• Unser Hundetrainer hatte damals auch den Tipp gegeben, dass wir warten, bis er sich beruhigt. Das haben wir auch schon ein paar Mal gemacht, aber ein Lerneffekt ist nicht eingetreten.

    Die richtige Lösung habe ich noch nicht gefunden, auch weil Pauli währenddessen nicht ansprechbar ist.

    Ich bin nicht sicher, ob dein Hund aus Frust die anderen Hunde anbellt und sich aufregt. Also sicher ist er dann frustriert, weil er sie vermöbeln will, aber nicht darf. Aber er regt sich ja wegen was anderem auf und zeigt nicht Frust.

    Was gibst du ihm denn als Anleitung an die Hand? Machst du ihm deutlich, dass das Verhalten nicht erwpnscht ist? Zeigst du ein Alternativverhalten auf? Oder hältst du nur die Leine fest und wartest, bis es vorbei ist?

    Sein Verhalten ist für ihn erstmal kein Problem, wenn du damit eins hast, musst du ihm das mitteilen.

    Es gibt einen äusserst interessanten Forschungsbericht zum Thema lernen unter Frust. Es wurden dafür sehr viele Studien (am Mensch) über mehrere Jahrzehnte zu dem Thema analysiert Veröffentlichung

    hach... wäre schön, wenn solche Ergebnisse Eingang in das Schulsystem finden würden. Ich erlebe meine Kinder in mindestens der Hälfte der Zeit als einfach nur frustriert und das wird selten genug aufgefangen oder genutzt. Sowohl was Lerninhalte und deren Präsentation angeht als auch alles zwischenmenschliche. Funktioniert da auch "prima" :-(

  • Früher nannte man das im Zusammenhang mit lernen oft „knobeln“. Und knobeln ist wahnsinnig anstrengend, aber extrem lehrreich für unser Gehirn.

    Wer nie knobeln muss, lernt leider wirklich schlechter. Und bleibt nicht dran, hängt ab oder schaltet auf Gegenreaktion.

  • Ich bin nicht sicher, ob dein Hund aus Frust die anderen Hunde anbellt und sich aufregt. Also sicher ist er dann frustriert, weil er sie vermöbeln will, aber nicht darf. Aber er regt sich ja wegen was anderem auf und zeigt nicht Frust.

    Was gibst du ihm denn als Anleitung an die Hand? Machst du ihm deutlich, dass das Verhalten nicht erwpnscht ist? Zeigst du ein Alternativverhalten auf? Oder hältst du nur die Leine fest und wartest, bis es vorbei ist?

    Sein Verhalten ist für ihn erstmal kein Problem, wenn du damit eins hast, musst du ihm das mitteilen.

    Ich sage halt immer nein und wenn er damit aufhört, lobe ich ihm und belohne auch. Aber meistens ist er noch so im Film drin, dass er die Belohnung ignoriert. Dazu muss ich aber auch sagen, er ist grundsätzlich eher meinungsstabil. Will to please hat er eigentlich nur, wenn es um seine Leckerli geht. Ich versuche auch oft, dass ich frühzeitig in die Hocke gehe und ihn versuche, mit Leckerli abzulenken, damit er sich gar nicht erst reinsteigert. Bei seinen Erzfeinden klappt das aber leider nicht, da ignoriert er mich total.

  • Lernförderlich und Lernen an sich sind aber zwei paar Stiefel.

    Frustration kann (wie z.B. auch Angst) lernförderlich sein, weil sie das Stresssystem aktiviert und damit Konzentration, Gedächtnisleistung und Reaktionsgeschwindigkeit erhöht.

    Aber in so einem Fall ist Frust der Katalysator, nicht der Lerngegenstand. Ich kann Frust nutzen, damit der Hund etwas anderes besser, schneller oder nachhaltiger lernt - über den Umgang mit Frust lernt er dabei aber noch lange nichts.

    Letztendlich ist Frust genauso ein Gefühl wie Freude oder Angst und ebenso sollte meiner Meinung nach der Umgang damit sein:

    Empfindet ein Hund in einer Situation unangemessenen Frust, dann arbeite ich daran, dass er die Situation als weniger frustrierend empfindet - ebenso wie ich in einer Situation, in der der Hund unangemessene Angst empfindet, daran arbeite, dass er weniger Angst empfindet.

    Verleiht ein Hund seinem Frust unangemessenen Ausdruck, dann verbiete ich das und zeige ggf. Alternativen auf - ebenso wie mein Hund lernen musste, dass man auch aus noch so großer Freude nicht über Tische und Bänke gehen darf, aber durchaus im Kreis hüpfen und ein Spieli anschleppen darf.


    Ich verstehe gar nicht, wieso da in Hundeschulen oder auf Social Media so ein Gewese drum gemacht wird. Klar, Frustrationstoleranz üben klingt im ersten Moment ganz intelligent - aber ist schon mal jemand auf die Idee gekommen, Angsttoleranz zu üben? Oder Freudetoleranz?

    Wenn man Frust einfach nur als das sieht, was es ist (ein Gefühl wie jedes andere auch), dann wird die Welt gleich viel unkomplizierter.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!