Terrieristen Teil 2

  • Jagdverhalten ist grundsätzlich selbstbelohnend. Wenn man die Erfahrung macht dass etwas Spaß macht, wird es schwerer das in den Griff zu bekommen. Was für ein Hund es ist, spielt dann keine Rolle. Nur das Interesse ist unterschiedlich.


    Wenn ich jetzt weiß mein Hund hat eine gewisse Portion Jagdtrieb, dann ist es gut wenn man einen Ersatz dafür anbieten kann.

    Das kann je nachdem welche Sequenzen so hervorstechen verschiedene Arten von Arbeit sein. Bei Windhunden wäre es das hetzen, also bietet sich dort bspw Coursing an. Wenn es nur um das Aufspüren/ Geruch verfolgen geht, kann Fährtenarbeit sinnvoll sein. Geht es auch ums Beute machen, ist Dummy Arbeit eine praktische Sache.


    Jagdtrieb kann man nicht weg arbeiten, nur umleiten. Und möglichst meiden dass Erfolge mit ungewollten Jagdobjekten statt finden.

    • Neu

    Hi


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    • Kann ich mir nicht vorstellen..... Wie soll das gehen?

      Doch, das geht. Ich hab ja hier auch so einen Kandidaten.


      In den Garten habe ich meinen Floh erst gelassen, als er dazu in der Lage war, mit Hilfe oder alleine runterzufahren. Ansonsten wäre er nämlich ähnlich ausgetickt wie Dein Faro. Ich habe anfangs ein Grundstück angemietet, auf dem er ohne Leine mal richtig die Gräten durchstrecken konnte und ihm beigebracht, zu Hause zu entspannen (Körperkontakt, Übungen zur aktiven Muskelan- und entspannung etc.).

      Die Verknüpfung "Garten = Action" wollte ich nicht haben, weil er die Kurve nicht mehr gekriegt hätte. Deshalb habe ich ein fremdes Grundstück genutzt.

      Nachdem körperlich der Dampf raus war, habe ich angefangen, ihn geistig ganz langsam zu fordern. Und nachdem er damit insgesamt ein ganz gutes Gleichgewicht hatte und er nicht mehr bei jeder Gelegenheit völlig ausgetickt ist, war dann der Garten dran. Seine Erwartungshaltung habe ich von Beginn an ganz bewusst gebremst. Kalkulierte Langeweile, damit er nicht hohl dreht, sobald er den Garten betritt. Wir haben ganz oft einfach nur rumgesessen und geguckt (mit Körperkontakt, weil ihn das beruhigt und mit Bestätigungskeksen dafür, dass er Ruhe gehalten hat).

      Erst an dem Punkt, an dem er es geschafft hat, im Haus und im Garten sein Gleichgewicht zu halten, durfte er in einer bestimmten Ecke des Gartens rumgraben. Und das macht er inzwischen auch gerne, ohne dass ihm das Hirn rausfliegt. Allerdings passe ich immer noch auf, dass er das nur an Tagen tut, an denen er entspannt und gut drauf ist.


      Ihn an der Schleppleine anzubinden, um ihn aus einer Situation rauszuholen, wäre hier ohne Aufbau (Leine = Entspannung) mächtig in die Hose gegangen. Das hätte meine Rakete nicht leisten können und ebenfalls die Nachbarschaft zusammengebrüllt.


      War ein sehr anstrengender Weg, aber er hat sich gelohnt und mir geht immer wieder das Herz auf, wenn der kleine Knopf Unterstützung von mir haben will, um runterzukommen oder wenn er nach Bestätigung dafür sucht, dass er es ganz alleine geschafft hat, sich nicht in eine Situation reinzuschrauben, sondern vorher ganz alleine abzubrechen. Mit Blick darauf, wie er tickt, ist das mE auch eine riesige Leistung, die einfach viel Geduld und Zeit braucht.

