Welpen Beisshemmung beibringen
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Also... Seid erstmal beruhigt!
Dat isn Welpe, die machen das nicht aus Bosheit, die spielen und kommunizieren somit in großen Teilen mit dem Maul.
Bis zu einem gewissen Punkt wird das von alleine weniger.
Die einzige Voraussetzung dafür ist, dass ihr das nicht festigt.
Heißt also: mit zunehmendem Alter wird das Beissen weniger, wenn ihr als Menschen also keine Beisspiele mit euren Körpern(Händen) macht, wird das weniger. Dazu gehört auch das Vermeiden solcher Situationen.
Jetzt gibt es zwei Möglichkeiten wie ihr das "Problem" lösen könnt:
-Die "klassische" Methode: Welpe bekommt selber Schmerz zu spüren.
Das ist aber die wesentlich holprigere Methode und wenn überhaupt(!!) nur in absoluten Ausnahmefällen sinnvoll und vorallem effektiv. Einige Welpen hacken nämlich im Gegenzug nochmal ordentlich rein, wenn man denen so kommt
-die "moderne" Methode:
Weniger Beisspiele, die Hände aus dem Maul des Welpen lassen, Beisspiele auf Gegenstände umleiten (zb. Zergel).
Ihr ladet den Welpen zum Spielen ein und reagiert nicht einfach nur sobald er mit dem Beissen beginnt.
Ihr nehmt das Spielzeug also in die Hand und ruft euren Welpen zu euch, dann geht die Party ab!
Das geht aber keine 30 Minuten lang, sondern nur ganz kurz, häppchenweise.
Und vorallem nicht ständig. Ihr beendet das Spiel, am besten bevor euer Welpe blöde wird, trotzdem dürft ihr gemeinsam das Zergel so richtig verprügeln.
Wichtig dabei ist, dass der Welpe danach auch wieder ordentlich runter fährt. Das Spiel abrupt abzubrechen ist also keine gute Idee.
Ihr werdet beim Spielen einfach immer ruhiger, bis der Welpe sich vielleicht von selber hingelegt hat und nurnoch ganz gemütlich drauf herum kaut.
Und tadaa, irgendwann ist der Welpe eh alt genug, sodass er nicht mehr so "maulig" unterwegs ist.
Zwei Fliegen mit einer Klatsche. Welpe happy, Menschen happy.
Ich habe übrigens damals mit meinem Welpen sehr viele Beisspiele ohne Spielzeug gemacht. Als er um die 8 bis 16 Wochen alt war war das maximal unangenehm. Er wurde dabei manchmal auch richtig wütend. In die Waden hat er mir übrigens auch ganz massiv gebissen, ich habe das gestraft, ausm Affekt, das tut höllisch weh. Er hat auch schnell damit aufgehört.
Mit meinen Händen habe ich viel mit ihm gespielt, die waren ständig übersät mit kleinen Kratzern von den hündischen Milchzähnen.
Je älter der Welpe wurde, desto mehr hat er sein Beissen kontrollieren können, das kam, obwohl ich da kaum offensichtlich regulierend eingewirkt habe. Man unterbricht das Spiel ja automatisch für einen Augenblick, sobald es zu dolle weh tut. Das registriert der Hund, nur wir Menschen brauchen das so plakativ, damit wir sicher sein können, dass ALLE im Raum auch wirklich verstanden haben worum es geht.
Mein Rüde hat irgendwann komplett aufgehört mit den Beisspielen an meinen Händen und Armen, ich finde es zwar schade, denn er war wirklich vorsichtig und bedacht mich nicht zu verletzen, es hat auch mir eine Freude bereitet so mit ihm zu spielen.
Letztens hatte ich eine Situation in der nochmal klar wurde wie gut Hunde lernen können, dass auch wir Menschen verletzbar sind.
