Finden Hunde etwas "unfair"?

  • Aber dass sich Hunde voneinander was abgucken, um an eine gewünschte Belohnung zu kommen, ist ja eine ganz andere Sache als ein Fairneßbegriff. Das Hunde erwartungsvoll gucken, wenn was Leckeres im Umlauf ist auch. Dass sie erwarten, dass es für Alle was gibt - wenn es was gibt - weil sie es in der Regel so gewohnt sein dürften, ist auch nochmal eine ganz Andere Sache.


    Der Gedanke der „Fairneß“ beruht zum Einen auf dem menschlichen Selbstverständnis und Selbstwertgefühl, dass sich ganz anders entwickelt als das des Hundes. Und „Unfairneß“ ist deshalb so ein schneidendes Gefühl, weil es als Zurücksetzung der Persönlichkeit eigenen Persönlichkeit gegenüber einem Anderen empfunden wird. Und dauerhafte Auswirkungen hat. Und zum Anderen auf einem theoretischem - seeehr theoretischem - Werteregister.


    Ich denke durchaus, dass Hunde ein sich entwickelndes (gut oder schlecht) Selbstwertgefühl haben. Und durchaus ein „Will haben“ und Frust, wenns versagt wird.


    „Fairneß- oder eben Unfairneßempfinden“ hieße aber auch, dass Hunde von sich aus bereit wären zu teilen. Und es als adäquat betrachten würden, dass eigene schlechtere Leistung auch schlechter belohnt werden würde. Oder zumindest fähig wären, dieses Konzept zu verstehen.


    Also: Das haben meine nicht :smile:

  • So rein nüchtern betrachtet, ist Fairneß ein kulturelles und psychologisches Konstrukt des Menschen. Ich gehe nicht davon aus, dass Hunde über diesen abstrakten Begriff verfügen.

    So rein nüchtern betrachtet, ist die Psychologie nur das erklärende Konstrukt für Vorhandenes durch menschliche Begriffswelt. Das, was vorhanden ist, war schon vor der Erklärung existent.


    Aber dass sich Hunde voneinander was abgucken, um an eine gewünschte Belohnung zu kommen, ist ja eine ganz andere Sache als ein Fairneßbegriff.

    Auch Menschen brauchen keinen abstrakten Fairnessbegriff um sich fair oder unfair behandelt zu fühlen. Sie brauchen den Begriff nur, um ihre Gefühle zu erklären (und sich verbal mitzuteilen). Aber bloss, weil wir uns das erklären und in Worte fassen, heisst das nicht, dass Tiere nicht fühlen (das gilt natürlich auch für die Beschreibung tierischen Verhaltens).

  • Jepp - aus der Sicht des Menschen und innerhalb seines Begriffssystems. Der sich durch den kulturellen Rahmen gebildet hat. Und damit ist „Fairneß“ eben nicht nur ein Empfinden, sondern auch ein Ideal :smile:

  • Jepp - aus der Sicht des Menschen und innerhalb seines Begriffssystems. Der sich durch den kulturellen Rahmen gebildet hat. Und damit ist „Fairneß“ eben nicht nur ein Empfinden, sondern auch ein Ideal :smile:

    Erzähl das doch mal dem Affen ;) (der braucht keine verbale Beschreibung).


    (Edit: Auf das Video bezogen, keine Stichelei ;) )

  • Aber die Grundlagen sind da. Wie auch nicht :D

    Der Affe ist keine Katze :D


    Wie auch immer (bin zu faul zu suchen und zu verlinken), das Gefühlsleben der Tiere ist wesentlich komplexer, als man das bis dahin gedacht hat. Das muss man nicht mit der menschlichen Komplexität und seinen Fähigkeiten in Bezug setzen. Aber bedenken, dass wir nun mal als Menschen gewohnt sind, die menschliche Variante zur Beschreibung zu nutzen. Kann es Dir (gerade im virtuellen Rahmen) schlecht anders, also auf tierische Art beschreiben. :lachtot:(Stell Dir einfach vor, rüttele an den Gittern, weil ich nicht Deiner Meinung bin ... xD)


    Denke, der Begriff passt schon in etwa, auch dann, wenn Hund das nicht so differenziert sehen wird (und erst recht nicht lange sinnieren, geschweige denn erklären ...)

  • Warum darf der eine Hund nicht ins Bett, der andere ja?

  • Ich traue Tieren allgemein und Hunden im Besonderen ein durchaus sehr komplexes Gefühlsleben zu. Nicht weniger komplex als dem Menschen.



    Führt hier jetzt aber auch zu weit. Lassen wir stehen: Wir sind unterschiedlicher Meinung.

  • Phonhaus


  • Aktuell habe ich nur einen Hund, aber überlege stark, wie und ob ich einen zweiten in die Familie integrieren könnte.


    Einer meiner Gedanken war das Thema "Hund und Couch". Meine Wuffeline darf auf die Couch (sie ist klein). Aber wie sieht es mit Hund 2 dann aus? Eigentlich ist die Couch voll (jeder hat seinen Platz :tropf:). Fände Hund 2 es "unfair", dass er nicht hoch darf aber Hund 1 schon?

    Na klar, die sind ja nicht blöd.

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