Hundeerziehung ohne Belohnung

  • Was an Futterbelohnung hast Du denn probiert?

    Wir BARFen, also da die Palette (inkl. Pansen), alles was wir in der Zeit an Wurstigem und Käsigem hier hatten, gekaufte Leckerlies, Obst und Gemüse.

    Und ja, wenn er mir hold gesonnen ist macht er auch wundervolles und begeistert schwanzwedelndes Fuß für ein Salatblatt, der kleine Veggie.


    Ich habe ihm allerdings noch keinen Speck extra angebraten...

    Was macht ihm denn so richtig Spass?

    Was würde er tun, wenn Du es nicht unterbinden / verbieten würdest?

    Vögel scheuchen? Hasen jagen? Den Garten umbuddeln? ...weisst was ich meine? :smile:

    Nein, jagen tatsächlich gar nicht :herzen1: (dann hätten wir echt ein Problem)


    - Kuscheln, auf mir rumsitzen. Allerdings nur drinnen, ich mein, stell dir mal vor andere Rüden würden ihn sehen wie er mit Mami kuschelt, geht ja gaaaar nicht... Vielleicht sollte ich ihn mal mit grausamen Kuschelentzug erpressen :denker:

    - Rumflitzen (inkl. Suchen).

    - Der Gegenstand allgemeiner Bewunderung sein.

    - Koda neidisch machen.

    - Zerrspiele. Und damit wären wir wieder beim Punkt, Belohnung geht eben nicht über alles.


    Es gibt einfach nichts was er immer und zu jedem Zeitpunkt lieber als alles andere macht, DIE Superbelohnung. Und das kenne ich so eben nicht.



    @frauchen07

    Danke für deinen langen Beitrag. Er ist nur leider sehr weit am "Problem" vorbei.



    Die meiste Zeit ist er ein hochintelligenter, triebiger, arbeitswilliger Streber. Ein Traum was mit ihm zu machen (außer dass hin und wieder mal ne Sicherung knallt, aber das ist nicht unerwartet und dazu finde ich viele Infos, darum geht es hier also nicht).

    Der Punkt den ich daran so faszinierend finde ist, dass er das auch ohne Belohnung macht. Problemlos und schon immer.

    Und dann eben seit einer Weile die Steigerung, dass er die offerierte Belohnung übergeht und lieber zum nächsten Punkt der Tagesordnung über geht.

    Das macht mich baff, das fasziniert mich und ich wollte wissen ob es hier Leute gibt die diesen Typ kennen.

    Bis hier bin ich auch noch von einem ja ausgegangen.


    Aber da ist noch Baldurs "dunkle Seite". Wenn er nicht will, will er nicht. Punkt.

    Keine Stresszeichen (und ich bin darin eigentlich recht gut, weil Koda ein riesiger Stresslon ist), auch nicht zwangsläufig eine Situation in der man Stress erwarten würde. Das ist wirklich ein ganz entspanntes, selbstbewusstes "Nö".

    Und da beiße ich mir die Zähne aus, keine Chance. Was auch immer sonst an Belohnung zieht oder auch nicht, einfach nur nö. Wie man es von gewissen Urtypen, Nordischen oder so erwarten würde, wie ich es von unserer Eurasierdame kannte.


    Und dieser Teil stört mich. Dass es eben nicht DIE Superbelohnung gibt, die verlässlich immer zieht (Pubertät, läufige Hündinnen ggf exklusive blabla).

    Es ist kein großes Problem, er hat kein Interesse an Wild, Menschen, Radfahrern, Joggern und das an fremden Hunden lässt massiv nach, das kann ich abwarten. Derzeit brauche ich keinen Superrückruf oder so. Ich hätte ihn nur gern.

    Und es ist halt schon etwas enttäuschend wenn man mit dem Hund arbeiten will und dann kommt "Nee Schatz, ich hab Migräne".

    Aber nichts tragisch weltbewegendes.


    Ich in erster Linie wollte ich nur wissen ob jemand mit diesem Typ Hund Erfahrung hat und mich austauschen.

    Diese Kombi fasziniert und frustriert mich und ist mir einfach fremd.

    Und den Antworten nach scheint es hier vielen anderen auch so zu gehen. Oder ich drücke mich schlecht aus.


    Ich glaub ich geh mal erfahrene Altdeutsche Halter fragen ob die das kennen.

  • Interessante Frage. Einer meiner ersten Hunde war so ein Kandidat - der hat einfach nichts genommen. Egal was. Für ihn was es das größte neben/vor mir zu sitzen und einfach dabei zu sein. Er war ein wundervoller Begleithund, konnte aber bis zum Tod nicht "Sitz" machen. Kann man auch gut ohne leben. Wir hatten dafür eine wunderbare, ganz feine Kommunikation ganz ohne "Kommandos".


    Dein Hund scheint das beim Radeln auch anzubieten. Darauf würde ich aufbauen. Letztlich kann man einen Hund auch führen, wenn der nur seinen Namen kennt. Der Rest läuft über Körpersprache und Wertschätzung. Die war in meinem Fall, dass er möglichst viel bei mir sein durfte.

    Ja, auf sowas ähnliches wollte ich raus.


    Nur wollte dein Hund ja auch scheinbar nichts machen.

    Das will meiner ja schon. Und er nimmt die Belohnung auch, wenn er Lust hat. Aber ich hab immer öfter das Gefühl, dass er es macht damit wir weiter machen können.


    Aber ja, ich werde hier wohl umdenken müssen.

