Warum wird mein Hunde immer angegriffen?

  • Die Dame, die wohl heute noch denkt, ich hätte Tourette und einen verrückten Hund... ähm ja... null kapiert, dass mein Kimd ihretwegen bzw weil sie mit Hund unbedingt sofort nah vorbei wollte, fast in ein Auto gelaufen wäre. Und so weiter und so fort.


    Da es sich nicht verhindern lässt, manchmal mit Kind und Hund gemeinsam unterwegs zu sein, bin ich mittlerweile nicht mehr nett. Vorallem nicht zu Hunden, die uns nahe kommen.

    Muss ich heute mal loswerden ... ich kapiere das einfach nicht, was in den Köpfen solcher Menschen nur vorgeht.

    Kinder lösen bei mir einen Anlein-Impuls aus, sofort, unmittelbar. Du kennst ja schon meine Erzählungen, die meinen stehen gut im Gehorsam, könnte es mir sparen, die bleiben auch so bei mir, doch ich leine sofort an. Man hat ja nicht nur den Faktor Hund(e), sondern man weiss auch nie, wie Kinder reagieren und durch die Leine kann ich dann den besseren Schutz garantieren. Verstehe es nicht ... das will mir nicht ins Hirn.

    Versteh ich auch nicht, is aber so.


    Mein persönlicher Wendepunkt zu "Okay, jetzt werd ich wirklich unangenehm mit allen Mitteln" war der frei laufende Silberlabrador in Freilaufverbotszone, der einen Schlenker davon entfernt war, Kind einen 10 Meter Abhang runter zu schubsen (Kind weiß leider schon: Auf die Seite, weg von unserem Hunden stellen und weg drehen).

    Besitzerin kam halt sehr zeitverzögert ausm Gebüsch und sah nur, dass ich ihr Schatzi mit allem trete, was ich aufwenden kann, weil der Sack nicht abzog. Kind hat sehr viele unflätige Schimpfwörter von allen Seiten gelernt. Ich weiß gar nicht, ob Schatzibesitzerin das Kind überhaupt bemerkt hat. Schatzi war nicht abrufbar bzw wurde es gar nicht versucht, Schatzi stakste leinenfrei weiter durch die Welt.

    (Ich habe definitiv Vorurteile, aber es sind bei uns immer junge, kinderlose Frauen mit Partner Hund, wo man höllisch aufpassen muss)

  • Selbst meine 2 süßen kleinen Hunde freuen sich über ein "Opfer", das in ihrer Größenklasse ist und sich unsicher zeigt. Nur steh ich da halt noch hinter und es gibt ein riesiges Donnerwetter, wenn die zwei Hübschen auch nur versuchen, sich ihr Ego gemeinsam an einem anderen Hund zu polieren.


    Als ich nur einen Hund hatte, selbst null Ahnung hatte und der Hund auch noch klein, süß, weiß und zurückhaltend war, hab ich auf andere gehört und alles unter sich regeln lassen. Am Ende hatte ich einen unsicheren Leinenpöbler, der mir nicht mehr vertraute und bei Gelegenheit weglief (und dann auch noch der Jagdinstinkt auslöste).

    Vorbei war das erst, als ich nach einem schweren Beißvorfall selbst total aggro war und niemanden mehr ran ließ. Ich war richtig grantig und habe auch nicht mehr gebeten und vor allem nicht diskutiert!

    "Der Hund wird rangerufen oder ich trete zu!“

    Übrigens lernen das Hunde in paar Sekunden, wo man mit anderen Hundehaltern ein Streitgespräch führen kann und sich trotzdem nichts ändert.


    Ich bin weder ein böser Mensch noch ein anderer Hundehasser und habe heutzutage kein Problem mehr mit netten Tut nix-Begegnungen, aber das ist halt auch erst so, seitdem mein Hund mir wieder richtig vertraut und sich an mich wendet.

    Also 1. niemanden mehr an den Hund ran lassen und richtig blocken lernen

    2. Fahrt mit dem Auto raus, wo ihr weit gucken könnt, ausweichen könnt und einfach nicht so viele andere Gassigänger trefft. Es entspannt schon richtig doll, wenn man sich nicht mehr nach jedem Gassi total ärgert und Wut im Bauch hat. Und wenn es nur so ist, weil ihr keinem begegnet.

