Aufgeregter Hund der engmaschige Führung braucht und verständnislose Familie - wie würdet ihr damit umgehen?

  • Naja, man kennts ja daher wenn im Freundeskreis die ersten Kinder kommen. "Es dreht sich alles nur noch ums Kind" ist da ja ein häufiger Vorwurf, wenn auch meistens nur in Gedanken. Ich fand das auch immer schade, bei Freunden die Eltern wurden, und seh mich da jetzt oft drin wieder. Ne Freundin erzählt mir was wichtiges, ich mit halber Aufmerksamkeit beim Hund, weil der wieder... Mein Partner hat auch ne Zeitlang als sie neu waren mit jedem über die Hunde geredet, das fand ich auch ganz schlimm :lol:

    Ich denk mir auch wie Tüdeldü vielleicht kann man da irgendwie den Mittelweg finden. Bewusst quality time mit Freunden/Familie, in denen sie dann auch die ganze Aufmerksamkeit haben, und in anderen Momenten werden sie mal Rücksicht nehmen müssen. Bei Besuch kann der Hund ja auch manchmal in den Nebenraum, wenn ihn der eh stresst schläft der da doch vielleicht ganz gut. Ich hab auch das Problem dass meine Hunde sich nicht anfassen lassen, da ist man dann noch mehr am managen und bekommt vermittelt das ist nicht "normal". Andererseits versteh ich auch dass es dann nochmal schwieriger ist Rücksicht zu nehmen, weil man ja gar keine Bindung zu diesem borstigen Vieh hat das man nicht mal anfassen kann. Auch da ist Hund im Nebenraum oft ne gute Lösung für uns. Und auf einem Spaziergang geht vielleicht auch mal Flexi und Erziehung etwas hintenanstellen.

  • Ich verstehe das wie gesagt bis zu einem gewissen Punkt, nur sehe ich für mich einfach keine Lösung, ich kann sie oder ihr manchmal anstrengendes und aufgeregtes Verhalten ja nicht wegzaubern. Ich versuche es halt mit Erziehung und die sieht und hört man

    Und wenn Du zB bei Spaziergängen mit FreundInnen einfach auf Management (kurze Leine oder Flexi, was besser passt) setzt und Erziehung ein andermal betreibst?

  • jaa, es ist echt eine Zwickmühle.

    flexi hab ich übrigens genau für solche Spaziergänge, leider geht der Hund da mal von recht nach links quer über den weg und das stört auch wieder. wie ich ein "lauf gradeaus" trainieren kann, weiss ich nicht aber das wär was.

    1.5h Waldspaziergang an kurzer leine spazieren möchte ich ihr dann auch nicht antun aber wäre tatsächlich auch eine Option. naja, ich suche ja schon nach solchen Lösungen und bin offen, manchmal macht es mich halt trotzdem etwas deprimiert. habe übrigens auch viele freunde mit kleinen Kindern wohingegen ich Kinder nicht so mag. dennoch nehme ich gerne Rücksicht. eine Freundin kann ich seit 3 jahren nur noch bei ihr zuhause treffen weil die kleine Schlafprobleme hat. ja okay, dann geh ich halt zu ihr.


    zum auto: nicht jeder mensch hat eines :winking_face:

    danke aber an alle tipps hat mich schon total aufgemuntert

  • Erst habe ich auch etwas damit gehadert, dass Buffy kein "Everybody's Darling" ist aber mit der Zeit hat sich meine Einstellung dazu geändert. Und das hat es mir auf einmal viel leichter gemacht, Grenzen zu setzen, die mir wichtig waren.


