Wie sag ichs meinem Hunde?

  • Hallo!
    Habe schon sehr lange nichts mehr von uns gemeldet in Sachen Erziehung. Kira ist jetzt 11 Monate und wir haben viel Freude mit ihr. Sie ist sehr lernbereit und auch ein sehr schlaues Mädel, die Probleme die es noch gibt liegen eindeutig an der Kommunikation zu ihr. Wenn man es schafft ihr zu erklären was richtig ist und was sie nicht darf, dann ist alles ok. Vielleicht könnt ihr mir bei ein paar Punkten helfen:

    1. Wir kommen einfach nicht von der langen Leine weg. Wie mach ich ihr klar, dass es VERBOTEN (nicht nur vorübergehend durch die Leine unmöglich) ist sich weiter von uns zu entfernen als die Leine lang ist?

    2. Ich fürchte sie denkt, wir finden es gut, dass sie andere Hunde von uns fernzuhalten versucht (spricht, sie bellt sie an). In diesem Punkt haben wir durchaus schon Fortschritte gemacht, sind aber noch weit davon entfernt dass sie einfach an ihnen vorbeigehen kann.

    3. Besuch wird angebellt. Leider glaube ich auch da, dass sie noch nicht versteht, dass das unerwünscht ist. Wir nehmen sie dann erstmal weg. Wenn der Besuch am Tisch sitzt, ist es kein Problem mehr. Außerdem bellt sie (kurz) Menschen an, die sich über sie beugen. Aber das ist ja ok, oder? Denn sie zeigt damit ja, dass ihr das unangenehm ist, und sollte das ja auch zeigen dürfen, oder?

    Prinzipiell kriegen wir es eigentlich recht gut hin, ihr zu erklären was sie tun SOLL, aber eben nicht, was sie NICHT tun soll. Bisher hat alles funktioniert ohne sie jemals "zur Sau" zu machen, ohne viel Druck also. Das Maximum ist eine Mahnung mit strenger Stimme. Das reicht für Dinge wie "geh nicht in die Küche", aber nicht in so emotionsreichen Situationen wie Hundebegegnungen. Sind wir denn zu weich?

    Liebe Grüße
    Sabine

  • Das sind viele kleine Baustellen die sich zu einer Grossbaustelle ausweiten ...

    1. Den Hund immer wieder zu sich rufen und sich unbrechbar machen. Sprich ihr geht an einer Kreuzung immer links, der Hund läuft vor und links - dann geht ihr Rechts, ohne den Hund zu rufen. Der Hund wird euch dann nachlaufen. Das selbe Prinzip könnt ihr auch auf gerade Strecke anwenden, einfach mal Kehrt machen und in die entgegengesetzte Richtung laufen. Wichtig, alles ohne den Hund in irgendeiner Form Kommandos zu geben. Ziel ist einfach das der Hund sich alle paar Meter umdreht und schaut wo ihr seit.

    2. EIN Scharfes NEIN oder AUS (was auch immer)

    3. Sich über den Hund zu beugen ist eine Drohgebärde und verunsichtert den Hund - sprich sowas gibts nicht. Wenn dann geht der Besuch in die Hocke und begrüsst den Hund oder das Begrüssen fällt aus.

  • Hallo!

    Zum 1. Punkt: Übt ihr an der Schleppleine oder nur mit der Flexi? Wenn sie mit der Schleppe läuft, ruft ihr sie jedesmal heran, sobald sie sich zu weit entfernt und jedesmal mit Leckerlies oder z.B. einem Ball loben. Also wenn sie nach dem kurzen Ruck an der Schleppe kommt, sofort loben und den Ball werfen/zum spielen auffordern, so lernt sie spielerisch und mit viel Freude und wird sicherlich mehr auf euch fixiert sein ;)

    zu 2 hat Bennis-World ja schon das wichtigste gesagt. Ich hab mit meinem Hund auch noch oft das Problem, dass er die Leute anbellt sobald sie sich mit mir unterhalten. "Nein" und "Sitz" und er ist wieder ruhig :) Dann wird wieder gelobt

    3. Was genau macht ihr, wenn es an der Tür klingelt? Wie reagiert ihr, wenn sie anfängt zu bellen?

  • Hallo und danke für eure Antworten!

    zu 1. Wir üben an der Schleppleine, 10m. Du meinst also herrufen kurz bevor die Leine aus ist, oder? Wir haben tatsächlich so eine Kreuzung, an der links UND rechts ein schöner Spazierweg ist. Wir gehen da prinzipiell immer da lang, wo Kira NICHT langläuft :D Umdrehen und so machen wir auch, sie schaut auch recht viel nach uns. Nur an diesem Punkt waren wir vor 2 Monaten auch schon, aber von hier kommen wir einfach nicht weiter. Also dass es bei Ablenkung auch funktioniert (fremde Hunde, Rehe, ...), da rennt sie immer mit Karacho in die Leine...

    zu 2.

