Brauche Hilfe bei der Hundesprache - Benjis "Aussetzer&

Guggug... der ist noch gar nicht "angekommen"... geistig, meine ich damit.
Ich würde einen Hund, der so teilnahmslos herumlatscht nur an der Schleppleine führen. Denn irgendwann "wacht" er auf. Irgendwann hat der den Umzugsstress in Euer Zuhause hoffentlich verarbeitet und erst dann kannst Aussagen über sein tatsächliches Verhalten machen :wink:

Wir haben durch das Training in der Hundeschule festgestellt, dass solche Hunde im Schnitt drei Monate brauchen, um tatsächlich zu realisieren, dass sie nun ein neues Heim gefunden haben. Bis dahin verhalten sie sich nicht "normal".

Es wäre also schon fast verwunderlich, wenn sowas wie Du es schilderst, NICHT passieren würde :wink:

Viele Grüße
Corinna

Zitat

Was will er von mir? Spielen? Oder was hat sein Verhalten sonst zu bedeuten? Was kann ich tun damit so etwas nicht mehr passiert? Gut, an die Leine nehmen ist klar - aber auf Dauer will ich das einfach nicht, zumal er auch ohne Leine lieber sein Geschäft erledigt (er springt gern in Gebüsche und Co.). Mit Leckerli anlocken seh ich auch als falschen Weg, denn sonst wird ihm doch nicht klar, dass er etwas falsches tut, oder?

Bitte helft mir. Ich hab echt schon Angst vorm nächsten Ableinen, obwohl er in 99% der Fälle sooo brav ist.

Die Sache mit den Leckerchen wäre schon eine Überlegung wert.
Er soll nicht lernen, dass er was falsch gemacht hat, er soll erkennen wenn er etwas richtig macht.

Und dafür sind die Leckerchen eine tolle Bestätigung und gaaaaaaaaaaanz viel Lob.

Hi Jantje,

Benji hat noch viel zu wenig Verbundeheit zu dir, um wirklich zu wissen, wohin er jetzt gehört. Ich würde ihn (wie jeden Hund mit Vorleben) niemals in den ersten Wochen von der Leine lassen, wenn die Möglichkeit besteht, dass er abhauen kann.
er hat das (deiner Beschreibung nach) auch nicht als falsch empfunden, sondern als "wie immer" vielleicht? War er vorher alleine? Musste er selber für sich entscheiden, wo er hinläuft?

Er mag dich sicherlich sehr und ist gerne in deiner Nähe, weil du lieb zu ihm bist, ihn streichelst und ihm Futter gibst.
Aber den Grundgehorsam würde ich erstmal noch einige Weile mit Leine (und Schleppleine) festigen. Denn auch wenn er mal vor etwas Angst bekommt (Du kennst seine eventuellen Traumata ja nicht), wird er im Zweifel weglaufen und nicht Schutz bei Dir suchen.

Ihr werdet das schon schaffen.

Kann deine Angst gut verstehen. Sammy wird Ende August 2 Jahre und ich konnte mich auch immer auf ihn verlassen. Bis vor etwa 2 Monaten. Da rannte er plötzlich los, ohne sich umzudrehen und er hörte nichts mehr.

Das schlimmste, was man in so einer Situation machen sollte, ist hinterher laufen und rufen, rufen, rufen....
Ja, ich weiss, das fällt sehr schwer, aber mir wurde das mehrfach so gesagt.
Das Vertrauen zum Hundchen ist dann auch erstmal ziemlich kaputt, was solch Situationen betrifft.

Ich handhabe es jetzt so: Sammy kommt nur noch auf abgezäunten Grundstücken von der Leine, oder wenn noch mindestens ein anderer Hund bei ihm ist, der mit ihm spielt. Denn nur in diesen Situationen kann ich garantieren, dass er nicht los flitzt. Auch wenn es bei ihm bisher nur dieses eine Mal war, bleibt er jetzt erstmal nur noch an der Leine. Schleppleine haben wir mittlerweile auch, damit der Kerl sich schon etwas mehr bewegen kann.

Die Schlüsselworte sind auch hier wieder: Geduld und Übung!
Das Grundgehorsam muss perfekt sitzen. Ich dachte auch immer, dass das bei Sammy so ist, aber eben doch nicht so ganz in für ihn aufregenden Situation. Also heisst die Konsequenz: Üben, üben, üben... Die SL hilft dabei wirklich sehr. Wollte so ein Teil eigentlich auch nie nutzen, aber naja.... So ist das Leben.

VIEL ERFOLG!

LG Meli

Hallo Jantje,

irgendwie kommt mir das bkannt vor...Unser Toby ist auch aus dem Tierheim und hört eigentlich sehr gut. Aber ab und zu macht er die gleichen Spässchen mit mir. Er flitzt durch die Gärten fremder Leute (hurra, einmal ist er denen auch bei offener Terrassentür ins Wohnzimmer gelaufen!) und auf den Friedhof ist er auch schonmal abgehauen.

ich habe das Gefühl, dass ihn da manchmal einfach der Hafer sticht. Er hat dann was im Kopf (respektive in der Nase) und macht sich nen Spaß daraus, micht durch die Gegend hetzen zu sehen. Meine Erfahrung: Falls möglich (natürlich nicht, wenn er im Wohnzimmer fremder Leute steht) einfach ignorieren, nicht rufen, nicht hinterherlaufen. Dann verlässt ihn schnell der Spaß an der Sache und er kommt zurück. Ansonsten lasse ich Toby nicht mehr dort von der Leine, wo die Gefahr besteht, dass er ausbüxt (also offene Hoftore, Friedhof etc.) bzw. rufe ihn frühzeitig zurück und leine ihn an, bis die "Gefahrenzone" vorbei ist.

Zum Thema noch nicht angekommen: Toby ist jetzt 7 Monate bei uns und die letzten paar Wochen hat er noch mal einen richtigen "Entwicklungsschub" gemacht. Man merkt ihm richtig die Veränderungen an. Am Anfang ist er mir auch dauernd auf Schritt und Tritt gefolgt, dann kam eine Phase, wo er sich einfach mehr getraut hat und auch mal was ausprobiert (fast, als wolle er die Flegelphase nachholen) und jetzt habe ich das Gefühl, dass sich die Beziehung so langsam festigt. In diesem Sinne: Gib deinem Hund noch etwas Zeit!

Eine Schleppleine ist eine 10 - 20 Meter lange Nylonleine mit Halteschlaufe am Ende und festem Karabinerhaken.
Nicht praktisch im Handling (verhaspelt sich manchmal in Büschen etc), aber gibt sehr viel Bewegungsfreiraum. Mein Tipp: Mit Handschuhen, wenn es geregnet hat. Denn diese Leine liegt viel im Schlamm!

EDIT: Aber mit Schleppleine kannst du das Kommando "Komm" in jeder Lebenslage üben und durchsetzen. Denn nur KOmmandos, die auch dorchgesetzt werden, werden respektiert. Auch, wenn Ablenkung o.ä. droht.