    Mein Hund ist mein Hund. Er ist, wie er ist und für mich ist er gut so, wie er ist. Er muss nicht für andere perfekt sein, für uns als Familie ist er perfekt. Sollen sich doch alle anderen ihren eigenen Streichelzoo anschaffen, wollen sie unbedingt Tiere streicheln ;)


    Buffy hat mich sehr zum positiven verändert, mir fiel es früher oft schwer, "Nein" zu sagen, bei Menschen die ich gerne habe. Bei Fremden ging das leichter aber bei Familie und Freunden war es nicht leicht. Nun kam da Buffy, völlig auf mich und meine Führung angewiesen und auf einmal klappt es mit dem Grenzen setzten. Nur Mut, stehe zu dem, was dir wichtig ist.

  • find ich auch anstregngender, als ein Hund der einfach neben einem her trottet und entspannt ist, wäre super, wenn sie so währe.

    Auch ein ruhiger netter Hund, braucht als Junghund Aufmerksamkeit. Und wenn es nur das kurze Lob, für richtiges Verhalten ist. Oder mal ne subtile Handführung, zu einem Liegeplatz, der niemanden stört. Und auch ein ruhiger Junghund, kann je nach Umgebung schnell Hochgehibbelt werden.
    Zieh dir bitte den Schuh nicht an, das es am Charakter deines Hundes liegt. Die ist Jung und braucht eben ihre Zeit, sich zu Entwickeln.
    (Meine Hündin Streichel ich in aufregenden Situationen zum Beispiel hinterm Ohr, damit sie entspannt bleibt. Das schaut nach außen hin, zwar chillig aus. Aber letztendlich war meine Aufmerksamkeit bei ihr. Ich hab gesehen, sie wird Nervös und ich Interveniere mit etwas, das sie beruhigt. Das ist ein wenig auffälliges Training, aber es ist eines. Und ohne das Ohr kraulen, würde sie aufstehen und wegen irgendwas aus der Umwelt Nervös Reagieren. Eventuell jemanden anbellen, der sie zuvor angestarrt hat).

    Naja, am Ende glaube ich, die Leute stören sich einfach generell daran dass ein Hund nun zu mir gehört und dass der nicht total unsichtbar sondern (manchmal leider) eben doch sehr präsent ist. Ich verstehe das wie gesagt bis zu einem gewissen Punkt, nur sehe ich für mich einfach keine Lösung, ich kann sie oder ihr manchmal anstrengendes und aufgeregtes Verhalten ja nicht wegzaubern. Ich versuche es halt mit Erziehung und die sieht und hört man

    Vielleicht stören sich die Menschen einfach an Hunden generell und akzeptieren Tara gerade eben so, nur weil sie zu dir gehört.
    Das hat schon Gründe, warum bei denen kein eigener Hund lebt.
    Die meisten Hundelosen Menschen, sind mit ihrem Hundelosen Leben sehr glücklich. Und Hunde zu Besuch werden bis zu einem gewissen Grad Toleriert, dem Halter zuliebe.

    Meine Erst Hündin war als Unsicherer Ein Personen Hund, auch nicht der Liebling meiner Freunde und Familie, die ersten Jahre :pleading_face: .
    Aber Menschen sind auch Gewohnheits Tiere und irgendwann hatte jeder so seine Art, mit meiner Hündin umzugehen und hatte sich einfach dran gewöhnt, das die eben immer irgendwo bei mir ist :smiling_face_with_sunglasses: .
    Sie konnte aber auch gut Alleine bleiben und Unternehmungen mit Freunden waren nie daran gebunden, das die auch Hunde tauglich sind.
    Ich glaub das macht viel aus, grad wenn man Jung ist und es der Erste Hund ist.

    Jetzt mit meiner Labrador Hündin werde ich Lustigerweise immer gefragt "Wo ist denn der Hund?" Weil es für mich selbstverständlich ist, sie einfach Zuhause zu lassen, wenn ich mich auf die anderen Menschen Konzentrieren möchte.


    Ich Überlege irgendwie, ob es nicht andere Möglichkeiten, wie einen Wald Spaziergang gibt, für dich. Etwas das weniger Aufmerksamkeit erfordert :thinking_face:.
    Im Wald bin ich mit meiner Junghündin nahezu 100% beim Hund und der Umgebung.
    Wenn ich mit meinem Kind im Wald was baue, dann binden wir unsere Hündin an einen Baum. Weil das ohne Achtsamkeit für die Junghündin sonst auch nicht funktionieren würde.

