Hund „beißt“ - Wie geht ihr mit solchen Situationen um?

  • Wären meine Kinder gebissen worden weil sie sich ungefragt einem Hund nähern, hätte der Halter sich keine Sorgen um seinen Hund machen müssen, das Kind aber sicher um sein Taschengeld, Fernsehzeit oder ähnliches.

    Sehr gut ausgedrückt, wie ich finde.:lachtot::lachtot::lachtot:


    Ich kann so ein Verhalten von Eltern auch keinesfalls verstehen. Man muß doch nun wirklich keine große Ahnung von Hunden haben um zu wissen, daß das Lebewesen sind die nicht alle angefasst werden möchten. Ich meine, wenn ein Kind ein fremdes Auto anfassen möchte, stehen die Eltern sofort parat, weil es ansonsten wahnsinnigen Ärger mit dem Halter gibt; und es ist halt fremdes Eigentum. Bei einem Hund, einem Lebewesen, gilt das nicht?! Da darf man einfach heran gehen und ihn anfassen etc?

    Das geht mir nicht in den Kopf. Alleine der Respekt vor anderen Menschen sollte mich doch dazu bringen meinem Kind beizubringen zunächst zu Fragen wenn es zum Hund möchte.


    LG


    Franziska mit Till

  • Ansonsten finde ich es auch sehr wichtig, nach einem Vorfall genau zu schauen, was ganz konkret geschehen ist um dann zu schauen wie reagiert werden muß. Denn auch wenn das Verhalten der Mutter unverständlich ist sollte man als Halter, meiner Meinung nach, unbedingt seine Konsequenzen aus dem Geschehen, und sei es nur, daß man entscheidet den Hund nie wieder irgendwo vor einem Geschäft oder ähnlichem anzubinden.


    LG


    Franziska mit Till

  • Ich habe in Smilla leider einen Kindermagnet mit endlicher Geduld.

    Soll heißen, dass alle Kinder sich auf sie stürzen und sie streicheln wollen. Sie erträgt das stoisch, wenns eben mal so sein soll (ich dabei stehe und das Ganze in erträglichem Maß halte), benutzt aber ihre Zähne, wenn es für sie zu viel wird. Löcher gab es noch nie, auch keine Abdrücke, wohl aber mal Tränen bei meinem Neffen (da war er ca. 4). Für mich zeigt sie das deutlich erkennbar vorher an, für Kinder ist das eben nicht vorhersehbar.


    Wie ich damit umgehe:

    Ganz kleine Kinder dürfen höchstens mal unter direkter Kontrolle durchs Fell wuscheln. Meist erkläre ich den Eltern aber schon vorher, dass sie da nicht begeistert von ist und verweise sie höflich auf Sumi, was dann nicht selten abgelehnt wird, weil die ja so groß ist.

    Im Großen und Ganzen halte ich ihr die Kinder vom Hals. Das heißt ich gebe höflich zu verstehen, dass man sie nicht "mal streicheln" kann und lasse sie nicht unbeaufsichtigt.



    Es gab schon zwei etwas blöde Situationen mit älteren Kindern (8+9), mit denen wir einfach ne längere Zeit verbracht haben (Familienfeiern etc.). Denen habe ich sehr geduldig und wiederholt erklärt was geht und was nicht, warum Smilla Anstarren und Umarmen überhaupt nicht mag und dass sie in Ruhe zu lassen ist, wenn sie sich auf ihren Platz legt.

    Originalzitat meines Neffen (9) nach einer erneuten Ermahnung, dass Smilla dort in Ruhe schlafen will und auch Anstarren sie belästigt, in beleidigtem Tonfall: "Das hast du mir schon ganz oft gesagt."

    2 Minuten später bemerkte ich aus dem Augenwinkel eine rasche Bewegung von Smillas Rückzugsort und mein Neffe kam knallrot und sehr still zurück zu uns gehuscht. In dem Fall war es einfach nur sehr lehrreich für ihn, dass Smilla das wirklich macht und ich nicht immer nur mit dem erhobenen Zeigefinger dastehe.


    Der andere Fall war ähnlich. Das Mädchen war zwar etwas erschreckt, aber fühlte sich eher ertappt, weil sie mir eben nicht glauben wollte.


    Die Eltern waren in diesen Ausnahmesituationen völlig cool.

  • War das jetzt ein Welpe oder Junghund?

    Ich habe auch einen Menschenmagneten, aber ich lasse ihn auch streicheln, zur Nachfrage kommt es manchmal bei Kindern, die Erwachsenen streicheln einfach drauf los. Er findet das super. Er lässt sich anfassen von jedem, aber hier ging es um ärgern?

    Anleinen vor einem Geschäft würde ich meinen Hund nie. Ich hätte Angst er wird geklaut oder irgendjemand füttert ihm was...

    Ich wüsste jetzt auch nicht, was ein Kind anstellen müsste, das mein Hund zupackt..., eher viel. Eigentlich hat er eine absolute Beißhemmung.

