AUSSIE: Anfänger hat viele Fragen, wann Hund, welcher Hund?

  • Hallo ihr Lieben,


    ich bin hier neu und hoffe von so hundeerfahrenen Leuten einige Infos über Hunde und deren artgerechte Haltung zu bekommen.


    Ich studiere Tierphysiotherapie und lebe mit 2 Katern in einer Mietswohnung am Rand von Hamburg.


    Ich wünsche mir schon lange einen Hund und nehme diesen Wunsch jetzt in Angriff in dem ich mich in aller Ruhe über alles informiere, was ich bedenken muß.


    Bei meinem zukünftigen Job als Tierphysiotherapeutin könnte ich meinen Hund immer mitnehmen. Er könnte sich (zum Zeitpunkt der tatsächlichen Behandlungen natürlich separiert) mit in meiner Praxis aufhalten. Wenn ich Pferde auf der Koppel besuche, könnte er immer mitfahren und dabei sein.
    Ich habe Interesse an Agility, einer Begleit- und Schutzhundprüfung und würde mit meinem Hund auch gerne Hüten üben, wenn er das braucht.
    Ich habe ein Pflegepferd und möchet meinen zukünftigen Hund auch gern als Reitbegleitung mitnehmen...


    Nach langer Recherche habe ich mich für einen AUSTRALIAN SHEPHERD entschieden. Alle Eigenschaften dieses Hundes scheinen sich mit meinen Lebensumständen zu decken.


    Jetzt meine Frage an euch: stimmt das? Kann ich als (leider) Hundeanfänger solch einem anspruchsvollen Hund gerecht werden?


    Hundeschule wäre natürlich Pflicht!


    Meine 2. Frage ist, ob ihr mir raten würdet den Hund jetzt anzuschaffen, wo ich noch viel Zuhause lernen muß und sich mein Leben noch nicht 100% draußen und in Bewegung abspielt (habe gelesen die Aussies sind eh Spätentwickler und am Anfang soll man sie auch nicht mit Aktivität bzw. Sportprogramm überfordern)? Oder soll ich warten bis ich meine Ausbildung abgeschlossen hab und schon selbständig arbeite?


    So, das ist viel geworden... Aber ich möchte gern die richtige Entscheidung treffen und hoffe dass jemand von euch Lust hat mir zu antworten.


    Alles Liebe,
    Annika

  • Hallo Annika,


    ich habe Null Ahnung von Aussies (aber da werden noch ein paar Antworten kommen, denke ich), aber ich glaube, hier steht erstmal die generelle Entscheidung für/gegen einen Hund im Vordergrund. Um Dir da irgendeinen Rat geben zu können, müsstest Du vielleicht noch etwas mehr über Deine Lebensumstände und Deine Vorstellungen schreiben. Hast Du schon mal Zeit mit Hunden verbracht?
    Willst Du einen Welpen oder einen erwachsenen Hund?
    Wie sieht Dein Tag so aus? Hättest Du genügend Zeit?
    In welchem Stock wohnst Du? (Welpen muss man über Treppen tragen, dass kann ganz schön anstrengend werden!)
    Was machst Du, wenn Du verreist oder krank wirst, kann sich dann jemand um den Hund kümmern?
    usw, usf.



    Aber mal zu Deiner zweiten Frage:


    Zitat


    Meine 2. Frage ist, ob ihr mir raten würdet den Hund jetzt anzuschaffen, wo ich noch viel Zuhause lernen muß und sich mein Leben noch nicht 100% draußen und in Bewegung abspielt (habe gelesen die Aussies sind eh Spätentwickler und am Anfang soll man sie auch nicht mit Aktivität bzw. Sportprogramm überfordern)? Oder soll ich warten bis ich meine Ausbildung abgeschlossen hab und schon selbständig arbeite?


    Ich würde da eindeutig mit "JEIN" antworten wollen.


    Pro: Jetzt hättest Du vermutlich viel Zeit, um Dich gerade in der Anfangsphase sehr intensiv um den Hund zu kümmern. Grade, wenn Du einen Welpen aufnehmen möchtest, ist eine flexible Zeiteinteilung ein seeeehr großer Vorteil.


    Contra: Es kommen Prüfungen auf Dich zu und Du weißt doch noch gar nicht, was nach Deinem Studium "aus Dir wird". Der Sprung in die Selbständigkeit ist ein ganz schön großes Ereignis, was Dich sicherlich sehr fordern wird. Was ist, wenn es mit der eigenen Praxis nicht gleich klappt? Oder Du im Ausland einen Job angeboten bekommst? Oder eine Stelle annehmen musst, in der Du Deinen Hund nicht mitnehmen kannst und dann 8-10 Stunden außer Haus bist? Was machst Du dann mit dem Hund?


