Leinenführigkeit: Auf der richtigen Seite laufen

  • Es gibt ja zwei große Ansätze für die Leinenführigkeit. Die, die sagen mein Hund muss ab sofort immer so laufen und die Version, bei der in kurzen reizarmen Übungen aufgebaut wird.


    Also mein Hund braucht für alles Anweisungen, wann es losgeht und wann es aufhört. Neben mir locker an der Leine/ später ohne laufen, heißt einfach "Bei mir". Wird dann durch unterschiedliche Futterintervalle und Freude bestätigt. Wenn wir mit Übungsmodus vorbei sind, gibt es die Auflösung "Gut gemacht". Die gibt es bei jeder Art von Training. Die Trainingszeiträume/-orte werden dann ausgeweitet. Je nachdem wie gut es läuft.


    Bei dir müsstest du dann nur darauf achten, dass trotzdem weiter nur auf einer Seite gelaufen wird. Ich schnalze, wenn ich sehe Madam schwenkt aus.

  • Ich bleibe dabei. Du willst zu viel auf einmal. Du sagst selbst, du hast nicht das Gefühl, dass dein Hund nicht weiß, dass er auf der rechten Seite laufen soll. Warum erwartest du es dann? Er kann das doch noch garnicht.


    Nicht an Schritt 3 rumnörgeln, wenn Schritt 1 noch nicht verstanden wurde.

    Das hat auch erstmal nichts mit Motivation oder schönfüttern zu tun. Clickerst du? Falls ja, dann baue rechts sein als komplett neues Kommando auf. Da jetzt wirklich gezielt, in reizarmer Umgebung, mit einem neuen Halsband\ Geschirr und wenn es der Betoninnenhof oder das Wohnzimmer ist. Und im Alltag erstmal weiter wie bisher.

    Dein Hund muss unterscheiden können, dass ihr gerade ganz gezielt etwas Neues übt.

    Das macht ihr so lange, bis du dir wirklich sicher bist, dass er verstanden hat was er tun soll.


    Dann erst geht es an erste kleine Übungen unter realen Bedingungen. Kleine Schritte machen, sich dem Hund anpassen und lieber zu wenig als zu viel fordern. Denk dran, jeder Fehler ist ein Trainingsfortschritt und du musst doppelt so viel üben, um wieder den alten Stand zu erreichen.


    Gehe die ersten Male so, dass du links neben dir eine Wand oder einen Zaun hast. Dann kann dein Hund nicht auf die falsche Seite. Immer schön richtiges Verhalten belohnen und bestätigen.


    Vergrößer den Abstand zur Wand...

    Jetzt sollte dein Hund eine Idee davon haben was du willst, aber sicher ist das noch lange nicht. Er wird testen, was passiert wenn er nach links läuft. Noch ohne irgendwelche "Schuldgefühle" weil das falsch ist. Also sag es deinem Hund und verweise, auf die Alternative rechts sein. Die ja eh viel besser ist.

    Übe in Situationen in denen es links eh uninteressanter ist. Macht es euch einfach. Und wenn du dann wirklich, richtig, richtig sicher bist, dass dein Hund das Konzept verstanden hat, dann steigere die Anforderungen, aber auch nur dann.


    Natürlich wird da irgendwann der Moment kommen, in dem dein Hund zwar genau weiß, was er tun soll, aber sich nach reichlichem abwägen aller Optionen dagegen entscheiden. Und dann und nur dann hälst du dem Rabauken eine Standpauke. Man muss nicht alles gern machen, manchmal muss man halt trotzdem.


    Wenn du jetzt anfängst zu strafen, bin ich mir sicher, das dein Hund nichts anderes lernt, außer Frauchen ist cholerisch und unberechenbar und außerdem stumpft dein Hund ab. Hunde sind leidensfähig und sie tun es auch. Was sollen sie auch machen, wenn Ihnen niemand erklärt, dass sie den Menschen mit ihrem Verhalten beeinflussen können. In beide Richtungen.



    Für mich ist das jetzt auch nicht 'normale' Leinenführigkeit, sondern nochmal verschärfte Bedingungen. Man könnte da auch ganz plumb sagen, was willste da beibringen. Blocke deinen Hund einfach körpersprachlich, sobald er nach links will und er wird rechts bleiben. Das muss man dann aber immer machen, sobald man damit aufhört, wird der Hund wieder laufen so er will. Wäre auch noch ein Ansatz.

  • Für mich ist das jetzt auch nicht 'normale' Leinenführigkeit, sondern nochmal verschärfte Bedingungen. Man könnte da auch ganz plumb sagen, was willste da beibringen. Blocke deinen Hund einfach körpersprachlich, sobald er nach links will und er wird rechts bleiben. Das muss man dann aber immer machen, sobald man damit aufhört, wird der Hund wieder laufen so er will. Wäre auch noch ein Ansatz.

