Veggie, Vegan oder Omnivor - was interessiert Euch daran?

  • Ich frag mich auch, was man dagegen tun kann... Aufklärung wäre ganz gut, aber da stellt sich doch die Wirtschaft quer.


    Ne andere Versteuerung fände ich gut.



    Was mich interessieren würde, vielleicht gibt es da Studien zu:

    - je mehr Milch eine Nation trinkt, desto höher das Osteoporoseaufkommen

    - je mehr Milch eine Nation trinkt, desto größer wird sie.


    Könnte das nicht der Grund sein? Das der Körper garnicht so gut Calzium einlagern kann, wenn die Knochen zu groß werden?

    Gibt es da nachgewiesene Zusammenhänge und Studien?

  • Nur am Rande, sind fleischlose Gerichte so selten


    Reibekuchen, Kartoffelsuppe, Lauch-Käsesuppe, Gemüsesuppe, Ratatui, Struwen, Shashuka, dutzende Aufläufe, Nudelgerichte mit Soßen, keine Ahnung aber ich würde so rein vom Bauchgefühl sagen das 1/3 bis 1/2 der Gerichte aus meiner Alltagsliste Vegetarisch sind. Gut hier und da müsste man das Ei ersetzen oder den ausgelassenen Speck, aber das wäre ja nicht so schwer.

    die meisten Gerichte, die du aufzählst, werden bei Leuten, die gern Fleisch und Schinken etc. essen, schnell mal durch ebendieses "aufgewertet" bzw. ergänzt.


    Reibekuchen mit kleingewürfeltem Speck, Kartoffelsuppe mit Speck, Lauch- Käsesuppe mit Hackfleisch, Gemüsesuppe mit Wiener Würstchen, Nudelgerichte mit Hackfleischsaucen oder Carbonara mit Schinken, Ratatouille mit scharfen Würstchen...


    Wirklich und wahrhaftig gänzlich ohne Fleisch und Wurst werden sich wenige Allesesser durch den Tag essen.



    Fleisch bzw. Fett ist halt schon auch ein geschmacksgebender Stoff. Chili von Carne mit Hackfleisch und einer geräucherten Bauchseite vom Schwein wird anders schmecken, besonders wenn es gut durchgezogen ist, als Chili sin Carne.


    Den vegetarischen "Ersatzgerichten" einen guten Geschmack zu geben

    das ist auch eine Kunst und hat man den Dreh raus, wird man die fleischhaltigen Geschmacksgeber gar nicht mehr vermissen.


    Vorausgesetzt man ist gut versorgt und hat keine Mangelerscheinungen, denn die wirken sich ja auch auf Appetit und Gelüste aus.


    Und vorausgesetzt, man ist bereit, auch mal was Neues auszuprobieren und ist offen für neue Geschmacksrichtungen.

  • ich hatte vor Jahren von einem Arzt gelesen, der eine Studie mit Kitten anführte. Da ging es um H- Milch und Verformungen des Kiefers bzw. Verkleinerung und Zahnfehlstellungen durch die veränderte Zusammensetzung der Milch nach dem pasteurisieren, ultrahocherhitzen und homogenisieren, die die Kitten (oder waren es die Mutterkatzen?) gesoffen hatten. Ich bring es nicht mehr zusammen, war für mich aber damals der Grund, nur noch nicht homogenisierte, frische Milch möglichst in Demeterqualität in Glas-Flaschen zu kaufen.

  • Solange es die Alternative Billigware gibt, wird es schwer werden. Wie soll man denn sonst jedes Jahr das neue Handy bezahlen? :ka:

    Ich würde das nichtmal so hart sagen. Also dieses "ich brauch jedes Jahr ein neues Handy, deswegen kaufe ich billiges Fleisch".


    Ein persönliches Beispiel:

    Mir ist Fleisch sehr unwichtig. Deswegen will ich dafür ungern viel Geld ausgeben. Ich habe aber das Bewusstsein dafür entwickelt, dass das nicht gut ist. Also stand ich vor der Entscheidung: Entweder gebe ich mehr für Fleisch aus oder ich verzichte ganz. Habe mich für Verzicht entschieden.

    Ich glaube, dass Fleisch essen zu nahezu jeder Mahlzeit heute so normal geworden ist, dass kaum noch auffällt, wie hoch der Konsum ist.

    Jemand, der bewusst und gerne sein Stück Rind genießt, gibt da sicherlich auch gerne mehr für aus. Jemandem, der einfach nur aus Gewohnheit in jedes Essen Fleisch rein kocht, wird das einfach wahrscheinlich unwichtig genug sein um dafür auf Qualität zu verzichten.

    Über Herstellungsbedingungen wird sich gar keine Gedanken gemacht. Das Thema wird gerne nach hinten geschoben. Ähnlich wie bei Produktion von Kleidung zum Beispiel auch.

  • Solange es die Alternative Billigware gibt, wird es schwer werden. Wie soll man denn sonst jedes Jahr das neue Handy bezahlen?

    Es gibt Menschen die gar nicht die Wahl haben. Und zwar weit mehr als wir uns im ach so reichen Deutschland vorstellen können.

    Wie viele Millionen Menschen nutzen die Tafel? Ich glaube kaum das die dazu passen dann das Bio-Freiland Huhn bekommen.

