Bellen während Abwesenheit

  • Hallo,
    wir haben seit Fingstsonntag einen 3 jährigen Parson Russel Rüden. Er ist sehr lieb und folgsam, kann viele Komandos und ist ein wirklich lieber und agiler kleiner Kerl. Wir müssen Ihn aber leider daran gewöhnen ein paar Stunden täglich alleine zu sein. Heute war sein erster alleinesein Tag. Wenn keiner zu hause war kläffte/bellte er von innen vor der Haustür bis er hörte das jemand kommt, dann war er sofort ruhig. Wir hatten eigentlich gehofft das er sich schlafen legt wärend unserer Abwesenheit. Er sollte ca. 4 - 5 Stunden alleine sein.


    Gibt es einen Erziehungstrick das er nicht mehr bellt während wir abwesend sind?


    Gruß Nordlicht

  • Hallo!


    Erstmal Glückwunsch zum Hund! :D Wie heißt der Kleine denn?


    Kannst du das Ganze vielleicht etwas näher erläutern? Ich hab das jetzt so verstanden: Ihr habt einen 3jährigen Hund, der es bisher nicht kannte, alleine zu sein. Richtig? Ihr habt ihn seit 2 Tagen. Richtig? Ihr habt ihn heute einige Stunden alleine gelassen und irgendwer (Nachbar?) hat ihn bellen gehört. Richtig? :???:


    Ich frage jetzt deshalb nach, weil ICH (ich spreche da wirklich nur für mich) mir z.B. keinen Hund anschaffen würde, ohne im Anschluss zumindest einige Tage frei zu haben. Das geht jetzt leider nicht deutlich aus deinem Text hervor. Der Kleine hat gerade erst sein altes Zuhause "verloren", ist noch nicht an sein Neues gewöhnt und hat wahrscheinlich erstmal schreckliche Verlustängste. Zunächst sollte er sich an euch und das neue Zuhause gewöhnen, und ganz langsam (wie ein Welpe) an das Alleinesein gewöhnt werden, wenn er das noch gar nicht kennt...


    Vielleicht erläuterst du mal etwas genauer seine Herkunft und wie ihr euch heute verhalten habt, bzw. wie lange er erstmal alleine sein musste. :)


    LG

  • Erst mal zum Verständnis - warum bellt der Hund? Ganz einfach - der Rudel ist weg und er versucht ihn zu "rufen". Heist im Umkehrschluss für dich - kommt ihr nach Hause wenn der Hund bellt - hat der Hund sein Erfolgserlebnis - da das Rudel auf sein Bellen reagiert hat und wieder zu ihm gekommen ist.


    1.Kurz um - nie zurückkommen wenn der Hund jault oder bellt!


    2. Für den Hund muss allein bleiben vollkommen normal sein. Heist man steigert ganz langsam von 2 min sich immer weiter. Langsam bedeutet hier - klappt es einmal 2 min - macht man es noch 10 mal, bis dies wirklich normal ist - dann steigert man langsam immer weiter. Auch noch wichtig, kein Verabschieden, keine Gesten oder sonstigen Quatsch den ihr nur macht wenn er allein bleiben soll.


    Wie drückte es ein Trainer mal so schön aus:


    "Der Hund verabschiedet sich auch nicht wenn er raus geht - er geht einfach. "

  • Wir hatten mit unserer wahrscheinlich total viel Glück, denn wir haben unsere(damals 9Monate) am 31.03.2007 bekommen und haben eigentlich gedacht, das ich einige Wochen zu Hause bin. Doch dann mußte ich nach 4 Tagen doch einmal arbeiten. Dann habe ich sie 2 Tage vorher angefangen immer wieder mal aus der Tür zu gehen und nach kurzer Zeit wieder rein zu gehen, ohne sie dabei zu beachten. Dann habe ich einfach immer wieder den Wohnungsschlüssel in die Hand genommen und wieder hin gelegt ohne das ich raus gegangen bin. Wie es dann nach zwei Tagen soweit war, das ich für 3Stunden weg mußte, ist sie einfach liegen geblieben und als ich wieder gekommen bin habe ich mich erst garnicht um sie gekümmert und erst nach einer Weile mit ihr geschmust. Sie hat nichts angestellt und unsere Nachbarn haben sie auch nicht gehört.

  • Wir haben leider auch große Probleme mit Edvins Alleinbleiben. Mit 9Wochen haben wir ihn bekommen, 3 Wochen später begannen wir mit dem minutenweisen Eingewöhnen. Nun, nach 3 Monaten sind wir gerade mal bei ca. 1,5h angekommen, mal bellt er, wenn ich nach Hause komme, mal nicht. Sein Zustand ist nach wie vor instabil. Wir haben meiner Meinung nach alle theoretischen Regeln befolgt (wenig Begrüßung, keine Verabschiedung, nicht wieder reinkommen, wenn er bellt etc.). Jetzt haben wir uns eine Webcam angeschafft, um zu beobachten, ob er die ganze Zeit bellt, oder erst nach einer gewissen Zeit und vor allem, WIE verhält er sich allein. Deutet seine Körperhaltung auf Angst hin oder ist er "nur" furchtbar ärgerlich, weil keiner da ist. Wir sind ziemlich mutlos im Augenblick.
    Bei euch ist der Fall ja etwas anders, die Ursachen klarer, Besitzerwechsel, plötzliches längeres Alleinbleiben, ohne sich schon zu Hause zu fühlen ... aber auf die leichte Schulter würde ich dieses Problem trotzdem nicht nehmen. Im Internet findest du zahlreiche Infos zum Thema Trennungsangst.
    Mittlerweile glaube ich fast, die Fähigkeit geduldig allein zu bleiben, ist angeboren - bei unserem 1. Hund gab es überhaupt keine Probleme und wir waren die gleichen (nur ein wenig jünger ;)
    LG

  • Hallo, für die bisherrigen Antworten ersteinmal vielen Dank.