    Zitat

    EIN Scharfes NEIN oder AUS (was auch immer)

    Was tun wenn dieses eine NEIN nicht reicht?

    zu 3: Wenn sie schon beim Klingeln anfängt zu bellen, lassen wir sie abseits sitz machen und öffnen dann erst die Tür. Der Besuch beugt sich eigentlich nicht über sie. Ehrlich gesagt passiert uns das nur mit Leuten, dies eigentlich besser wissen sollten: Tierärzte, Fressnapf-Verkäufer und HuSchu-Trainer :kopfwand: Springt sie aus dem Sitz auf wenn der Besuch hereinkommt und bellt diesen an, bringen wir sie ins Wohnzimmer (vom Besuch weg) und verlangen Platz. Aufgelöst wird das, sobald der Besuch sich gesetzt hat. Ist es so richtig? Leider muss ich dazu sagen, dass das nicht immer gemacht wird, nämlich dann nicht, wenn sie allein mit meinen Eltern ist...

    Liebe Grüße
    Sabine

  • Hallo
    auch wenn ich gleich wieder einen auf den Deckel bekomm geb ich trotzdem mal meine Tipps

    1. Der Hund soll lernen, dass weit weg sein zwar schön ist, bei dir sein aber der Hammer.
    Also deswegen der Tipp:
    Denk dir einen imaginären Kreis (anfangs 5m radius) sobald der Hund in diesen Kreis reinkommt bekommt er ein leckerlie. auch wenn du ihn nicht gerufen hast. Hat er also grad hinter dir geschnuppert und kommt wieder nach vorne. Belohnen. bleibt er in diesem kreis belohnen
    läuft er gar nahe bei dir große Belohnung

    2. Das Bellen ist in den seltensten Fällen ein beschützerinstinkt. Meist ist es unsicherheit. Wobei ich hierbei den Hund sehen müsste.
    Trotzdem der Tipp.

    Wenn dein Hund bellt und du nein sagst verhinderst du damit nur die auswirkungen jedoch nicht die ursache.
    Falls es also unsicherhheit ist, dann solltest du ihm zeigen, dass die anderen Hund nicht schlimm sind.
    NATÜRLICH MUSST DU DIR DA ZU 100% SICHER SEIN.
    (gezielt mit selbstsicheren Hunden üben)
    Wichtig ist, dass ihr gemeinsam hingeht.
    Wenn du ihn jedesmal schimpfst, dann kann es sein, dass er es mit den anderen Hunden verbindet.
    Schau dir mal den Film Calming Signals an. Dort wird dieses Verhalten als Übersprungshandlung erklärt. Aber wie schon gesagt ich weiß ja nicht, was für ein Bellen dein Hund da von sich gibt.

    Wichtig ist nur, gemeinsam mit ihm zu diesen hunden hingehen und wenn er dann merkt oh ok des ist garnicht so schlimm, dann belohnen.


    3. Das anbellen ist eigentlich ok, wenn sie wieder aufhören kann.
    Dein Hund ist unsicher und sollte allgmein selbstsicherer werden.
    Wenn also besuch kommt, bittet ihn doch auf die knie zu gehen den kopf leicht abzuneigen und evtl zu schmatzen udn dann warten.
    sobald der hund dann hingeht, belohnt ihr ihn.
    Wir menschen haben andere Begrüßungssignale wie hunde und dein Hund kommt mit den unsrigen nicht zurecht.
    Auch hier wieder der Hinweis auf Calming Signals.

    alle Übungen immer gezielt machen und die Menschen, bzw. Hunde gut aussuchen.

