So.. ich hab jetzt mal einige Zitate aus dem anderen Thread hier eigefügt. Wenn ich eurer Meinung nach noch was vergessen habe, ergänzt bitte
Ich hoffe der Austausch geht hier rege so weiter!
Alles anzeigenAlles anzeigenEtwas spät und leicht OT, aber ich fand folgende Beobachtung extrem beeindruckend:
Wir sind mit 3 Border und 2 Aussies laufen gegangen. Während die Aussies und meine Maus sich irgendwie «normal hündisch» beschäftigt haben, sind die Border in ihren ganz eigenen Modus verfallen.
Der eine Border lief immer 20m vor, legte sich beobachtend in unsere Richtung am Wegrand hin und wartete ab. Komplett fokusiert. Border 2 lief 1-2m vor uns, schaute den dritten Border an und hatte diese beobachtende, schleichende Pose, wie man sie bei den Border bei der Arbeit sieht (zumindest, wenn ich Videos von Border an der Herde sehe, erkenne ich genau dieses Verhalten). Keine Ahnung, wie ich das beschreiben soll oder wie man das nennt.
Der Dritte Border lief bei uns. Genauer schlich der sich immer von hinten zwischen meinen und hat mich mehrmals fast umgehauen. Bei Frauchen darf er das nicht, also kam er zum leichtesten Opfer (mir). Dann preschte der Border zwischen meinen Beinen los, Border 2 setzte auch sofort zum Sprint an und der am Wegrand wartete, bis die auf seiner Höhe waren und rannte dann mit. Das haben die non-stop wiederholt. Die ganze Zeit, unermüdlich.
Ich fand das extrem imposant! Keiner dieser Border hat je an der Herde gearbeitet und auch sind nicht alle aus der «Arbeitslinie». Und trotzdem haben die das komplett in sich drin. War für mich das erste Mal, dass ich das live beobachten konnte.
Suchtkranke Hunde, die Artgenossen als Dauer-Jagdobjekte missbrauchen. Arme Tiere.
Diese Krankheit zeigen viele Border Collies bei Mehrhundehaltern:
[Externes Medium: https://youtu.be/9xs1N3RFmRw]
[Externes Medium: https://youtu.be/Q9Zon_RefyU]
Der Kelpie im Hintergrund:
[Externes Medium: https://www.facebook.com/watch/?v=3973563429408770]
Hier ein kranker Border Collie, der das woanders auslebt:
[Externes Medium: https://www.facebook.com/watch/?v=1857269750953088]
Gibt bergeweise Videos und Bilder von Border Collie- und Kelpie-Haltern, deren Hunde diese Krankheit zeigen.
Ob einem Border Collie die Arbeit am Schaf fehlt, kann man nicht so einfach daran festmachen, ob er irgendwo anders "Glotzen" zeigt oder nicht. So einfach ist das nicht. Viele Border Collie-Halter, die ihre BCs am Schaf arbeiten, erziehen sie im Alltag nicht und haben dort schwer kranke Hunde. (Diese Hunde sind in er Regel recht früh "verbraucht". Sie altern sehr schnell und sind nicht so lange bei der Arbeit einsatzfähig wie Hunde, die "gepflegt" werden.)
Meine Aina ist ja wegen ihrer Verletzung ja seit letztes Jahr im Juli zur Arbeitslosigkeit verdammt. Fünf Jahre alt. Sollte gerade die Rolle meines Hauptarbeitshundes übernehmen. Einige Wochen schluckte sie es gut. Und dann begannen die Angstprobleme. Gegen die wir nach wie vor ankämpfen müssen. Sie hat jetzt auch wieder Angst vor fremden Hunden, die uns draußen begegnen, wie ein Junghund. Sie brüllt sie unwirsch und sehr ängstlich an. Anhüten von irgendwas zeigt sie nicht.
Alles anzeigenIch kenne nicht viele Border.
Die, die ich kenne, sollen lt Besitzer glückliche Familienhunde sein. Es wird nichts außer Gassi gehen mit ihnen gemacht.
Was ich regelmäßig sehe: Die Hunde hüten alles was ihnen vor die Nase kommt. Fahrzeuge auf dem nächsten Feldweg (Unimog, Traktor,...), fremde Menschen, Spaziergänger, andere Hunde,...
