Aufgeregter/ gestresster Hund

  • Hallo!


    Ich würde mich sehr über Input/Erfahrungen zu folgendem Thema freuen:


    Mein Hund (Lagotto Rüde, 2 Jahre alt) ist immer extrem aufgeregt, wenn wir außerhalb unserer gewohnten Routen irgendwo spazieren gehen. Auch wenn wir jemanden besuchen, kommt er dort überhaupt nicht zur Ruhe (auch wenn er schon öfter dort war), in Cafés oder in öffentlichen Verkehrsmitteln das gleiche.

    Ich übe solche Situationen mit ihm seit er klein ist, merke aber kaum Fortschritte. Auf Urlaub fahren mit ihm ist für alle Beteiligten Stress, da er in fremder Umgebung weder drinnen noch draußen entspannt sein kann.

    Das Prinzip der Leinenführigkeit hat er verstanden und kann es auch bei unseren gewohnten Strecken gut umsetzen. Wenn wir diese aber verlassen, zieht er sehr sehr stark an der Leine und ist kaum ansprechbar.


    Es fiel ihm immer schon schwer, zur Ruhe zu kommen. In unserem gewohnten Alltag klappt es aber mittlerweile sehr gut. Am besten entspannen kann er, wenn er alleine ist.


    Beim Üben versuche ich, ihn nicht zu überfordern. Z.B. fahren wir immer mal wieder 1-2 Stationen mit der Straßenbahn, wenn gerade wenig los ist. Oder wir gehen 10 Minuten einen unbekannten Weg, oder setzen uns ein paar Minuten auf eine Parkbank. Entspannt ist er dabei nie.


    Ich frage mich, ob das irgendwann besser wird. Lohnt es sich, in kleinen Schritten weiter zu üben?

  • hey,

    ich würde so lange auf der Parkbank sitzen bleiben bis er ruhig ist/ruhiger wird/sich hin legt. So lange bahn fahren bis er entspannter ist usw.
    Ich bin gewiss kein Profi, aber ich denke es ist besser wenn der Hund die Chance bekommt sich mit der Situation auseinander zu setzen, als wenn man immer nach wenigen Minuten "abbricht" indem man geht.

  • Ich seh das genauso. Man sollte es nur nicht zu sehr ausreizen, sollte der Hund eher Richtung "Angsthund" gehen. Ich finde, zwischen Angst und freudig aufgeregt sein, ist ein sehr schmaler Grat.

    Und halt der Rat, der eig. immer angebracht ist: Trainer suchen und drauf schauen lassen.
    Manchmal liegt es an einer Kleinigkeit, die einem so im Alltag gar nicht auffällt aber dafür Leuten, die da einen neutralen, außenstehenden Blick drauf haben. Wenn man den Hund sieht, bzw. sieht wie er sich wann verhält ist das Ganze um einiges deutlicher.

  • Das mit dem länger Aushalten hab ich auch schon probiert. Er wird aber dabei nur noch unruhiger, also sowohl auf der Parkbank als auch in der Straßenbahn. Ein Trainerin haben wir, die hat gemeint, wir sollen es eben in diesen kleinen Schritten üben :tropf:

  • Hallo minou14 ,


    du schreibst, dass dein Rüde am besten entspannen kann, wenn er alleine ist. Da er ein Lagotto ist, machst du ja eventuell Nasenarbeit mit ihm. Das würde ich tun, gewohnte Stecke gehen, und solche Sachen wie Cafébesuche einfach alleine machen ohne Hund.


    Ich finde es gut, wenn du weiter kleinschrittig übst, weil dann auch dein Verständnis davon immer besser wird, in welcher Situation er überfordert ist. Nimmt er Futter an?


    Muss er denn unbedingt in der Straßenbahn fahren und irgendwen besuchen?

  • Das mit dem länger Aushalten hab ich auch schon probiert. Er wird aber dabei nur noch unruhiger, also sowohl auf der Parkbank als auch in der Straßenbahn. Ein Trainerin haben wir, die hat gemeint, wir sollen es eben in diesen kleinen Schritten üben :tropf:

    Ohne der Trainerin zu nahe treten zu wollen (ich bin selbst keine!) aber wenn du sagst, dass der Hund sich seit ihr das macht keine Veränderung anzeigt, muss ja irgendwo der Wurm drin sein :ka:

  • Wie übst du dass zur Ruhe kommen? Hat er dafür Rituale wie Markerworte, Kuscheldecke oder Tragetasche (ich weiß er ist eigentlich zu groß dafür aber es ist schon schön für die Hunde)? Falls nicht denke mal darüber nach ob du nicht eine Decke für seine Ruhezeiten so positiv belegen kannst, also mit Entspannung verknüpfen dass es irgendwann überall funktioniert. Bei meiner Zwergin ist es die Tragetasche, stelle ich die auf den Boden krabbelt sie rein und schläft ein. Es ist quasi ihr Unterwegskörbchen geworden. Solange wir unterwegs sind, nutze ich die Tasche einfach als normale Tasche für mich, Schlüssel, Geldbeutel, Trinkflasche, was man eben so mit hat sind in einem kleinen Stoffbeutel und dann in der Tasche. Soll Dori die Tasche nutzen nehme ich meine Sachen fix raus. Gibt aber auch einfach Handtücher für Sport und Freizeit die man wirklich extrem klein zusammenfalten kann und die man genauso nutzen kann oder Hundedecken die man zusammenrollt... Zuhause üben und dann erst in ruhigen Umgebungen und dann später einfach überall.


