Beinbruch schief zusammen gewachsen

  • Ich finde das einen guten Plan - und wie schön, dass Deine Tierärztin so viel Verständnis aufbringt.

    Der Überlegung der Ärztin, ob eine OP überhaupt eine Verbesserung erreichen könnte, schließe ich mich durchaus an - und SOLLTE es eines Tages in hoffentlich ganz ferner Zukunft zu Problemen kommen, dann gibt es durchaus so einige gute Therapieoptionen.

    Emily geht es gut und das möglicherweise etwas unrunde Aufstehen ist sehr wahrscheinlich ihrer ganz persönlichen Anatomie zuzuordnen.

    Aus leidvoller Erfahrung habe ich ja inzwischen quasi einen Röntgenblick entwickelt für hündische Bewegungsabläufe, ich kann da gar nicht mehr anders...:pfeif:
    und mir fällt immer wieder auf, wie originell bis gruselig durchaus viele Hunde aufstehen, laufen und springen und ihre Besitzer bemerken mitunter...nichts. :???:

    Insofern darfst Du Dir immer wieder sagen, dass Du garantiert nichts verpassen wirst und eher früh als zu spät handeln würdest.

    Ich bin gespannt, was Gut Windeby Euch raten wird.

    Und wenn Du Deinen Hund so anschaust: gibt es denn ganz tief in DIR ein Gefühl für oder eher gegen eine OP?

  • DieZoey

    Wenn ich mir Emily im Moment so anschaue, dann spricht mein Gefühl gegen eine Op. Sie läuft beim Gassi ja ganz normal, nicht unrund, ist leichtfüßig und vor allem schnell unterwegs. Sie benutzt das Bein auch beim schnüffeln, abstützen ganz normal mit. Manchmal steht die Pfote normal, manchmal sehe ich das Schiefe.

    Meine Ärztin sagte, natürlich ist die Fehlstellung da, der Knorpel im Gelenk ist das wo drauf geguckt werden muss. Sie möchte in 6 Monaten nochmal Röntgen um zu schauen ob sich da viel verändert und diese Kontrollen sollten wir regelmäßig machen. Der Bruch ist stabil zusammengewachsen. Das hat Emily mit ihrem Sprung hier vom Kelleraufgang (ist jetzt dicht) ja leider schon getestet. Auf die Idee kam noch kein Hund hier… auch Besuchshunde nicht. Alle turnen da gerne drauf rum.
    Sie sagte durch den Bruch hat sie nun so Beine wie viele Rassen, die ja so zur Welt kommen. Die Fehlstellung hat sie schon deutlich ausgeprägter gesehen, als bei Emily. Sie sagte das Gewicht verteilt sich ja auf 4 lange Beine und nicht so kurze Beine. Sie wird durch ihre gute Anatomie da viel ausgleichen können.

    Sie ist gerade auch noch mäßig bemuskelt. Ihre Vergangenheit war ja nunmal nicht so gut. Da können wir noch viel für sie tun. Um Physiotherapie kümmere ich mich heute. Gelenkzusätze bekommt sie ja schon und das eben lebenslang. Ich hatte gestern noch über UC2 Kollagen gelesen, ist bestellt von Dr. Hölter.

    Von einer Orthese rät meine Ärztin ab weil sie Muskeln aufbauen soll.

    Apportier und Zerrspiele sind tabu, Suchspiele sind eine gute Alternative. Macht sie auch gerne, weil immer Hunger. Ihre erhöhte Futterstation sollte bald ankommen.

    Trotzdem bin ich sehr gespannt auf unseren Gut Windeby Termin. Voreilig entscheide ich aber nicht. Eine dritte Meinung kommt dann danach.

    Meine Ärztin sagte nochmal: deutlich, es ist nicht gesagt das nach einer Op alles besser wird und die Fehlstellung ist da, aber nicht so ausgeprägt. Fast jeder Dackel ist schlimmer dran. Wenn Emily Probleme bekommt, kann man immer noch schauen, aber sie glaubt das sie damit ein gutes Leben führen kann, gerade weil ich auch alles erdenklich Mögliche nebenbei machen werde, sie nicht überlaste, aber eben sinnvoll belaste für Muskeln.

    Ich gebe unendlich viel auf meine Ärztin, sie ist einfach so gut. Nicht umsonst wandern die Leute von den zwei Kliniken hier zu ihr ab. Ok sie hat kein CT, aber sonst alles was die Kliniken auch haben und vor allem eins: Es geht ihr um erster Linie ums Tier. Anicura und Evidensia hat sie mehrfach rausgejagt, aus guten Gründen. Die haben auch bei ihr angeklopft.

    Also im Moment sagt mein Kopf: Op nein.
    Sollte sich da in Gut Windeby jetzt sonst etwas an Möglichkeiten auftun und man kann mir eine Besserung garantieren würde ich das nochmal überdenken.

  • Ich finde das Argument, dass andere Hunde rassebedingt ja schlimmere Fehlstellungen haben, irgendwie befremdlich, muss ich sagen. Sollte nicht ein gesundes Bein der Maßstab sein?

    Ist Deine Tierärztin auf Orthopädie spezialisiert?

  • Ich persönlich bin da vollumfänglich bei den Überlegungen Deiner Tierärztin, wenn ich ehrlich bin.

    Das Bein von Emily ist kein im klassischen Sinne gesundes Bein mehr. Auch eine OP macht kein gesundes Bein mehr daraus. Insbesondere bei einem nahezu symptomlosen, fröhlichen Hund sind in meinen Augen die OP-Risiken sorgfältig abzuwägen.