    • ABEr ich hab mal ne andere Frage: Mein Hund ist ja Jäger und noch kein Jahr bei uns. Sie würde auch Katzen jagen. In dem Thread mit dem ACD (Hund nervt Katze oder so?!) wurde häufig gesagt, einmal Rausch, dann kriegt man es schwer raus aus den Hunden. Ist das hauptsächlich bei den Hütis so oder auch bei den Terrieristen? Dann könnte man ja gar kein Training "aufschieben" - also zeitlich? Bin schon ganz erschüttert.

      Grundsätzlich kannst du alles mit jedem egal welchen Alters üben. Es wird nur umso schwerer und langwidriger, je mehr sich ein bestimmtes Verhalten etabliert hat.

      Und das "Schlimmste" ist, wenn der Hund erstmal wirklich Lernerfolg hatte. Aber selbst das Jagen selbst ist wie erwähnt schon selbst belohnend.

      Also natürlich kannst du das Thema aufschieben. Aber es wird eben schwerer später dann einen Fuß in die Tür zu bekommen.

    • Danke für Deinen Bericht! Jo, das Anbinden ist ja dann auch kläffend und fiepend in die Hose gegangen bei uns *ggg Vorher war das übrigens kein Problem, bei normalen Gartenarbeiten lag der schonmal angebunden wo rum. Aber nach der Buddelaktion wars damit halt grad mal vorbei.


      Jo - Auslastung ist bei uns noch schwierig, der ist ja erst seit 30.6. bei uns, also knapp 2 Monate. Der ist ja quasi noch am Ankommen *gg Fährten wollt ich mit ihm zur Auslastung, einmal war er dabei, seither isses ausgefallen: Gelände nicht geeignet, Privates dazwischengekommen bei der Trainerin etc.

      Und so kurz bei mir nach drei Jahren Tierheim, da muß er so vieles nachholen, was er bislang noch net gemacht hat, ich denke, dafür isser noch zu aufgeregt insgesamt. Muß ja auch langsam machen, kann dem net jeden Tag mit was Neuem kommen.


      In der Wohnung kann er schon super relaxen, solang ich es ihm unmöglich mache, sich an der Katze hochzuziehen..... Aber draußen ist halt noch schwierig. Ich denke, das werde ich jetzt mal in Angriff nehmen im Garten. Erstmal bei ruhigeren Dingen wie Unkrautzupfen, und dann mal auf größere Entfernung kurz was graben etc., halt langsam rantasten, und mit zeitlichem Abstand, nicht jeden Tag weiterüben. Derzeit passiert auch noch zu viel um den Garten herum, Nachbars bauen grad nen Pool, da laufen ständig Bauarbeiter rum etc. Wenn das alles fertig ist, wird wieder Ruhe einkehren, und dann kann er bestimmt auch entspannen.


      Aber ob ich ihn nochmal werde buddeln lassen können - mal schaun...... Erstmal jedenfalls net. Das war deutlich zu viel.

    • Ich melde mich auch mal wieder bei euch terrierverrückten Menschen, weil ich ja schon seit einiger Zeit eher stille Mitleserin hier im Thread bin.

      Ich bin ja schon seit fast 2 Jahren ohne Terrier. Im Mai ist dann überraschend meine Hündin verstorben, so dass ich nach über 11 Jahren plötzlich Einzelhundhalterin bin...

      Für mich stand fest, dass, wenn hier wieder ein Hund einzieht (naja... Das hier kein zweiter Hund wieder einzieht, stand eigentlich nie zur Debatte) nur ein Terrier in Frage kommt.


