Mensch, hab ich mich aufgeregt

  • Also Jagdverhalten kenne ich von meinem Hund gar nicht.
    Bei uns schwimmen Enten rum und es sitzen Hasen auf der Wiese, aber da hat sie Jagdverhalten, in diesem Sinne, noch nie gezeigt.


    Sie legt sich zwar hin, prescht aber nicht auf die Hunde los, sondern nähert sich ihnen und wenn sie merkt "alles ok" geht sie hin. Sie unterwirft sich zunächst immer und läßt sich von dem anderen Hund beschnüffeln.


    Ja, ich habe gesehen das es Welpen sind, aber sie ist definitiv nicht hingestürtzt. Zum anderen denke ich, hätten die Besitzer mir sagen können, das ich meinen Hund zurückholen soll. Dann wär es kein Thema gewesen oder sie hätten ihren anleinen können als sie uns gesehen haben.


    Ambra ist ja nicht urplötzlich zu ihnen angerannt gekommen.


    Der Hund hat sich auch nicht erschreckt. Zunächst beschnüffelten sie sich und dann lief er los.


    Wie bereits geschrieben, auf den Rheinwiesen laufen alle Hunde frei herum und da muß man halt damit rechnen, das mal ein anderer Hund kommt (ja ich weiß Hunde sollten abrufbar sein, aber in der Realität ist das leider nicht immer der Fall).


    Klar, ist es für mich auch ein doofes Gefühl, das Ambra diesmal der Auslöser war. Aber das nächste mal ist es etwas anderes oder ein anderer Hund. Jeder ist für seinen Hund verantwortlich. In diesem Fall wäre sicherlich eine Schleppleine gut.


    Ich hoffe wirklich sehr das sie ihren Hund noch gefunden haben.

  • Mal die Situation locker betrachtet: Wenn mein Hund Angst hat rennt er nicht erst weg, sondern sucht bei mir Schutz und verkriecht sich zwischen meinen Beinen. Wenn ich ihn an der Leine habe und er erschrickt sich, dann versucht er eher abzuhauen und hängt sich fast auf.


    Nichts desto trotz ist meiner immer an der Leine, wenn ich das Gelände nicht kenne und es nicht einschätzen kann. Sollte mein Hund von der Leine kommen und er will sich verkrümmeln, kommt er wieder an die Leine.


    Meiner legt sich in zwischen auch erst mal hin, wenn wir auf dem Auslaufplatz sind und ein anderer Hund kommt auf den "Spielplatz". Er wartet dann geduldig ab und schaut ob er den Hund kennt oder nicht, wenn er ihn kennt, pest er auch los und wenn nicht trottet er langsamer hin. Das kann man nicht gleich mit Jagdtrieb vergleichen.


    Ob man sich jetzt dafür schuldig fühlen sollte oder nicht, ist eine ganz andere Geschichte. Wenn ich weiß, das mein Hund mit Flucht reagiert, muss ich entsprechend Vorsorge treffen, das es nicht dazu kommen kann. Wenn ich es nicht weiß, sollte ich nicht einfach nur da stehen, sondern meine Hund immer wieder beim Namen rufen und ich persönlich würde dann sogar hinterher fegen und nicht gelassen stehen bleiben.


    Vielleicht trift beide Parteien etwas Schuld, aber jetzt einem alleine die Schuld geben oder sich nun großartig schuldig fühlen, das fände ich dann doch auch übertrieben. Ändern kann man an der Situation nichts mehr und so hat man für das nächste Mal etwas gelernt.


    Jagen und fangen ist bei Hunden übrigens ein beliebtes Spiel und hat nicht unbedingt etwas mit Jagdtrieb zu tun.

  • argh!
    fangen spielen ist ein jagdspiel, was soll es denn sonst sein? wenn das ein erwachsener hund macht, ist das jagen und nix anderes, tut mir leid!
    wer bei "jagd" immer nur an hasen und enten denkt, hat nicht dieselbe auffassung von dem begriff wie ich. und bitte erzählt mir nicht, dass hunde das nicht machen. die auen hier sind voll von solchen hunden, die ihre unsicherheit durch solch ein verhalten überspielen. (worum sich die halter überhaupt nicht kümmern, weshalb ich bei dem thema _etwas_ gereizt reagiere.)


    wenn euer hund ja doch nicht hingestürzt ist und sie sich erst beschnüffelt haben, ist es ja was völlig anderes. typisch für internet - halbe information führt zu fehldiagnose.
    nochmal - hinlegen hat nicht unbedingt was mit unterwürfigkeit zu tun. das volle programm ist: fixieren, den kopf senken, sich hinlegen, dabei rute und kopf aufrecht halten (dabei weiterfixieren) - und tut dann der andere einen schritt, geht's los. das meine ich. natürlich gibt es das auch in "halber" ausprägung. davon bin ich hier ausgegangen.


    sorry für die fehldiagnose, aber bitte sowas nicht auf die leichte schulter nehmen.


    viele grüße
    silvia

  • Mit dem Internet ist es so wie mit sms....
    Es kommt ab und an mal zu Mißverständnissen.


    Möchte aber auch nochmal daraufhinweisen, das mein Hund noch nicht erwachsen ist, sondern mitten in der Pupertät steckt mit ihren 13 Monaten.

  • Zitat

    argh!
    fangen spielen ist ein jagdspiel, was soll es denn sonst sein? wenn das ein erwachsener hund macht, ist das jagen und nix anderes, tut mir leid!