    3. Sucht euch paar Leute mit netten souveränen Hunden und Hundehaltern und geht mal zusammen spazieren. Die Hunde müssen gar nicht zusammen rennen oder spielen, aber einfach zusammen entspannt laufen, die Hunde schnüffeln gemeinsam usw. Das gibt positive Erlebnisse, zeigt, dass nicht alle anderen Hunde voll doof sind, stärkt das Selbstvertrauen beim Hund.

  • Leider gibt es da wirklich keinen anderen Weg, als sich selbst zu schützen und zur Not umzudrehen und wegzugehen, abgelegene Wege zu gehen, zu Uhrzeiten, wo weniger los ist usw.


    Mein Rüde ist leider auch so ein Mobbingopfer. Er ist ein unsicherer Hund, an sich ein totales Lamm, hat durch schlechte Erfahrungen aber auch irgendwann gelernt, wie man sich wehrt. Ich gehe seit Jahren manche Wege einfach nicht mehr, am Wochenende bei Sonnenschein bitte ich meinen Mann, auf die Runden mitzukommen, weil es sich zu zweit besser blocken lässt, wir gehen zu bestimmten Uhrzeiten bestimmte Wege nicht und fliehen tatsächlich öfter mal, wenn ich die üblichen Verdächtigen am Horizont erblicke.


    Mit Kind stelle ich mir das Ganze deutlich anstrengender vor, erst recht, weil du natürlich auch Angst um dein Kind hast. Ich drücke die Daumen, dass ihr eine gute Lösung für euch finden kannst.

    Am Wochenende gehen wir auch meistens zusammen, denn dann ist es einfacher und wir können sowohl auf unseren Hund und unsere Tochter besser aufpassen. Es ist schon anstrengend, wenn man alleine unterwegs ist, dann nur auf der Hut ist und gar nicht "in Ruhe" geht und wenn was passiert, habe ich immer mehr Angst um meine Tochter.

  • ................

    Meine Tochter hat zum Glück keine Angst, sie stellt sich auch vor ihn und dass ist das was ihn stark verunsichert, da er lieber sie beschützen möchte, als anders rum.

    Bitte laß es auf keinen Fall zu, dass sich deine kleine Tochter vor den Hund stellt in solchen Situationen. Deine Tochter hat da rein überhaupt nichts verloren viel zu gefährlich.

    Nein das lasse ich auf keinen Fall zu, deswegen meinte ich ja auch, dass es stressig ist und ich lieber allein gehe, um allen Situationen gerecht zu werden.

  • Das Thema Kind-Hund ist eh ein heikles, da vor allem der Faktor Kind die große Unsicherheit ist. Meine Tochterbesuchte sogar die Hundeschule, einen speziellen Kurs, und versteht super wie man mit Hunden und bei dem Kontakt auftreten muss. Wir haben das alles lange geübt, auch die Situation mi dem dazwischen gehe, haben wir besprochen und ihr erklärt, wie man sich verhält. Seitdem klappt alles sehr gut. Trotzdem ist die Sorge da, dass sie reingezogen wird in die Streitigkeiten, obwohl sie sich richtig verhält. Denn da mein Hund an der Leine ist, ist sein Radius natürlich auch begrenzt.


    Ich kann halt nicht verstehen, warum man so umgeht. Ich bin auch der Meinung, dass wenn ich meinen Hund nicht zurückrufen kann, dann gehört er an die Leine, denn es hat auch einen Grund, warum Hunde angeleint sind.

  • Das "immer" bezieht sich auf die Aussage, dass es immer passiert, wenn ein freilaufender Hund nicht von seinem Besitzer kontrolliert wird. Dies war ein Beispiel, daher die Beschreibung der einmaligen Situation. Ich habe diese Frage gestellt, da es bei jedem Gang mittlerweile geschieht...

  • Das Problem ist halt, daß es diese Leute gibt, die meinen, ihr Hund ist der liebste Tut-Nix auf der Welt. So ein Hund darf ja alle Freiheiten der Welt haben. Der tut ja immerhin nix, und "Hallo sagen", das müssen die Hunde ja auch noch mal dürfen.

    Und sollte mal was sein, dann sollen die Hunde "das mal unter sich klären" - paßt schon.



    Solche Leute wirst Du immer finden.

    Da sie sich im Recht fühlen, prallen dann halt zwei verschiedene Welten aufeinander.

