Was haltet ihr von Vor- und Nachkontrollen?

  • straalster

    Zitat

    Weil Tierhaltung scheinbar ein Grundrecht ist.


    In gewissem Sinne ja klar. Was denn sonst? Ein elitäres Privileg?

  • Ich heiße Rapumo und nicht Rampuno

    Sry was Namen angeht bin ich eine totale Niete, normal umgehe ich das mit den @ nickname, aber ich wollte euch nicht permanent anpingen.


    EDIT: Mist den Namen gibt es sogar...

  • Man könnt jetzt natürlich trotzdem allen möglichen Leuten verunmöglichen Tiere zu halten. Ich wär ja für Raucher. Der Passivrauch ist sicher tierschutzrelevant.

    Darüber denke ich auch schon länger nach. Passivrauchen schadet Tieren bestimmt genauso sehr wie Menschen. Ich habe aber noch nie gehört oder gelesen, dass Rauchen ein Kriterium bei den Kontrollen wäre. Eine nach den Vorstellungen des jeweils Kontrollierenden "ordentliche" Wohnung dagegen schon.

  • In gewissem Sinne ja klar. Was denn sonst? Ein elitäres Privileg?

    Das wird wieder OT, aber ist es das? Also ein Grundrecht?


    Ich befürchte das wäre juristisch gar nicht so einfach zu beantworten.

    Ich weiß das früher bei Sozialhilfe ein vorhandener Hund extra Geld brachte, um den Grundbedarf des Hundes decken zu können. Eine Neuanschaffung hingegen wurde nicht finanziert. Ein neuer (also für diesen Haushalt) PC hingegen wurde finanziert, mit der Begründung das es sonst das normale Leben zu stark einschränkt, man hat einen Grundanspruch darauf. Ob man da beim Hund über "soziale Teilhabe" argumentieren könnte?

    Wäre ein spannendes Thema für Sozialrechtler in einem eigenen Thema...


    EDIT: Rapumo: pinkelpinscher ist auch eines meiner Namensopfer, da mache ich dauernd pinkelpirscher raus :tropf:

  • Wir können ja mal versuchen das Pferd von der anderen Seite aufzäumen, welche Fragen stellt den der Züchter an denen er den idealen Halter erkennt?

    Grundsätzlich geht es um die Eigenschaften der bevorzugten Hunde (hier Jagdhunde)!

    Ob ich denen als Nichtjäger alternativ gerecht werden kann und mir diesen vor allen Dingen bewußt bin!


    Fragen nach der Unterbringung, Wohnsituation, gesundheitlicher Versorgungsaspekte, steuerliche Anmeldung, Futter, Familienangehörige, Urlaubsbetreuung wurden nicht gezielt gestellt, vieles ergibt sich doch aus gemeinsamen Unterhaltungen, keiner beider Parteien führt(e) je einen Monolog ;)  
    Selbst meinen Perso habe ich nicht vorgelegt! Logo wurde auf den KV meine Adresse geschrieben, die Papiere vom Zuchtverband müssen ja auch via Adressat den Weg zu mir finden, aber mein Perso spielte für den Züchter keine Rolle.


    Abschließend gesagt hat bei noch keinem Gespräch mit einem Züchter -ob nun telefonisch oder auf Spezialzuchtschauen- mein Zuhause usw. eine Rolle gespielt, sondern immer nur der potentielle Hund mit/wegen seiner Eigenschaften und das ist auch gut so!

    Ich sehe mich weder als Bittsteller, noch als Adoptant, ich bin Hundeführer und ich halte aus eigenem Interesse Kontakt zu den Züchtern, dennoch wie schon geschrieben, hier bei mir war noch keiner der Züchter.

  • Jedes Vermittlungstier soll besser leben, besser ernährt werden, besser dies und jenes als ein großer Teil der menschlichen Gesellschaft. Platz hamma zwar selber keinen, Geld eigentlich auch nicht, wir füttern auch nur nen gespendeten Supermarktfuttermix, aber so einer kriegt bestimmt kein Tier.

    Solche Gedanken habe ich auch öfter.

    In einer Zeit, in der es für Menschen kaum noch Sicherheit gibt, dafür jede Menge zeitlch befristete und schlecht bezahlte Jobs an wechselnden Orten, sollen Menschen Haustieren garantieren, dass sie lebenslang bestens für sie sorgen werden?


    Und wenn ich sehe, wie beengt Katzen in manchen Tierheimen leben, z. B. 10 Katzen in einem sehr kleinen Zwinger, dann frage ich mich auch, ob dieselben Tierschützer dieselbe Haltung bei Privatleuten nicht tierschutzrelevant fänden?

    Das ist nur ein Beispiel, es gäbe noch viele ähnliche.

  • Natürlich muss man auch bereit sein seine Meinung anzupassen und zu ändern. Die Beiträge von Rampuno und Hundundmehr z.B. fand ich da sehr interessant, weil die ihre Übernahme vom Züchter mal etwas genauer beschrieben als das oft zu lesende "Ich rufe an, fahre vorbei und hab meinen Hund", was mich so tierisch stört.