    Der schlimmste Fall für mich wäre nämlich, wenn es erst nach einer OP (durch einen unglücklichen Verlauf des Eingriffes, Infektionen und Wundheilungs- bzw. Verwachsungsstörungen) zu Beschwerden käme, die vorher nicht da waren.

    So ist das Beinchen ein geschlossenes System, mit dem der Hund derzeit wunderbar klar kommt, also sähe ich auch derzeit keinen Grund, prophylaktisch Beschwerden vorzubeugen, die möglicherweise nie oder erst sehr spät auftreten könnten.

    'Never touch a running system' ist häufig meine Devise, mit der ich bis jetzt sehr gut gefahren bin.

    Hätte der Hund jedoch Beschwerden, also wenn das System nicht mehr von alleine gut läuft, sähe die Sache natürlich ganz anders aus und das wäre der Punkt, an dem ich dann eingreifen würde.

    Und Helikopterfrauchen wie wir dürfen uns da sicherlich ganz doll selbst vertrauen: uns entgeht da so schnell nichts und deshalb müssen wir uns vor einem 'zu spät' auch gar nicht fürchten.

    Eher vor einem 'zu früh'. :roll:

  • flying-paws : ich verstehe Deine Frage nicht.

    Die Tierärztin hat das Röntgenbild gesehen und sich aufgrunddessen eine Meinung gebildet.

    Für mich mit durch meinen kranken Hund gemachten eigenen Erfahrungen klingen ihre Argumente logisch und schlüssig und insofern schließe ich mich ihren Überlegungen an.

    Röntgenbilder zu interpretieren liegt nicht in meinem Kompetenzbereich. :ka:

  • Ich finde das Argument, dass andere Hunde rassebedingt ja schlimmere Fehlstellungen haben, irgendwie befremdlich, muss ich sagen. Sollte nicht ein gesundes Bein der Maßstab sein?

    Ist Deine Tierärztin auf Orthopädie spezialisiert?

    Natürlich sollte ein gesundes Bein der Maßstab sein, da verstehe ich dich. Aber ihr Bein ist ja durch den Bruch nicht mehr gesund und wird auch durch eine Op nie wieder ein gesundes Bein. Das waren Ninos operierten Beine auch nicht. Die Arthrose kam schon mit 7, durch die OPs. Das heißt auch nicht das ich eine Op gänzlich ausschließe, gerade nicht vor Gut Windeby. Aber erstmal hört sich das für mich im Moment alles schlüssig an was meine Ärztin sagt.

    Meine Tierärztin ist nicht direkt auf Orthopädie spezialisiert, aber war 7 Jahre die leitende Ärztin einer großen Klinik und hat entsprechend Erfahrungen. Die Kollegin kommt allerdings aus Norderstedt und hat die gleiche Meinung. Den Spezi Termin habe ich ja trotzdem nochmal bei Gut Wendeby, eben weil ich nichts ausschließen will um den besten Weg für Emmi zu finden und einfach eine zweite Meinung hören möchte. Wenn die mir sagen das Ganze ist relativ gut und ohne große Risiken zu machen und schenkt ihr quasi ein „gesundes“ gerades Bein schließe ich gar nichts aus.
    Das mit Dackel war so um mal zu sagen, das ist gerade der Stand. Der Frenchie ist ja auch nicht besser dran als der Mops, weißt du wie ich meine ? Es ist schlichtweg Mist mit ihrem Bein und für mich ein nicht guter Zustand, weil ich sie lieber mit zwei gesunden Beinen sehen würde. Nach allem was wir vorher hatten, gerade mit Nino möchte ich aber überlegt operieren. Ihm ging es nach der Patella Op, samt Revision nämlich nie wieder gut mit dem Bein, obwohl ja alles so easy sein sollte, kein Thema heutzutage… er war nie hinkefrei, ständig unter Schmerzmittel, später Librela und hätte nicht die Leber „versagt“, wäre genau dieses Bein sein Todesurteil gewesen. Er brach exakt eine Woche vor seinem Tod hinten damit weg. Das Bein war durch, fertig, wie auch immer.

    DieZoey

    Ja das sind zur Zeit auch meine Gedanken. Du kannst es aber schöner formulieren als ich. So läuft es gerade gut, sie ist agil und lebendig und es geht ihr gut. Da jetzt einzugreifen, weil vlt. irgendwann was kommen könnte überlege ich gut. Deshalb will ich unbedingt die Meinung von Gut Windeby haben. Meine Ärztin ist halt schon verdammt gut und nicht so eine kleine Wald- und Wiesen Praxis, wo der Fortschritt vor Jahren stehen geblieben ist.

    Ich würde das zusammen mit Tierärzten vor Ort besprechen und nicht hier im Forum, gebe ich zu ^^

    Danke dir, das mache ich jetzt. Ich gebe gerne nochmal Bescheid was Gut Windeby und ggf. als dritte Meinung die Klinik Wahlstedt sagt.

    Nicht meinetwegen hier schlechte Stimmung oder das sich hier User in die Haare bekommen. Jeder hat seine Meinung und Erfahrungsaustausch ist gut.

    Nochmal: will wollen das Beste und sind bereit alles zu machen wenn es gut für Emmi ist. Ich habe jetzt eine Meinung, die ist erstmal für mich plausibel, aber vor Gut Windeby nicht in Stein gemeißelt.

    Wirklich danke nochmal für all den Input an wirklich jeden. Hätte ich das nicht bekommen, hätten wir jetzt nicht einen Termin in Windeby.

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