    Fangen ist in gewisser Weise jagen, das stimmt, aber nicht jagen im Sinne von Jagdtrieb.
    Dort liegt wahrscheinlich der Punkt.
    Beim Fangenspiel hat Hund nicht unbedingt im Kopf, das der den anderen Hund schlagen muss und sieht ihn nicht unbedingt als Beute an - zumindest sollte es so sein. Beim Jagen selbst, will der Hund Beute machen und wird durch das Hetzen versuchen das Opfer einzuholen und zu reißen. Von daher denke ich schon das man das unterscheiden kann.
    Zumal auch ein erwachsener Hund immer noch ein Spielkind sein kann und liebend gern fangen spielt oder auch andere Spiele, die man eher von Welpen oder Junghunden kennt.

  • Also, mal ganz ehrlich...


    Meiner Meinung nach, hast DU dir absolut keine Vorwürfe zu machen!


    Wir haben in der WG vor zwei Wochen einen 6 Monate alten Mischling bekommen und gehen mit ihm auch richtig gern ins Hundeauslaufgebiet. Wir wissen, dass dort alle Hunde unangeleint sind und es auch mal vorkommen kann, dass ein Rudel von 7-10 Hunden auf den eigenen zugerannt kommt. Auf so einen Kleinen Hund wirkt das unglaublich einschüchternd und DESHALB ist der Kleine erstmal an der Schleppe.


    Wenn du nicht schwindelst, dann hat dein Hund dem Welpi gegenüber keinerlei Aggressionen gezeigt. Woher sollst DU denn wissen, dass der Hund noch etwas ängstlich ist und dann mal eben die Flucht ergreift. Die Hundebesitzern hätte das allerdings wissen müssen, wenn sie ihren Hund da nicht anleint. Dann hätte sie ihren Hund ja mal eben an die Leine nehmen können.


    Du hast dir nun wirklich nichts vorzuwerfen!

  • hi,
    habe jetzt auch mal alles so mitgelesen. blöde situation. aber eben passiert.


    aus meiner sicht: ich habe es ehrlich gesagt auch nicht so gerne, wenn mir fremde hunde (eher die großen) entgegengesaust kommen. klar, mit meiner "lütten" an der seite könnte ich da schon entspannter bleiben. aber umgekehrt will ich auch nicht, dass meine sowas macht.
    doch du hattest ja noch geschrieben, dass deiner eben nicht gerannt ist. dann wäre das für mich als dein gegenüber okay und mein hund (jetzt aber schon 9 mon. - also kein welpi mehr) könnte mit so einer situation auch bereits umgehen = sie kennt das so schon.
    wenn ich aber selber weiss, dass mein welpi mit weglaufen reagiert, dann muss ich doch schon im vorfeld etwas mehr dafür tun: an der leine lassen z.b., bis sich die lage entspannt (wie auch immer).
    in den ersten tagen ist mein hund auch nicht schutzsuchend zu mir geflitzt gekommen. da war die hecke ein besseres versteck! erst nach etwas zeit war es dann so, dass sie zu mir kam. aber sie hatte eigentlich noch nie ichtig grund dafür (außer einmal ganz am anfang!) und war viel zu aufgeschlossen und neugierig, als dass sie kopflos geflüchtet wäre.


    es ist aber auch noch eine frage der entfernung. wie weit weg war denn der "tatort"? ich persönlich finde es immer prima, wenn sich der halter in rufnähe aufhält. doch auf so einem tummelplatz auch nicht einfach, gelle.
    kurzum: wenn ich dahin gehe, wo die "kuh steppt" sollte ich meinen hund - und mich selber auch - einzuschätzen wissen um entsprechend reagieren zu können / müssen.

  • Hy niklas210705,


    ich denke es ist schwierig zu analysieren wieso der Welpe "durchgestartet" ist. War es nun aus Angst oder aus einem anderen Grund **achselheb :???:


    Meine Meinung ist, solange ein Welpe/Junghund nicht aus jeder Situation abrufbar ist, sollte er nur kontrolliert von der Leine abgemacht werden.


    Klar, ist nicht jede Situation nachstellbar.... aber laut deiner Schilderung war die Situation dem Besitzer ja nicht fremd...
    Oder hab ich dies falsch verstanden?


    lg Sandy

  • Vielen Dank für Eure Beiträge.


    @ Mia05:
    Nein, ich habe nicht geschwindelt. Mein Hund hat bisher keinerlei Agressionen gegenüber einem Tier oder Menschen gezeigt.


    ulliskaya:
    Also Ambra und der Hund meiner Eltern bleiben immer in meiner Nähe und in Sichtweite.
    In dieser Situation war Ambra etwa 10-15 Meter (ich kann so schlecht schätzen :D ) von mir entfernt. Und die Hunde von ihr aus etwa 20 Meter. Ambra rennt nie sofort auf einen Hund zu (es sei denn sie kennt ihn schon wirklich gut), ansonsten tastet sie sich langsam ran.


    Niferiti:
    Ja, ich denke auch, die Besitzerin kannte die Situation. Sie sagt ja auch ganz selbstverständlich "jetzt läuft er weg, weil er Panik hat" Also ich kann auch nicht verstehen, das man dabei so ruhig bleib kann.



    Ich geh nachher mit meiner Maus dort noch eine Runde, vielleicht treffe ich die ja wieder.



    Könnt Ihr mir sagen, ob Ambra sich sowas nun merkt und wieder dem Hund hinterherflitzt wenn sie ihn sieht?
    Gerade auf diesen großen Wiesen ist für mich ja nicht alles überschaubar. Nicht das sie den Hund zuerst entdeckt...

  • Ich bin der Meinung, dass ist die Schuld der Welpenbesitzerin. Wenn sie weiss, dass ihr Hund vor Angst manchmal ausreisst, muss sie doch damit rechnen, wenn sie in einem Gebiet spazierengeht, wo viele Hunde sind.
    Dann muss sie ihren Hund eben an die Leine nehmen.


    Viele Grüsse
    Blubbi - Welpenbesitzerin

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