Fahrrad nicht als Gefahr erkennen?

  • Habe den Eindruck, dass Fahrrad und Co. entweder als Anhängsel am Menschen wahrgenommen werden oder abgestellt und ohne Mensch schlichtweg nur als Hindernis oder Barriere. Letzteres ist ein Konzept, das Hunde verstehen. Da weichen sie aus.


    Gibt so philosophische Überlegungen wie ungefähr "Existieren Dinge, wenn ich keine Worte habe, um sie zu beschreiben?" (Im Hundefall wohl unter anderem: wenn ich keinen Geruch dazu habe oder der Geruch in meiner Welt keine Bedeutung hat)


    Für Hunde scheinen manche Dinge aus der Menschenwelt nicht eingeordnet werden zu können und dadurch keine Bedeutung zu haben, gänzlich anders auszusehen, als aus Menschenaugen betrachtet oder schlichtweg nicht zu existieren.

  • Vielleicht liegt es daran, daß meine Hunde häufig am Rad laufen - sie weichen Rädern aus.

    Auch wenn die Räder stehen werden sie als Rad wahrgenommen und sie rennen nicht drunter durch, obwohl es passen würde.

    Eventuell liegt es auch daran, daß zumindest drei von ihnen sich als Straßenhunde auch im Verkehr durchgeschlagen haben?

    Sie würden sich nie freiwillig in potentielle Gefahr begeben.


    Ich vermute, es kommt beides zusammen.

  • Ich lese hier interessiert mit und würde eher gern wissen wie ihr das gemacht habt. blushing-dog-face Wahrscheinlich haben eure Hunde einfach ein riesen Vertrauen in den Menschen und sind sicher.


    Meine Hündin empfindet gerade Radfahrer als Gefahr. Autos fahren in festen Bahnen, das geht. Aber Radfahrer sind super gefährlich.

  • Flip (damals Welpe) hat sich selber eine gewisse Vorsicht vor Radfahrern beigebracht: wir sind auf einem Schotterweg, bergab unterwegs gewesen, als plötzlich 2 Radfahrer von hinten kamen und Flip "verfolgt" haben - er hat sich erschrocken und ist vor ihnen her gelaufen, statt zur Seite auszuweichen. Die Radfahrer sind sofort langsamer geworden und haben mich den Zwerg einsammeln lassen. Dummerweise war das seine erste bewusste Begegnung mit Fahrrädern und wir haben wochenlang danach keine mehr getroffen... er weicht bis heute zuverlässig Radfahrern aus.

    Puck ist sich generell eher bewusst, dass er ausweichen soll, wenn etwas von vorne oder schneller von hinten kommt. Ich denke, dass es bei ihm nicht nur die Erziehung ist.

    Belle hingegen nimmt fast gar nix als Gefahr wahr. Ist aber wahrscheinlich sehr reizarm aufgewachsen und generell ein Hund, der Gefahren ausblendet, solang es ihr möglich ist... ihr versuch ich beizubringen, dass sie immer zu mir zu kommen hat... bisher macht sie das nicht selbstständig und ob sie je die Verknüpfung schafft, ist auch fraglich... sie hat einfach nie gelernt zu lernen und braucht entsprechend lange...


    Lg Anna

  • Meine Hündin weicht allem aus, was ihr entgegen kommt. Das könnte aber auch ganz einfach an ihrer Unsicherheit liegen. Fahrräder sind ihr sowieso suspekt.

  • ich verstehe was du meinst, ich denke man hat das Gefühl manchmal selbst zu oft zu Hause ausgewichen zu sein und dass es so generalisiert wurde - "mir wird immer ausgewichen".


    Gerade bei kleinen und Mini Hunden und entsprechend winzigen Welpen achtet man doch sehr drauf wo man hinsteigt und würde wenn dann mit der Stimme wegschicken als "durchlaufen" wie das vielleicht bei großen Hunden mal passieren kann die das meistens auch einfach wegstecken.


    Leo läuft auch durch die Welt dass alle ihm auszuweichen haben, egal wie groß oder schwer. Die müssten ihn schon bitten zur Seite zu gehen :ugly:


    Er schaut mich bei Fahrrad und Co zwar auch immer an würde aber trotzdem mitten im Weg stehen bleiben und sich überrollen lassen.

  • Mein Rüde wurde allerdings einmal als Welpe und einmal als junghund von einem Fahrrad angefahren. Trotzdem weicht der niemals von selber aus. Eventuell war das Erlebnis nicht traumatisch genug, waren beidemale Fahrräder die in Schritt Geschwindigkeit gefahren sind.

  • Ich lasse meine Hunde immer zur Salzsäule erstarren mit dem Wort "Waaaarte!", sobald ein Fahrrad auftaucht.

    Falls noch genug Zeit bleibt, hole ich sie zu mir her, wenn das Fahrrad jedoch zu schnell angebraust kommt, lasse ich sie bewegungslos stehen bleiben, wo sie grad sind. Das funktioniert sehr gut. Oft erhalte ich dann ein "Danke" vom Fahrradfahrer.

    Natürlich gibt es hinterher ein überschwängliches Lob von mir und Gutelis.


    Edit: Besonders gut kann ich mich dann amüsieren, wenn auch der Fahrrad-Fahrer bremst und anhält bei meinem "Warte"... passiert ab und zu.

  • Marley ist da genauso. Bei ihm muss man wirklich aufpassen, dass er nicht einfach direkt vors Rad läuft wenn es grad an ihm vorbei saust. Bei Autos ist es genauso. 0,0 Wahrnehmung für die Gefahr.


    Aber empfindest du das als etwas Negatives, dass deine Hunde das Fahrrad nicht als Gefahr wahrnehmen?

  • Es ist echt gefährlich, finde ich, wenn Hunde Fahrräder nicht als Gefahr erkennen. Also sie sollten natürlich keine Panik bekommen, aber acht geben, nicht auf sie zulaufen, fände ich schon wichtig.


    Ich bin gestern auf eine Parkbank zugeradelt, auf der ein Mann saß. Als ich in Höhe der Bank war, hopst auf einmal ein Dackel unter der Bank hervor auf mein Rad zu. Ich bin vom Rad gesprungen, und war entsetzt, dass der Dackel dann direkt neben meinem Fuß stand. Ich wäre fast auf ihn draufgetreten mit meinem Fuß und hätte ehrlich nichts dafür gekonnt.

    Ich bin sowieso schon langsam gefahren. Wenn ich den Dackel erwischt hätte, wäre er vielleicht tot gewesen :/

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