BARF und Trainingsleckerchen

  • Hallo ihr Lieben.


    Ich barfe meinen Hund seit April. Ihm bekommt es super. Vorher hatten wir permanent mit Durchfall, Bauchschmerzen, schuppiger Haut und stumpfem Fell zu kämpfen.

    Um weitestgehend von den industriellen Sachen weg zu kommen, nutzen wir im Training eine Hundewurst vom hiesigen Metzger, bestehend aus Rinderherz, Niere, Lunge, Schwarten und Pansen. Zu welchen Anteilen ist leider nicht angegeben (variiert vermutlich auch) und es gibt auch keine Angaben wie viel Protein, Fett, etc enthalten sind.

    Ich bin nur etwas ratlos, wie ich das nun berücksichtigen soll, denn pro Training sind es meist zwischen 100-200g Wurst die er bekommt. Trainieren tun wir aktuell 2-4x pro Woche, je nachdem was so anliegt und was die Zeit her gibt. Dazu kommen noch die ein oder anderen Leckerchen auf den Spaziergängen (Auslandshund, seit ca 8 Monaten bei uns, nach ca 5 Monaten „Auftauzeit“ offenbarte sich das ein oder andere Problemchen an denen wir stetig arbeiten). Auf den Spaziergängen gibt es die Wurst nur, wenn von Hundeplatz noch etwas über ist, sonst nehmen wir andere Sachen.


    Zurück zu meinem Problem. In wie weit berücksichtige ich die Wurst im Barf-Plan?

    Zugenommen hat er bisher nicht, allerdings bin ich mir unsicher, ob er so nicht zu viele Innereien bekommt thinking-dog-face


    Gut wäre eigentlich, wenn er sich den größten Teil seines Futters vorerst „verdienen“ müsste, um seine Problemchen weiter zu bearbeiten. Aber ich kann ihn ja auch schlecht nur mit der Wurst ernähren, oder ginge das doch über einen gewissen Zeitraum? Was meint ihr?


    Seine Barfmalzeiten lassen sich ja nun etwas schlecht im Futterbeutel mitnehmen...


    Vielleicht könnt ihr mir ja mal eure Meinung dazu mitteilen.


    Viele Grüße

    Lilly und Spencer

  • Ich mache das so:

    Barfmahlzeit für 25 kg berechnet, beide wiegen 1 bzw 2 kg mehr. Anteil vom Gemüse/ KH bei 30 %.

    Fettgehalt vom MF untere Grenze, bei Bedarf wird noch Fett zugegeben, an Tagen mit viel Trainingswurst eben nicht.

    Ausschliesslich mit Trainingswurst ernähren würde ich persönlich nicht.

    Es gibt aber schnittfeste Würste, die als Alleinfutter deklariert sind, z.B. von DeliBest.

  • Wenn ich (noch) sehr viel Futter für Training brauche, füttere ich 2/3 als frische Mahlzeit und nutze für das Training - also ca. 1/3 der Ernährung - ein gescheites Trockenfutter, das von den Inhaltsstoffen dem Fleisch etc. der Rohfütterung entspricht. Damit klappte es bisher ganz gut. Wenn die Leckermenge irgendwann runtergeht, berechne ich da gar nix mehr. Ich nehme allerdings eh meist normales Trockenfutter als Lecker, für besondere Leistungen halt was besonderes. Aber das sind Mengen, die man dann vernachlässigen kann, denke ich.

  • Meine bekommt fürs Üben zur Hälfte normale Schinkenwurst und Fertigleckerlie.

    Alles ganz kleine Stücken und dann so wie es mir aus der Tasche in die Hand kommt.

    Ist eben auch für den Hund nochmal ne Überraschung/ Ansporn, was es denn jetzt "Gutes" gibt.


    Gerade bei 2-4 mal die Woche üben, würde ich mir da weder von der Zusammensetzung noch der Menge Sorgen machen.

    Anders wäre es, wenn du mehrfach am Tag übst und das dann eben noch obendrauf auf die gesamte Tagesration fütterst.


    Aber auch da würde ich dann einfach die 100gr abziehen.


    Sollte der Hund eher abnehmen müssen, eben lieber bei den normalen Barfmalzeiten auf die Zusammensetzung achten.


    Ich vermute mal der Hund ist nicht mehr im Wachstum.

    Aber so oder so - viele Hunde aus dem Auslandstierschutz sind ihr Leben lang schlecht ernährt.

    Da kann er bei Dir nur gewinnen. Auch wenn nicht alles perfekt passt.


    Viele Hunde vertragen, wenn sie herkommen das plötzlich hochwertige Futter auch einfach nicht.