    Diese Entscheidung wird Dir leider niemand abnehmen können. Natürlich ist es sehr verlockend, sich endlich den Wunsch nach einem Hund erfüllen zu wollen, vor allem wenn man grad sehr viel Zeit "übrig" hat. Aber denk nochmal ganz ausführlich über die Contras nach. Klar kann niemand von uns in die Zukunft sehen - aber genau deshalb sollte man immer einen "Plan B" parat haben.


    LG, Sub.

  • Hallöchen!
    Unabhängig davon, dass ich persönlich nichts vom Schutzhundesport halte ( ich greife niemanden an, ist halt Geschmacksache...) , wirst du wenn du dich genau über die Rasse erkundigt hast, ja wohl auch wissen, dass von mehreren Seiten ( VPG Trainer wie Züchter ) davon abgeraten wird, mit einem Hund wie dem Aussie diese Sportart zu betreiben...
    Bei Aussies ist halt auch wichtig, dass sie zwar vieeel beschäftigt werden wollen, aber vor allem geistig, d.h. es bringt nichts Stunden mit dem Hund draußen zu sein, du musst vor allem sein Köpfchen anstrengen! ;)
    Hast du auch schon vom "pushen" gehört, also was mit einem Aussie passieren kann, wenn man es zuuu gut mit viel Action meint? Merlin hat zum Beispiel ein extrem hohes Erregungsniveau und so ist es für ihn total wichtig, dass ich ihn im auge behalte und merke, wann es für ihn zu viel wird und ihm Entspannung beibringe.
    Ansonsten, wenn du dir zu 100% sicher bist, dass du bereit bist für einen Hund zu sorgen und für ihn da zu sein ( auch im größten Prüfungsstreß ;) ), dann wirst du das auch schaffen!!
    Liebe grüße
    Jasmin und Merlin

  • Hallo,


    danke für die Antworten...


    Nee dass man mit Aussies keine Schutzhund-Ausbildung machen soll wußte ich nicht. Wenn das dem Hund nicht gut tut mach ichs natürlich nicht. Ich wollte nur vermitteln, dass ich bereit bin ne Menge mit ihm zu unternehmen wenn er es braucht. Pushen wollte ich ihn auch nicht. Danke Jasmin für Deinen Erfahrungsbericht mit Merlin... es ist dann bestimmt gut ein Auge auf etwaige Überforderung zu halten... Gerade das mit dem hohen Erregungsniveau erscheint mir sehr logisch - ist wohl auch Hund-abhängig...


    Dann ist wohl für mich Agility und Hundeschule angesagt. Das wird dem "Köpfchen"-Aussie wohl auch gerechter - da stimme ich Dir voll zu.


    Ich habe allerdings einige Bedenken wegen meiner Katzen. Ich habe schon so einiges über Zusammenführungen gelesen und gehört. Einige sagen "wird schon, hat bei mir auch geklappt" oder "die Katzen gewöhnen sich"... andere verzweifeln total weil Hund oder Katze oder im schlimmsten Fall sogar beide einander hassen, jagen etc.


    Meine Kater kommen aus dem Tierheim und ich kann nicht genau sagen welche Erfahrungen sie mit Hunden haben. Habt ihr einen Tipp für mich? Gibt es einen "Test" bzw. Verhaltensarten, die eher auf Unverträglichkeit hinweisen (hm... vielleicht sollte ich mit dieser Frage eher in ein Katzenforum :???: ?)?


    Ich kann ja wohl kaum einen Welpen vom Züchter nehmen und dann gibts jahrelang Mord und Totschlag... :shocked:


    LG, Annika



    Subleyras: Ich wohne im 2 Stock (60er Baujahr). Das würde also gehen. Die Gegend ist sehr ruhig und waldig. Allerdings habe ich nur 38 m²... mit vielen Boarden an den Wänden für die Katzen und eben 2 Zimmern. Darum auch meine Ausführungen, dass ich mit dem Hund Agility und Hundeschule machen will damits ihm nicht zu eng wird. Aber vielleicht lieg ich ja auch völlig falsch und sollte warten bis ich (in ferner Zukunft ) ein Grundstückchen hab?


    Meine Zeit wird dann in nächster Zeit hauptsächlich Zuhause vor dem Computer (selbständige Arbeit als Redakteur) und vor meinen Lernunterlagen stattfinden (natürlich unterbrochen von Waldspaziergängen (mit Hund?)). Nebenbei mache ich wohl die nächsten 2 Jahre 2-3 Tage die Woche ein Praktikum bei einer Tierheilpraktikerin und besuche mit ihr Patienten (Pferde, Hunde, Katzen). Da könnte der Hund immer mit (auf jeden Fall immer im Auto - sie hat auch 2 Hunde) - ist schon mit ihr abgesprochen.


