Mehrmals von Hund gebissen!
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So, ich hab den Brief fertig und werde ihn wohl heute Abend vorbeibringen.
Lest ihn euch doch mal durch - kann man das so schreiben? - und macht mich ruhig auf eventuelle Rechtschreibfehler aufmerksam
ZitatAlles anzeigenLiebe Frau XY,
vorweg möchte ich mein Bedauern darüber ausdrücken, dass Sie durch die leichtsinnige, ja schon fast verantwortungslose Art der Führung ihrer Hunde jedem deutschen Hundehalter einen Bärendienst erweisen.
Spätestens seit den tragischen Beißvorfällen des Jahres 2000, bei denen ein kleiner Junge in Hamburg ums Leben kam, steht die gesellschaftliche Akzeptanz der Hundehaltung auf einem sehr brüchigen Fundament.
Zwischenzeitlich dürfte es doch ein Anliegen aller Hundehalter sein, dass durch Presse und Medien teilweise sehr negativ gefärbte Bild, durch eine verantwortungsbewusste Haltung und Führung sozialverträglicher und umweltsicherer Hunde gerade zu rücken, bzw. der Sicherung des Wohls und der Unversehrtheit der Mitmenschen bei eventuellen charakterlichen Auffälligkeiten oder Defiziten des Hundes allergrößte Aufmerksamkeit zu schenken.
Hier schritt auch der Gesetzgeber ein, in dem er in der Gefahrenabwehrverordnung über das Halten und Führen von Hunden vom 22. Januar 2003 (Rechtsgrundlage § 71 a HSOG) schon in Artikel 1 ganz allgemein folgendes festlegte:
(1) Hunde sind so zu halten und zu führen, dass von ihnen keine Gefahr für Leben oder Gesundheit von Menschen und Tieren ausgeht.
Genau hier möchte ich ansetzen, da Sie diesem rechtlichen Grundsatz nun zum wiederholten Male nicht nachgekommen sind.
Sie als Hundehalterin tragen die volle Verantwortung für alle Dinge, die ihre Hunde tun.
Doch ist es mir vollkommen schleierhaft, wie Sie dieser Verantwortung nachkommen können, wenn sich ihre Hunde, wie schon mehrfach von mir beobachtet, unbeaufsichtigt vor ihrem Grundstück aufhalten.
Die Folgen, die sich daraus ergeben können habe ich sowohl am 28.11.2006 (der erste Beißvorfall) als auch gestern, am 20.05.2007 schmerzvoll erfahren müssen.
Schon nach dem ersten Vorfall am 28.11.2006 war für mich eine verantwortungsvolle und vorrausschauende Führung der Hunde ihrerseits nicht mehr gegeben.
Doch habe ich den damaligen Vorfall, der mir einige blutige Schrammen am rechten Unterschenkel einbrachte „auf sich beruhen lassen“, da ihrem Sohn die ganze Angelegenheit furchtbar peinlich war und er sich mehrfach bei mir entschuldigte. Außerdem war ich von der Hoffnung geleitet, Sie würden nach diesem Zwischenfall ernsthaft an der übersteigerten territorialen Aggressivität ihres Hundes arbeiten und ggf. einfach besser aufpassen.
Leider musste ich gestern feststellen, dass dem nicht so ist.
Erschwerend kommt hinzu, dass es gestern nicht nur zu einem weiteren Beißvorfall kam, sondern auch, dass Sie, obwohl sie nur einige Meter entfernt standen, nicht einmal den Versuch unternahmen ihren Hund abzurufen und ihnen im Nachhinein jegliches Schuldbewusstsein zu fehlen schien.
Entschuldigen sie bitte die deutlichen Worte, aber soviel Ignoranz ist mir selten untergekommen und ihr Ausspruch „Das kann ja mal passieren“ war in dieser Situation der Gipfel der Unverschämtheit und wirft ein bezeichnendes Licht darauf, was Sie unter verantwortungsbewusster Führung eines Hundes verstehen.
