Bombenfester Rückruf

  • Man soll den Hund niemals strafen, wenn er irgendwann dann doch mal kommt. Das ist die goldene Regel, die du ja auch befolgst.

    Umgekehrt folgt daraus aber nicht, daß man den Hund belohnen muß, wenn er nach dem 5. oder 10. mal rufen dann doch mal zu erscheinen geruht.


    Es reicht dann aus, wenn er einfach neutral empfangen wird, ohne Lob oder Tadel. Eine Belohnung in Form von Leckerli, Spiel usw ist ja in erster Linie eine Information für den Hund: gut gemacht, dieses Verhalten lohnt sich für dich.

    Belohnst du schnelles Kommen ebenso wie zögerliches in gleicher Weise mit Leckerchen, kann der Hund den Unterschied nicht erkennen. Er bekommt ja seine Belohnung, egal wie und wann er das Kommando ausführt.


    Ganz am Anfang, wenn der Welpe das Wort noch gar nicht kennt, belohnt man natürlich jedes Kommen.

    Aber mit 6 Monaten kennt deine Hündin den Rückruf ja grundsätzlich, und du muß ihr dann klarmachen, daß eben nur das schnelle Befolgen des Signals sich für sie lohnt. Einmal rufen - wer dann nicht kommt, kriegt allenfalls noch ein nettes Wort, aber keine handfeste Belohnung.


    Viele Hunde im Alter deiner Hündin müssen in dieser Zeit eine ganze Weile an der Schleppleine laufen. Denn - ganz normal - ein Junghund ist nicht mehr so abhängig von seiner Bezugsperson wie ein Welpe und interessiert sich zunehmend mehr für die weitere Umwelt. Eine Schleppleine stellt sicher, daß deine Hündin sich nicht aus deinem Einflußbereich entfernen kann. Sie dient aber nicht dazu, den Hund heranzuangeln, wenn er nicht sofort hört.

    • Neu

    Hi


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    • Zitat

      Umgekehrt folgt daraus aber nicht, daß man den Hund belohnen muß, wenn er nach dem 5. oder 10. mal rufen dann doch mal zu erscheinen geruht.

      Es reicht dann aus, wenn er einfach neutral empfangen wird, ohne Lob oder Tadel. Eine Belohnung in Form von Leckerli, Spiel usw ist ja in erster Linie eine Information für den Hund: gut gemacht, dieses Verhalten lohnt sich für dich.

      Belohnst du schnelles Kommen ebenso wie zögerliches in gleicher Weise mit Leckerchen, kann der Hund den Unterschied nicht erkennen. Er bekommt ja seine Belohnung, egal wie und wann er das Kommando ausführt.

      Das würde ich jetzt gerne mehrmals liken - das ist nämlich echt der springende Punkt: Belohne nur, was du wirklich sehen willst - dann aber richtig gut!

    • Liest sich so als wolltest Du eigentlich andere Erziehungsprobleme mit dem Rückruf lösen wollen. Ich rate dazu auch Grenzen einzuführen. Bewegungsradius, Abbruchkommando, sich selbständig zurücknehmen, wenn was spannend ist und so ...


      Selbst, wenn der Rückruf funktioniert, obwohl das Junghundetier erst Mal "Quark" gemacht hat, belohnst Du den Quark damit mit. Ist so die Frage, ob man das möchte ...

      Hey :) Ich weiß leider nicht genau, was du meinst.
      Mir geht es darum, wenn ich will, dass sie zu mir kommt, sie dies auch ohne zu Überlegen tut. Dinge wie zB. "nein" oder "aus" kennt sie

      Überleg Dir wie man den Zwerg ohne Rückruf steuern kann.


      Ich benutze den bei meinen Junghunden nur, wenn sie eh grad kommen wollen oder eh schon neben mir stehen. Da kann es schon mal vorkommen, dass ich den Jüngling ein paar Wochen gar nicht rufe, weil keine Chance besteht, dass der Hund sofort reagiert. Meine letzte Hündin habe ich zwei Monate nicht ein einziges Mal mit Rückruf zu mir gelotst, weil die Lauscher an dieser Stelle arg funktionsuntüchtig waren.

    • Bei uns war Kommen auf Signal in Welpenzeiten das größte, wunderbarste Spiel überhaupt, die Kleine flog mich regelrecht an, kannte und befolgte also das Wort Komm! bald so richtig gut:



      Als sie im Alter des Hundes der TE war, kam dann tatsächlich die Frage auf "Kann ich bloß - oder muß ich auch?" Seit wir die beantwortet haben, ist Abruf immer noch unsere Paradedisziplin. Meist.


