Aber mal eine sehr erfreuliche Erfahrung von heute Abend. Uns sind mehrere Erwachsene und 4 Fahradfahrer beim Spaziergang begegnet. Alle habe ich frühzeitig gesehen. Den Hund ganz eng an mich genommen und ihm die ganze Zeit gut zugesprochen.
Er hat nicht einmal gebellt oder geknurrt. Natürlich habe ich ihn jedes mal ausgiebig gelobt.
Das ist sehr schön!
Mit dem eng rannehmen signalisierst du: "Du machst jetzt mal gar keine Aktion", und mit dem gut zusprechen teilst du ihm gleichzeitig mit: "Damit will ich dir nix Böses".
Du übernimmst damit die Führung, ganz klar und eindeutig für deinen Hund, präsentierst dich damit aber gleichzeitig als "Chef". Als NETTER Chef.
Dein Hund akzeptiert das.
Ich möchte aber, das er die anderen nur begrüßt wenn ich es ihm erlaube.
Das ist eine Lernlektion, die dein Hund noch nicht kennt.
Nur mal als Idee: Gerade diesen so gut für dich einsehbaren Weg würde ich nutzen, um diese Lektion ein- und aufzubauen. Wenn nötig, mit der Schleppleine.
Lerninhalt: Bei Hundesichtung etablierst du ein Verhalten, welches den Hund daran hindert seine Motivation einfach loszurennen umzusetzen.
Das kann ein Sitz auf Distanz sein, oder ein zu dir kommen.
Dann geht ihr gemeinsam auf den anderen Hund zu, wartet dann mit etwas Abstand, du triffst die Absprache mit dem anderen Hundehalter, und dann gibt es die Freigabe für das Begrüßen des anderen Hundes.
Damit etablierst du die von dir gewünschte Regel: "Du DARFST zum anderen Hund - aber erst nach meiner Freigabe."
Ich bin wie Mehrhund der Meinung, du hast da einen Rohdiamanten, der gerne lernt und das Gelernte auch umsetzt.
Bei diesen Hundesichtungen weiß er noch gar nicht, was er umsetzen soll - und es ist deine Aufgabe ihm beizubringen, dass er zwar DARF, aber unter Einhaltung von Regeln.
Welche, und WIE du diese Regeln trainierst, ist deine Aufgabe.
Während einer Interaktion zwischen Hunden rufe ich z. B. NIE die Hunde raus.
Das macht für mich keinen Sinn, denn: Die Hunde kommunizieren während einer Interaktion miteinander, und gerade beim "Begrüßen" gibt es bestimmte Rituale unter Hunden, die zu Ende geführt werden müssen. Wenn ich will, dass Hunde lernen in Ruhe und ohne Stress auch fremden Hunden gegenüber dieses "Kennenlernen" grundsätzlich friedlich zu gestalten, dann muss ich dafür die Zeit geben.
Dafür behalte ich mir das Recht vor zu entscheiden, welcher Hund kontaktiert werden darf.