    Ist das tatsächlich so? Also hat da jemand Erfahrungen gemacht, dass man mit Blocken seinem Hund nichts auf Dauer klar machen kann? Denn bei mir sieht es bisher tatsächlich so aus, aber ich habe im Internet eigentlich schon extrem viele Trainingsmethoden gesehen, die genau auf dem System beruhen und offenbar auch bei vielen Hunden dauerhaft funktioniert haben. ich meine, wäre ich ein Hund, ich denke ich würde irgendwann aufhören X zu machen, wenn mir 1000 mal gesagt wurde, dass ich es lassen soll und mit dem Versuch X zu machen auch nie was erreichen konnte.


    Was deinen anderen Ansatz angeht: Soweit ich gehört habe soll es für einen Hund extrem schwer sein einem Befehl auf Dauer am Stück zu folgen. Aber "rechts" wäre genau das. Der Hund müsste den ganzen Spaziergang lang denken: "Oh, ich bin ja jetzt im Rechts-Modus, ich muss rechts bleiben", sprich er muss aktiv etwas tun. Wohingegen wenn ich links verbiete, müsste der Hund nur dieses Verbot respektieren und dann nicht weiter drüber nachdenken.

  • Was deinen anderen Ansatz angeht: Soweit ich gehört habe soll es für einen Hund extrem schwer sein einem Befehl auf Dauer am Stück zu folgen. Aber "rechts" wäre genau das. Der Hund müsste den ganzen Spaziergang lang denken: "Oh, ich bin ja jetzt im Rechts-Modus, ich muss rechts bleiben", sprich er muss aktiv etwas tun. Wohingegen wenn ich links verbiete, müsste der Hund nur dieses Verbot respektieren und dann nicht weiter drüber nachdenken.

    Leinenführige Hunde müssen doch immer daran denken auf den Leinenführer zu achten. Das ist eine Aufgabe.


    Es ist doch besser der Hund kennt seine Aufgabe, konzentriert sich auf dich, wird zur Not daran erinnert, anstatt nicht zu wissen was los ist und ständig wirr bestraft zu werden. :ka:

  • Wo ist der Unterschied zwischen rechts als Kommando und ich muss aufpassen nicht zu weit nach links zu laufen, sonst werde ich geblockt.



    Dauerhaft immer blocken ist ein Aufbau über Verbot ohne dem Hund ein konkretes Alternativverhalten nahezulegen. In meinem Gedankenexperiment wird da die Frequenz der Blocks die ich setzen muss immer niedriger. Ob ich jemals in einem Zustand komme, wo ich keine mehr brauche ist davon abhängig was für einen Typ Hund ich habe, wie gut mein Timing ist.


    Bei meiner Art des Aufbaus habe ich halt mehr Stellschrauben die ich drehen kann, durch den belohnenden Aufbau versetze ich meinen Hund in eine positive, entspannte Grundstimmung, dadurch erhalte ich auch eine intrinsische Motivation beim Hund rechts zu laufen und steigere die Bindung zu meinem Hund. Weil mein Hund schon weiß, was ich von ihm will, muss ich nur blocken, wenn der Hund sich bewusst dafür entscheidet links statt rechts zu laufen. Jetzt habe ich eine doppelte Motivation, rechts laufen ist eh toll und links laufen führt nicht zum vom Hund gewünschten Ziel und ist unbequem.

    In meinem Kopf ergibt das ein zuverlässigeres Ergebnis und einen motivierten Hund.

  • So, ich hab jetzt angefangen das Signal fürs auf der rechten Seite laufen neu aufzubauen. Erstmal drinnen geübt, ca. 3 Minuten lang, dass mein Hund sich bei "rechte Seite" immer rechts von mir aufstellen muss und dann ein Leckerli bekommt. Das hat recht schnell geklappt, sodass ich die Belohnung auch schon ein klein wenig verzögern konnte, sodass ich noch 2-3 Schritte machen konnte, ehe er das Leckerli bekommt. Da hab ich aber schon gemerkt, dass das nicht mehr so aus dem FF klappt. Also werde ich auf dem Niveau erstmal weiter üben. Ich bin sehr gespannt, ob das irgendwann tatsächlich dazu führt, dass er draußen dauerhaft auf der rechten Seite bleibt, oder ob es nur sowas wie "Fuß gehen" wird. Aber selbst wenn, ist auch nicht schlimm, da wir Fuß gehen nämlich bisher gar nicht gemacht haben. (Ich wollte immer, aber es gab immer wichtigeres zu üben.)

  • Du gehst viel zu schnell vor...


    Und ja, so wird es Fuß.


    Und es ist für deinen Hund sehr schwer zu verstehen, was du willst, wenn du nicht präzise bist.

    Einfacher ist, Leinenführigkeit.

  • Einfacher ist, Leinenführigkeit.

    Inwiefern ist das einfacher? Und letztlich ist das doch Leinenführigkeit oder nicht? Ich meine, wenn du mit Leinenführigkeit nur meinst, dass der Hund nicht zieht, reicht mir das halt einfach nicht.

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