Junghund lässt das Schnappen nicht und überdreht ständig - Hilfe -

  • Es werden - neben dem Körperlichen - auch ein paar wichtige Nervenbahnen im Hirn (noch) fehlen, deren Vernüpfung ungleich länger dauern wird, als zum günstigen Zeitraum üblich. Aber ich denke, hoffe, vieles dürfte noch so reversibel sein,

    Da möchte ich dir, Wunschkonzert, wirklich Mut zu sprechen:

    Ich habe Nastro mit sechs Monaten aus dem Tierschutz bekommen - und er war körperlich extrem unterentwickelt, keine Kraft, keine Kondition - und er hatte sogar Mühe "nicht aus der Kurve" zu fliegen, weil er das motorisch nicht hinbekam.


    Das hat sich nach ein bis zwei Monaten komplett gegeben - er hat jetzt eine super Körperbeherrschung, ist irre schnell und an die Grenzen seiner Ausdauer kommt der nicht so bald.

  • Halt, halt, halt.


    Ja, das was wir die letzten Monate gemacht haben wahr wohl deutlich falsch. Aber der Hund ist weder physisch noch motorisch unterentwickelt.

    Wir gehen täglich spazieren, es gibt auch ab und an kleine Spieleinheiten im Garten und laut TA ist die körperlich prächtig entwickelt.

    Wir haben bereits vor 3 Wochen Türgitter gekauft und damit den Flur räumlich zu den anderen Räumen abgegrenzt. Dort schlendert sich auch rum und - wahrscheinlich kaum zu glauben aber tatsächlich so - sie legt sich dann auch manchmal in ihre offene Box. Trotz der vielen Zeit da drin hat sie keine Abneigung gegen die Box.


    Laut Hundeverein ist sie topfit, aber rotzfrech, stur und dickköpfig. :pfeif:

  • Beim Powern lassen bitte darauf achten, dass der Hund nicht abhauen kann (ich gehe mal davon aus, wenn die sich endlich mal richtig bewegen darf wird sie nicht unbedingt gut ansprechbar sein), der Boden schön eben ist für den Anfang (Stichwort eventuelle Unterentwicklung des Bewegungsapparates) und dass sie nur so viel und so schnell rennt wie sie möchte (um Himmels willen nicht durch Bällchen schmeißen o.ä. animieren!!!).


    Bewegen ja, aber auf Dauer völlig das Hirn rausknallen lassen bitte nicht. Sonst schafft ihr euch noch ein zusätzliches Problem und sie kommt Zuhause erst recht nicht zur Ruhe. Gerade wenn durch die Bewegung der Alltagsstress abgebaut wird kann das schnell zur Sucht werden.



    @Das Rosilein Ich glaube wir meinen dasselbe und benennen es nur anders. Ich meinte nicht, dass sie nur im Zockeltrab Gassi gehen darf.

    Klar soll die Rennen und Toben und die ersten Male werden vielleicht die Sicherungen durchknallen, aber auf Dauer würde ich alles was über normales Power rauslassen hinausgeht unterbinden.

    Ich befürchte allerdings, dass die TE diese Balance als Erst-HH mit dem eh schon überdrehten Hund nur schwer findet, deshalb habe ich "hirnlos rennen" vorsichtshalber kategorisch ausgeschlossen.

  • Da möchte ich dir, Wunschkonzert , wirklich Mut zu sprechen:

    Ich habe Nastro mit sechs Monaten aus dem Tierschutz bekommen - und er war körperlich extrem unterentwickelt, keine Kraft, keine Kondition - und er hatte sogar Mühe "nicht aus der Kurve" zu fliegen, weil er das motorisch nicht hinbekam.

    War hier bei meiner Maus ja nicht viel anders, nur war sie schon (lt. TS und das deckte sich mit meinen Recherchen zum Vorbesitzer) ein Jahr alt. Meine konnte nicht mal geradeaus laufen ... und hat hier tatsächlich noch mal ordentlich einen Schuss nach oben gemacht (als hätte das Wachstum aufgrund der Entbehrungen Pause gemacht. Ursprünglich hatte ich sie gar für einen Mix gehalten, sie sah mitnichten so aus, als könne mal ein Beauci-Mädel rauskommen ... aber das war mir wurscht ;))


    Es geht eigentlich immer was. Und Du, Wunschkonzert bist noch, verglichen mit der Situation von meiner Maus, früh dran, dann geht noch mehr :bindafür:

  • Wunschkonzert Von einem hilflosen kleinen unterentwickelten Krüppel (überspitzt gesagt) geht hier keiner aus.

    Aber bei der vielen Boxenzeit ist dennoch davon auszugehen, dass die Knochen, Sehnen und Bänder noch nicht so stark sind wie bei anderen Hunden ihres Alters. Das sieht man ihr von außen nicht an und krank aussehen wird sie deshalb auch nicht.

    Dennoch würde ich das im Hinblick auf die kommende Belastung im Hinterkopf behalten und ein bisschen vorsichtig sein.

    Ihr fehlen einfach viele Stunden am Tag wo sie sich frei bewegen, ruhig vor sich hin spielen, über Dinge klettern kann etc. Alles was kräftigt und die Feinmotorik schult. Das kann nicht spurlos an ihrem Bewegungsapparat vorbeigegangen sein, auch wenn man es ihr (wie gesagt) nicht ansieht.




