Erfahrungen mit Lungenmetastasen?

  • Hallo Ihr Lieben,

    hat jemand von Euch Erfahrung mit Lungenmetastasen beim Hund? Wie äußern sich die? Unser Hündchen ist unheilbar an Krebs erkrankt. Man sieht die Lungenmetastasen auf dem Röntgenbild aber Beschwerden hat sie noch keine. Unser Hündchen ist fröhlich und aufgedreht und sie hat Appetit wie immer.

    Aufgrund der Krankengeschichte wird sich das aber jetzt wahrscheinlich schnell ändern. Auf was müssen wir uns denn da einstellen?

    Lieben Dank schon mal.


    Hier ist die Hintergrundgeschichte:

    Wir haben bei unserer Hündin im Oktober 2024 mehrere Knoten an der Gesäugeleiste entdeckt. Wie sich herausstellte, war aber schon die ganze Mammaleiste voller Knoten und sie wurde ihr dann komplett entfernt. Das war eine heftige OP mit einer Riesennarbe. Unser Hündchen hat die OP aber erstaunlich gut weggesteckt und alles ist gut verheilt.

    Das Röntgenbild der Lunge war da noch unauffällig. Die Untersuchung des Tumorgewebes hat ergeben, dass es ein sehr bösartiges Adenokarzinom ist.

    Wir hatten dann einen Termin bei der Onkologie der Uniklinik, um zu besprechen, wie es denn jetzt weitergehen könnte. Beim Röntgen dort kam leider raus, dass die Lunge inzwischen schon voller Metastasen ist. Das hat uns echt geschockt, denn vor gerade mal zwei Monaten war da noch nichts zu sehen gewesen.


    Man sagte uns dann auch, dass in diesem Fall und bei dieser Krebsart Chemotherapie leider nichts bringt.


    Was wir aber bekommen haben, ist einen sogenannten Cox-2 Hemmer. Das ist ein Schmerzmittel, dass wir zu Hause geben können. So wie ich das als Laie kapiert habe, ist Cox-2 ein Enzym, dass die Tumorzellen zum Wachsen brauchen. Und dieses Schmerzmittel wirkt eigentlich gegen Entzündungen hat aber auch den Nebeneffekt, dass es dieses Cox-2 Enzym blockiert. Man nimmt dem Tumor also platt gesagt etwas weg, dass er zum Wachsen braucht.


    Aber man hat uns leider wenig Hoffnung gemacht. Die Prognose sind 4 bis 6 Monate. Es wird unserem Hündchen also sehr bald schlechter gehen...

  • Meine verstorbene Hündin hatte einen kleinen Mammatumor, der sofort entfernt wurde. Röntgen der Lunge war vor OP ohne Befund.

    2 Monate später bemerkte ich, dass ihre Kondition nachlies. Erneut Röntgen Thorax. Relativ großer Tumor. Hatte also doch gestreut. Hatten noch 3 Monate unter kortison.

  • Hallo


    Zuerst mal, mein Beileid zu eurer Diagnose :streichel:


    Ich habe vor einem Jahr mein Hund an Krebs verloren.

    Er hatte ein Phäochromozytom an der Nebenniere und nach längerer Zeit kamen dann auch Lungenmetastasen (u.a.) dazu. Wir hatten ab Diagnosestellung noch drei Monate zusammen :pleading_face:

    Ich kannte die Onkologin sehr gut und wir haben alle Möglichkeiten ausgeschöpft. Zuerst haben wir mit Chemo gestartet (Palladia), welche Disney aber leider über längere Zeit nicht vertragen hat. Da er auch noch Cushing hatte, haben wir seine Medikation dorthin umgestellt, da der Verdacht nahe lag, dass die Metastasen Kortisol produzierten und wir ihm ein Medikament gaben, welches die kortisolproduzierenden Zellen zerstörte. Leider haben wir trotzdem den Kampf gegen den Krebs verloren. :crying_face:


    Geniesst eure Zeit zusammen. Schafft schöne Erinnerungen. :streichel:

    Disney hatte erst ca. eine Woche vor seinem Tod Symptome, welche sich aber rasch verschlechterten. Bis dahin habe ich ihm nichts angemerkt (abgesehen von seinen anderen Problemen natürlich).

  • Ich hatte letztes Jahr zwei, die ich 4 Tage nach Diagnosestellung eingeschläfert habe.