Auf Grund all dieser Überlegungen bin ich zu folgendem Entschluss gelangt:
Ich übersende ihnen hiermit meine Adresse (XXX), die Sie sich ja gestern aus unerfindlichen Gründen nicht aufschreiben wollten. Weiterhin bitte ich darum, dass Sie sich schnellstmöglich mit ihrer Versicherung in Verbindung setzten, damit mir mein Schaden ersetzt wird.
Für die Organisation dessen räume ich ihnen zwei Wochen ein, also bis zum 04.06.2007.
Sollte ich bis zu diesem Datum weder etwas von ihnen, noch von ihrer Versicherung hören, sehe ich mich leider gezwungen den Vorfall an das Ordnungsamt weiterzuleiten und ggf. weitere rechtliche Schritte gegen Sie einzuleiten.
Mit freundlichen Grüßen,
Björn Krämer - Vor einem Moment
- Neu
Hi,
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Hallo Björn,
diese Frau hat ja schon ihr Desinteresse an dem Tun ihres Hundes gezeigt. Ich vermute mal, die wird deinen Roman gar nicht bis zu dem für Dich und sie selbst wichtigen Abschnitt lesen...
Vielleicht etwas kürzer... um nicht zu sagen: VIEL kürzer? Kurz und bünding, damit auch das ankommt, was Du sagen willst...
Viele Grüße
Corinna -
also, ich finde, der brief ist gut so... würde ich als laie mal sagen
förmlich und bemüht, auch objetiv zu schreiben, aber dennoch dein anliegen deutlich hervor gehoben.... -
Was ist denn mit dem ´richtigen´ Postboten, und den Nachbarn? Da gab es doch sicherlich auch schon Vorfälle. Setz dich mal mit denen in Verbindung. Und wieso Ordnungsamt? Wenn ich von nem Hund gebissen werde, und dem Besitzer das offensichtlich egal ist, rufe ich die Polizei, ferdisch aus! Ich denke mal, das würde mehr Eindruck machen, als so ein höflicher Brief.
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@ flying-paws:
Ich trau der Frau (trotz ihrer gestrigen Reaktion!) eigentlich schon ein bisschen "Grips" zu, deswegen die Länge des Briefes.
Klar ginge das auch viel kürzer, aber es ist mir einfach ein Bedürfnis ihr in dieser Ausführlichkeit mitzuteilen, was ich von der ganzen Aktion denke! -
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Hallo Björn,
ich glaube nicht, dass dieser Brief besonders ernst genommen wird.
Du sagst, du möchtest so ausführlich schreiben, trotzdem kann ich dir nur sagen, machs kurz, ganz kurz.
Eine knappe Miteilung hat wesentlich mehr Wirkung, zeigt Stärke und Durchsetzungsbereitschaft.Gruß, Friederike
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Meint ihr wirklich Alle, dass der Brief zu lang ist?
Würd mir wirklich schwerfallen ihn komplett zusammen zu kürzen, und vor allem, was ist so wichtig, und muß drin bleiben, was kann rausfliegen? -
Hallo Björn
Lass die ganzen Gesetzesbelehrungen weg. Das klingt bevormundend und besserwisserisch und könnte gleich zum Abblocken deines ganzen Anliegens führen, zumal du, wenn ich mich recht erinnere, kein Jurist bist und vermutlich auch noch etwas jünger als die Frau. Sie könnte es sonst als Unverschämtheit deinerseits auffassen.
Ab dem Absatz:ZitatSie als Hundehalterin tragen die volle Verantwortung für alle Dinge, die ihre Hunde tun.
finde ich den Text sehr gelungen.
Schreib davor noch einen einleitenden Satz und gut ist.VG Yvonne
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Ich schließe mich meinen Vorrednern an -
obwohl der Brief toll geschrieben ist,
ist er zu lang.Ich würde mich darauf beschränken :
1. wiederholter Angriff auf Deine Person, deshalb diesmal
mit Konsequenz : Ersatz des kaputten Kleidungsstückes durch
Versicherung2. "Androhung" des Meldens beim Ordnungsamt.
Sag mal - vielleicht wurde die Frage ja auch schon gestellt -
aber kann das nicht Dein "Arbeitgeber" für Dich tun ?Die haben doch sicher "Anwälte" an der Hand -
ausserdem warst Du dort nicht privat sondern dienstlich.Schöne Grüße
von
Christine
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