    Hinsetzen und warten ist so eine Sache wenn es wirklich funktionieren soll muss man es aussitzen bis der HUnd zur Ruhe gekommen ist. Man arbeitet da über die sogenannte Reizüberflutung. Immer wieder und wieder abzubrechen wenn der HUnd eben nicht runterkommt führt nur dazu dass der Hund lernt dass er sich genau richtig verhält. Er wird immer mehr Ausdauer bei seiner Unruhe entwickeln. Also entweder aussitzen und warten oder über KOmmando ein Platz einfordern und es auflösen bevor er selbst es tut und auf wirkliche Entspannung verzichten


    Was tut ihr ansonsten so zusammen? Nasenarbeit? Wie sieht die Auslastung aus?

  • Ja genau, wir machen Nasenarbeit (Mantrailing und Dummy suchen, aber nur als Hobby). Er liebt es!

    Bei Besuchen, Ausflügen, Café Besuchen etc. bleibt er in der Regel zu Hause. Er muss das nicht mitmachen, auch Straßenbahn fahren können wir vermeiden und bei Bedarf aufs Auto ausweichen. Aber es wäre halt schön, wenn wir auch mal einen Ausflug machen könnten mit ihm (und er dabei nicht überfordert ist).


    Futter nimmt er meistens an (er ist ein Staubsauger), außer, wenn er so stark an der Leine zieht.

  • Das mit dem länger Aushalten hab ich auch schon probiert. Er wird aber dabei nur noch unruhiger, also sowohl auf der Parkbank als auch in der Straßenbahn. Ein Trainerin haben wir, die hat gemeint, wir sollen es eben in diesen kleinen Schritten üben :tropf:

    Ohne der Trainerin zu nahe treten zu wollen (ich bin selbst keine!) aber wenn du sagst, dass der Hund sich seit ihr das macht keine Veränderung anzeigt, muss ja irgendwo der Wurm drin sein :ka:

    Da hast du recht! Deshalb wollte ich auch hier mal nach Tipps fragen =)

  • Wie übst du dass zur Ruhe kommen? Hat er dafür Rituale wie Markerworte, Kuscheldecke oder Tragetasche (ich weiß er ist eigentlich zu groß dafür aber es ist schon schön für die Hunde)? Falls nicht denke mal darüber nach ob du nicht eine Decke für seine Ruhezeiten so positiv belegen kannst, also mit Entspannung verknüpfen dass es irgendwann überall funktioniert. Bei meiner Zwergin ist es die Tragetasche, stelle ich die auf den Boden krabbelt sie rein und schläft ein. Es ist quasi ihr Unterwegskörbchen geworden. Solange wir unterwegs sind, nutze ich die Tasche einfach als normale Tasche für mich, Schlüssel, Geldbeutel, Trinkflasche, was man eben so mit hat sind in einem kleinen Stoffbeutel und dann in der Tasche. Soll Dori die Tasche nutzen nehme ich meine Sachen fix raus. Gibt aber auch einfach Handtücher für Sport und Freizeit die man wirklich extrem klein zusammenfalten kann und die man genauso nutzen kann oder Hundedecken die man zusammenrollt... Zuhause üben und dann erst in ruhigen Umgebungen und dann später einfach überall.


    Hinsetzen und warten ist so eine Sache wenn es wirklich funktionieren soll muss man es aussitzen bis der HUnd zur Ruhe gekommen ist. Man arbeitet da über die sogenannte Reizüberflutung. Immer wieder und wieder abzubrechen wenn der HUnd eben nicht runterkommt führt nur dazu dass der Hund lernt dass er sich genau richtig verhält. Er wird immer mehr Ausdauer bei seiner Unruhe entwickeln. Also entweder aussitzen und warten oder über KOmmando ein Platz einfordern und es auflösen bevor er selbst es tut und auf wirkliche Entspannung verzichten


    Was tut ihr ansonsten so zusammen? Nasenarbeit? Wie sieht die Auslastung aus?

    Ich habe ein Markerwort. Das hab ich beim Rückenkraulen aufgebaut, das mag er sehr gerne. Zu Hause klappt das schon ganz gut, draußen aber (noch) nicht.

    Ruhedecke hab ich versucht und bin gescheitert. Aber das nehm ich als Anregung, es doch wieder zu probieren.

    Die Schwierigkeit dabei ist, dass er in einer Übungssituation eine wahnsinnige Erwartungshaltung hat. Ich habs noch nie geschafft, dass er mal entspannt auf einer Decke liegt. Er wartet dann immer nur auf die Belohnung. Oder fängt an, die Decke anzuknabbern (leider frisst er wirklich alles).


    Das was du beschreibst mit der Ausdauer beim Unruhe entwickeln trifft es glaub ich ganz gut bei uns. Ohje :fear:


    Edit: zur Auslastung machen wir Mantrailing (in der Hundeschule) und Dummy suchen im Wald. Und natürlich Leckerlis suchen. Und tägliches Medical Training.

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