Haben wir ein systemisches Problem mit dem Tierschutz v.a. was "gefährliche" Hunde betrifft?

  • Da sich jeder Experte schimpfen kann bin ich da vorsichtig, was so das Hören auf Experten angeht.

    Genauso kann jemand unglaublich viel theoretisches Wissen haben, praktisch aber der totale Blindgänger sein und andersrum.

  • Es kann sich auch kein wirklicher Experte vorstellen, was für idiotische und skrupellose Vermehrer einer schwierigen Rasse es gibt - und wie saudämlich ein Käufer sein kann.

    Wenn nun die Experten niemals mit solchem Müll in Kontakt kommen, dann haben sie auch kaum ein Konzept dafür: "So ein Exemplar hatte ich in den letzten zehn Jahren nicht..." Mehr darf der ja auch nicht sagen...

  • Ich denke früher war die Dichte der zum Spaß gehalten Hunden deutlich geringer.

    Dafür gab es deutlich mehr Gebrauchshunde mit Job. Wachhunde die knurrten bellten und auch Bissen wenn jemand unbefugt das Grundstück betrat war gesellschaftlich akzeptiert genau wie der Fakt das von Hunden generell ein gewisses Risiko ausgeht gebissen zu werden wenn man den Hund bedrängt. Zum Beispiel hab ich als Kind noch beigebracht bekommen keinen Hund zu streicheln ohne vorher um Erlaubnis zu fragen, weil allen klar war das ein Hund evtl. Beißt wenn er das nicht möchte und das fanden alle normal.

    Ich denke gerade weil Hunde heute häufig als lebende Kuscheltiere missbraucht werden werden einige gefährliche.

    Früher war sicher nicht alles besser aber einiges was heute als Riesen Katastrophe angesehen wird war früher einfach normal. Und der Umgang mit Hunden war in einigen Bereichen Praktischer

  • Unser Hund aus der Familie mit 7 Kindern hatte wohl die Schnauze voll von Kindern und hat sie dann gemieden. Ganz selten, bei schönem Wetter, habe ich Eltern gefragt, ob das Kind den Hund streicheln dürfte. Ich habe dann den Hund fest am Halsband gehalten und schon den Arm angespannt. Jedes Mal nach einer Minute hat der Hund leise geknurrt. Er dachte dann wohl, dass gleich der Moment käme, wo das Kind die Finger in seine Augen stecken wird. Das lief immer sehr gut so.

    Heute kommen Kleinstkinder kreischend auf einem klappernden Holzlaufrädchen 50m vor den Eltern auf einen großen Hund zu geschossen. Wenn man dann etwas sagt, bekommt man von den Eltern unverschämte Antworten.

  • Wieso um himmelswillen hast du damals den Hund festgehalten und die Kinder streicheln lassen. Der Hund hat doch mehr als deutlich gezeigt das er das nicht will.

    Wieso hast du nicht einfach gesagt nein das möchte der Hund nicht.

    Genau solch Respektloses und Übergriffiges verhalten bringt Hunde dazu sich mit noch härteren Mitteln wehren zu müssen wenn man sie als Kuscheltiere missbraucht.

  • Unser Hund aus der Familie mit 7 Kindern hatte wohl die Schnauze voll von Kindern und hat sie dann gemieden. Ganz selten, bei schönem Wetter, habe ich Eltern gefragt, ob das Kind den Hund streicheln dürfte. Ich habe dann den Hund fest am Halsband gehalten und schon den Arm angespannt. Jedes Mal nach einer Minute hat der Hund leise geknurrt. Er dachte dann wohl, dass gleich der Moment käme, wo das Kind die Finger in seine Augen stecken wird. Das lief immer sehr gut so.

    Heute kommen Kleinstkinder kreischend auf einem klappernden Holzlaufrädchen 50m vor den Eltern auf einen großen Hund zu geschossen. Wenn man dann etwas sagt, bekommt man von den Eltern unverschämte Antworten.

    Ja, weil es nunmal kleine Kinder sind und sowas passieren kann, und Hunde das aushalten müssen ohne sich den Kindern gegenüber in irgendeiner Form gefährdend zu verhalten. Wenn der Hund das allein nicht schafft (was für mich ein völlig normales, hündisches Verhalten wäre) muss er so geführt werden das dem Kind nichts passiert.