  • Das "immer" bezieht sich auf die Aussage, dass es immer passiert, wenn ein freilaufender Hund nicht von seinem Besitzer kontrolliert wird. Dies war ein Beispiel, daher die Beschreibung der einmaligen Situation. Ich habe diese Frage gestellt, da es bei jedem Gang mittlerweile geschieht...

    Darauf habe ich mich doch auch bezogen und meine Antwort galt generell für "bei jedem Gang mittlerweile geschieht". Das ist Dein Problem, auch wenn Du es nicht siehst. Moralisch-ethisch sollte es nicht Dein Problem sein (und ich würde sie so gerne am Schlawittchen packen und durchschütteln :motzen::barbar::stock1: :fluchen:), aber die Welt ist voller Arxxxlöxxer (und mich macht das richtig wütend, wenn auch noch Kinder involviert sind, dann hört alles auf... Kenne mich gut, in der Haut derjenigen HH, aber auch ihrer Hunde, die mich in solche Situationen bringen würden, möchte ich selbst nicht stecken; mutiere zur Löwin und wenn der Halter auch noch frech wird, bekommt er die Packung gleich mit).


    Denn wenn Dein Hund sich von Dir immer wirklich (und ich meine "immer") beschützt fühlen würde, weil er davon ausginge: "Die hat das im Griff", dann würde er sich nicht für einen kommen Angriff wappnen, mit knurren und bellen aufstellen müssen und sich nicht erst dann entspannen, wenn der Gegenüber aufzeigt: "Tue Dir nichts". Das würde Deinen Hund nicht im geringsten interessieren, ob der andere im Gehorsam steht oder nicht, denn: "Mein Frauchen hat das im Griff, im Zweifel haut die dem eine aufs Maul".


    Du dagegen scheinst mir in der Gefahreneinschätzung Deines Hundes überhaupt kein Faktor zu sein. Zumindest keiner, der Sicherheit gibt. Schlimmstenfalls bist Du ein Hindernis, was verhindert, dass sich Dein Hund in Sicherheit bringen kann. Denn Dein Hund entscheidet doch nicht anhand Deiner Massnahmen/Organisation/Reaktion: "Jetzt kann ich mich beruhigen". Du selbst schreibst, der entscheidet anhand dessen, ob der andere Halter was tut. Nicht, ob Du was tust. Das läuft falsch, hier liegt der Hase im Pfeffer.


    Du kannst Deinem Hund nur Sicherheit vermitteln (und damit bellen und knurren sowie die dahinter liegende Aufregung) nur dann kontrollieren, wenn Du (nicht der andere HH) Deinem Hund Sicherheit gibst. Und das muss man dann auch faktisch beweisen.

  • und wie soll ich es beweisen?

  • und wie soll ich es beweisen?

    Das wurde hier ja schon mehrfach gesagt.

    Du läufst große Bögen um andere Hunde.

    Du lässt keinen anderen Hund mehr an deinen ran und trittst deutlich selbstbewusster auf, bittest nicht, diskutierst nicht. Du nimmst den Hund hinter dich und stampfst vor dem anderen auf, machst dich groß, gehst einen Schritt auf ihn zu und brüllt "ab" oder "weg da".

    Und im Zweifel eine Spritzflasche und einmal den Gegner plötzlich ins Gesicht nass machen. Der Hund kapiert es in der Regel eh schneller als sein Mensch. Meistens reicht ja schon ein Körperblock, also Hund hinter dich, du breitbeinig und sagst "Nein". In der Regel drehen viele Hunde da schon ab... Oft reichen da schon Minimalinterventionen um zu zeigen, dass du darauf keinen Bock hast. Das sind Sachen, die in 5 Sekunden geregelt sind, wo man noch nicht mal 3 Worte sagen kann...


    Dein Hund lernt nach und nach, dass du das klärst und verhinderst, dass er sich da jedes Mal auseinander setzen muss und auf sich allein gestellt ist bzw sogar nicht ausweichen kann. Das ist ein Lerneffekt, der ein bisschen dauert. Das Vertrauen hat er ja auch nicht von heute auf morgen verloren.


    Leider geht das oft damit einher, dass man als blöder Mensch, Zicke oder Verrückte angesehen wird. Das muss dir halt in dem Moment egal sein...

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