    1 mal die Woche Hundeschule und 1 mal die Woche Agility (wenn der Hund dafür groß genug ist, will niemanden überfordern) wäre auf jeden Fall drin. Nach der Ausbildung auch alle 2-3 Tage Agility.


    Kannst Du mit den Infos jetzt mehr anfangen? LG

  • Hallo!


    Na dann mal einen Erfahrungsbericht von uns.


    Den richtigen Zeitpunkt für einen Hundekauf gibt es wohl nie. Aber deine Grundvoraussetzungen sind doch schon mal ok. Du musst halt bereit sein auch im größten Stress immer für deinen Hund da zu sein. Es gibt immermal Sachen, die nicht so laufen, wie man es gern hätte-da muss man aksMensch halt zurückstecken.


    Bei einem Welpen weiß man natürlich nicht, wie er später mal wird. Eventuell wird er sich mit den Katzen nicht vertragen (wobei man das doch hinkriegen sollte) oder er wird sich mit den beiden Hunde nicht verstehen und kann desalb nicht mit. Es könnte ihm imAuto langweilig werden und er macht es total kaputt...


    Es gibt ne Menge zu beachten, aber es kann auch alles glatt gehen.


    Ich erzähle mal von uns, wobei hier andere Grundvoraussetzungen herrschen. Mein Freund ist selbstständig, ich arbeite 40 Stunden in der Woche. Wir hatten bereits einen Ersthund und der Welpe ist der zweite. Wir sind beide mit Hunden groß geworden, haben für Notfälle Mütter, Freunde und eine ehemalige Hundeschulenbesitzerin, die sowohl Urlaubsvertretung übernehmen, als auch mit Fachwissen helfen könnten, wenn wir Probleme hätten.


    Unser Haven stammt von einer Züchterin, die eine Showlinie hat. D.h. die Hunde werden nicht "gearbeitet", sie hüten nicht und haben (so wie ich es bei ihr gesehen habe und wie wir es bei Haven merken), wenn überhaupt, einen sehr eingeschränkten Hütetrieb. Sie verlangen mehr Kopfarbeit. Haven kann mit 13 Wochen sitz, platz, komm, bei fuß, gib pfötchen und wir über gerade walz. Da du nicht hüten möchtest, solltest du schauen, dass du keinen aus einer Arbeitslinie kaufst.


    Der Tag bei uns sieht so aus: um 6.30 gehe ich die erste Runde,um 7.45 ein zweites Mal, weil ich dann arbeiten gehe. Für Haven und Mogli geht es dann mit Michael arbeiten,sprich ins Büro, mit auf Baustellen... um 13 Uhr treffen wir uns zu Hause und gehen mit den Hunden.ich fahre zurück ins Büro, die Hunde sind mit Michael unterwegs. Ab 17 Uhr werden dann Tricks geübt, unsere große Abendrunde wird gedreht und wir spielen mit den beiden. Nebenbei geht zu unseren Pferden in den Stall. Um ca. 22.30 gehts raus zur letzten Runde und dann schläfter durch... Da Haven nie richtig alleine ist (Mogli ist ja immer bei ihm), können wirdie Hunde problemlos 3 Stunden alleine lassen (Haven geht tagsüber alle 3 Stunden raus). Er geht mit ins Restaurant, in die Stadt... er ist also wirklich völlig problemlos. Wir haben ihn allerdings von anfang an wie selbstverständlich überall mit hingenommen.


    Zwischendurch hatten wir das Problem, dass Haven abends richtig aufdrehte und wie ein irrer durchs Wohnzimmer rannte, seit wir abends Kunststücke üben, macht er das nicht mehr. Er war also unterfordert.


    Ist sehr lang geworden, also eine kurze Bilanz: wenn du für alle Eventualitäten eine Lösung parat hast, dann mach es. Falls nicht, warte noch ein Bisschen, bis du weißt wohin es dich führt. Du hattest nichts über einen Partner geschrieben, aber es hilft enorm, wenn sich 2 Leute verantwortlich fühlen.


    Achso, zu deiner Wohnung. Ein Aussie fühlt sich, wenn er ausgelastet ist, überall dort wohl,wo sich sein Mensch aufhält und sichum ihn kümmert. Machst du so genug mit ihm, wird es an der Größe der Wohnung nicht scheitern.


    LG Benita

  • Zitat

    Bei meinem zukünftigen Job als Tierphysiotherapeutin könnte ich meinen Hund immer mitnehmen. Er könnte sich (zum Zeitpunkt der tatsächlichen Behandlungen natürlich separiert) mit in meiner Praxis aufhalten. Wenn ich Pferde auf der Koppel besuche, könnte er immer mitfahren und dabei sein.


