Die große kleine Leserunde: „Das Schneemädchen“ von Eowyn Ivey

  • Die englische eBook-Version vom Schneemädchen kann man sich bei openlibrary.org kostenlos und legal für zwei Wochen ausborgen. Falls das wen interessiert :pfeif:

    Nachtrag: Die Version, die man sich da herunterladen kann, ist furchtbar formatiert. Die haben offenbar kein Originalmanuskript hochgeladen, sondern irgendeinen Trümmerhaufen, der durch OCR-Software generiert wurde. Voller Erkennungsfehler und seltsamer Formatierungen und sehr lästig zu lesen, ich kann's nicht empfehlen. Besser Geld ausgeben und Papier dafür kriegen.

  • Mich trennen noch ca. 20 Seiten bis zum Buchende, aber klar ist schon, dass ich es nicht behalten werde... :ugly:


  • Marabea Zum Altersthema: Das Buch spielt ja in den 1930ern, gut, da war die Lebenserwartung natürlich auch schon höher als im Jahrhundert davor, trotzdem habe ich den Eindruck, dass Menschen mit Anfang 50 damals schon eher als "alt" galten denn heutzutage. Gerade durch die schlechtere medizinische Versorgung, die häufig vorkommenden Existenzängste und das Fehlen moderner Annehmlichkeiten, alterten die Menschen ja auch einfach etwas früher... Kenne ich so auch von bäuerlicher Verwandtschaft auf dem Lande, die ihren Lebtag körperlich hart gearbeitet haben mit vergleichsweise wenig Komfort.



    Und ganz allgemein: Ich finde es superspannend, hier von Euren Eindrücken, Interpretationen und Überlegungen zu lesen. Auch wenn die Interpretationen oftmals kritischer ausfallen als meine Ansicht zum Buch - ich mag es ja sehr gern -, finde ich das sehr faszinierend.


    Gerade die Gedanken zur "Funktion" des Schneemädchens im Buch fand ich sehr erhellend.

  • tinybutmighty : Ja, das hast du schon recht - zumal das harte Leben in Alaska wohl auch zum schnelleren Altern beiträgt. Ich hatte nur den Eindruck, dass diese Angabe aufgrund des Märchens „passend“ gemacht wurde. Esther und George sind vermutlich in demselben Alter wie Mabel und Jack und werde dennoch nicht als alte Leute bezeichnet - und sie wirken auch nicht so. Grundsätzlich ist das wohl sekundär.


    Schön, dass du das Buch weiter mögen kannst (warum auch nicht?). Das ist gerade das Faszinierende an Literatur: Dass sie so unterschiedliche Seiten in uns zum Klingen bringt - oder eben auch nicht.

  • Natürlich mag ich das Buch weiterhin ;) Das ist einfach persönlicher Geschmack und mMn vor allem etwas Emotionales. Wie sagte Kafka noch gleich? "Ein Buch muss die Axt sein für das gefrorene Meer in uns".

  • Ich kannte es doch noch nicht (oje, mein Gedächtnis) und habe nur wenige Seiten...bis S. 65.


  • tinybutmighty : Nun ja, dein Zitat aus Kafkas Briefen steht aber in einem Kontext, der besagt, dass man laut Kafka nur Bücher lesen solle, die einem wehtun (die „uns stechen und beißen“), uns schmerzen wie der Tod eines geliebten Menschen, uns das Gefühl von Einsamkeit und Lebensüberdruss empfinden lassen.

    Nun, dies teile ich nicht und halte es auch nicht für ein Zeichen psychischer Gesundheit...


    Das „Schneemädchen“ erzeugt bei mir keine Gefühle dieser Art, denn...

  • Ach mei, für mich persönlich bedeutet das Kafka-Zitat einfach, dass ein Buch berühren soll, etwas in mir auslösen, mich gedanklich hinterher noch beschäftigen. Muss man doch jetzt nicht so auf die Goldwaage legen, so oft, wie dieses Sätzlein inzwischen zitiert wird.


    Ich fibde wie gesagt die verschiedenen Interpretationen des Buches hochinteressant, aber das ändert ja nichts dran, wie ich das Buch für mich persönlich empfinde.

  • Bin bis S. 195 und es fasziniert mich schon sehr.


    Noch eine Frage, die wir in anderem Zusammenhang hatten, es interessiert mich nur:

    wieviele Seiten hat das Buch im Original, einige lesen es doch so?

    Meine Ausgabe als deutschsprachiges TB hat 456 ohne Danksagung und Zitatnachweise.

  • Ich muss zugeben, dass ich den Schreibstil teilweise sehr schön finde: Die Landschaftsbilder sind nicht nur anschaulich, sondern auch poetisch. Hier liegt für mich die Stärke dieser Autorin, die ja auch in Alaska lebt. Der Leser spürt (fast) den tiefen Schnee, den heulenden Sturm, die herumfliegenden Schneeflocken; er sieht (TV-Natursendungen über Alaska sei dank) die Winterwelt in den Bergen vor sich - und freut sich über die Wärme des eigenen Zuhauses.


    Einige Fragen zum Inhalt bleiben offen für mich...

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