Abbruchsignal - Bellen im Auto

  • Ich bin mal ehrlich. Herr Hund fing auch mal damit an. Am liebsten bei roter Ampel, wenn Radfahrer nahe am Kofferraum stehen oder vorbeifahren. Das was 1-2x echt gefährlich für die Radfahrer weil sie teilweise den Lenker verrissen haben vor Schreck. Einer hat mir vor Schreck und Wut versucht gegen den Seitenspiegel zu treten, nachdem er fast in den Gegenverkehr geraten ist. Hamburg, viele Ampeln, viele Radfahrer. Da musste(!) eine schnelle Lösung her.


    Ich habe mich für eine Wurfkette entschieden und die Situation provoziert. Also so gehalten (laufender Motor), dass Radfahrer dicht dran vorbei fahren. Und beim allerallerersten Anzeichen flog die Kette mit Wucht und Nein-Brüller von mir nach hinten gegen das Trenngitter. Huh, das hat Eindruck gemacht.


    Das wars. Ein einziges Mal. Seitdem können fremde Menschen in den Kofferraum schauen während er drin liegt und er brummt nicht einmal.

    So sieht die Arbeit mit positiver Strafe idealerweise aus! Einmal angemessen, und erledigt.


    Leider ist es nicht so einfach, genau das richtige Strafmass zu treffen. Nicht alle Hunde sind so leicht nachhaltig zu beeindrucken. Manche fühlen sich gar bestärkt, wenn der Besitzer auch tobt. Oder sie sind so drüber, dass sie die Intervention kaum wahrnehmen, und höchstens weiter eskalieren. Für andere ist es zu heftig. Richtig fies wird es, wenn der Hund im Affekt nur mit ganz massiven Schreckreiz-Strafen abgebrochen werden kann, und in Folge ein - womöglich generalisiertes - Meideverhalten auf Schreckreize in normalen Erregungslagen entwickelt. Keine gute Idee, wenn man in der Arbeit einen Schreckreiz-stabilen Hund benötigt. Oder aus anderen Gründen haben möchte. Drum sollte man sich immer überlegen, ob man mit den möglichen Folgen leben kann, wenn es schief geht.

  • Ihr seid toll 😍

    Danke für den vielen Input.


    Wir werden jetzt mal am Thema Frusttolleranz ansetzen und nebenbei im stehenden Auto gezielte Situationen üben wenn ich auf der Rückbank sitze.


    Er ist ein Tierschutzhund, eher "unterwürfig", da will ich nicht direkt mit "erschrecken" arbeiten.


    Er scheint wirklich ziemlich terretorial zu sein. Heute waren wir zum 2. Mal im Windhundauslauf und Herr Hund hat schon gedacht er muss hier den Wachhund spielen und Jeden und Alles das am Zaun vorbei ging lautstark kommentieren. Das Gute, er war danach daraus fast 100% abrufbar, was bei einem TS Hund nach nur 3 Wochen bei uns und ohne riesiges Abruftraining, für mich echt super war.


    Wir werden das Thema jetzt gezielt angehen.

  • naijra

    Ja, man muss seinen Hund kennen. Seine Grenzen und auch die Sensibilität. Und extrem wichtig ist das Timing bei einem solchen Abbruch. Ist man auch nur eine Sekunde zu spät und der Hund im Tunnel, sollte man es auch lassen.

    Herr Hund war da so vehement, er bellte nicht nur, sondern er warf sich dermaßen gegen die Heckscheibe, dass ich dachte er bricht da gleich durch. Da ist eine Sekunde später deutlich zu spät.

  • naijra

    Ja, man muss seinen Hund kennen. Seine Grenzen und auch die Sensibilität. Und extrem wichtig ist das Timing bei einem solchen Abbruch. Ist man auch nur eine Sekunde zu spät und der Hund im Tunnel, sollte man es auch lassen.

    Herr Hund war da so vehement, er bellte nicht nur, sondern er warf sich dermaßen gegen die Heckscheibe, dass ich dachte er bricht da gleich durch. Da ist eine Sekunde später deutlich zu spät.

    Da staune ich nur, dass eine ans Gitter fliegende Wurfkette und ein Brüller gereicht haben.mir persönäre das zu riskant.

  • naijra

    Ja, man muss seinen Hund kennen. Seine Grenzen und auch die Sensibilität. Und extrem wichtig ist das Timing bei einem solchen Abbruch. Ist man auch nur eine Sekunde zu spät und der Hund im Tunnel, sollte man es auch lassen.

    Herr Hund war da so vehement, er bellte nicht nur, sondern er warf sich dermaßen gegen die Heckscheibe, dass ich dachte er bricht da gleich durch. Da ist eine Sekunde später deutlich zu spät.

    Da staune ich nur, dass eine ans Gitter fliegende Wurfkette und ein Brüller gereicht haben.mir persönäre das zu riskant.

    Menschenleben sind wichtiger als das Befinden meines Hundes. An Fehlern die ich gemacht habe, kann ich arbeiten in der Mensch-Hund-Beziehung. Wenn aber ein Radfahrer verunglückt, gibts kein zurück. Und nicht mehr innerstädtisch Autofahren mit Hund ist in meinem Alltag unrealistisch.


    Es ist immer eine Frage der Abwägung. Ich verstehe jeden der sich dagegen entscheidet. Für mich stand es nicht zur Debatte.

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