    Hallo Annika ?


    Wie sicher ist es das du deinen Hund immer mitnehmen kannst ? Hast du schon eine feste Anstellung in Aussicht ?

  • hi skunky. ich werde mit besagter tierheilpraktikerin ne gemeinschaftspraxis aufmachen. also keine anstellung sondern selbständigkeit.


    lg, a

  • Hallo Annika,


    ich finde es gut, wie Du das alles durchplanst und würde von Deiner Beschreibung her sagen, daß der Hund jetzt zu Dir paßt. Gerade jetzt bist Du viel zu hause und ein junger Hund braucht doch gerade am Anfang nicht zu viel Abwechslung. Wenn der Hund erstmal Dein stendiger Begleiter ist, wird es sich schon so einrichten lassen, daß der Hund dazu paßt, er gehört ja dann dazu.
    Meine Schwester hat ein Aussi als Ersthund, bei der Hündin ist es so, daß sie neben der geistigen und körperlichen Beschäftigung, auch deutliche Ruhezeiten braucht, da sie sich sonst überfordert.


    Zu den Katzen: Sind Deine Katzen eher ängstlich? Dann ist es, denke ich schwieriger, da sie dann erstmal in so großer Angst leben müßten. Die Katzen sollten viele erhöte Fluchtpunkte haben und vielleicht sogar ein Raum in den der Hund nicht darf.
    Sind die Katzen eher Mutig, bekommt der Welpe eine gelangt und weiß dann, das er die Katzen in Ruhe lassen soll.
    Den Welpen würde ich immer ablenken, wenn er auf Katzenpirsch geht.
    Es kann natürlich pasieren, daß Deine Katzen beleidigt sind, daß Du ihnen so etwas zumutes und unrein werden, neigen sie denn dazu, empfindlich auf Veränderungen zu reagieren?
    Austesten kannst Du natürlich, ob Du ne Katze zuhause hast, die richtig Hunde angreift und verprügeln will, auch dann ist es natürlich schwierig.
    Wie alt sind denn Deine Katzen, wenn sie noch jünger sind, kann sich auch eine richtige Freundschaft entwickeln. Vielleicht hast Du auch das Glück und sie kennen Hunde schon.


    So richtig helefn konnte ich Dir ja jetzt bei der Katzenfrage nicht, aber ich wünsche Dir auf jeden Fall alles Gute.


    LG Anna

  • Hallo,


    bei den Katzen musst du aufpassen das sie genug Rückzugsmöglichkeiten
    haben, wo der Welpe nicht hinkommt.
    Beide Rassen können soweit man es langsam angehen läßt Freunde werden.
    Es liegt da ein klein bischen an euch wie viel Geduld ihr dafür aufbringt.
    Man kann die beiden unterschiedlichen Tiere über das Fressen gut
    zusammen führen.
    Wir haben beide in einem Abstand gefüttert wo sie sich beide
    sehen konnten, aber der Welpe nicht zu unserem Kimba kommen konnte.
    Unser Kimba konnte immer sobald Sky etwas wilder wurde flüchten.
    Diesen Abstand kann man dann Stück für Stück verringern.
    Haltet die Katzen nie fest, so bekommen sie höchstens noch mehr Angst
    und Panik.


    Wir haben auch einen Aussiemix der erst mal die Ruhe lernen musste.
    Sky war immer auf Spannung. Für sie ist Agi der absolute Stress und
    man kann mit ihr eher mit ruhigen Sachen arbeiten.
    Normal kann dir der Züchter bei der Auswahl helfen, da ein guter
    Züchter seine Welpen vom Wesen kennt. ;)

  • Hallöchen,


    danke für eure Antworten.


    Tja die Cats sind wohl schon eher n bisserl "ängstlich"... jedenfalls was fremde Menschen angeht. Sind nicht so die Schoßtierchen. Sie zeigen aber auch, wenn sie nicht hochgehoben etc. werden wollen und knurren rum - das spricht ja eher für Selbstbewußtsein.


    Sie sind 2 Brüder und im Mai 2 Jahre alt.


    Ich hab sie aus dem Tierheim und sie waren damals sehr ängstlich. Jetzt ists vorsichtige Neugierde mit Schmuseattacken und wilden Spielen mittendrin.


    Ich werds wohl wagen!


    Bin so aufgeregt... Ich weiß ihr schreibt hier keine Züchter rein... aber wenn mir jemand nen guten/erfahrenen Züchter nennen könnte (vielleicht sogar im Norden?) wär ich sehr dankbar... Vielleicht ne private Nachricht?


    Danke euch allen, LG, Annika

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