck angesehen, sondern als etwas suesses, niedliches, dass man sich zum Spass holt. Ausser den Jaegern und denjenigen, die ihren Hund als Alarmanlage missbrauchen arbeitet eigentlich niemand hier mit Hund.

    Das Problem ist vielmehr, dass man sich nicht bewusst ist, nicht einsehen will, dass Hunde Beduerfnisse haben und eine sensible Seele.

    HIER muesste der Tierschutz ansetzen.
    Durch reden, aufklaeren, durch Plakate etc...aber vor allem dadurch, dass man vielleicht mal zeigt, was ein Hund so alles Tolles lernen kann, wenn man sich mit ihm beschaeftigt.


    Der Stand dieser Tierschutzorganisation hingegen sah genauso aus, wie der Stand auf dem Jahrmarkt, der hier einmal im Jahr herkommt und auf dem auch Welpen verkauft werden, die auch Abnehmer finden.
    Betreibt der Jahrmarkt jetzt auch Tierschutz???? :kopfwand: :irre:

    Auf nationaler Ebene laeuft hier zur Zeit beispielsweise ein staatlicher, sehr gut gelunger Werbespot gegen das Aussetzen von Haustieren, insbesondere Hunden. Ob es was bewegt? Weiss ich nicht. Aber DAS ist auf jeden Fall ein besserer Ansatz als das Verschenken von Welpen an wahllose Passanten. :/

    PS: Nein, ich habe keinen Welpen genommen, denn ich weiss, dass ich diesem zur Zeit nicht gerecht werden koennte.

  • Ich finde es schade, daß der beschriebene Umgang mit Tieren so bereitwillig als "das ist da eben so" akzeptiert wird.
    Das es so ist, ist für mich ein Grund auf eine Änderung hin zu arbeiten - nicht alle Kritiker als blauäugige Spinner abzutuen. Und die "Streitkultur" von MagicSmoke reicht höchstens für einen Talk am Nachmittag auf RTL, aber nicht für eine qualifizierte Auseinandersetzung unter Erwachsenen. Wenn ich das lese krieg ich "Raucherhusten", aber nicht sehr magisch.
    Auch wenn man anderer Meinung ist darf man gewisse Umgangsformen wahren, ansonsten ist man vielleicht in diesem Forum nicht ganz richtig.

    Hunde oder andere Tiere schlecht zu behandeln liegt nicht an Armut, zumindest nicht in der Region in und um Ischia, sondern schlicht an Gleichgültigkeit. Man kann aber das Bewusstsein von Menschen ansprechen und schulen. Außer man motzt gleich dermaßen los, daß die Leute vor den Kopf gestossen werden und nicht mehr zuhören..
    Ob das Verschenken der Welpen eine gute lösung ist, ist fraglich.

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    Kann das wirklich der Fall sein auf dieser Insel, wo selbst ein Automechaniker 2-3 Haeuser hat, damit jedes seiner Kinder schon ein Heim hat, wenn es ausziehen will?

    Zitat

    Aber in Ländern wie Italien, Spanien, Portugal usw. kämpfen die Leute nicht ums Überleben. Und da sollte ein Umdenken bei den Leuten einsetzen das man Tiere nicht wie Dreck behandelt.

    Daher schrieb ich ja:

    Zitat

    Damit ist aber ABSOLUT NICHT zu rechtfertigen, das Menschen mit den möglichen Mitteln Tiere respektvoll zu behandeln, diese wie Dreck behandeln.

    Zitat

    Ein schönes Leben haben sie aber auch nicht wenn sie unter unwürdigen Lebensumständen und ohne Zuwendung dafür aber mit Gewalt aufwachsen.
    Daher finde ich eine Schutzgebühr, sie muss ja nicht 200 € betragen, generell richtig weil die Gefahr minimiert wird das der Hund von den falschen Leuten geholt wird.
    Außerdem müsste es auch in diesen Länder Praxis werden das Vor- und Nachkontrollen eingeführt werden.

    Gebe ich dir absolut recht Frank. Dazu gehört aber eben auch, das ein Umdenken dem Tierschutz gegebüber statt findet. Wie lange hat es auch in Deutschland gedauert, bis der Tierschutz ins Gesetz aufgenommen wurde? Und bei uns haben sich Menschen auch seit Jahrzehnten im Tierschutz engagiert.
    Selbe Spiel in der EU. Wieviel Dokumentationen mussten gemacht werden um darauf hinzuweisen, dass Schlachtiere unter unsäglichen Bedingungen transportiert werden und nun ist ENDLICH das entsprechende Gesetz da.
    Trotzdem ändert sich die Praxis erst langsam :motz:

    Zitat

    Der Stand dieser Tierschutzorganisation hingegen sah genauso aus, wie der Stand auf dem Jahrmarkt, der hier einmal im Jahr herkommt und auf dem auch Welpen verkauft werden, die auch Abnehmer finden.
    Betreibt der Jahrmarkt jetzt auch Tierschutz???? kopf gegen wand irre

    Absolut nicht. Da stellt sich eher die Frage, was für eine Art von Tierschutz organisation das ist. (Hatte deine erste Schilderung nicht so drastisch verstanden)

    Zitat

    Das Problem ist vielmehr, dass man sich nicht bewusst ist, nicht einsehen will, dass Hunde Beduerfnisse haben und eine sensible Seele.