    Oder einfach schauen was passiert wenn ich die Belohnung jetzt schon runter fahre.... Ich hätte nie gedacht, das das mal vom Hund initiiert werden würde :ugly:

  • Ich finde das vollkommen normal.


    Mein Hund macht auch alles für nix. Und manchmal hat er besseres zu tun.


    Das ist einfach eine Frage von Ablenkung und Motivation.

  • Mit Belohnung meinst du nur Essbares? Weil du doch eigentlich schon einiges an Dingen aufgezählt hast, Dir er als supercool (= belohnend) empfindet.

    Und kann es sein, dass du bei den Gelegenheiten, bei denen er gar nicht mit dir zusammenarbeiten möchte, du vorher schon schlechter Stimmung bist?

  • Du könntest queridas erste Antwort nochmal lesen. Du hast da wohl einen hund, den du anders, bzw richtig gut aufbauen musst. Es ist deine erste Aufgabe den hund so richtig anzufixen auf Bestätigung. Auf welche auch immer. Und du musst bestimmt bei so einem Kandidaten ganz kreativ belohnen mit Lecker und mit Aktion. Und viiiiiel kürzere Übungsphasen. Wenn der dir sagt" nö" , warst du schon wieder zu lang. Unbedingt. Aufhören. Wenn es am schönsten ist. Bis es für ihn nix tolleres gibt , als mit dir zu arbeiten. Ach, bevor ich es vergesse: belohnen ohne was zu tun, solltest du runterfahren. Also hund muss auch erkennen, dass arbeiten mit dir für ihn die Zeitvon Zuwendung ist. Und ohne Arbeit gibt's auch deutlich weniger Zuwendung. Lass ihndas aktiv lernen und auch (in Massen) aktiv steuern. Er holt sich Zuwendung und Bestätigung. Durch mitarbeit. Nicht durch süß gucken oder existieren.

  • Die Kunst des bedürfnisorientierten Belohnens ist es immer eine Bestätigung zu finden die dein Hund gerade toll findet.


    Bei der UO könntest du zB ein Dummy auslegen und immer wenn er gut mitarbeitet darf er es holen.

    Du belohnst quasi eine Übung mit einer Übung die er gerne macht.


    Bei Ares bringt das Pepp in die UO. Wenn er sich richtig anstrengt darf er revieren (einen Gegenstand umlaufen) und wird danach mit Futter oder Spielzeug belohnt. Das findet er viel besser als Futter oder Spieli direkt in die Schnute gesteckt zu bekommen.



    Oder du könntest ein gemeinsames Rennspiel machen, wenn er gerade gut mitmacht. Oder Kuscheln (bei Übungen drinnen). Oder dich richtig übermäßig freuen.


    Eben immer das, was er gerade toll findet. Und wenn das bedeutet, dass du einen Purzelbaum machen musst, dann ist das eben so.




    Was Belohnung ist entscheidet dein Hund, nicht du!

  • Nur wollte dein Hund ja auch scheinbar nichts machen.

    Ich weiß gar nicht, ob es das trifft. Denn eigentlich war dieser Hund hochintelligent und unglaublich aufmerksam sowie auf mich geprägt. Ich hab ihn leider erst bekommen, als er schon 4 war und hab schnell gemerkt, dass ich mit "normalen" Trainingsmethoden nichts ausrichte. Gespielt hat er gar nicht. Nie. Aber das Größte für diesen Hund war, bei mir zu sein. Also hab ich das dosiert eingesetzt. Am Anfang war viel Management, aber dann hat sich ein Verständnis aufgebaut, welches eben über Kommandos weit hinausging.


    Echtes "Arbeiten" haben wir letztendlich nie versucht, weil das weder in seinem noch in meinem Interesse lag. Dieser Hund war einfach ein super Begleiter, der mit einem Blick zu steuern war.


    Ich finde diese Vorschläge toll:

    Bei der UO könntest du zB ein Dummy auslegen und immer wenn er gut mitarbeitet darf er es holen.

    Du belohnst quasi eine Übung mit einer Übung die er gerne macht.


    Oder du könntest ein gemeinsames Rennspiel machen, wenn er gerade gut mitmacht. Oder Kuscheln (bei Übungen drinnen). Oder dich richtig übermäßig freuen.


    Ich glaube, Du gehst das sehr verkopft an. Folge mal mehr Deinem Gefühl in der Situation und "frage" deinen Hund, was der will.


    Wenn er nicht will, will er nicht. Punkt.

    Dazu noch kurz: Genauso. Und zwar mit einem Lächeln im Gesicht. Der strahlte ein freundliches "Ich mag Dich auch, aber das mach ich nicht. Ich will auch gar nicht verstehen, was Du willst."

    Heute - so einige Hunde und Pflegis später - denke ich mit großer Begeisterung an diesen Hund zurück. Er war einfach der Beste. :D

  • Im Grunde hast du doch auch n deinem Eröffnungsbeitrag schon selbst die Belohnungs-Hitliste deines Hundes beschrieben .

    Rennen und suchen . Das sind doch beides Sachen die die wunderbar auch ins Alltagstraining als Belohnung einbauen kannst .



    Kenne ja die Geschichte deines Hundes nicht ,wie alt ? ,,woher ?


    ADas fände ich auch eine wichtige Info um vielleicht passende Belohnungen herauszufinden, auch müssen manche Hunde ja erst lernen mit ihrem Menschen zusammen was zu arbeiten.


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