    Viel spaß und ich hoffe ich konnte helfen

  • Zitat

    Hallo und danke für eure Antworten!

    zu 1. Wir üben an der Schleppleine, 10m. Du meinst also herrufen kurz bevor die Leine aus ist, oder? Wir haben tatsächlich so eine Kreuzung, an der links UND rechts ein schöner Spazierweg ist. Wir gehen da prinzipiell immer da lang, wo Kira NICHT langläuft :D Umdrehen und so machen wir auch, sie schaut auch recht viel nach uns. Nur an diesem Punkt waren wir vor 2 Monaten auch schon, aber von hier kommen wir einfach nicht weiter. Also dass es bei Ablenkung auch funktioniert (fremde Hunde, Rehe, ...), da rennt sie immer mit Karacho in die Leine...


    Hi Sabine,
    meine Vorrednder haben eigentlich schon alles gesagt, was wichtig ist. Zurückrufen am Ende der SL. Du kannst, so habe ich es gemacht, auch einPLATZ am Ende der SL fordern. Damit hast Du vielleicht bessere Chancen bei Rehen das Durchstarten zu unterbinden.
    Speziell bei Jagdverhalten habe ich immer den Fehler gemacht, ein Abbruchkommando zu geben. Das hat oft dazu geführt, dass er trotzdem durchstartete.
    Seit einiger Zeit belohne ich das Vorstehen, also Anzeigen vor dem Durchstarten, mit einem FEEIIIINN. Das funktioniert bei unserem Jäger besser als jedes Abbruchkommando.
    Du musst stark auf die Körperhaltung des hundes achten ( jeder zeigt anders an, aber die Ohrenstellung, Rutenhaltung und allgemeine Körperhaltung sagen Dir:Pass auf). Siehst Du diese veränderte Haltung, lobe ihn direkt.

    Inzwischen kommt unser "Jäger" auf mein FEEIIN direkt zurück, um sein Leckerchen abzuholen.

    LG
    Nele

  • Zitat

    Siehst Du diese veränderte Haltung, lobe ihn direkt.


    Wie jetzt, ich soll sie loben wenn sie fixiert? Das ist ja mal eine ausgefallene Idee! Wär ich nie drauf gekommen. Könnt aber echt funktionierten!
    Lieben Dank
    Sabine

  • Zitat


    Wie jetzt, ich soll sie loben wenn sie fixiert? Das ist ja mal eine ausgefallene Idee! Wär ich nie drauf gekommen. Könnt aber echt funktionierten!
    Lieben Dank
    Sabine

    Ja, ich hielt es auch nicht für möglich :p
    Dieses Vorstehen habe ich anfangs immer mit einem Abbruchkommando beendet und das war, zumindest bei unserem Hund, falsch.Vorallem hatte er sich das Vorstehen mehr oder weniger abgewöhnt und startete direkt durch. Also mussten wir ihn noch stärker beobachten, um ein Anzeichen zu erkennen.
    Du glaubst nicht, was wir alles versucht haben. Abbruchkommando und direkt ein Spielzeug geowrfen, damit er merkt, die Jagd ist nicht beendet, sondern geht mit Frauchen weiter, doch alles war vertane Zeit.
    Seit wir das Vorstehen belohnen, hat sich das Jagdverhalten positiv verändert.

    LG
    Nele

  • Zitat


    Wie jetzt, ich soll sie loben wenn sie fixiert? Das ist ja mal eine ausgefallene Idee! Wär ich nie drauf gekommen. Könnt aber echt funktionierten!
    Lieben Dank
    Sabine

    nun fixieren ist ja ok und lieber sprichst du sie in diesem augenblick an, als später, denn dann hast eine chance mehr.

    Du musst sie ja nicht direkt belohnen, sondern kannst sie durch ein zuvor Konditioniertes Hörzeichen auf dich aufmerksam machen.
    Füre eben eines ein udn sobald das kommt, gibts immer ein großes spiel oder viel essen.

    Dein Hund soll einfach lernen, sobald er etwas sieht, geht bei dir die post ab.

    Wichtig ist, dass mus jedesmal geschehen

  • Ich stimme Neli zu. Ein Kommando, das den Hund an Ort und Stelle fixiert (für die Jäger das DOWN) funktioniert bei Jagdverhalten besser als ein Abruf. Mein Hund hat dafür das SITZ angeboten, das klappt mittlerweile schon ganz gut. Nun sind wir beim Aufbau des sofortigen PLATZ auf Distanz, das dürfte im Endeffekt noch besser sein.

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