Schuldgefühle!
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Liebe Hundefreunde,
vor 2 Jahren musste unsere an Nieren- o. Blasenkrebskranke 15,5 Jahre alte Hündin eingeschläfert werden. Wir waren 2 Tage (ein Freitag) wieder bei unserem TA. Die Blutwerte war katastrophal. Ich war kurz davor den TA zu bitten, sie zu erlösen. Ich weiss nicht warum ich es nicht gemacht habe. Am Freitag hat sie sehr wenig u. am Samstag nichts mehr gefressen. Ich bin abends noch los u. besorgte einen Pürierstab u. Babynahrung, die wir mit Hundefutter mischten. Sie verweigerte die Nahrungsaufnahme. Am Sonntag saß ich mit ihr auf dem Rücksitz im Auto. Nach einiger Zeit fiel mir auf, dass sie gelbgefärbte Augen hatte. Wir sind sofort in die Klinik u. haben sie dort erlösen lassen. Hätten wir sie nur 2 Tage früher gehen lassen!
Getriggert wurde ich, als wir vor ein paar Monaten unseren 7 Monate alten Welpen, der eine angeborene Nierendysplasie hatte, die aber erst später erkannt wurde, gehen lassen mussten. Er war noch 14 Tage vor seinem Tod für 1 Tag stationär in der Klinik, weil er immer wieder abgeschlafft war, hustete u. nicht an Gewicht zunahm.
Hier war es so, dass wir abends (Montag) unseren TA in seine Praxis baten, weil es der Kleine nicht richtig frass u. zitterte. Ich hatte da auch kurz den Gedanken ihn erlösen zu assen. Der TA hatte ihm Antibiotikum u. ein Aufbaupräparat gegeben.
Am Freitag wurde er dann erlöst. Er verweigerte am Donnertag das Futter, wollte nicht laufen u. schlief viel. Am Freitag war er sehr müde, lief aber mittags mit meinem Mann noch eine Minirunde u. beschnupperte sich intensiv mit einem Hundefreund. Nachmittags sagte der TA, er würde ihn jetzt erlösen (leerer Blick, kraftlos). Wir ließen ihn dann gehen.
Meinen Mann habe ich gefragt, ob er am Montagabend bereit gewesen wäre, den Hund gehen zu lassen. Er verneinte entschieden. Also bin ich diesbezüglich ein wenig beruhigt- es müssen ja doch beide bereit sein.
Abschliessend,es tut mir leid, dass es so lang geworden ist, stecken wir in ganz tiefer Trauer.
Wir haben es unseren Hunden niemals an etwas fehlen lassen, sind eher einmal zuviel, als zu wenig zum TA gegangen.
Bei mir kommen jetzt noch die Schuldgefühle dazu! Ich wollte niemals Leid verursachen!
Ich musste mir das von der Seele schreiben, weil der Druck z.Zt. wieder sehr stark ist!
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Hallo,
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Das ist unfassbar traurig und tut mir unglaublich leid für euch. Ich habe meine Hündin verloren, als sie 9 Jahre alt war und DAS fand ich schon viel zu früh, weil sie so lebensfroh war.
Ich verstehe deine Gedanken total, ich denke, es ist auch okay darüber nachzudenken was man hätte anders machen wollen oder können. Aber am Ende habt ihr in dem Moment so entschieden wie es sich dort richtig angefühlt hat und es konnte ja niemand ahnen wie es weitergeht, denn in die Zukunft kann man leider nicht blicken, auch wenn ich es in solchen Situationen nur zu gern würde.
Du schreibst so liebevoll von eurem Welpen, ich glaube, auch wenn die Zeit kurz für ihn war, er muss es sehr gut bei euch gehabt haben und das ist, was zählt. ♥
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Erstmal ganz herzliches Beileid, sowas ist wirklich brutal, und verständlich, dass es dir da erstmal alles wegreißt. Hier bist du sicher gut aufgehoben, weil fast jeder von uns schon Ähnliches hat einstecken - und entscheiden - müssen!
Auch wenn die Selbstvorwürfe kommen, halte dir bitte vor Augen: du hast kein Leid "verursacht". Dazu gehören entweder böser Wille oder Ignoranz, und dass bei euch beides absolut nicht zutrifft, wisst ihr selbst am besten.