    Trotzdem muss man seinen Hund im Auge haben. Mensch geht vor Hund! Ich finde, dass sollte auch so sein. Wir hatten ja auch Kinder und Hund. Schnappen nach Kind, wäre für Hund damals nicht gut aus gegangen. Das wusste er auch!! Man hat Aufsichtspflicht für Hund, nicht nur für Kinder.

  • Es ist einfach schwer jemanden den Umgang mit einem Hund beizubringen - der noch keine Erfahrungen hat - deshalb gilt bei mir - solange ich dabei bin - darf jeder zu den Hunden. Großhund ist mit vorsicht zu geniessen, der beisst nicht - aber aufgrund seiner 35 Kilo schwungmasse haut er alle um - er möchte das auch gar nicht, und eigentlich weiß er dass er das nicht soll - aber manchmal überkommt es ihm halt noch mit seinen 18 Monaten. Beissen würde er nie - da bin ich mir ziemlch sicher.


    Meine Altdame liebt Menschen über alles, Kinder noch viel mehr. Als sie noch jünger war war sie der Partyclown, am Kinderspielplatz sass sie im Kinderwagen wärend meine "kleinkinder" die normalerweise im Kinderwagen sassen rumtollten... es hat ihr getaugt. Jeder am Spielplatz wusste, bin ich nicht beim Hund geht niemand hin (es wäre auch nicht viel passiert, ausser dass mein Hund aus dem Kinderwagen gehopst wäre und zu mir gekommen wäre. Von Kindern mit begleitung von mir an der Leine geführt werden - supa - meist gab es dann auch noch was zum Essen, die Lieben Mamas haben ja meist irgendwas mit - was es zu Hause nicht gibt.

  • Also dass ein Schaf, das den Kopf senkt und immer wieder mit einem Vorderbein aufstampft, nicht "hallo sagen" und "komm mal streicheln" will, sondern die lästigen Menschen vom Lamm fernhalten - dafür muss ich doch kein Schafkenner sein...

    Solche Parks, wo alle ungehemmt auf das Viehzeug losgelassen werden (und am besten noch Futter angeboten wird, mit dem man die Tiere schneckenfett füttert), finde ich grauenvoll. Sie fördern in meinen Augen, dass die Menschen sich immer mehr von der Realität entfernen. Ich bin schon am Grübeln wie ich das beim nächsten Mal mache, wenn meine Schafe irgendwo zum Angucken bei einer Veranstaltung stehen. Doppelte Zäunung mit außen Strom drauf für die Tatscher. |) Meine Tiere weichen weg und sind nach solchen Tagen sehr gestresst. Fix und fertig. Nach einer Weile resignieren sie zwar und lassen sich irgendwann angrapschen, aber das ist die pure Erschöpfung und Resignation.

  • Das Gefühl zum Tier ist doch mittlerweile komplett gestört.


    Klar streichel ich auch gern Hunde, Pferde, Kühe...


    Und gerade weil ich die Körpersprache von letzteren nicht so kenne wie die des Hundes, dränge ich mich nicht auf, erfreue mich deren Ansicht (denn das reicht auch, man muss nicht alles anpacken, auch Hunde nicht) und bin happy, wenn ich auf diese Tiere treffe. Kommen sie neugierig zum Zaun, gehen mit mir eine Interaktion an, dann lasse ich schnüffeln und fasse dann an. Und wenn die Zurück weichen, dann lass ich das.


    Da zB Schafe eher nicht an den Zaun kommen, wenn da ein Mensch lang marschiert, fasse ich die auch nicht an, wenn die zufällig beim Zaun stehen. Warum auch. Die wollen einfach in Ruhe ihr Ding machen.


    Aber "mach mal Ei!" ist ja leider eine weit verbreitete Unsitte geworden, die durch Streichelzoos oder Streichelabschnitte in Tierparks ja leider immens gefördert werden.


    Ich erinnere mich, dass mir auch mal 2 Kinder mit "Macht mal Ei bei dem Hund!" auf uns gehetzt wurden, die von mir gebremst werden mussten. Meine Hunde haben nichts dagegen, der eine ignoriert es, die andere liebt jegliche Aufmerksamkeit. Aber der nächste Hund findet das nicht lustig. Gab eine kleine Lehrstunde (auch wenn ich mich sonst nie in Erziehung oder so einmische)... Lehrstunde aber für die Erwachsenen. Wobei ich aber glaube, dass die das im Gegensatz zu den Kindern nicht verstanden haben.


    Das logische denken, dass ein Hund, der irgendwo draußen angebunden auf seinen Halter wartet (egal was man davon halten mag) eventuell im Stress ist und sicher dann keine Betatschungen braucht, ist den allermeisten doch abgegangen. Und von wem lernen Kinder?