    Es geht nicht um richtig oder falsch, fair oder unfair, aber das ist nunmal Problem und Aufgabe des Hundehalters. Das man sich als Hundehalter über die Eltern ärgert ist völlig verständlich, aber die Kinder haben nunmal das Recht - und das ist auch richtig so - auf Tretrollern/Laufrädern/etc. den Gehweg zur Fahrstrecke zu machen, und es kann passieren das gerade die Kleinsten dabei unkoordiniert sind. Wenn Du in einer Gegend mit vielen kleinen Kindern wohnst, dann kann Dir das halt öfter passieren :ka: .

    Um mal ein Phänomen zu beschreiben. Mein 4jähriger Neffe hat gerade das Fahrradfahren gelernt. Er fährt selbstverständlich auf dem Gehweg, seine Eltern hinter ihm. Wenn auf einem 4m breiten Gehweg EIN schmaler Parkpoller ist, schafft mein Neffe es zielgenau diesen zu rammen, während er sich bemüht genau das nicht zu tun. Keine Ahnung was das Kinderhirn da macht, aber wenn sie etwas fixieren um nicht dagegen zu fahren, passiert oftmals genau das :lol: .

    Und sorry, was sollen Eltern machen? Ihr Kind an die Leine nehmen die max 10m lang ist? Gerade auf Rädern/Laufrädern/etc. entfernen sich Kinder rasend schnell mal 20m, 30m, 40m von den Eltern. Die schauen nicht alle 5sek nach hinten um den Abstand abzuschätzen, das können sie koordinatorisch noch gar nicht, und die Geschwindigkeit haben sie anfangs schonmal gar nicht unter Kontrolle. Das sind kleine Kinder!

    Und das sage ich obwohl ich mit Kindern (ausserhalb der eigenen Familie) nun wirklich nicht viel anfangen kann. Ich bin kein "kinderlieber" Mensch.

  • aber die Kinder haben nunmal das Recht - und das ist auch richtig so - auf Tretrollern/Laufrädern/etc. den Gehweg zur Fahrstrecke zu machen, und es kann passieren das gerade die Kleinsten dabei unkoordiniert sind. Wenn Du in einer Gegend mit vielen kleinen Kindern wohnst, dann kann Dir das halt öfter passieren :ka:

    Als ich Kind war, hatten wir die Pflicht, zu gehorchen. Schon bei meiner Geburt stand ein altes Fahrrad im Keller. "Das bekommst du erst, wenn du 10 Jahre alt bist und die Verkehrsregeln gut kennst!" Auf dem Gehweg zu fahren war unvorstellbar. Mein Sohn lief bis zum sechsten Lebensjahr draußen nur an meiner Hand auf der von der Fahrbahn abgewandten Seite! Er hat sich später dafür bedankt. Ich habe erlebt, wie ein Schulkamerad auf dem Gehweg von einem anderen Kind angefahren wurde und mit Schlüsselbeinbruch ins Krankenhaus musste.

    Wenn ein Hund solchen Schaden anrichtet, dann gibt es riesen Tamtam mit vollem Programm und er wird als schwer gefährlich eingestuft mit allen Konsequenzen. Kinder und Radfahrer sind in diesem modernen Regime die heiligen Kühe.

  • So da haben wir doch ganz viele Faktoren die zum heutigen Problem führen.

    Und sorry - ja wenn das Kind meinen Hund ungefragt anfasst wird es ziemlich unangenehm für eben dies. Der Hund ist da dann nicht das Problem. Eben weil ich auch kenne, dass man sich als Kind benehmen kann/soll/muss. Eben auch ein bitte und danke oder im Restaurant auf seinem Hintern sitzen bleibt und nicht die anderen Gäste stört… Ja Kinder gehören auch in die Gesellschaft. Ähnlich wie für mich auch Hunde hinein gehören. Aber beide Parteien sollen eben niemanden belästigen und da bin ich persönlich recht stumpf.

    Und an die Leute die eben sagen, dass es keine Experten gibt. Wer soll eurer Meinung nach entscheiden, ob ein Hund gefährlich oder nicht erzogen ist. Wer darf Richter spielen und was bedeutet das für diese Menschen? Um noch weiter zu gehen, wer denkt an die Tierärzte die das „Urteil“ vollstrecken sollen???

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