      Ich habe allerdings, wie flying paws, beim jungen Hund sehr darauf geachtet, Kommen nur zu verlangen, wenn ich wußte, ich kann es notfalls durchsetzen - an den vollpubertären Tagen hab ich mir was anderes einfallen lassen, um das Kommando nicht abzunutzen.


      Ich habe aber auch das Glück, dass mein Terrier ebenso kooperativ wie weich und bestechlich ist - mit einem ausgeprägten Dickschädel hätte man wahrscheinlich andere Strategien verfolgen müssen.

    • Vielen Dank, das werde ich umsetzen :)

    • Ich danke dir :)

    • Vielen lieben Dank :)
      Also bisher hab ich sie -vermutlich auch falsche Rangehensweise- wenn es eher nebenbei war mit zB Daisy (ihr Name) oder schnalzen gerufen. Wenn es mir wirklich "todernst" ist sage ich hier in einem bestimmenden aber ruhigen Ton und klatsche. Dass sie auf das hier hört ist mir das Wichtigste.

    • Wenn sie das bisher immer noch zuverlässig tut, hast du doch allerbeste Voraussetzungen. Du musst das jetzt nur noch gezielt und durchdacht verstärken und "unverhandelbar" machen, dann hast du deinen Rückruf! Das kriegst du sicher hin.

    • Also bisher hab ich sie -vermutlich auch falsche Rangehensweise- wenn es eher nebenbei war mit zB Daisy (ihr Name) oder schnalzen gerufen. Wenn es mir wirklich "todernst" ist sage ich hier in einem bestimmenden aber ruhigen Ton und klatsche.

      So einen Nebenbei-Rückruf finde ich völlig in Ordnung. Der ergibt sich im Alltag ja üblicherweise von selbst und reicht oft schon aus, um den Hund aufmerksam zu machen und zum Mitkommen zu veranlassen.


      Getrennt davon sollte aber ein echter, unverhandelbarer Rückruf mit einem anderen Hörzeichen bewußt trainiert und richtig gut belohnt werden.

    • Wir hatten hier auch so unsere Probleme mit dem Rückruf und sind noch lange nicht in der Königsklasse (zB sicherer Abruf aus dem Spiel mit einem anderen Hund) angekommen. Aber ganz ehrlich? Da habe ich es tatsächlich auch halbwegs erfolgreich geschafft, meine "Anspruchshaltung" etwas runterzuschrauben. Monsieur Dackel ist gute 10 Monate alt und liebt andere Hunde, dass er nicht unbedingt schon aus dem Spiel angeschossen kommt.. Damit kann ich leben.

      Der "normale" Rückruf auf Spaziergängen läuft aber inzwischen vergleichsweise echt gut. Ich habe dazu einige Dinge ändern müssen.


      - Superleckerli (bei Herbert nicht so einfach, da ein Mäkel. Bisher ist Leberwurst aus der Tube noch so das beste was ich finden konnte, auch die macht ihm keine ultimativen Herzchenaugen aber er mag sie eindeutig und die gibt es wirklich NUR für den Rückruf)

      - IMMER (!!!!!!) belohnen wenn der Hund sofort (ich lasse teilweise auch die Dackelgedenksekunde noch als sofort zählen) kommt.

      - ich habe mir abgewöhnt, mich normal zu verhalten. Wenn ich rufe und der Hund dreht auf dem Absatz um, feiere ich verbal eine RIESENparty. In der Hundeschule bin ich schon der Renner :rolling_on_the_floor_laughing:

      - Ich übe den Rückruf eigentlich auf jedem größeren (1-1,5h) Gang 2-3 Mal und zwar möglichst in Situationen in denen er NICHT notwendig ist. Und zwar damit der Hund eben nicht lernt, sich erstmal umzuschauen um zu checken warum ich ihn jetzt rufe. So lernt er außerdem, dass ein Rückruf nicht automatisch anleinen bedeutet sondern dass er danach (fast immer) weiter frei laufen kann

      - ich kann inzwischen ganz gut einschätzen, ob Herbert einen guten Tag hat oder nicht. Hat er keinen guten Tag (sprich, alles ist spannender als ich) übe ich den Rückruf erst gar nicht und lasse meist auch die Schlepp dran. Ich versuche wirklich, den Rückruf so selten wie möglich "verpuffen" zu lassen weil ich fürchte, dass man sonst sehr schnell wieder lernt, dass das Kommen verhandelbar ist

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