      Am letzten Samstag war ich also bei großartigen Lakeland Terrier Züchtern zu Besuch und ich bin total verzaubert von der Rasse :herzen1:. Bis dahin hatte ich zwar mal eine Laki von weitem gesehen, aber habe diese tollen Terrier nie richtig in Aktion erlebt. Sind ja auch nicht wirklich häufig anzutreffen. Mich hat sowohl die kleine Terriergang begeistert, als auch die Züchter :smile:

      Und was soll ich sagen, wenn alles klappt, zieht hier im nächsten Frühjahr ein Lakeland Terrier ein. Allerdings wage ich es kaum zu hoffen. Leider sind die Würfe bei Lakis wohl recht klein und drei Welpen sind schon fest versprochen. Ich muss also hoffen, dass es mindestens vier werden. Und dann muss auch noch ein Rüde dabei sein, weil ich ich mir eine Hündin zu meinem unkastrierten Pudelchen nicht wirklich gut vorstellen kann (er hingegen wäre vermutlich begeistert).

      Ich bin jetzt etwas hin und her gerissen. Auf der einen Seite traue ich mich kaum zu hoffen, dass in dem kommenden Wurf ein kleiner Rüde für mich dabei ist, auf der anderen Seite würde ich am Liebsten direkt Dinge für ein kleines Terriertier kaufen :nicken:.


      Ich denke, ich werde die Tage noch mal Kontakt zu einer Züchterin aufnehmen, die gar nicht so weit von meinem Wohnort entfernt ist. Vielleicht plant die ja auch für das erste Halbjahr in 2021 einen Wurf.

    • BieBoss: Unser Dackel war auch so. Born to buddel - die Terrier graben nicht, Caspar nur im Übersprung. Aber vielleicht könntet ihr trainieren, dass er Dir auf Fingerzeig die richtigen Stellen umbuddelt? Das wäre praktisch und für ihn sicher auch spannend. :D


      @roterfindus: ich bin gespannt auf den Lakeland - mach hinne. :)

    • Aber vielleicht könntet ihr trainieren, dass er Dir auf Fingerzeig die richtigen Stellen umbuddelt? Das wäre praktisch und für ihn sicher auch spannend. :D

      Ganz böse Idee, kawaii.

      Wenn Du den ganzen Garten zum Umgaben frei gibst, fräst sich ein eifriger Terrier auch quer durch den ganzen Garten. Und wer eine Pflanze eingraben darf, darf sie auch wieder ausgraben.

      Aus genau diesem Grund habe ich eine Ecke im Garten mit Kantsteinen versehen (und muss trotzdem noch regelmäßig darüber diskutieren, ob sich das Parsontier nicht vielleicht doch unter den Steinen durchfräsen darf).

      Sieht man schön auf diesem Foto, das ich bereits an anderer Stelle verlinkt habe:


    • @roterfindus


      Oii ein Laki :herzen1: Ich reihe mich ein bei den gespannten.

      Könntest du dir eigentlich auch vorstellen mit Züchtern im Ausland ( innerhalb der FCI) Kontakt zu knüpfen?

      Bei einer Rasse die so selten is, erhöht das vielleicht die Chancen etwas weniger lange warten zu müssen ( vorausgesetzt es käme in Frage, der Züchter passt, die Strecke ist in Ordnung, und man kann sich verständigen).


      Beim googlen :computer: Hab ich gesehen dass es die auch in schwarz gibt. Finde ich optisch sehr ansprechend ( leider werden Kerry Blues grau :lepra:).

    • Bei dem glücklichen Gesicht stelle ich meinen Garten auch noch zur Verfügung. Gibt sogar Mäuse.

    • kawaii Ich beeile mich ja schon ;) Heute Abend bin ich mit der Züchterin zum telefonieren verabredet.


      Terri-Lis-07 Das stimmt. Ich habe von der Züchterin, wo ich am Wochenende war auch schon den Tipp bekommen, dem Laki-Forum auf Facebook beizutreten, weil da viele Halter und Züchter*innen (ich glaube sogar weltweit) vertreten sind. Ein Gruppenanfrage habe ich gestellt, die allerdings noch nicht angenommen wurde. Ich könnte mir auch Vorstellen, einen Hund aus dem näheren Ausland zu nehmen, bis nach Russland (beispielsweise) würde ich allerdings nicht fahren/fliegen.

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