    Den Ansatz, das TS und Züchter eigentlich genau das gleiche machen, nur TS mit Fragebogen und dann als "Kontrolle" und der Züchter halt "nur" als Telefonat und dann bei sich zuhause, finde ich für die Frage VK/NK Ja/Nein super spannend.

    Weil das, jetzt nur ausgehend von den beiden Berichten, ja auf die Frage hinausläuft ob es nur der Ort und der Begriff Kontrolle ist.

    Ich kann dir nur von meinen Gründen berichten warum ich Vor- und Nachkontrollen nicht mag.


    Wir hatten schon bei einigen Organisationen nach einem passenden Hund gefragt (keine Aggression, mit Tieren verträglich, keine Behinderungen die ein ebenerdiges Zuhause verlangen, gerne auch alt und oder krank, dann aber Beteiligung bzw. Übernahme der Krankheitskosten) und wurden bei einigen Orgas direkt abgeschmettert weil wir Nutzvieh besaßen, der Garten zu groß (!) ist und wir daher bestimmt nicht mit dem Hund rausgehen wollen oder weil wir zu jung/alt waren (oder andere ausreden).


    Dieses aussieben noch bevor ein wirkliche Gespräch zustande kam kenne ich wirklich leider nur von Tierschutzorgas. Und das ist einer meiner ersten Kritikpunkte: Warum soll ich froh sein wenn ich überhaupt soweit komme, einen Fragebogen ausfüllen zu dürfen? Das hatte mir wirklich viel Freude am Tierschutzgedanken versaut.


    Dann gabs ein paar Fälle wo der erste Anruf halbwegs glatt abgelaufen ist. Je nach Organisation war es ein langes Gespräch oder ein „wie groß ist der Garten? Ja das wird passen“.


    Was mich an den Gesprächen gestört hatte, war die Tatsache dass die meisten Ansprechpartner den Hund weder kannten, noch seine Beschreibung immerhin gelesen hatten, da sie zum Teil beim Hund mit einem blinden Auge gefragt hatten ob ich mich (beim russischen Hund) auch schön über Mittelmeerkrankheiten informiert habe.


    Und wenn du bei einigen Gesprächen schon so Leute dran hast wird dir, bzw mir, nicht viel wohler dabei eine mir fremde Person ins Haus zu lassen um meine Kompetenzen als Hundehalter zu testen.


    Ich betone hier nochmal dass ich weiß dass es eine Menge guter Tierschutzorganisationen gibt. Leider waren die meisten im vertretbaren Umkreis nicht so meins.


    Nachkontrolle ist für mich wieder ein ganz anderes Thema.


    Wenn man mit dem Tierschutz eine Probezeit vereinbart von ein paar Wochen oder so, in denen man mit dem Hund zusammenwächst und dann ein angemeldeter (!) Besuch vom Kontrolleur stattfindet indem man übers einleben usw redet und anschließend Geld und Hund in den jeweiligen Besitz übergehen finde ich das sinnvoll.


    Für mich ist das (stark vereinfacht gesprochen) so: Mit dem Kauf des Tieres geht es in mein Eigentum über und wird zum vollwertigen Familienmitglied. Und es widerstrebt mir, dass jemand vorbei kommt um mein Familienmitglied zu kontrollieren. Das dann noch als abschleckendes Wort „unangemeldete Nachkontrolle“ genutzt wird macht den Gedanken für mich nicht schöner.


    Hoffe du kannst halbwegs nachvollziehen was ich meine.


    Letztendlich hatten wir ein paar gute Hunde aus dem Tierschutz gehabt, bei denen die Organisationen sogar in der Lage waren mit uns wie mit normalen Menschen zu reden und sogar nachzufragen ob man an diesem oder jenem Tag Zeit hätte für eine Vorkontrolle wegen Hund Xy der so gerne gegen den Zaun rennt, damit man das Flatterband so anbringt damit der es auch sieht.

  • Man könnt jetzt natürlich trotzdem allen möglichen Leuten verunmöglichen Tiere zu halten. Ich wär ja für Raucher. Der Passivrauch ist sicher tierschutzrelevant.

    Darüber denke ich auch schon länger nach. Passivrauchen schadet Tieren bestimmt genauso sehr wie Menschen. Ich habe aber noch nie gehört oder gelesen, dass Rauchen ein Kriterium bei den Kontrollen wäre. Eine nach den Vorstellungen des jeweils Kontrollierenden "ordentliche" Wohnung dagegen schon.

    Das würd ne ganze Menge Leute ziemlich in Bedrängnis bringen. Und zwar auch viele Kriterienaufsteller selbst.


    Ich will hier niemandem nen Floh ins Ohr setzen. Gäbe wirklich ne Menge, wo man fragen könnte: "Darf so jemand einen Hund halten?" Da sähe es halt sehr rasch sehr leer aus, auf potentieller Halterseite.

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