    Und das ist jetzt inwieweit ein Argument dagegen, sich darüber Gedanken und sich bewusst zu machen, was man konsumiert - und vielleicht mal nicht auf Billigstmögliche zurückzugreifen und vielleicht mal zu verzichten - wenn man das denn möchte ? :ka:

  • Es gibt Menschen die gar nicht die Wahl haben. Und zwar weit mehr als wir uns im ach so reichen Deutschland vorstellen können.

    Wie viele Millionen Menschen nutzen die Tafel? Ich glaube kaum das die dazu passen dann das Bio-Freiland Huhn bekommen.

    Und das ist jetzt inwieweit ein Argument dagegen, sich darüber Gedanken und sich bewusst zu machen, was man konsumiert - und vielleicht mal nicht auf Billigstmögliche zurückzugreifen und vielleicht mal zu verzichten - wenn man das denn möchte ? :ka:

    Naja, ich kann den Gedanken insoweit nachvollziehen, als dass Menschen, denen es sehr schlecht hier bei uns geht, keine Kapazitäten mehr haben, sich über Tierleid oder das Leid der indigenen Bevölkerung in Südamerika Gedanken zu machen. Und denen ist das dann egal, wie lange das Huhn leben durfte oder ob Regenwald abgeholzt wurde. Lebt man selbst Wasser Oberkante Unterlippe, ist das eigene Hemd näher.


    Und sich Gedanken machen können und bewusst konsumieren ist halt leider schon eine Art Luxus heutzutage... wie viele Menschen machen sich zu gar nix mehr Gedanken, nicht zu dem Treiben ihrer Kinder, nicht zu ihrem Medienkonsum, nicht über ihre Gesundheit.... und dann sollen sie auch noch das teure Fleisch kaufen, bloß weil irgendjemand da Bio draufgeschrieben hat?


    Menschen, die nicht über große Zusammenhänge nachdenken oder denen sie egal sind, weil sie selbst nur ans Überleben denken (müssen), denen wird man nicht begreiflich machen können, was gut wäre für sie, die Nutztiere und die Umwelt, es zumindest in Erwägung zu ziehen. Die sind nicht offen für Neues.


    Schlimm finde ich das, und sehr schade, aber versuch mal einem Kettenraucher was von gesundheitlichen Nachteilen durchs Rauchen zu erzählen. Der kann schon im Rollstuhl sitzen mit nur noch einem Bein, und wird trotzdem vor dem Krankenhaus paffen. So ähnlich stelle ich mir das vor bei manchen Menschen auf Fleischkonsum und Essen bezogen, mal krass formuliert.


    Man kann nicht alle über einen Kamm scheren, bei weitem nicht. Jeder ist anders. Aber es hilft schon, eine gewissen Freiheit im Denken zu haben und auch finanziell so gestellt zu sein, dass man sich Bio und Nachhaltig und Regional (was absolut förderungswürdig und wertvoll ist) auch leisten kann.

  • Je mehr Menschen wieder hochwertig Produkte konsumieren, umso günstiger werden diese werden.


    Ein Produzent der seinen Aufwand auf mehrere aufteilen kann, tut sich leichter.

  • DerFrechdax Unbenommen. Nur hat hier doch auch niemand verlangt, dass jeder darüber nachdenken soll oder muss - und deshalb verstehe ich den Einwurf nicht wirklich.


    Gut vegetarisch bekocht habe ich mich allerdings auch schon zu meinen selbstfinanzierten Studienzeiten, so teuer fand ich das gar nicht. Und preiswerter, als meinen Mann zu bekochen (aber schon damals haben wir auf Fleischqualität Wert gelegt).


    Da gabs halt wie schon gesagt diese ganzen Ersatzprodukte nicht. Ich kann mir vorstellen, das die schon ins Geld gehen.

    Die Aussage: „dass Menschen, denen es sehr schlecht hier bei uns geht, keine Kapazitäten mehr haben, sich über Tierleid oder das Leid der indigenen Bevölkerung in Südamerika Gedanken zu machen“ widerspricht, muss ich ehrlich sagen, meinen persönlichen Erfahrungen. Da habe ich es im Gegenteil schon sehr oft erlebt.

  • Frechdax, ich finde deinen Vergleich echt richtig gut !


    Ist denn Fleisch so viel günstiger, als eiweishaltige pflanzliche Produkte?


    Haferflocken: 1€/ kg

    Linsen: 1,50 €/ kg

    Vollkornbrot: 0,59 € / 500 gr


    Was kostet so das günstigste Fleisch auf 1kg ? 3 €?


    Ich weiß es gerade echt nicht...

  • ja klar, da hast du recht.

    Ich merke auch, dass ich mein Geld momentan nicht mehr zum Metzger trage, sondern zum Gemüseladen xD


    Allerdings :klugscheisser: muss ich auch kochen können, um aus Haferflocken, Linsen, Gemüse oder Vollkornmehl ein volles Gericht zaubern zu können. Ich muss mir Rezepte ansehen, ich muss bewusst einkaufen gehen, ich muss wissen, was der ungefähre Nährwert ist.


    Ich muss es einfach wollen, wenn ich fleischlos essen möchte. Kommt man aus keinem vegetarischen Haushalt, muss man sich erstmals ziemlich viel Wissen aneignen und aus eingefahrenen Wegen rauskommen.

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