Ich hätte einen Stock in der Hand und habe damit mit Ares gespielt. Als er einen Sprung in Richtung Stock machte habe ich blöderweise die Position meines Armes verändert, sodass Ares' angepeiltes Ziel nun etwas versetzt war.
Im Sprung konnte er noch so schnell schalten, dass, anstatt sein Gesamtes Gebiss in meinem Arm verewigt würde, lediglich ein blauer Fleck entstanden ist.
Tat trotzdem höllisch weh.
Er hat aber eben lernen dürfen genau einzuschätzen und zu unterscheiden und vorallem:
Selbstregulierung!
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Tipps gabs ja schon viele, und gute.
Am besten stellt ihr die Ursache ab:
Wir haben bereits mehrere Methoden ausprobiert (ignorieren, sofortiges Unterbrechen, Schnauzgriff, auf die Seite legen und an Hals packen), aber er kommt einfach nicht zur Ruhe
Dass der kleine Kerl jetzt grad nicht weiß, wohin mit sich ist kein Wunder.
Nach einer solchen Behandlung ist einfach wahnsinnig viel Stress im Hund, und der muss wohin.
Wichtig zu wissen sind 3 Dinge:
1. Selbst wenn man alles richtig macht, braucht man v.a. Geduld und Konsequenz, "alles ausprobieren" ist das Gegenteil davon.
2. Solche Masnahmen, wie am Hals packen etc machen massiv das Vertrauen kaputt. Je nachdem wie sensibel der Welpe ist, auch durchaus nachhaltig. Es nützt eh nichts, macht euch aber ne Menge Probleme an anderer Stelle.
3. Ruhe ist sehr wichtig (gab ja auch alle wichtigen Tipps dazu schon), aber Ruhe entsteht durch Entspannung und Sicherheit, nicht durch Gewalt.
Das heisst jetzt nicht, dass man nicht deutlich zeigen kann, was man nicht möchte. Aber bitte nicht runterdrücken, "unterwerfen" etc. Das ist einfach Schmarrn.
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Interessant, was hier viele wissen über die Situation. Gibt es dazu noch irgendwo anders mehr Informationen außer denen im Eingangsbeitrag?
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Interessant, was hier viele wissen über die Situation. Gibt es dazu noch irgendwo anders mehr Informationen außer denen im Eingangsbeitrag?
Wir sind in einem Forum. Hier kann jeder das schreiben was einem dazu einfällt.
Niemand ist hier verpflichtet dem TE eine 100%ig auf ihn/sie zugeschnittene Einschätzung inklusive Problemlösung zu geben.
Wenn du dich da so reinhängst ist das doch super, dann musst du aber persönlich dort vorbeifahren und es mit eigenen Augen sehen. Denn nur dann wirst du annähernd in der Lage sein die für diese Familie passende Lösung zu finden.
Ausserdem geht es hier um einen Welpen, der beisst. Das ist jetzt weiß Gott keine Weltneuheit. Der Welpe wird das bestimmt nicht machen weil er seit Jahren falsch gehalten wird
Aber Naja.
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Ich lese hier Anmerkungen zu den beschriebenen Methoden, und allgemeine Tipps zu dem Thema.
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Film mal Dich oder Deine Familienmitglieder, wenn der Welpe so überdreht. Oft fuhrwerken Menschen viel mehr und viel hektischer mit den Händen vor dem Welpengesicht herum, als ihnen selber bewusst ist. Wenn man das einmal im Video gesehen hat, ist es einfacher, seine Flossen als Mensch selber etwas besser zu kontrollieren und den Welpen nicht unbewusst zu immer wilderen Beißspielen aufzufordern. (Bei meinem Spitzwelpen damals waren es meine Mutter und mein Sohn, die "andauernd gebissen" wurden - der Sohn hat's mir irgendwann geglaubt, dass es an seinen hektisch herumwedelnden Händen liegt und hatte sich dann besser im Griff, die Mutter glaubt's mir trotz Video bis heute nicht.