Euer Hund hat aus einem Grund gelitten, den zu beeinflussen leider außerhalb eurer Macht lag, und du hast alles getan, um ihm zu helfen. Nach deinem besten Wissen und Gewissen. Mehr konntest/kannst du nicht tun, und wenn du jetzt das Gefühl hast, falsch entschieden zu haben: Du bist ein Mensch, und entsprechend, wie wir alle, nicht perfekt. Du kannst die Zukunft nicht lesen, und im Monent hast du getan, was menschenmöglich war, um dem Hund zu helfen. Mehr geht einfach nicht, und ich bin mir nach mehr als 50 "Hundejahren" sicher: auf irgendeiner Ebene hat dein Hund das gewußt und verstanden.
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Mein herzlichstes Beileid!
Schuldgefühle gehören zum Trauerprozess dazudas ist leider ganz normal und wird auch immer wieder mal aufflammen.
jetzt ganz hart, aber hättest du die ein Tag früher erlöst würdest du dir sehr wahrscheinlich vorwürfe und Gedanken machen, ob es zu früh war… das ist bei empathischen Menschen die Kehrseite der Medaille
es wird besser, versprochen(Beim lesen kamen mir auch die Tränen und es sind 4 Jahre vergangen, seit mein Hund gegangen ist …)
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Ich danke Euch Allen für Euren Zuspruch und Eurer Mitgefühl! Es wird noch lange dauern, bis ich wieder inneren Frieden gefunden habe. Jeder von Euch, der ein Tier verloren hat, weiss, dass ein Teil von einem selbst mitgestorben ist!
Alles Gute für Euch und Eure felligen treuen Begleiter!
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Mir geht es zeitweise auch so, aber ich hadere manchmal damit, ob ich meinen Diego nicht zu früh habe gehen lassen.
Obwohl ich die Entscheidung, nach ausgiebiger Beratung, mit meiner TÄ getroffen habe, geht es mir immer wieder schlecht, weil ich ihn nicht noch über das WE mit nachhause genommen habe. Mir fehlen diese Tage jetzt und darüber komme ich nicht hinweg.
Du siehst also, wie man es macht, ist es gefühlt verkehrt!
Ich wünsche dir viel Kraft, dass deine Schuldgefühle weniger werden und die guten Gedanken überwiegen.
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Du siehst also, wie man es macht, ist es gefühlt verkehrt!
Dass wir unsere Hunde gehen lassen können, Leiden beenden - das ist eigentlich ein ziemliches Privileg.
Sterben ist in aller Regel unschön. Wir können das verkürzen - daraus aber für sich den Anspruch abzuleiten, dass der Hund gar keine Schmerzen hatte, gar nicht spüren musste, dass es zu Ende geht, führt meiner Meinung nach zu nichts Gutem.
Es gibt den perfekten Zeitpunkt nicht. Zumindest nicht in der Gegenwart - in der Rückschau wähnt man sich dann oft viel klüger.
Meiner Meinung nach hilft da wirklich nur Akzeptanz. Wir arbeiten zu diesem Zeitpunkt mit unvollständigen Informationen, jede von uns. Daraus werden keine "perfekten" Entscheidungen.
Entweder, ich koste die verbliebene Zeit aus - dann habe ich doch fast immer einen Tag, von dem ich wünschte, er wäre dem Hund erspart geblieben. Oder, ich will dem Hund am Lebensende ersparen, dass es überhaupt soweit kommt? Dann nehme ich ihm die Chance auf ein paar schöne letzte Stunden/Tage - in manchen Fällen vielleicht sogar Wochen.
Das ist ein Dilemma, dass wir meiner Meinung nach nur akzeptieren können. Wir können versuchen, bestimmte Fehler zu vermeiden. (Um mal ein Beispiel zu nennen: Klassicherweise "sieht" man beim eigenen Hund den Verfall durch den Gewöhnungseffekt oft viel schlechter, als Menschen, die den Hund nicht täglich sehen... - da kann es helfen, von außen Feedback einzuholen).
Ich gebe alles, diese immens wichtige Entscheidung nach bestem Wissen und Gewissen zu treffen. Aber ich habe akzeptiert, dass ich es nicht "perfekt" hinbekommen werde.
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