    Unser Hund heißt Jerry. Er ist in einer tierlieben Familie mit zwei anderen Hunden und Pferden aufgewachsen. Er war der Hund der ältesten Tochter, die aus beruflichen Zeitmangel den Jerry abgeben mußte.


    Ich versuche Ihn auch ersteinmal durch kurze Abwesenheit ans Alleinesein zu gewöhnen. Er ist immer bei uns/mir und beobachtet ganz genau was wir machen, z.B.: Schuhe, Jacke anziehen, Schlüssel nehmen, dann sitzt er schon an der Haustür. Ich lasse Ihn dann im Flur platzmachen und gehe raus, schließe die Tür ab und entferne mich. Er fängt erst an zu bellen, wenn er mich durch das Milchglas der Haustür nicht mehr sehen kann. Komme ich zurück und er kann mich erkennen, hört er sofort auf zu bellen, obwohl ich noch einige Meter von der Haustür weg bin. Im bezug auf die Nachbarn ist das Bellen kein Problem, die Häuser sind zuweit weg.

  • Zitat

    Ich versuche Ihn auch ersteinmal durch kurze Abwesenheit ans Alleinesein zu gewöhnen. Er ist immer bei uns/mir und beobachtet ganz genau was wir machen, z.B.: Schuhe, Jacke anziehen, Schlüssel nehmen, dann sitzt er schon an der Haustür.

    So, und jetzt fängt das "üben" an.
    Du machst das anziehen usw. für den Hund uninteressant. Du ziehst dich also mal an und gehst nicht, sondern bleibst da. Du gehst erst, wenn der Hund auf seinem Platz, oder wo auch immer bleibt, ob du jetzt raus mußt oder nicht - Opfer muß man bringen.


    Zitat

    Ich lasse Ihn dann im Flur platzmachen und gehe raus, schließe die Tür ab und entferne mich.

    Warum das?
    Damit machst du doch den Hund erst darauf aufmerksam. Einfach gehen u7nd kommen als obs nichts wäre. Daas rausgehen und wiederkommen ist was ganz normales - und als das soll es der Hund auch sehen.


    Zitat

    Er fängt erst an zu bellen, wenn er mich durch das Milchglas der Haustür nicht mehr sehen kann. Komme ich zurück und er kann mich erkennen, hört er sofort auf zu bellen, obwohl ich noch einige Meter von der Haustür weg bin.

    Und somit wird der Hund für sein bellen bestätigt. Wenn du die Möglichkeit ihn bellen zu lassen, dann laß ihn mal, und komme erst, wenn er ruhig ist - dann ein kurzes Lob, mehr nicht.


    Falls du nicht bellen lassen kannst, die "Radaulösung". Wäre aber besser wenns ohne gehen würde.



    Schönen tag noch

  • Hund und Bennis-World haben ja schon ganz viele Tipps gegeben.


    Mein Dickerchen hatte, als ich ihn (als 2nd-Hand-Hund) bekam, keine Schwierigkeiten mit dem Alleinebleiben, da er es schon kannte. Dann jedoch hat er einige Tage in einer Tierpension verbracht (ich musste einige Tage ins Ausland und konnte ihn nirgendwo unterbringen), und danach hatte er zunächst starke Probleme mit dem Alleinesein.


    Ich habe dann wieder mit kurzen Sequenzen angefangen (Einkaufen, Tanken etc), da ich Gott sei Dank noch frei hatte. Ich habe ganz stark darauf geachtet, dass ich "unauffällig" rausgehe. Heißt z.B.: Normalerweise schließe ich das Wohnzimmer beim Verlassen des Hauses ab. Spätestens hier weiß Schrö, dass ich gehe. In unserer "Neu-Übungsphase" habe ich nicht nur das Wohnzimmer aufgelassen, sondern teilweise sogar Fernseher oder Radio angelassen. Dann bin ich raus.


    Beim Wiederkommen habe ich mir erst in Ruhe meine Jacke ausgezogen, den Schlüssel weggelegt, Fernseher oder Radio ausgeschaltet, Terrassentür geöffnet, Kaffeemaschine angestellt und erst dann den Dicken begrüßt.
    Das dann mehrmals am Tag und über mehrere Tage hinweg gesteigert.


    Nach und nach hab ich dann wieder mein übliches "Weggehverhalten" einfließen lassen, bis ich das Dickerle wieder "ganz normal" alleine lassen konnte.

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