    Lungenmetastasen sind mies. Was du machen kannst ist, die Atemzüge in Ruhe (also wenn sie schläft) zählen. Die gehen nämlich hoch, je weniger Luft der Hund bekommt.


    Und ich berate dazu, die Hunde einzuschläfern, wenn sie symptomatisch werden. Man kanns nicht heilen und nichts ändern, ersticken ist grauenhaft. Man muss hier nicht warten, bis die Hunde in Todesangst Erstickungsanfälle haben, das darf man schon vorher beenden.


    Bei dem letzten sah der Hund noch total fit aus und kam schwanzwedelnd rein. aber aufgrund der Befunde durfte er gehen, bevor es ihm schlechter ging, der hatte schon Symptome wie Husten und eine erhöhte Ruhe-Atemfrequenz.


    Was Positives hab ich auch noch: die Hündin einer Freundin lebt schon 2 Jahre damit. Super belastbar ist sie nicht, aber als alter tauber Hofhund der irgendwo bei den Pferden im Stroh liegt und schläft gehts ihr tatsächlich sehr gut. Sie hustet nicht, sie frisst gut, sie hat keine Atemnot und eine etwas erhöhte aber gleichbleibende Ruhe-Atemfrequenz.



    Alles Gute für Dich und Deine Hündin.

  • Oh Mann, ja das macht mir am meisten Sorgen. Dass ich sozusagen den richtigen Zeitpunkt verpasse. Und sie dann unnötig leiden muss.

    Das mit dem Atemfrequenz zählen ist ein guter Tipp.


    Sie allerdings jetzt schon einzuschläfern wenn sie noch begeistert spielt und Bälle fängt... Das fühlt sich grad noch irgendwie verkehrt an.

  • Ist sie gestorben oder musstet ihr sie erlösen?

    Das Tiere mit Krebs eines natürlichen Todes sterben wird kaum passieren. Das würde elendigs Siechtum bedeuten und ich finde, dass man das keinem Tier antun sollte.


    Geniesst die verbleibende Zeit, macht vielleicht ein Regenbogenshooting, füttert die geliebten Snacks.


    Ich wünsche euch viel Kraft

  • Ist sie gestorben oder musstet ihr sie erlösen?

    Ich habe sie frühzeitig erlösen lassen.

    Nachdem sie nicht mehr ihrer Lieblingsposition schlafen konnte bzw. die Atemfrequenz in Ruhe hochgegangen ist.

    Tagsüber war immer alles relativ okay.

    Abends wurde es schlimmer.

    Niemals hätte ich sie leiden lassen. Niemals.

    Sie ist auch noch fröhlich zur Praxis gegangen.


    Edit:

    Sie allerdings jetzt schon einzuschläfern wenn sie noch begeistert spielt und Bälle fängt... Das fühlt sich grad noch irgendwie verkehrt an.

    Hat meine bis zum letzten Tag gemacht. Danach würde ICH nicht gehen.

  • Oh Mann, ja das macht mir am meisten Sorgen. Dass ich sozusagen den richtigen Zeitpunkt verpasse. Und sie dann unnötig leiden muss.

    Das mit dem Atemfrequenz zählen ist ein guter Tipp.


    Sie allerdings jetzt schon einzuschläfern wenn sie noch begeistert spielt und Bälle fängt... Das fühlt sich grad noch irgendwie verkehrt an.

    Lieber zwei Wochen zu früh, als auch nur eine Minute zu spät. Das habe ich irgendwo von einem TA gelesen. Meiner Erfahrung nach warten auch viele TAs zu lange. Ob das an den Besitzern liegt und sie dann keine klare Ansage machen wollen, oder ob sie noch ein bisschen daran verdienen wollen, weiss ich nicht.


    Ich finde auch, dass man als Besitzer oft nicht gehen lassen möchte. Ich habe z. B. bei meinem Pferd den anderen Besitzern gesagt, dass sie es mir sagen sollen, wenn sie finden, dass es Zeit ist. Vielleicht hast du da auch jemanden der zwar dich und deinen Hund kennt, aber trotzdem von aussen darauf blickt und sich aber auch traut, das Unsägliche auszusprechen.

  • oder ob sie noch ein bisschen daran verdienen wollen,

    Sowas finde ich echt unschön.


    Lungenmetastasen machen ja oft erst spät Probleme, dann aber wird es auch eher nicht mehr besser.

    Daher würde ich auch genau beobachten und bei den ersten Anzeichen aufmerksam werden.


    Ich wünsche euch von Herzen alles Gute.

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