Betrifft Tierärzte und das liebe Geld

  • Wir haben mit unserer Haus TÄ wirklich Glück. Sie berechnet sehr fair.


    Ich kann es auch verstehen, dass TÄ davon leben. Ist ja logisch. ABER es gibt auch welche die es übertreiben. Aber da muss ich ja nicht hin gehen.

    Z.b. kenne ich einen TA der 25€ Anfahrt/Wegegeld berechnet hat nur um die Katze der alten Dame auf der anderen Straßenseite zu impfen. Ob das "nötig" war darüber kann man sich streiten...

  • Eine Tiermedizinische Fachangestellte verdient frisch ausgelernt 1.730€ brutto monatlich. Vorgesehen ist eine 40h Woche - in der Realität sind es oft mindestens 45-55h in der Woche.
    Damit die Tierbesitzer auch die Möglichkeit haben ihre eigene Arbeit zu verrichten und danach zum Tierarzt zu gehen, arbeiten TFAs (und Tierärzte) mit einer Mittagspause. Das heißt, dass der Arbeitstag sich von morgens bis abends zieht, bis man tatsächlich zu Hause ist.
    Meistens ist die Mittagspause so kurz, dass man nicht wirklich was sinnvolles schaffen kann und es sich nicht wie Freizeit anfühlt.
    Würden die Behandlungskosten noch geringer sein, würde sich das auch wieder auf die Gehälter der Mitarbeiter auswirken - ohne Mitarbeiter keine Tieraeztpraxis.


    Und dennoch nicken wir verständnisvoll, wenn die Tierbesitzer sich bei uns über die hohen Kosten beschweren und am Ende habe ich ein Kaninchen mehr, damit es nicht aus Kostengründen woanders eingeschläfert wird.

  • Wir haben mit unserer Haus TÄ wirklich Glück. Sie berechnet sehr fair.


    Ich kann es auch verstehen, dass TÄ davon leben. Ist ja logisch. ABER es gibt auch welche die es übertreiben. Aber da muss ich ja nicht hin gehen.

    Z.b. kenne ich einen TA der 25€ Anfahrt/Wegegeld berechnet hat nur um die Katze der alten Dame auf der anderen Straßenseite zu impfen. Ob das "nötig" war darüber kann man sich streiten...

    Einen Hausbesuch muß er nach GOT berechnen und wenn es auf der anderen Straßenseite ist könnte die Alte Dame sicherlich auch jemanden mit der Katze rüberschicken. Wir hatten da auch so Kandidaten... denen war das zu umständlich, also mußten sie eben bezahlen und haben das auch getan. Das geht ganz schnell, daß ein Tierarzt den Ruf hat mit "der macht kostenlos Hausbesuche", dann gehts weiter mit "Frau XY mußte auch nix bezahlen also zahl ich auch nix" bis zum A***kollegen, der ihn bei der Kammer anschwärzt, weil er die GOT nicht einhält...

  • Über meine Tierärztin kann ich mich nicht beklagen, sie rechnet ziemlich fair ab. Akzeptiert auch, daß meine alte Hündin bei Bedarf nur noch symptomatisch behandelt wird und nicht mehr das volle diagnostische Programm gefahren wird. Jede Untersuchung und Behandlung wird vorher mit mir besprochen. Außerdem akzeptiert sie, wenn ich andere Wünsche habe. Z.B. wollte sie bei meinem kryptorchiden Jungrüden jetzt einen Us machen um den fehlenden Hoden zu suchen. Ob das Kerlchen da ohne Sedierung mitspielt? Als ich das abgelehnt und gesagt habe, das machen wir dann direkt vor der Op., wenn er sowieso in Narkose ist, hat sie dazu auch genickt.


    LG


    Doro

  • Eine Tiermedizinische Fachangestellte verdient frisch ausgelernt 1.730€ brutto monatlich. Vorgesehen ist eine 40h Woche - in der Realität sind es oft mindestens 45-55h in der Woche.
    Damit die Tierbesitzer auch die Möglichkeit haben ihre eigene Arbeit zu verrichten und danach zum Tierarzt zu gehen, arbeiten TFAs (und Tierärzte) mit einer Mittagspause. Das heißt, dass der Arbeitstag sich von morgens bis abends zieht, bis man tatsächlich zu Hause ist.
    Meistens ist die Mittagspause so kurz, dass man nicht wirklich was sinnvolles schaffen kann und es sich nicht wie Freizeit anfühlt.
    Würden die Behandlungskosten noch geringer sein, würde sich das auch wieder auf die Gehälter der Mitarbeiter auswirken - ohne Mitarbeiter keine Tieraeztpraxis.


    Und dennoch nicken wir verständnisvoll, wenn die Tierbesitzer sich bei uns über die hohen Kosten beschweren und am Ende habe ich ein Kaninchen mehr, damit es nicht aus Kostengründen woanders eingeschläfert wird.