    Wie ist es bei dir Zuhause, wenn deine Hündin alleine in ein Zimmer kommt?

  • Manchmal hilfts ja auch in einem offenen Gespräch herauszufinden worums eigentlich geht, gerade wenn du sagst es stört sogar wenn der Hund von links nach rechts läuft.

    Als unsere Hunde kastriert wurden hab ich währenddessen mit einer guten Freundin von mir geschrieben, weil ich mir Sorgen gemacht habe, und sie hat mich am nächsten Tag nochmal gefragt wies ihnen geht, und ich habe darauf geantwortet. Daraus wurde für sie später "du hast wochenlang nur über die Hunde und deren Kastration geredet". Es kam dann raus, dass sie sich schon länger vernachlässigt gefühlt hat, weil wir uns usprünglich als Single-Freundinnen kennengelernt haben, ich aber irgendwann in jahrelanger fester Partnerschaft mit Hunden war. Und vielleicht wirklich in der Zeit manchmal zu viel mit den Gedanken woanders (Arbeitsstress, Umzug, zwei junge Hunde...) und ich hab dann auch wirklich vermehrt darauf geachtet nur mit ihr zu zweit Zeit zu verbringen und mich auch mehr nach ihr zu erkundigen.

  • Für geplante Besuche bei Freunden, im Restaurant rationiere ich am entsprechenden Tag das Futter und nehme ein größeres, hartes Kauteil mit, Decke unter den Hund, ggf Leine dran. Vielen Menschen leuchtet es ein, dass man andere - auch Hunde - nicht beim Essen stört. Wenn's gut läuft, kaut sich Emmi in die Entspannung (sie wird am Samstag 1 Jahr alt und ist auch noch trubelig), pennt dann ein und wird von den Menschen vergessen. Win-win sozusagen.


    1,5 Stunden im Wald kann ich nur mit Hund alleine machen, da sind mir manchmal meine eigenen Kinder oder mein Mann schon zu viel. :ugly:


    Am besten finde ich die Strategie, vorher zu sagen, dass man den Hund dabei hat und deswegen dies und das so oder so ist. Wenn das trotzdem passt, super. Wenn nicht, müssen die anderen halt umdisponieren. Aber zumindest hat dann jeder die Wahl und muss sich hinterher nicht beklagen.


  • Ihr habt recht. Ich hab jetzt grad einer guten Freundin geschrieben, bei der ich das gefühlt hatte. bei meiner Tante finde ich es schwieriger, familie finde ich immer schwierig, aber ich werde es auch da ansprechen.

    die mögen aber sowieso alle nicht so gerne Tiere, dann ist das verständnis beschränkt. bei der familie meines Partners finde ich es noch schwieriger, weil ich es da gar nicht anspreche kann. mir wäre es übrigens lieber, die leute würden mir sagen dass sie Tara nicht dabeihaben wollen als sich dann an ihrer Anwesenheit stören. Das sage ich wohl nochmal in aller Deutlichkeit. das kommt schon wieder :relieved_face:


    Wurli wegen dem Alleinsein: wie lange ging es bei dir bis die 3h klappten und wie sieht es aus, wenn der Hund nicht wirklich entspannt aber mit der Situation okay ist?

  • und nehme ein größeres, hartes Kauteil mit, Decke unter den Hund, ggf Leine dran. Vielen Menschen leuchtet es ein, dass man andere - auch Hunde - nicht beim Essen stört

    Gehört auch zu unseren Tricks. In jeder Tasche hab ich einen Knochen :rolling_on_the_floor_laughing: .
    Meine Hündin muss so oft immer wieder irgendwo warten. Meistens schläft sie einfach. Aber ein gelangweilter Junghund nölt eben auch und hat ja auch das recht dazu als Aktiver Junghund.
    Also Trick 17: Kauteil raus und man hat etwas Luft für den Rest der Welt.

