Ersthund verändert durch Zweithund
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Hallo zusammen,
ich bin Lisa und ganz neu in diesem Forum. Mich besorgt seit einigen Tagen etwas sehr, was ich euch hier schildern möchte.
Vor einer Woche ist eine 11 Monate alte Mischlingshündin (45 cm/11kg) bei uns eingezogen. Sie kennt noch nicht viel und ist gegenüber Menschen, Geräuschen usw. noch scheu und schreckhaft. Bisher hat sie in einem spanischen Refugio gelebt und ist von dort direkt bei uns eingezogen. Sie ist eine lebhafte Hündin, lernt schnell und kuschelt gerne. Soweit so gut.
Was mir Kummer bereitet und regelrecht das Herz zerreißt ist, dass meine Ersthündin sich seitdem sehr zurückzieht, kaum noch aus dem Körbchen kommt und jetzt auch das Futter verweigert. Körperliche Ursachen schließe ich aus. Direkt aus meiner Hand frisst sie. Dazu muss ich sagen, ich achte darauf, dass die Hunde getrennt voneinander fressen. Nicht in anderen Zimmern, jedoch in einem Abstand von 7m, ohne dass sie sich sehen können.
Meine Ersthündin ist etwas kleiner (40cm/7kg), 8 Jahre alt, sehr zart, höflich und vorsichtig. Auch sie ist aus dem Tierschutz, lebt seit 4 Jahren bei mir und hat sich von einem ängstlich Hündchen zu einer lustigen Begleiterin entwickelt. Darüber freue ich mich jeden Tag.
Bis vor einem Jahr lebte noch meine große Hündin (67 cm), die beiden waren ein gutes Team.
Jetzt beobachte ich bei meiner Ersthündin diese Rückschritte und vermute, dass sie von der Zweithündin eingeschüchtert wird. Diese versucht sich dazwischen zu drängen, wenn ich sie streichle und schneidet ihr den Weg ab. Was über Blicke läuft, kann ich nicht genau sagen. Sobald die Zweithündin sie körperlich bedrängt, greife ich ein und schiebe sie weg. Auch versuche ich meine Ersthündin durch viel Lob in ihrem Selbstbewusstsein zu stärken. Bei Spaziergängen klappt es recht gut, sie zeigt dabei gerne was sie kann und die Zweithündin orientiert sich an ihr.
Mir ist klar, dass Hunde Zeit brauchen, sich aneinander zu gewöhnen. Allerdings möchte ich nicht, dass meine Ersthündin untergeht und sich weiter zurückzieht. Vielleicht passt es einfach auch nicht. Diese Situation belastet mich und macht mich sehr traurig.
Habt ihr einen Rat?
Viele Grüße
Lisa
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Hi,
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Sobald die Zweithündin sie körperlich bedrängt, greife ich ein und
Das dürfte schon viel zu spät sein.
Denn das hier:
Was über Blicke läuft, kann ich nicht genau sagen.
ist bestimmt sehr wichtig. Da wirst Du wohl schon was (eher) regeln müssen, und definitiv die Hunde lesen lernen müssen.
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Ich schaue so gut es geht hin und reagiere sobald ich etwas beobachte. Dennoch scheint noch mehr zu laufen.
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Was darf denn Ersthund und was darf Zweithund?
Auch wenn ein neuer Hund da ist, es gibt für den neuen erstmal mehr Regeln und Grenzen. Bis man sich eingewöhnt und aneinander gewöhnt hat.
Bei meiner letzten Pflegehündin hat es glaub ich 3 bis 4 Wochen gedauert bis sie sich mit Bonny dann doch grün war und ab da hat es wunderbar funktioniert. Da gab es anfangs teils stumme Diskussionen. Ich hab es auch am Verhalten meiner Hündin gemerkt.
Hier werden die Omas in Ruhe gelassen. Wenn nicht trenne ich oder greife ein.
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Unsere Regeln sind unter anderem:
- Ersthund wird in Ruhe gelassen
- Sofa ist tabu
- jeder nutzt erstmal seine eigenen Liegeplätze
- getobt wird draußen
Ich muss sagen, dass die neue Hündin anfangs sehr renitent war und ich, besonders was das Sofa angeht, konsequent Regeln einfordern musste. Jetzt hat sich das schon verbessert. Auch folgt sie mir nicht mehr ständig und kommt ganz gut zur Ruhe. -
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Als die Zweithündin eingezogen ist, hat sie sich sofort aufs Sofa gesetzt und hatte von dort natürlich alles im Blick.