    Das ist nun alles nicht so schön für eure Kleine aber auch kein Riesendrama. Wenn ihr euch ein bisschen umstrukturiert wird sie das Ruhe halten noch lernen (wird halt anstrengend für alle, aber es führt ja kein Weg dran vorbei) und die körperlichen Defizite wird sie mit angepasster Bewegung aufholen.

    Gut, dass du dich ans Forum gewandt hast. Du hast viele hilfreiche Tipps bekommen, ich hoffe ihr könnt euch daraus einiges mitnehmen und eure Situation in den kommenden Wochen verbessern.

  • Das Rosilein Ich glaube wir meinen dasselbe und benennen es nur anders. Ich meinte nicht, dass sie nur im Zockeltrab Gassi gehen darf.

    Vermutlich ... (jetzt habe ich aber ein bisserl gebraucht, bin gerade mal nicht nachgekommen :ops:)

    (Aber schadet ja nicht, wenn ichs konkretisiert habe und Du dann auch noch mal, das kann nur von Vorteil sein ... Deswegen werte ich so etwas stets als Ergänzung, wie Deine weiteren Erklärungen auch :gut: :bussi:)

  • Darf ich mal fragen, ob es sein kann, das eure kleine aus einer Sonderfarbenlabradorzucht kommt? Ich kenne dieses Verhalten von einigen Labbi, und die meisten sind aus einer solchen zucht.

  • Wir haben bereits vor 3 Wochen Türgitter gekauft und damit den Flur räumlich zu den anderen Räumen abgegrenzt. Dort schlendert sich auch rum und - wahrscheinlich kaum zu glauben aber tatsächlich so - sie legt sich dann auch manchmal in ihre offene Box. Trotz der vielen Zeit da drin hat sie keine Abneigung gegen die Box.

    ?


    Ein Hund, der so viele Stunden, seit jungen Wochen in einer Box verbringt, wird niemals so fit sein können, wie ein Hund im gleichen Alter, der sich von klein auf frei den ganzen Tag bewegen kann. Daran dürfte eigentlich kein Zweifel bestehen, egal, wie das äusserlich wirkt und was andere sagen, die können doch nicht reinschauen. In solch einem Alter sorgt der Überschwang (gerade auch in Eurem Fall) dafür, dass sie es selbst nicht merkt (junge Hunde nehmen sich nicht zurück, die meisten sind völlig "schmerzfrei" ... Achtung: nicht wieder falsch verstehen, nur ein Vergleich, um es zu veranschaulichen).


    Meistens entstehen dann Schäden, die siehst Du nicht morgen, nicht übermorgen, es bilden sich mehr ... hhhm ... Schwachstellen, die sich im Laufe des Alters schneller abnutzen, als es bei anderer Aufzucht gewesen wäre. Im Schnitt vll. so mit 5 oder 6 Jahren. (Aber das auch nur, wenn Du sie von jetzt auf gleich von 20 auf 100 % Bewegung bringst, deswegen meine Warnung).


    Unterentwickelt heisst nur unterentwickelt. Die Schäden sind noch nicht da, die würden erst kommen. Wenn sie da sind, dann siehst Du sie erst (vorher geht ja schlecht). Solche Fehler werden übrigens häufiger gemacht. Und nach 5 Jahren (nur eine fiktive Zahl, ans übliche angelehnt) zieht niemand mehr eine Verbindung zu einst.


    Du musst mir das nicht glauben, ist Deine Entscheidung. Aber Du könntest ein bisserl im www recherchieren, wie sich die "Sünden" der Vergangenheit auf die Zukunft auswirken. Gebe das zu bedenken, kannst Du aufgreifen oder auch nicht. Kann Dir nur schildern, worauf ich besonders achten, wie ich es machen würde (und warum).


    Dass sie sich auch mal in die Box legt, wenn sie wählen kann, ist kein Indikator dafür, dass die Box so toll ist. Und wundert mich wenig, sie kennt es doch quasi nicht anders (das ist ein üblicher Prozess, auch beim Menschen, sein Schicksal zu akzeptieren). Dagegen: Meine kommen niemals auf die Idee, sich in eine Box zu legen. Auch keiner vor ihnen, sie kannten das gar nicht (watt soll ich denn mit so etwas, also anders konditioniert). Kk, der eine Oldie, als ihm die Sinne nachliessen, als er so alt wurde, dass er viel, viel Ruhe brauchte und schneller fror, klar, Rücken und so, kein Zug ... .


    PS: Und natürlich fanden sich auch einst bei meiner Maus einige, als ich sie übernahm, die mir bestätigt haben, wie toll und gut entwickelt sie sei ... klar ... Mein Dicker, obwohl um einiges schwerer und kein überschäumender Jungspund mehr, lief sie in Grund und Boden ... Und wenn die alle so mit Box arbeiten, bei Dir auf dem Platz,:ka: was soll sich sagen ... nimms mir nicht krumm, ein Einäugiger unter den Blinden ... xD ... das fiel mir so spontan ein ...

  • Setzt ihr eigentlich auch Grenzen ohne Hilfsmittel ? Wenn dann hab ich es überlesen. Grenzen sozial vermittelt (Mensch zu Hund / Hund zu Hund ) vermitteln Sicherheit und diese eben Ruhe. Es liest sich ein wenig so als würden die Konflikte im zusammen leben umgangen / gemanagement und das scheint vom lesen eine Runde der Kernpunkte zu sein ( die Hundetrainerin scheint das auch so empfohlen zu haben)

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