    Im Übrigen hat mir als ein Bernhardiner beigebracht, dass ich nicht ständig ungefragt auf Hunde zugehen sollte, als mich dieser von seinem Grund und Boden verjagt hat. :ka: Beste Lehrstunde ever. ;)

  • Ich finde auch das es an den Eltern liegt. Ich hatte letztens auch so ein Exemplar im Park, schön die Kinder Entenküken jagen lassen... Und als ich meiner Tochter gesagt habe, ohne den Vater der da stand überhaupt eines Blickes zu würdigen, das man sowas nicht macht, weil die Tiere ja Angst bekommen, da konnte ich mir noch anhören was ich für ein Penner sei mich in seine Erziehung einzumischen.

    In solchen Augenblicken bin ich Dankbar für 15 Jahre Geduldstraining durch Bund und Kinder, ich glaube vor 16 Jahren hätte ich den Typen samt seiner Kinder im Teich versenkt.


    Es scheint nur noch Extreme zu geben, entweder die Kinder dürfen ungehemmt alles und stürmen gleich planlos los oder jedes Tier ist per se ein blutrünstiges Monster und als Tierhalter sollte man sich schon beim Anblick von Kindern am Besten in Luft auflösen (hab ich als Nachbarn, macht echt Spaß).


    Ich verstehe nur nicht woher das kommt. Ich meine die Eltern, dürfte ja mehr oder weniger meine Generation sein, haben das doch auch mal gelernt. Zumindest soweit ich das aus meinem Umfeld kenne. Und ich glaube nicht das ich weiß Wunder was für besondere "Ausbildung" im Umgang mit Tieren ich bekommen hätte oder das ich der "Tierflüsterer" bin.


    Mich hat mal ein Pferd getreten, alleine die Erinnerung lässt meinen Oberschenkel schmerzen, aber ich komme nie mehr auf die Idee ein Tier von Hinten zu begrüßen. Und im Kosovo musste ich mich eines Straßenhundes erwehren, was mir noch heute leid tut, aber ich hatte keine Zeit um zu testen ob man mit dem Tier nicht auch klar kommt und konnte das Risiko gebissen zu werden nicht eingehen.

    Ansonsten habe ich in 38 Lebensjahren nie ein Tier gehabt welches mir gegenüber Aggressiv geworden/geblieben wäre. Also muss ich ja irgendwas halbwegs richtig gemacht haben. Und das vermittle ich auch so meinen Kindern. Das machen doch eigentlich alle Eltern so, würde ich annehmen, also was läuft da Schief?

  • Mir fällt leider auf, dass immer mehr Menschen keinerlei Gefahrenbewusstsein haben und zusätzlich nicht in der Lage sind, Hunde oder Kinder zu erziehen (oder keine Lust dazu haben).


    Aus diesem Grund käme ich niemals auf die Idee, meine Hunde irgendwo anzubinden - weil es mir zu gefährlich wäre, dass Leute ihre Hunde oder Kinder da einfach ran lassen. Die Blöden wären dann meine Hunde und ich...


    Neulich waren wir bei schönem Wetter auf einer großen Außenterrasse eines Cafés.


    Am Rand saßen 2 Paare mit einem Hund, der neben dem Tisch lag. Ruhig und friedlich.

    Dann kamen 2 Familien mit Kindern und die Kinder fingen an, dort zwischen den Tischen herum zu toben (was ich generell schon unmöglich finde...).

    Es wäre genug Platz gewesen, woanders entlang zu rennen, aber die Kinder rannten immer knapp am Hund vorbei, der zunehmend gestresst war.


    Die Hundebesitzer baten darum, zum Hund Abstand zu halten - keine Reaktion der Eltern...Kinder machten weiter, wie zuvor.


    Hund wurde dann unter den Tisch platziert...


    Plötzlich Geknurre und Gebell - 2 Kinder hatten sich von hinten angeschlichen und den Hund gebückt unter dem Tisch fixiert...

    Wieder wurden die Eltern gebeten, die Kinder fern zu halten - die waren aber der Meinung, der Hund müsse das "abkönnen", sonst habe er in der Öffentlichkeit nichts verloren, die "Kleinen" würden ja nur spielen.


    Es ging weiter und irgendwann bellte und knurrte der Hund bei jeder Bewegung der Kinder in seine Richtung.


    Ratet mal, wer gehen musste? Die Hundebesitzer.

    Ich habe mich übrigens eingemischt und wurde dann als kinderfeindlich beschimpft, obgleich mein Sohn dabei war... Ätzend!

  • Ich hab meine erste Lektion auf diesem Gebiet Anno Domini 1974 kassiert, als ich meinen ersten Welpen vor einer kleinen Apotheke anband, wo ich ihn durch die Glasscheibe gut im Blick hatte. Ich sah also zum Glück, dass plötzlich ein Kleinkind ankam und mit einer Jacke auf den Hund einschlug. Mutter stand still und stolz daneben, als ich rausgerast kam. Hund hatte sich geduckt, die Lefzen gehoben und war drauf und dran, zuzufassen.

    So viel zum Thema "heutzutage" :headbash:.


    Bezieht sich nicht auf dich, sondern auf die anderen, die in ihre Sätze gerne "heute" oder Ähnliches verbauen.

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