Hier war wahrscheinlich der erste Fehler, denn ich habe es am Abend der Ankunft nicht unterbunden, sondern erst am Folgetag. Der Hund war noch so verängstigt und ich war froh, dass er in der Nacht wenigstens kurz im Körbchen zur Ruhe kam.
Ich habe auf dem Sofa geschlafen und morgens ist sie auf mich gesprungen und hat mich zum Kuscheln sehr bedrängt. Das war mir zu aufdringlich und ich habe sie korrigiert. Seitdem darf sie nicht aufs Sofa.
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Was mir gerade dazu einfällt: evtl. reagiert deine erste Hündin sehr sensibel auf die Diskussionen, die du mit dem neuen Hund führst? Vielleicht bezieht sie da was auf sich.
Hier ist das zum Beispiel so, ich gehe mit meinen Hunden total ruhig und entspannt um und sie hören auf jedes kleine Zeichen. Wenn dann ein junger / aufgeweckter Hund hier ist und ich Diskussionen um die Couch führe oder präsenter in meiner Körpersprache sein muss ist es meinen gleich zu viel und die verkrümeln sich.
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In deiner Beschreibung deiner Ersthündin erkenne ich meinen alten Rüden sehr wieder. Er ist genauso, zart, höflich, vorsichtig. Er lebte fast sein ganzes Leben mit seinem Freund zusammen, das funktionierte super.
Nachdem sein Freund leider verstarb haben wir vor ca. einem Jahr einen Welpen dazu geholt. Da hat sich mein alter Rüde Anfangs auch sehr zurückgezogen. Der Welpe war/ist total extrovertiert, unbesorgt, eher der Typ Draufgänger, also das komplette Gegenteil zum Ersthund.
Was außer Zeit geholfen hat war dass mein Ersthund bald verstanden hat dass ich auf seiner Seite bin, so nach dem Motto "wir gegen das kleine Monster" 😅 (Natürlich so dass es dem kleinen Monster dabei immer gut ging). Er ist dann immer mehr aufgetaut und hat sich nach und nach sein Leben zurückgeholt, jetzt ist er wieder wie vorher, bzw. profitiert er jetzt sehr von der offenen und lebenslustigen Art des Kleinen.
Ist natürlich ein bisschen anders weil deine neue Hündin kein Welpe mehr ist. Aber ich glaube so introvertierte Hunde tun sich oft ein bisschen schwer mit solchen Veränderungen, bzw. lassen sich sehr leicht "verdrängen" wenn man nicht aufpasst.
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@JaliDanke für deine mutmachenden Worte.
Ich gebe mir alle Mühe und bin immer an ihrer Seite. Sie schläft auch bei mir, die Zweithündin darf das noch nicht. Allerdings bin ich unschlüssig, ob das gut ist. Aber ich möchte das so und hier gelten halt meine Regeln.
Wie lange hat es gedauert, bis sich deine beiden anderen gewöhnt haben?
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ich finde es gut so dass deine Ersthündin alleine bei dir schlafen darf. Mein Senior hat bis heute einen Sonderplatz wo nur er hin darf.
Wie lange das gedauert hat kann ich gar nicht so genau sagen, auf jeden Fall war es ein längerer und schleichender Prozess. Es verändert sich für den Hund ja im Prinzip alles. Mein Senior überrascht mich z.B. auch nach fast einem Jahr noch weil er plötzlich bei manchen Dingen für sich einsteht oder sich beim Kleinen so ein bisschen "frech sein" abschaut. Finde ich super und feiere ihn dafür immer sehr 😄
Ich stelle mir immer vor wie es mir gehen würde wenn in meinem Haus plötzlich ein extrovertierter lauter Mensch einzieht. Da hätt ich sicher auch gut zu tun und bräuchte meine Zeit und die Sicherheit dass meins meins bleibt, bis ich mich wieder wohlfühlen würde😅
- Vor einem Moment
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