    HIER muesste der Tierschutz ansetzen.
    Durch reden, aufklaeren, durch Plakate etc...aber vor allem dadurch, dass man vielleicht mal zeigt, was ein Hund so alles Tolles lernen kann, wenn man sich mit ihm beschaeftigt.

    Seh ich ebenso. Aber wer finanziert das? Kriegen Tierschutzorganisation stattliche Unterstützung bei euch? Wenn nicht, wäre das wieder das Problem mit dem Umdenken, auch auf politischer Ebene. Und das setz' mal durch in nem Land, das z.B. Stierkämpfe oder andere Tierkämpfe immernoch als Unterhaltung ansieht und die Ausführenden als Helden... :irre: :kopfwand:

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    Ganz ehrlich? Diese Welpen haetten als Strassenhunde sicherlich ein sehr viel besseres Leben gehabt, als bei den Leuten, die sie mal eben so mitgenommen haben, weil sie ja so suess waren oder weil man ja eh grad ne neue Alarmanlage aufm Betriebsgelaende braucht.

    Was passiert bei euch mit Straßenhunden? Werden Sie nur weggefangen wenn sich Anwohner beschweren? Landen sie auch in Auffang-/Tötungsstationen? (Bitte nicht ironisch verstehen. Würde mich einfach mal interessieren.)

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    ...sie zu sterilisieren...

    Ist denke ich auch eine der sinnvollsten Strategien.

  • Was mit den Strassenhunden generell in Italien passiert, weiss ich so nicht.

    Hier auf Ischia haben sie aber ein ganz nettes Leben, im Grossen und Ganzen. Grossteils werden sie einfach in Ruhe gelassen und lernen, den Menschen weitgehend in Ruhe zu lassen.
    Dass sie aufgesammelt werden, habe ich noch nie miterlebt, ganz im Gegenteil, einige gehoeren schon fast zum Landschaftsbild dazu und haben Namen, zB das "Chiaia-RUdel" sind 4 Hunde, die an einem bestimmten Strand leben etc. Es faellt mir zB immer richtig auf, wenn einer mal fehlt oder auch jemand neues dazustoesst, was leider zu dieser Zeit wieder vermehrt der Fall ist.

    Wenn eine Huendin laeufig ist, versucht man meist, diese zu fangen und zu sterilisieren, bevor es zu Unfaellen kommt, was ja auch sehr nuetzlich ist. Dies ist die andere, die gute und durchdachte Seite des TS hier, es handelt sich dabei um dieselbe Orga.

    Das Problem liegt wohl auch in dem Fakt, dass alle 4 Gemeinden von Ischia mit einem einzigen (privaten) Tierheim konvenzioniert sind, anstatt dass jede von ihnen (wie vom Gesetz vorgeschrieben) ein eigenes besitzt. Streuner KOENNEN hier gar nicht aufgesammelt werden, weil es keine Strukturen gibt, in denen man sie unterbringen kann.

    Ueber das Niveau, "ueberschuessige" Hunde einfach um die Ecke zu bringen sind die Behoerden hier allerdings zum Glueck hinaus.

  • Zitat

    HIER muesste der Tierschutz ansetzen.
    Durch reden, aufklaeren, durch Plakate etc...aber vor allem dadurch, dass man vielleicht mal zeigt, was ein Hund so alles Tolles lernen kann, wenn man sich mit ihm beschaeftigt.

    Dies bezüglich habe ich neulich eine Reportage gesehen, Asien betreffend. die Bilder von den Viehmärkten, wie Hunde und Katzen und andere Tiere in die Käfige gepfercht werden :bäh:
    Dagegen leben unsere Legehennen in einem Penthouse.

    Eine deutsche Tierschützerin ist gezielt über diesen Markt gegangen, und hat sich einen Hund ausgesucht für ihre Arbeit. Diesen hat sie trainiert und hat ihm allerhand beigebracht.

    Mit ihm ist sie in Altenheime, Kindergärten Schulen und allen öffendlichen Einrichtungen gegangen und hat der Bevölkerung gezeigt, wie ein Hund aus der Nähe aussehen, was sie alles lernen können und wie freundlich sie sind. Eine alte Dame, welche ihr Leben lang Hunde abstoßend fand und sie in den kochtopf warf, war verzaubert als sie den kleinen auf dem Schoß hatte. Nie wieder würde sie Hundefleisch kaufen und so die brutalen Methoden unterstützen.

    Die Tierschützerin hat Aufklärungsarbeit geleistet, mit bahnbrechendem Erfolg. Mein Respekt. :2thumbs:

    So und nicht anders muss Tierschutzarbeit aussehen.

  • Morrigan:

    das hast du schön geschrieben! und es gibt einem hoffnung - denn was in asien möglich ist, sollte doch in europa erst recht funtzen.

    ich meine sogar, diesen beitrag auch gesehen zu haben. war die frau blond - und der hund auch? sah einem kleinen terrier ähnlich?

  • @ Ulli ja genau, ne blonde recht junge Frau mit einem kleinen hellen Terriermix. Genua der richtige Hund dafür: klein, wuschlig, niedlich.

    Auch die kinder waren begeistert, Hunde kannten sie nur auf dem teller und als gefährliche Wachhunde.

    Wenn es in Asien möglich ist so eine Stein ins Rollen zubringen, sollten wir das auch schaffen.

  • Tja, der ultimative Erziehungstipp der erfahrenen Hundebsitzer unserer Insel:

    "Hunde soll man nicht rauslassen, bevor sie ein Jahr alt sind, damit sie spaeter dann nicht weglaufen"

    :irre: :kopfwand: :irre:

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