Gestresster Hund beim Waldspaziergang - ein Anstarrmarathon

  • Ich würde mal beobachten was das für Bäume sind wo ihr vorbeigeht.


    Wir haben hier einige Föhrenwälder, wenn man da im Hochsommer vorbeigeht, vor allem wenn es noch dazu relativ trocken ist - riecht es nach Brandgeruch. Wenn Hunde solche Gerüche in die Nase bekommen kriegen sie natürlich "nervensausen". Ich würde probieren ob es an der Leine besser wird. So bleibt ihr zusammen und sie wird nicht nervös um auf dich aufzupassen.

  • @Turbofussel gute Frage... Einerseits würde ich meinen Hund halt gerne sehen beim Spazierenlaufen, ohne mich ständig umzudrehen.

    Es ist ja nicht das Nähe suchen, was mich "stört", ich liebe ihn und gebe ihm gerne und viel Nähe. Es ist vielleicht auch einfach ein bisschen Verzweiflung, dass ich nicht weiß, warum er sich nicht "normal" verhält, sprich schnüffeln geht, mal vorausgeht, mal hinterhertrabt und dann wieder überholt, sondern krampfhaft an mir klebt und mich im zwei-Sekunden-Takt anstarrt, wenn er neben oder vor mir läuft. Es ist ja nicht wie in Deinem Fall, dass er davor rennt und sich ausruhen will oder so. Er löst sich und wie durch ein unsichtbares Kommando fängt er damit an bis zur Mitte des Spaziergangs. Er darf und soll ja tun und lassen was er will, aber an meiner Wade riechen kann er theoretisch die 21 restlichen Stunden. Und wenn der Hund einen Radius von einem Meter hat, zweifle ich halt daran, dass das normal ist, zumal ab der Hälfte geht es ja dann, da verhält er sich ja "normal" - und er war ja früher anders. Ich würde mich ihm gerne anpassen. Aber dafür würde ich ihn gerne verstehen. Verstehst mein Problem? Sonst gerne nochmal nachfragen, ich möchte die Situation wirklich gerne verbessern.

  • Ich glaube, Dein Hund wird einfach älter. Meine derzeitige Omi ist auch so ein Wadenkleber. Das hat sie schon recht früh angefangen und kann sie auch über lange Strecken durchhalten. Ich habe zum Glück noch andere Hunde, die vor mir laufen. Mich macht das nämlich auch irre. Aber, je irrer mich das gemacht hat, desto mehr hat sie es getan! Erst, als ich mich damit arrangiert habe, wurde es wieder etwas besser. Trotzdem latscht sie phasenweise einfach direkt hinter mir wie ein Hund, der gerade zur Depressionsselbsthilfegruppe gehen will. |)

  • Was ist denn nun normal?


    Ich habe drei Hunde, da verhält sich jeder anders und trotzdem würde ich keinen als unnormal bezeichnen.


    Meine Silver ist wahrscheinlich, das was viele als "normal" bezeichnen würden. Die hat (in der Regel) einen recht geringen Radius, orientiert sich total an mir, guckt immer, kommt auch mal immer her, ist immer die erste, auch wenn ich einen anderen rufe.


    Mein Pumuckl rast los, sobald die Leine ab ist. Da seh ich erstmal nur Rücklichter. Der hat einen sehr großen Radius, guckt gefühlt überhaupt nicht, was ich mache (kriegt aber trotzdem alles mit) und braucht zu seinem Glück keinerlei Interaktion mit mir.


    Und Amun zottelt in der Regel hinter mir her, manchmal hängt er sich auch an meine Waden, manchmal ist er auch weiter hinten.


    Jeder amüsiert sich halt wie er mag. Ich kann sie ja nicht zwingen, alle auf dieselbe Art und Weise Spaß zu haben...

  • flying-paws vielen Dank auch für Deine Antwort:-) Ich muss sagen, die hat mich echt beruhigt und ich denke tatsächlich beim Gassi gehen nun manchmal an Deine Worte und es stimmt - es wird besser, je relaxter ich bin.


    Das hast Du schon recht, @Turbofussel

    "Normal" war für mich halt immer das, wie er früher war. So wie Du Deine Silver beschreibst tatsächlich.

    Aber ich bin durch das hier nochmal in mich gegangen und war bei den letzten Spaziergängen einfach mal offen für das, was er angeboten hat. Und siehe da, er ist kurz hinter mir gelaufen, dann wieder vorbei und auch mal voraus. Wenn er ein paar Schritte mit viel Blickkontakt neben mir lief, habe ich kurz angehalten, mich runter gebeugt und ihn kurz gestreichelt. Findet er scheinbar gut, er ist für mein Dafürhalten schon entspannter unterwegs. Wenn er die erste Hälfte das Waldspaziergangs gerne hinter mir läuft, darf er das, nur leine ich dann manchmal an, weil ich mich dann nicht alle zwei Sekunden rumdrehen muss (weil meistens gerade wenn ich dann nicht mehr gucke, wird sich gewälzt oder ähnliches. Darf er ab und an natürlich, aber vor der Arbeit ist halt ... kacketears-of-joy-dog-face)


    Er ist halt mein erster Hund (zwar schon seit 10 Jahren, aber halt nun auch mein erster älter werdender Hund:-). Ich lese gerne und viel über Hunde, beobachte ihn und versuche, ihm ein gutes Frauchen zu sein (was glaub ich auch meistens ganz gut klappt, wir sind eigentlich ein echt tolles Team). Aber manchmal hat man einen Knoten, hält sich zu sehr an seinen Vorstellungen fest.


    Ich werde das jetzt so weitermachen und dann sehen, wo es sich hinentwickelt. Augen werde ich trotzdem beim TA mit checken lassen das nächste mal.

  • Ich könnte mir auch Augenprobleme vorstellen. Gerade im Wald und bei Sonnenschein gibt es viel Schattenspiel und wenn die Augen nicht mehr mitspielen, dann verwirrt das. Und dann ist direktes Kontaktlaufen Sicherheit pur.

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