Sie sind extrem unruhig und hibbelig (und diese Aussage kommt von mir, die mit dem Hibbel-Spitz), total gestresst. Dagegen kommt mir mein Spitz wie eine ruhige Schlaftablette vor.
Spreche ich die Besitzer auf das Hüten an, kommt immer die Antwort: Nein, der hütet nicht. Der ist nur neugierig, will jagen, rennt halt gerne,...
Mir tun die Hunde extrem leid und ich halte mich nach Möglichkeit von ihnen fern.
Eine Situation fällt mir gerade ein:
Charlie rennt und tobt mit 2 Border Hündinnen über eine Wiese, passt so weit alles.
Auf dem Feldweg daneben kommt ein Unimog angefahren. Die beiden Mädels rennen hin, beginnen das Fahrzeug wie wild zu umkreisen. Der Fahrer ist wohl kein Hundefreund, schreit wütend zum Fenster heraus, der Besitzer solle seine Scheißköter endlich rufen, sonst fahre er die über den Haufen. Der Besitzer ruft seine Hunde aus Leibeskräften, der Unimogfahrer gibt Gas. Erst an der nächsten Kreuzung muss er abbremsen und die Hunde reagieren endlich und kommen zurück. Der Besitzer war sauer auf den Fahrer, sah bei sich oder den Hunden keine Schuld. Hüten war das in seinen Augen auch nicht. Sie hätten nur auf den Bewegungsreiz reagiert aber nicht gehütet.
Charlie konnte ich übrigens gleich am Anfang zurückrufen, er durfte während dieser Aktion den Leckerliebeutel plündern.
Zwei Tage später sah ich die Hündinnen von Weitem, wie sie den Schulbus auf der Straße umrundeten.
Mein Abstand zu ihnen wurde ab da immer sehr großzügig gehalten.
Eine Hündin ist zwischenzeitlich verstorben und es zog kurz darauf wieder ein Border ein.
Ich glaube einfach, die Leute sehen nicht, was diese Hunde brauchen. Und falls doch, reden sie es sich irgendwie schön und verschließen ansonsten die Augen.
Grüßle Silke mit Charlie
Was ist daran genau das Krankheitsbild oder wie erkennt man das? Vielleicht kann ich darüber irgendwo etwas nachlesen? Den Border meiner Kollegin kenne ich schon einige Jahre und habe diesen noch nie in diesem Verhalten gesehen - in keiner Situation. Der war für mich bisher ein ganz normaler Hund (wenn ich das mal so sagen darf). Deshalb fand ich das so imposant, wie der plötzlich auch in diesen Modus verfiel, praktisch aus dem Nichts.
Das ist die Sequenz Anschleichen aus dem Jagdverhalten. Vor der Hetzjagd, dem Packen und töten. Bei der Arbeit am Vieh dient diese Sequenz dazu das Vieh zu bewegen, was dann ja auch eintritt. Bei anderen Hunden etc. ist es quasi eine permanent "erfolglose" Handlung. Warum stellt der Border Collie sie dann nicht ein? Weil er darauf gezüchtet ist diese Sequenz immer wieder zu zeigen, damit sich das Vieh bewegt. Stundenlang, wenn man das bei einem Umtrieb braucht. Der Hund wird dabei vom eigenen Körper mit Glückshormonen zugeschüttet. Ein Border Collie würde sich am Vieh tot arbeiten, wenn man das nicht beenden würde. Da Koppelgebrauchshunde aber nur kurzzeitig im Einsatz sind, wird es ja beendet. Und solange der Hund arbeitet, soll er das durchgängig machen. Ein Arbeitshund, der bei einem vernünftigen Schafhalter lebt, lernt in der Alltagserziehung, dass er dieses Verhalten ausschließlich am Vieh bei der Arbeit zeigen soll. Im Alltag wird es dem Hund verboten. So bekommen diese Hunde ihre dringend notwendigen Ruhe- und Erholungszeiten. Nicht nur, um die Hormone abzubauen, auch, um den Bewegungapparat zu erholen. Denn dieser Dauerschleichgang macht da auch viel kaputt. Ich kenne daher viele Border Collies, die mit acht Jahren fertig mit der Bereifung sind. Auch wirklich alt aussehen, weil sie es körperlich sind. Schmerzen, mental ausgelaugt etc ... Liegt aber auch daran, dass viele ihre Hunde sehr früh hochtrainieren.