    Wäre das nicht auch eine Option für dich @CathymitTara ? Beim Spaziergang eine Bank suchen, deinen Hund anbinden, Kauteil geben und du hast solang wie das Ding dauert, zeit für Gespräche ständig beim Hund acht zu geben?
    Das lässt sich ja auch super ohne Begleiter Trainieren. Den Hund an einer Bank festbinden, Kauteil geben, selbst ein Buch lesen oder was am Handy. Und dann mal gucken, wie gut das klappt.

  • Ich kenne das ebenso, und ich habe zwei Hunde, die jetzt keine Schlaftabletten sind.

    Was man grundsätzlich beachten muss: Woher sollen sie wissen, wie man sich bei Anderen verhält? Deine Hündin kennt das Haus Deiner Tante nicht, und es ist ja logisch, dass Du ihr die Regeln erklären musst. Das würde ich Deiner Tante mal sagen.


    Ehrlich gesagt habe ich es aufgegeben, Verständnis von gewissen Leuten zu bekommen, wobei tatsächlich die am schlimmsten sind, die selbst Hunde haben...


    Ich gehe nicht mehr mit anderen Leuten und Hunden spazieren, denn ich finde es für alle Beteiligten doof.

    Am schlimmsten war mal ein Spaziergang mit einer Nachbarin, die es geschafft hat, alle drei Sekunden aus Versehen auf die Schleppleine meines Junghundes zu steigen. Geht gar nicht. Und wegen des Jagdtriebs meines Seniors muss ich ihn halt leider lückenlos im Auge behalten. Auch doof, wenn man sich unterhalten will.


    Übrigens hatten wir neulich eine Woche einen Freund zu Besuch, der kennt sich mit Hunden nicht aus, und der hatte für alles totales Verständnis. Wir haben bei uns zwei Regeln: Hunde werden am Tisch nicht beachtet oder gestreichelt und die Hunde werden nicht animiert hochzuspringen.

    Er hat das so super gemacht, und siehe an: Die beiden waren total gechillt und sind nicht mal zur Türe gerannt, wenn er mal heim kam.

    Er meinte am Ende der Woche, er findet es total toll, wie wir mit den Hunden umgehen und sie erziehen. Es gibt also auch verständnisvolle Menschen!


    Allerdings habe ich auch gemerkt, dass es ihm geholfen hat, die Hintergründe zu erklären. Viele Menschen wissen z.B. echt nicht, dass Hunde eine Pubertät durchlaufen oder dass man nicht einfach unerwünschtes Verhalten durch Brüllen eines Befehls abstellen kann, wenn der Hund das einfach noch nicht kann.

    Ich erkläre das oft, dass meine Hunde nicht "ungehorsam" sind, sondern dass man alles mit steigender Reizintensität üben muss und das einfach dauert. Das finden viele dann auch echt interessant und sehen das Ganze in einem anderen Licht.


    Aber jetzt mal etwas geordneter, wie wir das handhaben:

    * Dickes Fell zulegen: Unsere Hunde, unser Haus, unsere Erziehung. Fertig.

    * Die Hunde werden nicht überall mit hingenommen, wenn es für sie einfach zu stressig ist.

    * Wir machen konsequentes Deckentraining. Beim Essen, egal wo, sind die Hunde auf der Decke und bleiben dort.

    * Besucher werden instruiert, die Hunde zu ignorieren, zumindest in den ersten fünf Minuten. Klappt das mit gewissen Leuten nicht, sind die Hunde erst mal im Arbeitszimmer, bis die Begrüßungszeremonie vorbei und Ruhe eingekehrt ist.

    * Trifft man doch mal draußen beim Spaziergang jemanden, kommen sie halt auch mal an eine kürzere Leine, damit man nicht ständig rumerziehen muss.

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