    Kann sein, dass auch daher die anfänglichen Verdauungsprobleme kamen.

  • Also wenn du gewolftes Fleisch verwendest kannst du es ja in ne Tube packen. Gibts für wenig Geld im Campingbedarf, oder halt im Internet (die üblichen 2 Verdächtigen). Hab ich auch ne Weile so gemacht, wobei ich aufgrund der "nicht-Besonderheit" -und weil ichs auch ein Bisschen eklig find- mir ne Käsecreme zusammengerührt hab und die jetzt als Superbelohnung benutz und als normale Leckerli hab ich jetzt halbfeuchtes, Getreidefreies Futter von einer kleinen Manufaktur.


    Da in der Wurst ja "alles" drin ist außer Knochen würd ichs für mich vielleicht so machen:

    4x 200g Wurst= 800g/ Woche

    Also zieh ich 800g von der Gesamten Menge Tierische Kost ohne Knochen ab. Diesen Abzug halt noch gleichmäßig auf die Portionen (ohne Knochen) verteilen.

    Wenn der Hund dann Dünnpfiff bekommt würd ich wahrscheinlich mehr von der Innereienportion abziehen und wieder mehr Fleisch geben.

    Ich hoff du weißt was ich meine :lol:

    Ist ja keine grammgenaue Wissenschaft.

  • Alles klar. Vielen Dank erstmal.


    Ob die „anfänglichen“ Verdauungsprobleme an hochwertigem Futter lagen weiß ich natürlich nicht genau, aber es zog sich über 5 Monate bis hin zum „ich fress kein TroFu mehr“. Barf wurde sofort, stets, immer gerne gefressen und seit dem ersten Tag an keine Verdauungprobleme mehr.


    TroFu als Lecker fällt weg, da er darauf immer wie doof kaut, selbst wenn es für Mini-Rassen ist. Dementsprechend geht nur weiches. Und die Wurst hat sich einfach als das Beste erwiesen. Selbst die weichen Rinti-Sticks (falls ihr die kennt) in 3 Teile geschnitten, werden noch gekaut. Das ist auf Spaziergängen halbwegs ok, aber im CreDo-Training zB ehr kontraproduktiv.


    Ich übe nicht nur 2-4x die Woche. Ich übe jeden Tag mit ihm verschiedene Sachen. Aber auf dem Hundeplatz zum Training sind wir 2-4x die Woche. Auf dem Platz geht allerdings deutlich mehr Lecker in den Hund als im Alltag.


    Dann mach ich erstmal annähernd so weiter wie bisher. Aktuell zieh ich einfach etwas Muskelfleisch von seinen Portionen ab.


    Unterernährt war er weder als er zu uns kam, noch ist er es jetzt. Seit März ist sein Gewicht relativ konstant.


    Mir ging es auch weniger darum, dass er evtl zunehmen könnte sondern ehr darum, dass der Anteil Herz und Innereien durch die Wurst deutlich angehoben wird.

    Da ich aber nicht sicher bin in wie weit die entsprechenden Vitamine und Mineralstoffe nach dem Kochen der Wurst noch vorhanden sind, war ich unsicher, ob man ggf die Innereien in den Futterrationen kürzen sollte oder eben nicht.


    Ach so, zu erwähnen ist Vlt noch, dass unser Hund nur 14,5kg wiegt. Wenn ich die 800g Wurst von der Gesamtmenge abziehe, ist dass fast die Hälfte der Wochenration ?

    Wobei wir wie gesagt Gewichtsmässig bisher kein Problem haben. Aktuell zieh ich gelegentlich 20-30% ab (40-60g).

  • Donnerwetter, das ist ja ein Mega-Programm. :emoticons_look: Gibt es einen Grund, warum ihr so viel macht? Ist das ein Arbeitshund im Realeinsatz?


    Wir machen 2x die Woche CreDo und 1x die Woche Gehorsam, jeweils 1 Std.

    Das 4. mal ist sporadisch wenn wir mal Workshops am Wochenende mitmachen zu verschiedenen Themen.


    Mein Hund ist aktiv, aufgeweckt und lernfreudig. Warum also sollte ich ihm nicht mehr als nur Spaziergänge bieten.


    Und die Übungen im Alltag sind jetzt nichts weltbewegendes.

    Da wird einfach weiter am Grundgehorsam gefeilt.

  • Also, wenn ich das mit meinen langfristig so machen würde, wären die überfordert. Ich habe übrigens Border Collies aus Hüteleistungszucht. Stressfolgen wie Futterunverträglichkeiten und Allergien sind Dir alle klar?

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