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Film mal Dich oder Deine Familienmitglieder, wenn der Welpe so überdreht. Oft fuhrwerken Menschen viel mehr und viel hektischer mit den Händen vor dem Welpengesicht herum, als ihnen selber bewusst ist. Wenn man das einmal im Video gesehen hat, ist es einfacher, seine Flossen als Mensch selber etwas besser zu kontrollieren und den Welpen nicht unbewusst zu immer wilderen Beißspielen aufzufordern. (Bei meinem Spitzwelpen damals waren es meine Mutter und mein Sohn, die "andauernd gebissen" wurden - der Sohn hat's mir irgendwann geglaubt, dass es an seinen hektisch herumwedelnden Händen liegt und hatte sich dann besser im Griff, die Mutter glaubt's mir trotz Video bis heute nicht.
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Ohja. Meine Mutter kann das auch null. Sie "feuert" mit ihrem Maßnahmen, die sie meint zu machen, damit es weniger wird, die Hunde immer an noch mehr abzudrehen und sagt damit eigentlich die ganze Zeit: Los, dreh richtig ab und hack in mich rein!
Trotzdem finde ich es hier wichtig erst Mal herauszufinden, wann es dazu kommt. Ansonsten ist jeder Tipp komplett ins Blaue ...
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Bei meinem Wilden war das auch so. Er hat sich in alles Verbissen was sich bewegt hat. Da habe ich hier auch um Rat gefragt, denn als Ersthundehalter ist man da erst mal ziemlich hilflos.
Bei uns hat geholfen ihm immer ein Spielzeug ins Maul zu geben, das quietschen und weggehen haben wir auch gemacht. Das alles hat Früchte getragen aber es hat gedauert.
Es gab auch immer den Hinweis „hol ein Spieli“. Irgendwann hatte er es raus. Dann wurde erst mal hektisch ein Spielzeug gesucht und dann kam er an.
Er ist auch heute noch sehr sehr maulaffin und meine Hand/Arm verschwindet oft in seinem Maul, aber das ist sehr zart. Neulich habe ich nicht aufgepasst und blöd beim Zergel nachgegriffen. Da hatte der Finger dann ein Loch, da habe ich den Unterschied mal deutlich gespürt.
Ich hatte am Anfang auch einen, von allen Seiten hochgelobten, Hundetrainer da. Er arbeitet über rein aversive Methoden. Natürlich sind die Effekte sehr beeindruckend, aber mal ehrlich, ihr wollt doch keinen Hund der Angst vor euch hat. Das soll doch ein Familienmitglied sein. Was für mich nicht heißt dass es keinen Anschiß geben darf. Den kassieren sich hier Hund und Kind schon hin und wieder mal.
Gebt euch Zeit zum Kennenlernen, alles braucht seine Zeit und kostet Nerven, es fließen vielleicht auch mal Tränen aber ein Tier das einem vertraut gibt einem soooo viel zurück.
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ihr wollt doch keinen Hund der Angst vor euch hat.
angst ist das falsche Wort Respekt braucht man. Das was der Jugend heutzutage fehlt, ich sehe da parallelen!
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Sorry fürs OT
Respekt braucht man. Das was der Jugend heutzutage fehlt, ich sehe da parallelen!
Richtig, aber mein Kind soll mich ja respektieren weil ich durchs Leben führe und Halt gebe. Das ist nicht immer Blümchen und rosa sondern das bedeutet Regeln, Grenzen und auch das zu tun worauf man gerade keine Lust hat. Das ist das was ich sehe was so manchem Jugendlichen fehlt. Jemand der da ist und sich ernsthaft mit den Herausforderungen, dass das Erwachsenwerden so mit sich bringt, auseinander setzt. Ich finde es immer schwierig wenn man von Kindern und Jugendlichen Respekt einfordert aber selber ist man ihnen gegenüber respektlos.
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