    Der angestellte Assistenztierarzt hat zu meiner Zeit nicht mehr verdient als die tiermedizinische Fachangestellte jetzt. Da mußten sich erst mal einige richtig auf die Hinterbeine stellen, damit sich das jetzt zum Glück langsam ändert. Aber davon kriegt die Kundschaft nichts mit. Denen ist nur alles zu teuer und der Tierarzt ist doch aber tierlieb, also warum will der überhaupt Geld? :roll:

  • ich hab nur kurz reingeclickt und den TA gesehen, der die Katze kastriert und meint, eine Kastra sei 3,50 Euro Aufwand. Also wenn er so kalkuliert, dann ist er ein sehr schlechter Rechner, er hat sein Gehalt, die Kosten der Geräte, der Praxis, Zeit etc null mit einberechnet.


    Sicherlich wird es TÄ geben, die den Leuten das Geld aus der Tasche ziehen, aber die häufige Jammerei über teure TÄ kann ich nicht nachvollziehen.

    Ich bin froh, daß ich meinen TA habe, er weiß, was er tut, auch bei Meerschweinchen, was ja nicht selbstverständlich ist, hat die wichtigen Diagnosegeräte, was will ich mehr.

    Ob er jetzt teuer ist im Vergleich zu anderen TÄ, weiß ich nicht und interessiert mich auch nicht.

  • Nein ich kenne den Beitrag nicht und gucke ihn auch nicht, weil mir das Thema tierisch auf den Nerv geht.


    Der TA soll wissenschaftlich und technisch immer auf dem neuesten Stand sein, vom verstauchten Knöchel beim Armenischen Steppenlemming über den Spezialmilbenbefall bei der Nacktkatze bis hin zur Autoimmuntitterose beim Zwerspitz alles diagnostizieren können und zwar bitte in einer einszgen Konsultation, muss alle Untersuchungen mit allen möglichen Geräten bitte bei sich in der Praxis durchführen können und sollen absolut zentral von der Lage sein und mindestens ein dutzend TAs in der Praxis beschäftigen und doppelt so viele Helferinnen, damit man ja nicht warten muss, aber kosten darf das alles bitte nix.


    Hatte da erst kürzlich wieder eine sehr "Interessante" Unterhaltung mit einer Dame, die sich furchtbar über die unverschämte Abzocke bei der Großpraxis aufgeregt hat, es kann doch nicht sein, dass das CT so teuer ist, das Röntgen damals bei ihrem Haustierarzt hat ja auch nur 80€ gekostet :ugly:

  • Die Angestellten Tierärzte verdienen auch heutzutage nicht wirklich so viel mehr, als die TFAs. und das trotz einem langen aufwändigen Studium.


    Mein Chef sagt immer, dass er froh ist, dass deine Frau ihm durch ihren Job das Hobby „Tierarztpraxis“ mit finanzieren kann.


    Genauso ist es auch bei uns. Ohne meinen Mann wäre ich finanziell echt am Arsch, obwohl ich inzwischen einen recht guten Lohn ausgehandelt habe. (Der Lohn ist aber wiederum mit spezieller Qualifizierung und Fortbildungen in der Freizeit verbunden und einem sehr hohen Maß an eigenverantwortlichem Arbeiten und sehr viel Verantwortung.)

  • Der günstige Tierartzt in dem Film hat denke ich ganz andere Voraussetzungen als einer der zum Beispil seine Praxis neu eröffnet hat.

    Da es sich um einen Länger bestehenden Familienbetrib handelt denke ich ihm gegärt das Haus und der größte Teil der Praxiseinrichtung ist schon abbezahlt. D.h. Keine Mietkosten in der Innenstadt nur Nebenkosten usw...

    Höchstens gezielte Investitionen für neue Gerätschaften.

    Da ist er also schon mal günstiger dabei als sein Kolege der noch die Miete für diebräumlichkeiten hat und seine Praxiseinrichtung abbezahlt.

  • Wir sind einfach verwöhnt, weil die meisten von uns vermutlich noch nie eine Arztrechnung aus dem humanmedizinischen Bereich gesehen haben. Ich hab manchmal den Eindruck, die Leute denken, das Geld, das tagsüber in die Kasse kommt, nimmt der TA abends in seiner Tasche mit nach Hause und macht sich davon ein schönes Leben.


    Ansonsten kenne ich in meinem privaten Umfeld eine handvoll TAs + Veti-Studenten...für das Geld macht keiner den Job, lohnt sich einfach nicht, im Gegenteil. Dafür ist das Studium hart und lang und die Anforderungen danach sehr hoch.


    Klar gibt es TA, die zu viel berechnen/ sich bereichern. Aber das gibt es ja in jeder Branche.

    Und natürlich habe ich bei manchen Beträgen schon schlucken müssen- das ist aber nicht das Problem des TA, sondern mein ganz individuelles.

    Im Gegenteil- wenn bei uns eine sinnvolle, aber nicht zwingend notwendige Sache ansteht und ich frage, wie viel das kosten wird, bekomme ich total oft schon eine beinahe entschuldigende Antwort.

    Wenn dagegen was Größeres ansteht und es noch nicht klar ist, was nun genau gemacht wird, sage ich am Anfang, dass ich so und so viel Geld zur Verfügung habe und sich die Behandlung bitte in diesem Rahmen abspielen soll. Und dann überlegen TA und ich gemeinsam, was am sinnvollsten ist. Ging bisher ohne Probleme, zumal die TA sich ihre Preise ja auch nicht einfach ausdenken.

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