Hallo,
wir haben ja aus dem Tierschutz unsere inzwischen 17 Monate alte Berner Sennenhündin. Sie ist bei uns seit Juni, von der Vorgeschichte wissen wir praktisch nichts, außer, dass sie nicht besonders viel gelernt haben kann. Als sie zu uns kam, konnte sie keine Grundkommandos, kannte keine Leine und wollte andere Hunde fressen oder die Flucht ergreifen. Unsicher und ängstlich ist sie zusätzlich noch. Auf der anderen Seite ist sie in der Familie total verschmust, orientiert sich sehr an unserem Rüden und lernt schnell.
Von Leinenführigkeit sind wir meilenweit entfernt, aber die Gassigänge sind keine Totalkatastrophe mehr.
Einzig Hundebegegnungen sind nach wie vor ein Problem, weswegen wir jetzt in der Hundeschule sind (ging vorher nicht wegen Läufigkeit, Lücke im Impfstatus und diverser Erkrankungen - einschließlich Kastration wegen multipler Zysten).
In der Hundeschule hat man uns jetzt das "Schön-clickern" nahe gelegt. Das machen wir seit Sonntag und es klappt tatsächlich hervorragend. Sobald Lucy einen Hund sieht und nicht explodiert, clicker ich und sie bekommt ihre Belohnung. Inzwischen guckt sie auch öfter zu mir, wenn sie einen Hund sieht, nach dem Motto: "Da ist ein Hund. Wir haben einen Deal, oder?"
Nun hab ich überlegt, ob ich das Clickern weiter ausbauen kann. Also auch bei Joggern und Inline-Fahrern (da will sie nämlich hinterher ...)
Meine Frage ist nun: wenn ich den Clicker als positive Verstärkung für verschiedene Sachen nutze, kann der Hund das überhaupt verstehen? Oder übe ich am besten jede Sache einzeln? Hundeschule ist leider erst übernächste Woche wieder, aber da es so gut läuft, würde ich schon gern in die Richtung gehen.
Also mal als Beispiel: Absitzen an der Straße - click- Belohnung. Anderer Hund - click - Belohnung. An lockerer Leine gehen - click- Belohnung. Jogger, den sie nicht anbellt - click - Belohnung.
Wäre das zu viel auf einmal? Oder versteht der Hund tatsächlich für jede Aktion einzeln, dass das, was er da gerade gemacht hat, gut war?
Ansonsten würden wir erstmal das mit den Hundebegegnungen weiter festigen. Es ist so schön, dass man inzwischen an fast allen Hunden vorbei gehen kann. Sie dürfen nur nicht zu nah sein. Die Trainerin meinte, jeder Hund hat einen grünen, gelben und roten Bereich und Lucys "rot" wäre noch sehr groß. Am besten trainiert man im "gelben Bereich", da ist sie noch ansprechbar und hat am meisten davon. Ich merke das daran, dass sie dort das Leckerchen auch ruhig annehmen kann. Wenn ich zu nah am anderen Hund bin, hackt sie hektisch nach der Belohnung und ich hab das Gefühl, dass sie gar nicht weiß, wofür sie was bekommen hat.
Danke schon mal :)